10-11-2012, 01:00
(10-11-2012, 00:42)Ekkard schrieb: Farbe:
Wir müssen unterscheiden zwischen der messbaren Farbe (Verteilung der spektralen Leistung) und dem menschlichen Farburteil. Die Realität ist die Spektralverteilung, die, wenn sie eine spezifische Leistungsverteilung aufweist, das Etikett "infrarot" oder so bekommt. Der Mensch beurteilt die heiße Herdplatte beispielsweise als "Grauglut".
Das Farburteil gehört nicht zur Begriffsklasse "Realität", sondern nur die messbare Beschaffenheit der Herdplatte im Beispiel. Farburteile gehören streng genommen zu den Universalien.
Ich verstehe nicht so ganz, weshalb eine Empfindung (eben so wie der einzelne Mensch die Farbe wahrnimmt) keine Realität sein soll? Die Empfindung findet ja tatsächlich statt und ist damit imho real.
Deine Ansicht, dass nur Messbares als real einzustufen ist, kann ich daher nicht teilen.
Dies würde ja auch bedeuten dass Gefühle wie Liebe und Hass für dich nur auf biochemischer Ebene real sind. Aber das erklärt doch nicht das Gefühl als Ganzes, oder? Die eigentliche Empfindung bleibt bei dir außen vor, ist aber ebenso real.
(10-11-2012, 00:42)Ekkard schrieb:(09-11-2012, 23:10)Gundi schrieb: So sind Sinneswahrnehmungen (alle?) gute Beispiele für sowohl subjektive als auch objektive Realität.
Einspruch: "Subjektive Realität" ist ein Widerspruch in sich selbt. Unser Erleben beruht auf der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen. Sie unterliegen folglich individuell unterschiedlichen Verarbeitungsprozessen, die sich sogar hirnphysiolgisch nachweisbar unterscheiden.
Ja, und? Dennoch erzeugen diese Verarbeitungsprozesse reale Wahrnehmungen. Nur eben subjektive (und "subjektiv" ist hier gar nicht mal bezogen auf "definitiv unterschiedlich empfunden", sondern eher auf "Einzelerfahrung, bei welcher wir schlicht nicht überprüfen können, ob diese überhaupt objektiv sein kann").