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Christus, der ganz andere!
#16
(22-02-2013, 22:47)Ekkard schrieb: Jesus ignoriert eine Reihe unbequemer Textstellen der jüdischen Bibel oder sieht sie bestenfalls als punktuell notwendige Eingriffe Gottes, die letztlich doch dem Wohl der Menschen dienen.

Demnach versuchte also auch Jesus, sich die unschönen Reden und Taten des alttestamentarischen Gottes schönzureden bzw. zum Positiven hin umzuinterpretieren. Ziemlich modern.

(22-02-2013, 22:47)Ekkard schrieb: Es ist einfach so, dass Küng sich nicht in die Diskussionen über das Wesen Gottes hinein ziehen lässt, wie übrigens Jesus auch nicht. Liebe IHN und liebe deinen NÄCHSTEN. Damit erfüllst du SEINEN Willen - fertig. (Mache dir also keine Gedanken um das Wesen dessen, der außerhalb deines Erfahrungshorizontes liegt!)

Klingt ganz gut. Aber wenn man über Gottes Wesen überhaupt nichts sagen kann, kann man auch nicht wissen, was sein Wille ist. Weder Jesus noch Küng noch sonst irgendwer.
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#17
(22-02-2013, 22:47)Ekkard schrieb: Es ist einfach so, dass Küng sich nicht in die Diskussionen über das Wesen Gottes hinein ziehen lässt, wie übrigens Jesus auch nicht. Liebe IHN und liebe deinen NÄCHSTEN. Damit erfüllst du SEINEN Willen - fertig. (Mache dir also keine Gedanken um das Wesen dessen, der außerhalb deines Erfahrungshorizontes liegt!)

eine für mich entsetzliche vorstellung

liebe gefälligst, worüber du noch nicht mal nachdenken darfst...

mehr an entmündigung geht nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#18
Es ist auch nicht ganz einfach -falls es überhaupt möglich ist - etwas zu lieben, von dem man nicht nur nicht weiß, ob es überhaupt existiert, sondern von dem man sich nicht einmal eine Vorstellung machen soll. Es ist nämlich typisch menschlich, sich von unbekannten Dingen oder Wesen Vorstellungen zu machen. Wenn ich überlege, ob es Außerirdische gibt, versuche ich auch, sie mir irgendwie vorzustellen, sei es als grüne Männchen, Riesenquallen oder wie auch immer.

Und für Götter gilt das gleiche, wie die Religionsgeschichte zeigt. Selbst die Vorstellung, dass Gott keine Person ist, sondern alles auf der Welt von einem göttlichen Spirit durchdrungen ist, ist eine plastische Vorstellung. Der Versuch, solches Denken zu verbieten, ist darum zum Scheitern verurteilt und macht diejenigen, die man als Gläubige haben will, eher unzufrieden als dass er motiviert.
Jesu Gleichnisse, in denen eine Person vorkommt, die man als Metapher für Gott ansehen kann (auch wenn diese Personen recht verschieden sein können), greifen den Wunsch des Menschen, sich Vorstellungen (auch von Gott) zu machen, auf.
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#19
Gewiss, das ist die Crux der Nachfolger. Welche genaue Vorstellung von Gott Jesus hegte, wissen wir nicht. Was er verkündet hat, ist ein "Vater", der seine "Kinder" liebt. Es war wohl für den Juden Jesus einfach selbstverständlich, dass man den Ursprung der eigenen Existenz, also den Vater und die Mutter liebte. Von "Entmündigen" zu reden, ist einfach Unsinn. Der Jude streitet mit Gott und gibt Wiederworte. Das tut der ('Eltern'-)Liebe keinen Abbruch.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
(23-02-2013, 13:17)Ekkard schrieb: Gewiss, das ist die Crux der Nachfolger. Welche genaue Vorstellung von Gott Jesus hegte, wissen wir nicht. Was er verkündet hat, ist ein "Vater", der seine "Kinder" liebt. Es war wohl für den Juden Jesus einfach selbstverständlich, dass man den Ursprung der eigenen Existenz, also den Vater und die Mutter liebte. Von "Entmündigen" zu reden, ist einfach Unsinn. Der Jude streitet mit Gott und gibt Wiederworte. Das tut der ('Eltern'-)Liebe keinen Abbruch.

und wieder daneben

vater und mutter kennt man, sie existieren real - kein problem also, sie zu lieben und oder sich an ihnen zu reiben

trifft auf "gott" nicht zu, auch nicht auf den der juden - selbst wenn sie sich ausführlichste bilder von ihm machen (was wäre denn der tanach anderes?)

also: so oder so keine spur von lieben, worüber man noch nicht mal nachdenken darf
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#21
(24-02-2013, 22:08)petronius schrieb: vater und mutter kennt man, sie existieren real -
Dann ist es ja bei Jesus real, weil er den himmlichen Vater kennt. (Joh 7,29)
"Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin und er mich gesandt hat"
Christ sein heißt glauben, dass Jesus der Christus ist, der "Gesalbte" aller Menschen die auf ihren König hören und tun was er sagt.
Genau das war das "Anbrechen des Königreichs", dass Jesus, der Messias zu den Menschen kam und es allen Menschen ermöglicht hat in seinem Reich zu leben, im Diesseits und nach dem Tod.
(Lk. 22,29)
"und ich verordne euch, wie der Vater mir verordnet hat, eine Königsherrschaft."
Wer die Worte Jesu im Herzen hat, hat das Wort Gottes im Herzen und ist Bürger dieses Königreichs.
Wer glaubt, ohne Gott, "das Herz auf dem rechten Fleck zu haben" irrt meiner Meinung nach weil alles Gute nur durch Gott geschieht, der selbst Böses oder Unglück zum Guten wendet weil er gerecht ist.
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#22
(10-03-2013, 11:48)indymaya schrieb:
(24-02-2013, 22:08)petronius schrieb: vater und mutter kennt man, sie existieren real -
Dann ist es ja bei Jesus real, weil er den himmlichen Vater kennt

ja - und?

was hat das mit dem zu tun, wovon ich schrieb?

auch die prinzessin aus dem märchen vom froschkönig kennt ihren vater - "real" ist der aber trotzdem nur in der fiktion
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#23
(23-02-2013, 09:49)petronius schrieb:
(22-02-2013, 22:47)Ekkard schrieb: Es ist einfach so, dass Küng sich nicht in die Diskussionen über das Wesen Gottes hinein ziehen lässt, wie übrigens Jesus auch nicht. Liebe IHN und liebe deinen NÄCHSTEN. Damit erfüllst du SEINEN Willen - fertig. (Mache dir also keine Gedanken um das Wesen dessen, der außerhalb deines Erfahrungshorizontes liegt!)

eine für mich entsetzliche vorstellung

liebe gefälligst, worüber du noch nicht mal nachdenken darfst...

mehr an entmündigung geht nicht

Mit welch "leichtem Sinn" - und welcher Freude am Contra!? - petronius aus Küngs Empfehlung "mache dir keine Gedanken" ein "du darfst nicht" - also ein Verbot - herausliest.
So, als ob gerade Küng einer wäre, der Denkverbote verträte!?

Ich kann aus Küngs Worten lediglich entnehmen, dass - aus seiner Sicht - Jesus zum Aufbau des Reiches Gottes dem mitmenschlichen Handeln eindeutig einen Vorrang vor theologischen Geistes-Gebilden einräumt. Motto: Hilf erst deinen Mitmenschen den Esel aus der Grube ziehen! Und wenn das getan ist, kannst du dir gerne tiefe Gedanken über Gott machen.
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#24
(11-03-2013, 18:32)dalberg schrieb: Ich kann aus Küngs Worten lediglich entnehmen, dass - aus seiner Sicht - Jesus zum Aufbau des Reiches Gottes dem mitmenschlichen Handeln eindeutig einen Vorrang vor theologischen Geistes-Gebilden einräumt.
Nach den Synoptiker-Evangelien tut er das ja auch. Nach dem Johannes-Evangelium scheint es jedoch mehr um den Glauben zu gehen. Der Christ kann sich also das Evangelium als Jesu Worte heraussuchen, das ihm am besten zusagt.
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#25
(11-03-2013, 18:32)dalberg schrieb:
(23-02-2013, 09:49)petronius schrieb:
(22-02-2013, 22:47)Ekkard schrieb: Es ist einfach so, dass Küng sich nicht in die Diskussionen über das Wesen Gottes hinein ziehen lässt, wie übrigens Jesus auch nicht. Liebe IHN und liebe deinen NÄCHSTEN. Damit erfüllst du SEINEN Willen - fertig. (Mache dir also keine Gedanken um das Wesen dessen, der außerhalb deines Erfahrungshorizontes liegt!)

eine für mich entsetzliche vorstellung

liebe gefälligst, worüber du noch nicht mal nachdenken darfst...

mehr an entmündigung geht nicht

Mit welch "leichtem Sinn" - und welcher Freude am Contra!? - petronius aus Küngs Empfehlung "mache dir keine Gedanken" ein "du darfst nicht" - also ein Verbot - herausliest.
So, als ob gerade Küng einer wäre, der Denkverbote verträte!?

lieber freund, du mußt schon genau lesen

ich sprach von meiner vorstellung, nicht von einem wörtlichen diktum küngs

(11-03-2013, 18:32)dalberg schrieb: Ich kann aus Küngs Worten lediglich entnehmen, dass...

Hilf erst deinen Mitmenschen den Esel aus der Grube ziehen! Und wenn das getan ist, kannst du dir gerne tiefe Gedanken über Gott machen.

zustimmung

ich finde theologie ja auch überflüssig Icon_cheesygrin

nur - warum hält küng selbst sich dann nicht daran?

er ist mir jetzt nicht vorrangig als praktischer wohltäter bekannt, sondern als einer, der sich "gerne tiefe Gedanken über Gott macht"


vielleicht klärst du das einfach mit ihm. bis dahin versteht seinen spruch halt jeder so, wie er bei ihm ankommt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#26
(22-02-2013, 22:47)Ekkard schrieb: (Mache dir also keine Gedanken um das Wesen dessen, der außerhalb deines Erfahrungshorizontes liegt!)

Das ist ja wohl eine völlig sinnfreie Aussage solange
der Vortragende nicht eineindeutig belegt das sein Erfahrungshorizont ihn
zu den getroffenen Aussagen auch befähigt.
Also keine Diskussionen zu pharaonischen Beschneidungen soweit nicht selbst erlebt.
Ok, auch ne Meinung.
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