12-11-2012, 17:58
(12-11-2012, 17:50)Ekkard schrieb: Zusammenfassend: Eine Idee, eine Vorstellung, eine Abbildung kann in meinem Kopf existieren. Ihr kommt aber solange keine Wirkung zu, bis die Tat erfolgt. Mithin spreche ich in diesen Fällen nicht von Wirklichkeit. Oder: Der "gestiefelte Kater" existiert als literarische Gestalt, ist aber nicht real. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob dies für alle Märchenkenner gilt oder nicht. Real ist bestenfalls das Märchenbuch, in dem er beschrieben wird.
so ist es
ich denke, das ist der kernsatz: real ist, was unmittelbar wirkt, daher - durch diese (wechsel)wirkung grundsätzlich wahrnehmbar, ggf. meßbar ist
die idee, solange es bei der bloßen idee bleibt, ist das nicht. ich kann nicht direkt bzw. unmittelbar wahrnehmen, ob mein gegenüber in der straßenbahn an eine unsterbliche seele glaubt oder meinetwegen an den gestiefelten kater - ich kann das nur indirekt bzw. mittelbar, wenn ich ihn danach frage und er mir davon erzählt. und auch dann ist nur die tatsache real, daß er das glaubt - und nicht als tatsache, was er glaubt
wenn er sich seit drei wochen nicht mehr gewaschen hat, nehme ich das aber unmittelbar wahr - auch ohne daß er mir das verbal mitteilt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)