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Der Motor, der dieses Forum am Leben erhält?
#1
Beim Lesen insbesondere der Beiträge zum Thema "Christus der ganz andere" stelle ich mir die Frage:
Was treibt uns ca. 350 Mitglieder dieses Forums an, fortgesetzt über solche Fragen nachzudenken, nach Zustimmung zu suchen, zu streiten,.....?
Was hält diesen - "Streit" um Religion in einem Religionsforum fortwährend am Leben? Dreht sich dieser Streit nicht irgenwo im Kreis?

Ich versuche es mal mit der - natürlich keineswegs neuen - These: Bedürfnis nach und Verzicht auf Transzendenz und Religion entstehen gleichermaßen aus zunächst völlig subjektiven elementare Bedürfnissen, die sich aus meiner Begegnung mit meiner Umwelt und über diese mit mir selbst entwickelnt haben?:


Diese fast totale Subjektivität führt zu zwei höchst unterschiedlichen Lösungsformen, die sich zwischen zwei extremen Polen einordnen lassen:

Der eine Mensch erlebt sich als ungesichert. Er braucht daher wiederum zunächst höchst subjektiv, eine möglichst unangreifbare Sicherheit von außen. Das kann ein Gott und ein vermittelnder Bote Jesus als Gottes Sohn sein. Im verständlichen Streben nach Allgemengültigkeit konstruiert er gemeinsam mit Menschen gleichen Bedürfnisses eine unbezweifelbare reale Gotteswelt und eine handfeste praktizierbare Religion. (Vielleicht genügt diesem Halt suchenden Menschen aber auch schon Alexandras "Mein Freund der Baum", für etwas Halt, Sicherheit und Geborgenheit.)
Unruhig wird dieser Tranzszendenzbedürftige, wenn diese Allgemeingültigkeit seiner Antworten und damit seine eigene Glaubens-Sicherheit durch "Ungläubige" untergraben wird.

Ein anderer Mensch hält es aus, sein Leben auch pragmatisch ohne letztes Wissen und letzte Sicherheit zu führen. Er hat also das Glück, sein Leben auch ohne Absicherung durch - in senen Augen - höchst "nebelhafte und vernebelnde" Transzendenz führen zu können. Er kann es sich daher erlauben, alle Fragen offen zu lassen, die ihm nicht direkt lebenspraktisch nützlich zu sein scheinen und er beantwortet diese daher auch nicht zwanghaft. Er ist zufrieden mit seinen eigenen Antworten. Lebenspraktische Fragen, die ihm als für das Zusammenleben bedeutsam erscheinen, kann er kompromisshaft im gesellschaftlichen Konsens lösen. Er muss keine letzte Richtigkeit und Wahrheit herbeizwingen.
Die Frage nach der Tranzszendens sind für ihn bestenfalls reizvolle intellektuelle "Glasperlenspiele".
Tolerant - vielleicht sogar verständnisvoll - wird er auch die Fragen und Antworten anderer Menschen nach allem Transzendenten im Sinne von "Angsthelferchen", als Mittel subjektiver Realitätsbewältigung akzeptieren. Diese Glaubenswahrheiten mag jeder gerne konstruieren, der ihrer als subjektive Lebenshilfe bedarf.
Unruhig wird dieser "Pragmatiker" dann, wenn er den Eindruck gewinnt, das diese nach transzendenter Sicherheit Sehnsüchtigen, um ihren eigenen, leider nicht genügend gefestigten Transzendenz-Glauben abzusichern, allen anderen Menschen, eben diese Hoffnung, als letzte unbezweifelbare Wirklichkeit und Wahrheit aufdrücken wollen.

Kann man uns Menschen bezüglich unserer individuellen Antriebe zuf Lebensbewältigung - einheitlich oder in Anteilen - einteilen irgendwo zwischen:
a) berechnenden Egomanen
b) sozial orientierten situativ-pragmatischen Lebensbewältigern
d) lustvollen Glasperlenspiel-Philosophen
e) nach letzter Sicherheit strebenden Transzendenz-Suchern
f) .....

Lassen sich auch Jesus und Hans Küng (siehe die Deutungsversuche im Thema "Christus ist der ganz andere" da irgendwo einordnen?

Gruß

dalberg
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