10-11-2012, 19:51
(10-11-2012, 01:11)Gundi schrieb: Für mich gilt als real auch prinzipiell alles, was geschaffen wird. Dies können sowohl rein physische Dinge sein wie ein Tisch oder ein Auto, allerdings auch rein unmaterielle Dinge, wie Ideen, Wertvorstellungen, Ethik.Nun, das Problem dabei ist der subjektive Einfluss auf „unmaterielle Dinge“, die sich von Augenblick zu Augenblick verändern können d. h. sie sind nicht objektivierbar, schlimmer noch, sie hängen von der Historie ab. D. h. ihre Existenz oder Nicht-Existenz ist zeitabhängig. Dasselbe gilt für ihre Wirkung. Erst wenn diese eingetreten ist, sind gedachte Dinge wirklich.
Deine nachgeschaltete „klare Unterscheidung“ zeigt schon, dass dir das Dilemma durchaus bewusst ist.
(10-11-2012, 01:37)Mustafa schrieb: Woher kommen denn die Uhren ?Gewiss! Wir vergleichen Zeit mit anderen (zyklischen) Vorgängen, die nicht unserem subjektiven Urteil unterliegen. Das ist ja der Sinn einer Messung: Nicht unser (Vor-)Urteil ist maßgebend, sondern das Ergebnis eines reproduzierbaren Prozesses.
Wir können letztlich auf alles eine irgendeine Maßeinheit setzen und "messen".
Sagt das wirklich so viel oder gar exclusiv was über Realität aus?
Unsere Beurteilung, unser Verhältnis zu unseren Wahrnehmungen …
(10-11-2012, 16:44)petronius schrieb: (das) ändert aber nichts an der realität bzw. dieser ist es völlig wurscht, wie wir sie subjektiv wahrnehmenDas ist gemeint mit der Maxime, dass nur die durch standardisierte Methoden gewonnenen Ergebnisse Repräsentanten der Wirklichkeit sein sollen.
(10-11-2012, 17:53)Mustafa schrieb: Jede Wahrnehmung ist subjektiv, auch die des Gestanks eines vergammelten Fisches.Für Wahrnehmungen, einzeln betrachtet, mag das sogar zutreffen. Die Sache wird aber sofort anders, wenn man den Gestank mit einer standardisierten Methode feststellt, sei es eine Gasanalyse oder eine Wahrnehmung durch eine ausreichende*) Anzahl „Nasen“. Das persönliche Urteil wird sich dadurch nicht ändern und bleibt abhängig von (üblen) Erinnerungen.
Eine objektive Realität (sowie die Vorstellung, dass es überhaupt so eine gäbe), der die Betrachter wurscht sind, ist nur eine Idee.
*) ausreichend in dem Sinne, dass sich individuelle Abweichungen mitteln
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard