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Sage
#1
Sagen sind ursprünglich mündlich weitergegebene, später schriftlich festgehaltene Berichte von Geschehnissen, die zur Bekräftigung ihres Wahrheitsanspruchs an historische Begebenheiten, bzw. an historisch beglaubigte Namen (auch Örtlichkeiten) anknüpfen (zB Dietrichsage, ↗Nibelungenlied = weströmische ↗Spätantike: ↗Theoderich d. Große, ↗Attila; frühes ↗Mittelalter: ↗Westgoten in Spanien, ↗Merowinger).

Göttersagen berichten über die in den Gemeinschaften (ehemals) verwurzelten ↗mythologischen Vorstellungen.

Heldensagen sind in die Vorgeschichte der Völker (in die schriftlose Zeit) zurückreichende  Berichte über bedeutsame Taten der Vorfahren. Solche Berichte waren zumeist mit Göttersagen verbunden und identitätsbildend für die betroffenen Gesellschaften. Mit dem Einsetzen der Schriftlichkeit wurden Götter- und Heldensagen auch zu Großwerken kompiliert (zB ↗Ilias, ↗Edda) bzw. in solche eingebunden (zB ↗Altes Testament).

Volkssagen sind durch eine nicht näher bestimmte "Vorzeitlichkeit" dem ↗Märchen verwandt. Sie berichten über regional bedeutsame Ereignisse, über das Werden von Naturdenkmälern, Bauwerken, ↗Bildstöcken, etc., deren Entstehen oftmals mit wunderbaren Geschehnissen verbunden wird. Ehemalige ↗Naturgottheiten sind ansprechbar und treten in solchen Berichten als Flur- und Wassergeister (Frau Holle, Rübezahl, Wassermann, Donauweibchen, etc.) auf. In Erzählungen dieser Art kommt nicht selten auch der ↗Teufel vor.  Dieser tritt zumeist recht einfältig auf, ist manipulierbar und wird nahezu immer übertölpelt.


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MfG B.
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