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Quirinus
#1
Ursprünglich gehörte Quirinus wohl den in und um ↗Rom "angesiedelten" Ortsgottheiten an. Der ↗Legende nach wurde er von den Sabinern1, die auf dem Quirinal lebten, als Schutzgott (Frühlings-, Vegetations- u. Kriegsgott) verehrt. Als Quirinus Teil der römischen Götterwelt wurde, hat ihn ↗Mars als Kriegsgott verdrängt (ist er in dieser Funktion mit Mars verschmolzen). 293 vC wurde dem Gott ein Tempel auf dem Quirinal errichtet (Liv. 10, 46, 7). Zu dieser Zeit war Quirinus schon mit ↗Romulus gleichgesetzt.

Das Fest des Quirinus feierten die Römer am 17. Februar (Ovid Fasti 2, 275).

Die Gleichsetzung mit dem vergöttlichten Romulus bescherte Quirinus im römischen Priesterkollegium einen Sonderpriester, den außer ihm nur ↗Jupiter und Mars zugestanden bekamen (Flamines maiores,↗Pontifex). Von ↗Augustus, der sich gerne als zweiter Romulus sah, wurde Quirinus besonders verehrt. Da der Tempel des Quirinus 49 vC durch einen Brand zerstört wurde, errichtete und weihte er ihm 16 vC ein prächtiges Kultgebäude (Cass. Dio 54, 19, 4).

1) Sabiner (Sabini). Mittelitalienisches Volk, das nach römischen ↗Mythen ursprünglich auf dem Quirinal lebte und sich nach einem Krieg, der durch Frauenraub (Raub der Sabinerinnen) verursacht wurde, mit den Römern unter einem Doppelkönigtum (Romulus – Titus Tatius) vereinigte.
Tatsächlich siedelten die Sabiner westlich von Rom und gerieten erst zu Beginn des 3. Jhs vC endgültig unter römische Herrschaft.



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MfG B.
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