10-11-2012, 00:42
Farbe:
Wir müssen unterscheiden zwischen der messbaren Farbe (Verteilung der spektralen Leistung) und dem menschlichen Farburteil. Die Realität ist die Spektralverteilung, die, wenn sie eine spezifische Leistungsverteilung aufweist, das Etikett "infrarot" oder so bekommt. Der Mensch beurteilt die heiße Herdplatte beispielsweise als "Grauglut".
Das Farburteil gehört nicht zur Begriffsklasse "Realität", sondern nur die messbare Beschaffenheit der Herdplatte im Beispiel. Farburteile gehören streng genommen zu den Universalien.
Da die Zeit durch alle möglichen Uhren messbar ist, gehört sie zur Realität. Dass Zeit von anderen physikalischen Gegebenheiten (Schwerefeld, Relativgeschwindigkeit) abhängt, ändert daran nichts.
Einspruch: "Subjektive Realität" ist ein Widerspruch in sich selbt. Unser Erleben beruht auf der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen. Sie unterliegen folglich individuell unterschiedlichen Verarbeitungsprozessen, die sich sogar hirnphysiolgisch nachweisbar unterscheiden.
Genau! Das ist ja die Crux! Erst die überindividuellen Methoden (Messungen, Experimente) gewährleisten einen Blick auf die Realität.
Dazu gehört aber die unbedingte Bereitschaft, alle apriori-Annahmen zurück zu stellen. Dass dies unheimlich(!) schwer fällt, sieht man an einer Vielzahl von Veröffentlichungen im Internet, welche die Quanten-, Relativitäts- oder die Evolutionstheorie zu widerlegen versuchen, obwohl wahrlich alle Messergebnisse diese Theorien stützen. Wir blicken mit diesen Instrumenten auf die Realität, die unserem Alltagserleben eben nicht entspricht, sondern nur in jener (mathematischen) Näherung = Abbildung auf unsere "Mittelwelt" (viele Teilchen, sichtbares Spektrum, kleine Distanzen, kleine Relativgeschwindigkeiten, geringe Feldstärken).
Wir müssen unterscheiden zwischen der messbaren Farbe (Verteilung der spektralen Leistung) und dem menschlichen Farburteil. Die Realität ist die Spektralverteilung, die, wenn sie eine spezifische Leistungsverteilung aufweist, das Etikett "infrarot" oder so bekommt. Der Mensch beurteilt die heiße Herdplatte beispielsweise als "Grauglut".
Das Farburteil gehört nicht zur Begriffsklasse "Realität", sondern nur die messbare Beschaffenheit der Herdplatte im Beispiel. Farburteile gehören streng genommen zu den Universalien.
(07-11-2012, 11:45)Ekkard schrieb: Als Physiker neige ich allerdings dazu, nur das Messbare, Gegenständliche als real anzuerkennen wie auch unter "Realität, Mythos und Wahrheit"(s. o.) Beim "nur Vorgestellten" (siehe "Idee") denke ich an deren Wirkung durch das Handeln. Die Idee selbst ist für mich nicht real.
(09-11-2012, 23:44)Mustafa schrieb: Wie ordnest du da den Begriff der Zeit ein?
Da die Zeit durch alle möglichen Uhren messbar ist, gehört sie zur Realität. Dass Zeit von anderen physikalischen Gegebenheiten (Schwerefeld, Relativgeschwindigkeit) abhängt, ändert daran nichts.
(09-11-2012, 23:10)Gundi schrieb: So sind Sinneswahrnehmungen (alle?) gute Beispiele für sowohl subjektive als auch objektive Realität.
Einspruch: "Subjektive Realität" ist ein Widerspruch in sich selbt. Unser Erleben beruht auf der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen. Sie unterliegen folglich individuell unterschiedlichen Verarbeitungsprozessen, die sich sogar hirnphysiolgisch nachweisbar unterscheiden.
(09-11-2012, 23:50)Mustafa schrieb: Was ich faszinierend finde ist auch der Umstand, dass wir die Dinge ja auch tatsächlich so sehen, wie es uns Bilder im Gehirn liefern.
Mal salopp angenommen, ein Mensch aus dem Mittelalter würde ein modernes Flugzeug sehen, so würde er womöglich tatsächlich einen Drachen o.ä. darin sehen. *g*
Genau! Das ist ja die Crux! Erst die überindividuellen Methoden (Messungen, Experimente) gewährleisten einen Blick auf die Realität.
Dazu gehört aber die unbedingte Bereitschaft, alle apriori-Annahmen zurück zu stellen. Dass dies unheimlich(!) schwer fällt, sieht man an einer Vielzahl von Veröffentlichungen im Internet, welche die Quanten-, Relativitäts- oder die Evolutionstheorie zu widerlegen versuchen, obwohl wahrlich alle Messergebnisse diese Theorien stützen. Wir blicken mit diesen Instrumenten auf die Realität, die unserem Alltagserleben eben nicht entspricht, sondern nur in jener (mathematischen) Näherung = Abbildung auf unsere "Mittelwelt" (viele Teilchen, sichtbares Spektrum, kleine Distanzen, kleine Relativgeschwindigkeiten, geringe Feldstärken).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard