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19. Der Verlauf des Lebens wird bestimmt durch die Liebe
#1
19. Der Verlauf des Lebens wird bestimmt durch die Liebe
(Aus "Freie Liebe und Wahrheit")

Welchen Verlauf das Leben eines Menschen nimmt, wird bestimmt vom freien Willen, vom Milieu und von der Genetik des Menschen. Diese drei Faktoren, die den Verlauf des Lebens bestimmen, sind hinreichend bekannt und es wurde darüber zur Genüge geschrieben und diskutiert.
Ein vierter Faktor, der den Verlauf des Lebens bestimmt, ist das jeweilige Idol und die jeweiligen Abirrungen vom Idol. Hierüber wurde auch sehr viel geschrieben, aber es wird wenig Wahrhaftiges darüber gesprochen und schon gar nicht diskutiert, obgleich dieser Faktor „Liebe“ der bestimmende Faktor ist, was das Glück des Menschen anbelangt.
Ich bin noch niemandem begegnet, bei dem die Liebe zum Idol nicht vorerst gescheitert ist. Folglich hängt das Lebensglück davon ab, wie das Scheitern der erotischen Liebe bewältigt wird. Hier seien zunächst einige falsche Bewältigungsverfahren angedeutet:
Es gibt den Griff zu den Schmerzlinderungsmitteln, nämlich den Genussmitteln und Drogen. Es seien hier nur genannt: Koffein, Thein, Alkohol, Nikotin, die legalen Genussmittel und die verschiedenen illegalen Rauschmittel. Auch Esssucht sei genannt. Weil die Menschen aufgrund ihrer gescheiterten Liebe zum Idol Missempfindungen haben, greifen sie mehr oder weniger zu diesen Schmerzlinderungsmitteln.
Ein anderes Bewältigungsverfahren ist das Verdrängen der Liebe zum Idol und zu einem geregelten Normalleben überzugehen. Also eine(n) andere(n) Partner(in) suchen, Kinder zeugen, einer normalen einträglichen Erwerbsarbeit nachgehen, mangelndes Glück und Eintönigkeit durch Konsumgüter und Statussymbole ersetzen.
Der Schmerz aufgrund der gescheiterten Liebe kann auch durch Streben nach Macht, nach Geltung auf künstlerischem Gebiet, durch Streben nach Geld und anderen Ersatzzielen gelindert werden.
Um es abzukürzen: Es wird also alles Mögliche andere getan und betrieben, um den Schmerz der Entbehrung des Idols zu lindern. Denn, was eigentlich gewünscht und ausfüllen würde, wäre die immerwährende Lust und Freude mit dem Idol.
Wie ist diese Lust und Freude erreichbar, trotz gescheiteter Liebe? Antwort: Das Idol verinnerlichen und die falschen Schmerzbewältigungsverfahren einstellen. Dem Idol vergeben. Je mehr vergeben wird, desto größer ist die Freude mit dem verinnerlichten Idol. Das eigene Fehlverhalten zu erkennen und einzusehen und vor Gott und den Menschen zuzugeben, ist der einzige Weg, den ich kenne, um doch noch zu innerem Glück mit dem Idol zu kommen, auch wenn es leiblich nicht anwesend ist. Denn das Idol ist immer anwesend im Gefühl, wenn ich das nur zulasse. Das Idol innerlich zulassen, heißt Gott zulassen, denn Gott ist die Liebe zu diesem Idol. Er ist die Freude und Wonne, die ich mit dem Idol habe.
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#2
(04-03-2013, 18:55)raimund-fellner schrieb: Folglich hängt das Lebensglück davon ab, wie das Scheitern der erotischen Liebe bewältigt wird.

Warum auf erotische Liebe beschränken? Die armen katholischen Pfarrer.

(04-03-2013, 18:55)raimund-fellner schrieb: Hier seien zunächst einige falsche Bewältigungsverfahren angedeutet:
(...) Genussmitteln und Drogen. Es seien hier nur genannt: Koffein, Thein, Alkohol, Nikotin, die legalen Genussmittel (...) eine(n) andere(n) Partner(in) suchen, Kinder zeugen, einer normalen einträglichen Erwerbsarbeit nachgehen (...) Geltung auf künstlerischem Gebiet, durch Streben nach Geld und anderen Ersatzzielen

Diesen falschen Bewältigungsverfahren unterliege ich dann wohl auch.
In der sechsten Klasse war ich mal total verknallt. Das war dann wohl mein Idol, oder?
Allerdings gestehe ich heute einen Hang zu schwarzem Tee (der enthält Koffein, bzw. Thein, ist das selbe, glaube ich) und dass ich seitdem tatsächlich einen anderen Partner hatte. Auch ist meine Erwerbsarbeit ziemlich normal. Und Kinder hab ich nicht, sind zwar fest eingeplant aber sicher nicht von dem Knaben aus der sechsten Klasse. Außerdem male ich gerne - das ist wohl meinem Wunsch nach künstlerischer Geltung zu verschulden. Eigentlich ist mein Leben voller "Ersatzzielen", die nichts mehr mit damals zu tun haben. Ist das jetzt alles, weil ich ihn damals nicht bekommen habe?

(04-03-2013, 18:55)raimund-fellner schrieb: Wie ist diese Lust und Freude erreichbar, trotz gescheiteter Liebe? Antwort: Das Idol verinnerlichen und die falschen Schmerzbewältigungsverfahren einstellen. Dem Idol vergeben.

Das ist ganz schön viel, was man da einstellen müsste. Und nicht jede unerwiderte erotische Liebe bedarf einer Vergebung.

Ich denke: Unser Leben wird nicht einfach durch "die Liebe" bestimmt, und erst recht nicht, wenn man das so eng fasst. Was mein Leben bestimmt ist zum einen das Paket, dass ich mitbekommen habe (meine Prädispositionen; meine Anlagen; das Umfeld, in das ich "reingeboren" wurde) und zum anderen das Verhalten von mir und meinen Mitmenschen, ergänzt um menschlich nicht kontrollierbare Umstände. Natürlich zählt Liebe da mit hinein, aber noch ganz andere Dinge eben auch. Katastrophen, Infekte, Tod, Beruf und Zufall zum Beispiel. Auf unerwiderte erotische Liebe kann man lebensverändernd reagieren - oder auch nicht. Letztendlich bestimmt das die Person stets selbst, und damit fällt dies unter den ersten von dir genannten Faktor: Den freien Willen.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#3
Woher kommt dieser Text? Quellenangaben sind hier Pflicht.
Sollte er von dir kommen, was willst du damit anregen? Einfach nur Texte einkopieren ist hier ohne konkrete Fragestellung und Diskussionsanregung nicht gerne gesehen. Wir sind hier keine Stelle zur Veröffentlichung eigener Bücher oder ähnlichem.
Gruß
Motte

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#4
(04-03-2013, 21:22)Keksdose schrieb: Ich denke: Unser Leben wird nicht einfach durch "die Liebe" bestimmt, und erst recht nicht, wenn man das so eng fasst.
Das denke ich auch. Vor allem sind es die vielen Möglichkeiten (beispielhaft von Keksdose hergezählt), die letztlich (zum jeweils jetzigen Augenblick) ein "geschichtsabhängiges Wesen" macht, das bei gleichen Start- aber verschiedenen Zwischenbedingungen einen völlig anderen
Lebensweg nimmt. Alles auf nur einen Faktor (hier Liebe für ein Idol) zu reduzieren, macht sich die Sache (viel) zu einfach. Man ist einfach der/die, der/die man wurde.

Richtig ist daran nur eins: Wenn etwas nicht rund läuft, Trauer und Schmerz erzeugt, dann sind Flucht in die Droge oder sinnlose Aktivität völlig kontraproduktiv. Aber dies muss man mir nicht erst mit "sonorer Stimme" sagen. Ich denke, das weiß jede/r. Dazu sehe ich allerdings bisweilen einen Mangel an Konsequenz, der sich aber nicht ex cathedra reparieren lässt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
(04-03-2013, 18:55)raimund-fellner schrieb: Wie ist diese Lust und Freude erreichbar, trotz gescheiteter Liebe? Antwort:

"auch andere mütter haben schöne töchter"

"wenn du vom pferd gefallen bist, steig gleich wieder auf"

"alles geht vorbei"

"aus jedem scheitern kann ein lernen werden"

such dir eine aus...



mit idolen und göttern hat das nichts zu tun
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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