21-09-2012, 07:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-09-2012, 08:29 von Schmettermotte.)
"Der Kirchenrechtler Hartmut Zapp erklärte 2007 seinen Austritt aus der katholischen Kirche "als Körperschaft öffentlichen Rechts". Zugleich jedoch betonte er, sich weiter als gläubiges Mitglied der katholischen Kirche zu verstehen. Hätte diese Auffassung den Segen Roms erhalten, die Folgen wären enorm gewesen: Auch ohne Kirchensteuer zu zahlen, hätte jeder Kirchenmitglied bleiben können.
Doch beim Geld hört der Spaß bekanntlich auf. Selbstverständlich hat das, wie es in Rom heißt, bei der jetzigen Neuregelung keinerlei Rolle spielt. Aber natürlich weiß man in der Ewigen Stadt nur zu gut, dass ohne pecunia aus Germania so manche vatikanische Festakademie reichlich mager ausfallen würde. Fakt ist jedenfalls, dass mit dem jetzigen Dekret der Bischofskonferenz zum Kirchenaustritt niemand mehr behaupten kann, zwischen Rom und der deutschen Kirche bestünde Dissens.
Wer fortan die katholische Kirche verlässt, erhält einen Brief von seinem Pfarrer. Der weist ihn darauf hin, dass der Gläubige mit seiner Austrittserklärung vor dem Staat gegen die Pflicht verstößt, die Kirche finanziell zu unterstützen. Zwar wird der Pönitent nicht exkommuniziert, aber die Rechtsfolgen des Austritts entsprechen zufällig genau jenen der Exkommunikation: keine Sakramente mehr, kein Taufpate, möglicherweise auch keine kirchliche Beerdigung"
w.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1872244/
na da brat mir aber doch einer einen storch...
wenn ich aus einem verein austrete, darf ich seine leistungen nicht mehr in anspruch nehmen?
echt jetzt?
dann flieg ich ja aus der mannschaft, wenn ich aus dem fußballklub austrete...
natürlich kann und darf sich jeder als gläubiger (christ) empfinden, auch wenn er keiner kirche angehört. daß er dann aber keinen anspruch (mehr) auf die einschlägige rituelle folklore hat, ist wohl klar - und wem es so wichtig ist, vor seiner bestattung noch mal mit weihwasser besprengt zu werden, muß halt dabei bleiben und (wie zähneknirschend auch immer) zahlen
ist so
umsonst ist heutzutage nicht einmal der tod...
aber der dlf hat da auch noch ein schönes schlußwort parat:
"Alles bleibt beim Alten - und doch ist alles anders. Sage keiner, dass Rom und das katholische Kirchenrecht es nicht schon immer verstanden haben, pragmatische Lösungen zu finden.
Ein Nachgedanke noch: Die Regelung gilt partikularrechtlich allein für die deutsche Kirche. Von so viel römischem Verständnis für hiesige Eigengesetzlichkeiten kann man sonst nur träumen"
Doch beim Geld hört der Spaß bekanntlich auf. Selbstverständlich hat das, wie es in Rom heißt, bei der jetzigen Neuregelung keinerlei Rolle spielt. Aber natürlich weiß man in der Ewigen Stadt nur zu gut, dass ohne pecunia aus Germania so manche vatikanische Festakademie reichlich mager ausfallen würde. Fakt ist jedenfalls, dass mit dem jetzigen Dekret der Bischofskonferenz zum Kirchenaustritt niemand mehr behaupten kann, zwischen Rom und der deutschen Kirche bestünde Dissens.
Wer fortan die katholische Kirche verlässt, erhält einen Brief von seinem Pfarrer. Der weist ihn darauf hin, dass der Gläubige mit seiner Austrittserklärung vor dem Staat gegen die Pflicht verstößt, die Kirche finanziell zu unterstützen. Zwar wird der Pönitent nicht exkommuniziert, aber die Rechtsfolgen des Austritts entsprechen zufällig genau jenen der Exkommunikation: keine Sakramente mehr, kein Taufpate, möglicherweise auch keine kirchliche Beerdigung"
w.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1872244/
na da brat mir aber doch einer einen storch...
wenn ich aus einem verein austrete, darf ich seine leistungen nicht mehr in anspruch nehmen?
echt jetzt?
dann flieg ich ja aus der mannschaft, wenn ich aus dem fußballklub austrete...
natürlich kann und darf sich jeder als gläubiger (christ) empfinden, auch wenn er keiner kirche angehört. daß er dann aber keinen anspruch (mehr) auf die einschlägige rituelle folklore hat, ist wohl klar - und wem es so wichtig ist, vor seiner bestattung noch mal mit weihwasser besprengt zu werden, muß halt dabei bleiben und (wie zähneknirschend auch immer) zahlen
ist so
umsonst ist heutzutage nicht einmal der tod...
aber der dlf hat da auch noch ein schönes schlußwort parat:
"Alles bleibt beim Alten - und doch ist alles anders. Sage keiner, dass Rom und das katholische Kirchenrecht es nicht schon immer verstanden haben, pragmatische Lösungen zu finden.
Ein Nachgedanke noch: Die Regelung gilt partikularrechtlich allein für die deutsche Kirche. Von so viel römischem Verständnis für hiesige Eigengesetzlichkeiten kann man sonst nur träumen"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)