15-11-2012, 21:58
(15-11-2012, 16:18)Ekkard schrieb: Na, wir werden im Laufe der Zeit sehen, wie ein etwas aufgeweichter Realitätsbegriff für Zündstoff sorgt - oder eben nicht. Die "Objektivität" (als Begriff) ist nicht entscheidend, sondern die Prüfbarkeit. Wenn du am Prüfergebnis eine Falsifizierbarkeit feststellen kannst, so kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass dein Ergebnis Anschauung enthält und eben keine Realität beschreibt.
Für das Urteil des Konzert-Erlebnisses ist die Falsifizierung einfach die Gegenmeinung zu einem der durch die Zuhörer gegebenen Urteil. Die gemeinsame Anwesenheit im Konzertsaal und das Tun der Musiker, auch der Klang etc. sind ohnehin prüfbar und somit Realität.
So wie ich das verstehe, geht es dir um möglichst sichere Aussagen, die für alle prüfbar und reproduzierbar sind.
Wie gesagt ist mir der Sinn dessen völlig klar, und ich kann mit dieser "objektiven" Realität viel anfangen, ich sage auch nicht, dass man diesen Blickwinkel aufweichen sollte.
Ich verstehe nur nicht, wie man zum Allein-Anspruch auf Realität kommt.
Muss denn Realität zwangsläufig etwas objektiv mess- und reproduzierbares sein ?
Zumal die Messsysteme doch auch nur menschliche "Ideen" sind, letztlich genauso wie die Mathematik, und auch die Logik.
Das direkte Erleben, also das Teil-Sein der Realität hat doch seine eigenen Qualitäten, die dem objektiven Blick verschlossen bleiben.
Wieso sollte man das aus dem Realitätsbegriff ausschließen ?
Wieso nicht die von mir eingangs schon erwähnten verschiedenen Blickwinkel ("von oben" und "hinein") zulassen ?