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Legende
#1
Ursprünglich verstand man unter "Legenden" ausschließlich Berichte über wundersame Begebenheiten zum Leben und Wirken heiliger Personen. Die Erzählungen wurden im Rahmen ↗liturgischer Lesungen vorgetragen (legenda = Texte, die vorzulesen sind) und sollten der Erbauung der Gläubigen dienen.

Im Gegensatz zum ↗Märchen beanspruchen Legenden, Tatsachen zu berichten, auch sind sie in zeitlich-historische Rahmen eingebunden.

Legenden sollen das göttliche Heilswirken an den auserwählten Personen veranschaulichen, die Kultwürdigkeit dieser Personen unterstreichen und Beweise für ihre Hilfsfähigkeit erbringen.

Im ↗Hochmittelalter entwickelte sich die Legenden-Literatur zur Hochblüte. In den ↗Klöstern wurden Legendensammlungen angelegt, die berühmteste von diesen war die des Jacobus a Voragine (Legenda sanctorum, später ↗Legenda Aurea genannt).

Mit der ↗Reformation, die hagiographischen Texten grundsätzlich skeptisch bis ablehnend gegenüberstand, ging auch die Bedeutung der Texte für die Volksfrömmigkeit zurück.

Ab etwa ab dem 16. Jh setzte nach und nach eine Bedeutungserweiterung für den Legendenbegriff ein. Nunmehr findet er in Abgrenzung zur ↗Sage, ↗Heldendichtung, etc. auch für profane Texte Verwendung.


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MfG B.
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