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Islamwissenschafter Nasr Hamid Abu Zaid
#1
Er ist ein Islamwissenschafter mit sehr interessanten Thesen.

Natürlich stimme ich nicht immer mit ihm überein, vor allem soll ein Moslem ja auch seinen eigenen Kopf benutzen^^

Er ist Ägypter, und hat dort Islamwissenschaften studiert und später auch unterrichtet.
Bis er aufgrund einer Verurteilung durch ein Gericht, als Ungläubiger erklärt wurde und als Konsequenz dessen von seiner Frau zwangsgeschieden wurde.

Darauf ging er in die Niederlande ins Exil, wo er mit seiner Frau zusammenlebte und seine Thesen weiterhin vertrat.

Zu sterben flog er noch mal in seine Heimat.

Der Mut und Tapferkeit von diesem Mann sind sehr bewegend. Er stand zu seiner Meinung bis zum Schluss.
Ich denke davon kann sich jeder von uns eine oder zwei Scheiben abschneiden.

Ich würde gerne hier einen Thread eröffen um sowohl über seine Thesen wie auch sein Leben zu diskutieren.

Vielleicht hat ja jm. Lust dazu.Icon_razz
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#2
Ich habe, weil mir der Herr bisher unbekannt war, mal im Internet nachgelesen.
Wirklich eine überaus eindrucksvolle Persönlichkeit. Danke für die Anregung!

Und zugleich eben wieder mal eine der so häufigen Tragödien. Immer wieder finden sich einzelne Menschen, die sich mit aller Kraft für etwas Konstruktives, für Werte (Wahrheit, Freiheit, Schönheit, Mitmenschlichkeit,...) einsetzten. Und die werden dann von denen verfolgt, die lediglich das Dagegen-Sein beherrschen, die von Destruktivität leben, die insbesondere Vielfalt und Andersartigkeit hassen und zerstören müssen.

Wer den Reichtum schöpferischer Vielfalt erfasst hat, der beschränkt sich nicht zwanghaft selbst auf ein "Entweder-Oder", der weiß dass durch ein "und" die Welt eigentlich reicher wird: Buddha und Jesus und Mohammed und ...
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#3
(16-03-2013, 16:45)Meryem schrieb: Ich würde gerne hier einen Thread eröffen um sowohl über seine Thesen wie auch sein Leben zu diskutieren.

Vielleicht hat ja jm. Lust dazu.Icon_razz

schieß los... !
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#4
Mir ist im Moment ein Bedürfnis darüber zu reden, das ein Moslem einen anderen nicht einfach als Ungläubigen erklären darf.

Was ich auch nicht in Ordnung finde, weil es eine Sache ist Allahs das zu entscheiden.
Für mich hat dieser Richter einfach Gott gespielt und eine Entscheidung getroffen, die ihm gar nicht zu steht.

Außerdem hat dieser Mann manche interessante These aufgestellt , und was ich vor allem bereichernd fand war ein Inhalt dazu:

Er sagte, dass am Anfang des Islams die Menschen wesentlich offener für Interpretationen waren und es an der Tagesordnung war über den Koran und diskutieren und sich über ihn Gedanken zu machen, bis des dazu kam, das sich die konservativen Durchsetzen.

Zum Beispiel wurde darüber Diskutiert ob es unbedingt notwendig ist auf arabisch zu beten.
Es gab durchaus Vertreter die sagten, das nicht Arabern es nicht unnötig schwer gemacht werden soll und sie in ihrer Muttersprache beten dürfen.
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#5
Was wäre denn die Begründung, auf Arabisch beten zu müssen? Man sollte doch davon ausgehen, dass Allah jede Sprache beherrscht, also auch Gebete in anderen Sprachen versteht.
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#6
(16-03-2013, 21:24)Meryem schrieb: Zum Beispiel wurde darüber Diskutiert ob es unbedingt notwendig ist auf arabisch zu beten.
Für Nichtsprachwissenschaftler,
was ist denn da das richtige arabisch, genau das arabisch aus dem
Mekka/Medina des Propheten im 13 Jh. ?
Kann das noch einer ?
Im arabisschen Sprachraum haben die doch bestimmt
auch ihre Sachsen oder Plattschnacker ?
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#7
(16-03-2013, 21:26)Lelinda schrieb: Was wäre denn die Begründung, auf Arabisch beten zu müssen? Man sollte doch davon ausgehen, dass Allah jede Sprache beherrscht, also auch Gebete in anderen Sprachen versteht.

Ich habe die entsprechende Stelle, wo es um das Thema geht,
in dem Buch " Der Koran und Zukunft des Islam" von Nasr Hamid Abu Zaid mit Hilal Sezgin gefunden. Ich werde kurz die Begründung zusammen fassen:

Am Anfang des Islams stellte es keine Pflicht da, die Gebete auf arabisch zu sprechen.
Muslime, die nicht Araber waren, sprachen diese durchaus auch in ihrer Muttersprache

Dies war so bis zum islamischen Mittelalter, in dem sich vier Rechtschulen entwickelten:

Ein Rechtsgelehrter war Shafi`i und der war der Meinung, dass ein Gebet nur voll gültig ist, wenn es auf arabisch gesprochen wird.

Es gab aber auch ein Gelehrten namens Abu Hanifa, der die Auffassung vertrat, dass das Pflichtgebet in jeder Sprache verrichtet werden kann.

Wer sich durchsetzte war Shaf`fi.

Dieser Sachverhalt ist auf Seite 61 ff nachzulesen.


Hoffe konnte dir helfen. Liebe Grüße
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#8
(17-03-2013, 00:15)Harpya schrieb:
(16-03-2013, 21:24)Meryem schrieb: Zum Beispiel wurde darüber Diskutiert ob es unbedingt notwendig ist auf arabisch zu beten.
Für Nichtsprachwissenschaftler,
was ist denn da das richtige arabisch, genau das arabisch aus dem
Mekka/Medina des Propheten im 13 Jh. ?
Kann das noch einer ?
Im arabisschen Sprachraum haben die doch bestimmt
auch ihre Sachsen oder Plattschnacker ?

Der Koran, ist in einem arabisch geschrieben, womit sogar viele Araber Probleme haben es zu verstehen.
Leider bin ich auch keine Sprachwissenschafftlerin. Also ich weiß die Antwort nicht.
Was ich noch weiß ist, das es je nach Land auch einen anderen Dialekt gibt... also einen ägyptischen, marrokanischen etc.
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#9
(17-03-2013, 00:20)Meryem schrieb: Muslime, die nicht Araber waren, sprachen diese durchaus auch in ihrer Muttersprache

Dies war so bis zum islamischen Mittelalter, in dem sich vier Rechtschulen entwickelten:

Ein Rechtsgelehrter war Shafi`i und der war der Meinung, dass ein Gebet nur voll gültig ist, wenn es auf arabisch gesprochen wird.

Es gab aber auch ein Gelehrten namens Abu Hanifa, der die Auffassung vertrat, dass das Pflichtgebet in jeder Sprache verrichtet werden kann.

Wer sich durchsetzte war Shaf`fi.

Dieser Sachverhalt ist auf Seite 61 ff nachzulesen.


Hoffe konnte dir helfen. Liebe Grüße

Leider nein. Was war denn die Begründung von Shaf´i?
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#10
(17-03-2013, 00:30)Lelinda schrieb:
(17-03-2013, 00:20)Meryem schrieb: Muslime, die nicht Araber waren, sprachen diese durchaus auch in ihrer Muttersprache

Dies war so bis zum islamischen Mittelalter, in dem sich vier Rechtschulen entwickelten:

Ein Rechtsgelehrter war Shafi`i und der war der Meinung, dass ein Gebet nur voll gültig ist, wenn es auf arabisch gesprochen wird.

Es gab aber auch ein Gelehrten namens Abu Hanifa, der die Auffassung vertrat, dass das Pflichtgebet in jeder Sprache verrichtet werden kann.

Wer sich durchsetzte war Shaf`fi.

Dieser Sachverhalt ist auf Seite 61 ff nachzulesen.


Hoffe konnte dir helfen. Liebe Grüße

Leider nein. Was war denn die Begründung von Shaf´i?


Ich hab mal ein bisschen gegoogelt seine Begründung habe ich leider nicht gefunden, aber der Link ist trotzdem interessant:
http://www.eslam.de/begriffe/s/schafii.htm
http://www.eslam.de/begriffe/s/schafiiten.htm

Ich find gerad Shafiiten sehr interessant, bin aber am überlegen ob dies ein eigenes Thema wert wäre-
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#11
(16-03-2013, 21:26)Lelinda schrieb: Was wäre denn die Begründung, auf Arabisch beten zu müssen? Man sollte doch davon ausgehen, dass Allah jede Sprache beherrscht, also auch Gebete in anderen Sprachen versteht.

so war das auch zu Lebzeiten Mohammed, und nach ihm zu Zeiten des nachfolgenden Imams "Ebu Hanife" genannt auch Imami Azam...
Er wurde gefoltert und schließlich tot vergiftet.

(16-03-2013, 21:24)Meryem schrieb: Er sagte, dass am Anfang des Islams die Menschen wesentlich offener für Interpretationen waren und es an der Tagesordnung war über den Koran und diskutieren und sich über ihn Gedanken zu machen, bis des dazu kam, das sich die konservativen Durchsetzen.

das Wort "Konservativ" wäre hier Harmlos angebracht...
Es ging um das existenz des arabischen Kultur und Mentalität...
in erste line um die neu Definition der:

Frauenrechte
Sklavenrechte
Rechte für Armen...... das unarabsich war

und die:
Rasissmus
(das die arabische rasse über jeden anderen zu erhaben ist war Selbstverständlichkeit)

Islam müsste verhindert werden
sogar die Khalifen, besonders der "Osman" war strikt dagegen das die arabische Kulturregime durch den KORAN unkenntlich gemacht wird.

es müsste eine Lösung her: HADITHEN...
die Gegner des Koranischen überhands, die Hadithen Kultur aufrecht erhalten, und fortgesetzt haben: Ibn Ebi Leyla (765), Süfyan es Sevri (777), El Allaf (849), Nevbahti 924), Ebul Hasan El Aschari (935), Ibn Hibban (965), Scheich Müfid (1022), Hatib el Bagdadi (1072)

Haidthen sollten den Islam beherschen und arabische Tugenden aufrechterhalten...
und darin sind vor allem enthalten, das es möglich sein müsste, dass der Koran auf natürliche Art und weise nicht gelesen wird, und so stellte mann PER HADITHEN Regeln für Koran auf... denn HADITHEN sind Worte Mohammeds, den keiner ablehnen kann... vorallem DARF..!

-dass der Koran nur von gelehrten interpretiert werden darf
-Bestimmte Suren zb. 36. dem Toten nachgesprochen werden soll, oder 113. und 114. Suren vor dem Demonen und Teufel schützt
-wenn der Ayet 2:255, 3 mal gelesen wird es entspreche den 1/4 des Korans, 12 mal gelesen wird, entspreche den gesamten Koran, auch mit dem 112. Sure könnte mann den Koran gelesen markieren

die Erklärung Islam sei Araber Religion, Araber sein Herren Rasse, brachten weitere Regeln

-Koran darf nur arabisch gelesen werden, denn nur so entfalte sich die darin enthaltene Magie
-Koran darf nur arabisch gelesen werden, weil Allah nur denen zuhört die arabisch lesen
-Tages gebete dürfen nur mit arabisch gelesenen Suren, Ayets oder gebete verrichtet werden müssen
- so fingen andere moslemische Länder, das Ihr Kinder den Koran in arabisch auswendig lernen... Inhalt müsste nicht verstanden werden

Allah müßte weg, Mohammed müßte hier... nach dem Motto "was haben die Christen was wir nicht haben"

-Vergötzung der Mohammed
-Mohammed rettet die Moslems
-Mohammed sei gottes Wort
-Mohammed führt zu Licht
(Nakschibendis, Mesnevis... glauben MOHAMMED IST ALLAH)

und so gings weiter, eine neue Islam per Hadithen, befestigte sich 1400 Jahre lang in den köpfen der Menschen... das sich Heute noch fortsetzt.. Eusa_boohoo
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#12
(17-03-2013, 07:42)Koon schrieb: das Wort "Konservativ" wäre hier Harmlos angebracht...
Es ging um das existenz des arabischen Kultur und Mentalität...
in erste line um die neu Definition der:

Frauenrechte
Sklavenrechte
Rechte für Armen...... das unarabsich war

und die:
Rasissmus
(das die arabische rasse über jeden anderen zu erhaben ist war Selbstverständlichkeit)
Vor allem die Menschen waren nicht bereit ihre Macht abzugeben, oder soll man besser sagen die MännerEusa_naughty


(17-03-2013, 07:42)Koon schrieb: Islam müsste verhindert werden
sogar die Khalifen, besonders der "Osman" war strikt dagegen das die arabische Kulturregime durch den KORAN unkenntlich gemacht wird.
Ich habe was von einem Osman zu Mohammeds Zeiten gehört und zwar folgendes:
Mohammed saß da mit Frauen und scherzte. Da kam Osman rein und die Frauen verhüllten sich sofort vor Angst.
Mohammed tadelte ihn: Osman wie streng musst du auf diese Frauen wirken, warum haben sie Angst vor dir?
Weißt du mehr über ihn, ist das der ? würde mich sehr interessieren!


(17-03-2013, 07:42)Koon schrieb: es müsste eine Lösung her: HADITHEN...
die Gegner des Koranischen überhands, die Hadithen Kultur aufrecht erhalten, und fortgesetzt haben: Ibn Ebi Leyla (765), Süfyan es Sevri (777), El Allaf (849), Nevbahti 924), Ebul Hasan El Aschari (935), Ibn Hibban (965), Scheich Müfid (1022), Hatib el Bagdadi (1072

Haidthen sollten den Islam beherschen und arabische Tugenden aufrechterhalten...
und darin sind vor allem enthalten, das es möglich sein müsste, dass der Koran auf natürliche Art und weise nicht gelesen wird, und so stellte mann PER HADITHEN Regeln für Koran auf... denn HADITHEN sind Worte Mohammeds, den keiner ablehnen kann... vorallem DARF..!

-dass der Koran nur von gelehrten interpretiert werden darf
-Bestimmte Suren zb. 36. dem Toten nachgesprochen werden soll, oder 113. und 114. Suren vor dem Demonen und Teufel schützt
-wenn der Ayet 2:255, 3 mal gelesen wird es entspreche den 1/4 des Korans, 12 mal gelesen wird, entspreche den gesamten Koran, auch mit dem 112. Sure könnte mann den Koran gelesen markieren


die Erklärung Islam sei Araber Religion, Araber sein Herren Rasse, brachten weitere Regeln

-Koran darf nur arabisch gelesen werden, denn nur so entfalte sich die darin enthaltene Magie
-Koran darf nur arabisch gelesen werden, weil Allah nur denen zuhört die arabisch lesen
-Tages gebete dürfen nur mit arabisch gelesenen Suren, Ayets oder gebete verrichtet werden müssen
- so fingen andere moslemische Länder, das Ihr Kinder den Koran in arabisch auswendig lernen... Inhalt müsste nicht verstanden werden

Allah müßte weg, Mohammed müßte hier... nach dem Motto "was haben die Christen was wir nicht haben"

-Vergötzung der Mohammed
-Mohammed rettet die Moslems
-Mohammed sei gottes Wort
-Mohammed führt zu Licht
(Nakschibendis, Mesnevis... glauben MOHAMMED IST ALLAH)

und so gings weiter, eine neue Islam per Hadithen, befestigte sich 1400 Jahre lang in den köpfen der Menschen... das sich Heute noch fortsetzt.. Eusa_boohoo

Ich halte nicht viel von Kalifen.
nach meiner Meinung zäht zuerst:

1.Der Koran
2. Der Koran
3. Der Koran

Dann les ich mir vielleicht irgendwann Hadithe durch und mach mir Gedanken wie sie zu Koran passen.

Es gibt auch Hadithe die anders sind:
-Hatice (die erste Frau Mohammed), die sehr vermögend war, kaufte einen Sklavenjungen und nahm diesen als Sohn auf
-Mohammed trug einen toten Ungläubigen auf dem Arm und behandelte ihn voller Würde. Seine Anhänger fragten: Warum machst du das, er war keiner von uns. Darauf sagte er: Er war ein Menschen und jeder Mensch hat es verdient so behandelt zu werden
-Mohammed fand ein heulendes Kind. ER frage ihn: Warum weinst du?
Es sagte: Ich weine,weil mein Vater gestorben ist und mein Stiefvater mich nicht haben wollte. Darauf nahm Mohammed ihn mit nach Hause und von nun an war er sein Sohn.

Ich ich fahr aber jetzt weg, das war ne Schnell Antwort^^

Liebe Grüße und Salam alaikum ( nimm ein bisschen Frieden mit in den heutigen Tag)
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#13
(17-03-2013, 00:20)Meryem schrieb: ...in dem Buch " Der Koran und Zukunft des Islam" von Nasr Hamid Abu Zaid...

Leider genießt Nasr Hamid Abu Zaid in der Welt der muslimischen Gelehrsamkeit nicht die Beachtung, die ihm zusteht.

Anerkennung gebührt ihm dafür, dass er als Muslim den Koran als Text und als historisches Dokument ins Gespräch gebracht hat, was von den lehrenden Autoritäten der Azhar-Universität mit Unverständnis aufgenommen und mit ablehnender bis gehässiger Kritik beantwortet wurde.
MfG B.
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#14
(16-03-2013, 16:45)Meryem schrieb: Er ist ein Islamwissenschafter mit sehr interessanten Thesen

auch der islam bringt natürlich aufgeschlossene und der moderne verpflichtete denker hervor - offenbar aber eher wenige und die werden oft nicht weithin hörbar oder erlangen gar größere wirkung, weil sie eben vielfach unterdrückt werden - und womöglich spielt da auch die "schere im kopf", sprich selbstzensur, eine rolle (wer legt sich schon gerne mit den mächtigen an?)

insofern entspricht dies dem bild, das noch vor gar nicht allzulanger zeit auch vom europäischen christentum zu zeichnen war

erschwerend (für die muslime) kommt vermutlich hinzu, daß der islam seinem selbstverständnis nach eben nicht religion als privatsache sein will (was für das christentum durch den spruch "gebt dem kaiser, was des kaisers ist" zumindest angedeutet wird), sondern den anspruch erhebt, als (perfekte) gesellschaftsordnung zu gelten und somit auch über das geistliche hinaus seine gläubigen in hinsicht auf die weltlichen aspekte ihres seins zu leiten - was letztlich sogar heißt, über die nicht- und andersgläubigen zu bestimmen, die in der einflußsphäre einer muslimischen gesellschaft leben

das dürfte den weg in eine pluralistische und säkulare moderne zusätzlich erschweren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#15
(17-03-2013, 13:35)petronius schrieb: erschwerend (für die muslime) kommt vermutlich hinzu, daß der islam seinem selbstverständnis nach eben nicht religion als privatsache sein will (was für das christentum durch den spruch "gebt dem kaiser, was des kaisers ist" zumindest angedeutet wird), sondern den anspruch erhebt, als (perfekte) gesellschaftsordnung zu gelten und somit auch über das geistliche hinaus seine gläubigen in hinsicht auf die weltlichen aspekte ihres seins zu leiten - was letztlich sogar heißt, über die nicht- und andersgläubigen zu bestimmen, die in der einflußsphäre einer muslimischen gesellschaft leben

das dürfte den weg in eine pluralistische und säkulare moderne zusätzlich erschweren

So wird der Islam von den "islamischen" Machthabern gehandhabt. Es ist ein Mittel zum Zweck.
Eine Trennung von Staat und Religion würde den islamischen Staaten sehr gut tun. Denn Glaube kann nur ohne Zwang und Druck geschehen, nicht mit Androhungen.
So leben viele islamische Staaten mMn in einer Art Mittelalter, wo die jeweiligen Machthaber über Dinge des Lebens bestimmen und allen die anders denken mit willkürlichen - scheinbar gottgewollten - drakonischen Strafen drohen.
Wer will sich da unter solchen Bedingungen trauen irgendetwas in Frage zu stellen? Es hilft nur eine Revolution - man muss sich von diesen Machthabern loslösen, da diese wohl nicht bereit sein werden, sich zu ändern. Erste Schritte gab es ja schon, aber das kann noch dauern.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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