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Welche Teile de NT sind erhaltenswert?
#76
(29-08-2012, 21:13)Keksdose schrieb: Ist die Absicht gut oder unwissend, ist der "Mensch" "gut".
Nicht mal Jesus ließ sich gut nennen.
In (Mk. 16,18) sagt er:".... Was nennt ihr mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.
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#77
(29-08-2012, 20:04)schmalhans schrieb:
(29-08-2012, 16:46)Lelinda schrieb: Wenn Gott nicht „nur“ gut, sondern auch böse wäre, dann wäre er eine Person, auf die man sich nicht verlassen könnte, und solche Personen sind gefährlich,

Du kennst Personen, die nur "Gutes" tun und nie etwas "Böses" (und natürlich auch umgekehrt)? Wenn ja - wow, die möchte ich auch mal kenne lernen. Wenn nein - sind diese Menschen dann nicht verlässlich, gar gefährlich?

Natürlich weiß auch ich, dass jeder Mensch gute und böse Seiten in sich hat. Die meisten meiner Bekannten würde ich trotzdem als zuverlässig einstufen und die meisten Menschen an sich als ungefährlich. Und zwar nicht zuletzt deswegen, weil von Mitmenschen (zumindest in unseren Breiten) gewöhnlich keine Aktionen wie Mord und Totschlag zu erwarten sind, auch nicht, wenn sie verärgert sind. Bei einem allmächtigen Gott sieht das anders aus. Wenn der wütend oder auch nur schlecht gelaunt wird, muss man gleich mit dem Allerschlimmsten rechnen. Mit anderen Worten: Bei einem Gott, der (auch) böse sein kann, muss man immer auf der Hut sein. Bei Mitmenschen nur in seltenen Fällen.

(29-08-2012, 20:40)schmalhans schrieb: Jeder Akt des menschlichen Lebens ist mit negativen Auswirkungen gespickt


Darüber, dass es nicht immer leicht zu entscheiden ist, ob die Auswirkungen einer Tat gut oder schlecht sind, haben wir ja schon diskutiert. Ich persönlich sehe es so wie Keksdose: Es kommt auf die ursprüngliche Intention an.

Einen allmächtigen Gott kann und muss man aber nicht nach den Maßstäben der Menschen messen. Gott kann in seiner Allwissenheit alle Folgen seiner Handlungen voraussehen und deswegen abschätzen, was er tun sollte. Dass er etwas Gutes will, sich aber trotzdem etwas Böses entwickelt oder umgekehrt, ist also auszuschließen. Falls du jetzt mit dem Argument kommen willst, dass auch negative Naturereignisse positive Auswirkungen haben können (z.B., dass gewisse Pflanzen erst nach einem Waldbrand wachsen können), würde ich das als Hinweis darauf sehen, dass Gott die Dinge nicht richtig im Griff hat (was zu meiner Meinung passen würde, dass er nicht allmächtig ist).

Jedenfalls kann es das Dilemma „guter Wille – schlechtes Ergebnis“ bei einem allmächtigen, allwissenden Gott nicht geben. So etwas ist nur bei fehlerhaften Lebewesen möglich.
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#78
Es freut mich, dass ihr von der "gut/böse"-Nummer weg seid, was die Menschen angeht (bei Gott ist mir das egal).

Zu den Intentionen (auf die es ja angeblich ankommt) möchte ich noch hinzufügen, dass die Soldaten auf beiden Seiten eines Krieges ja nur das Beste wollten für Kaiser, Gott und Vaterland. Und welche Seite ist dann die mit der "bösen" Intention?
Außerdem müsste nach dieser Logik Krieg dann ja auch etwas Gutes sein ...
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#79
(29-08-2012, 23:05)schmalhans schrieb: Zu den Intentionen (auf die es ja angeblich ankommt) möchte ich noch hinzufügen, dass die Soldaten auf beiden Seiten eines Krieges ja nur das Beste wollten für Kaiser, Gott und Vaterland.

Hier stehen sich nur potenzielle Mörder gegenüber, gegen Gottes Wort.
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#80
So etwas Unreflektiertes kann nur von dir kommen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#81
(29-08-2012, 23:05)schmalhans schrieb: Zu den Intentionen (auf die es ja angeblich ankommt) möchte ich noch hinzufügen, dass die Soldaten auf beiden Seiten eines Krieges ja nur das Beste wollten für Kaiser, Gott und Vaterland. Und welche Seite ist dann die mit der "bösen" Intention?
Außerdem müsste nach dieser Logik Krieg dann ja auch etwas Gutes sein ...

Schwierige Frage. Tatsächlich müsste man die Intention der einzelnen Soldaten (so sie wirklich dahinterstanden) "gut" nennen. Und leider müsste dann das gleiche für Selbstmordattentäter gelten.
Die Schuld liegt bei denjenigen, die diesen Leuten eingeredet haben, dass das Töten (oder auch nur militärische Bekämpfen) des Feindes gut sein kann. Und noch mehr Schuld liegt bei den Kirchenleuten, die diese Kriege abgesegnet haben, weil ja wenigstens die gewusst haben müssten, dass man seine Feinde gut behandeln soll.
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#82
(29-08-2012, 22:36)indymaya schrieb:
(29-08-2012, 21:13)Keksdose schrieb: Ist die Absicht gut oder unwissend, ist der "Mensch" "gut".
Nicht mal Jesus ließ sich gut nennen.
In (Mk. 16,18) sagt er:".... Was nennt ihr mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.

Womit Jesus nicht gleich Gott ist.....
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#83
(29-08-2012, 10:54)Lelinda schrieb:
(29-08-2012, 10:10)Keksdose schrieb: Was ist mit kleinen Kindern, die im Gebet betteln: "Bitte, bitte, lass meine Mama nicht sterben!"
Haben die nicht aus reinem Herzen gebetet oder was war das Problem?
Eben! Und da gibt es für mich nur diese Möglichkeiten:
a) Gott KANN dem Kind und seiner Mutter nicht helfen, denn er ist nicht allmächtig, und deswegen werden solche Bitten auch nie erhört werden
b) Gott interessiert sich nicht für die Menschen, auch wenn er sie seit Jahrtausenden mit unhaltbaren Forderungen quält
c) Gott WILL in solchen Fällen nicht helfen, weil er einen schwer durchschaubaren Plan hat, nach dem die Mutter sterben muss. Zum Beispiel, damit sich das Kind in eine bestimmte Richtung entwickelt oder warum auch immer. Das ist eine unter Christen sehr beliebte Deutung.
d) Gott WILL in solchen Fällen nicht helfen, weil er launisch oder bösartig ist. Das wäre in meinen Augen die wahrscheinlichste Erklärung, wenn Gott allmächtig ist. Gerade diese Erklärung darf unter Gläubigen jedoch nicht offen ausgesprochen werden, da Gottes Charakter wider besseren Wissens als gut zu gelten hat (sonst drohen barbarische Strafen durch diesen „lieben Gott“).
e) Gott beschränkt sein Wirken auf das Schicken einzelner Propheten, die dem Volk seine Befehle verkünden, und greift ansonsten nicht in das zufällig ablaufende Geschehen der Welt ein, egal, was zu Lebzeiten passiert. Und so treffen gute und schlechte Ereignisse sowohl die Gläubigen als auch die Nichtgläubigen, ohne dass zwischen ihnen (zu Lebzeiten) ein Unterschied gemacht wird. Dieser modern wirkenden Auffassung scheint auch Jesus gewesen zu sein (Luk 13, 1-5).
f) Gott exisitert überhaupt nicht, und deswegen werden auch keine Gebete erhört. Käme es trotzdem zu einer Heilung, wäre das reiner Zufall.

Ich persönlich tendiere zu Lösung a.

Du tendierst zu a, ein anderer zu b, ich zu e , Petronius zu den rosaroten Elephanten usw.....

Kann mir einer sagen was das für einen Sinn hat?

Entweder die Bibel ist Gottes Wort und somit die Referenz die auf Fragen zu Gott und die Welt antwortet......oder eben nicht und jeder fantasiert sich was zusammen was im passt, dann hätte dies aber alles keinen Sinn......oder nich?
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#84
Gio:
Es ist eben wieder die alte Frage nach dem Sinn des Leids.
Aber gut: Wir sind vom Thema abgekommen.
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#85
(30-08-2012, 00:03)gio schrieb: Womit Jesus nicht gleich Gott ist.....
Als er das sagte, war er noch "Menschensohn".
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#86
(29-08-2012, 23:53)Lelinda schrieb: Schwierige Frage. Tatsächlich müsste man die Intention der einzelnen Soldaten (so sie wirklich dahinterstanden) "gut" nennen. Und leider müsste dann das gleiche für Selbstmordattentäter gelten.
Die Schuld liegt bei denjenigen, die diesen Leuten eingeredet haben, dass das Töten (oder auch nur militärische Bekämpfen) des Feindes gut sein kann. Und noch mehr Schuld liegt bei den Kirchenleuten, die diese Kriege abgesegnet haben, weil ja wenigstens die gewusst haben müssten, dass man seine Feinde gut behandeln soll.

Tstst, jetzt kommt auch noch die Schuldfrage dazu ... Ich bin der Auffassung, dass man immer selbst Schuld hat (und nicht etwa Gott oder die "Obrigkeit"), so lange es Handlungsalternativen gibt. Moral kennt immer nur zwei Seiten/Richtungen (gut-böse, richtig-falsch, oben-unten, schwarz-weiß, Schuld-Unschuld) und kann unserer Welt und ihre Probleme nicht mehr beschrieben. Man muss sein Leben schon selbst in die Hand nehmen und gestalten.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#87
(29-08-2012, 22:56)Lelinda schrieb: Natürlich weiß auch ich, dass jeder Mensch gute und böse Seiten in sich hat. Die meisten meiner Bekannten würde ich trotzdem als zuverlässig einstufen und die meisten Menschen an sich als ungefährlich

daß das konzept von "gut" und "böse" nichts taugt, sieht man bereits daran, daß auch du unvermittelt umschwenkst auf "zuverlässig" und "ungefährlich". also auf eigenschaften dir gegenüber, aber nicht intrinsisch der person zu eigen

(29-08-2012, 22:56)Lelinda schrieb: Und zwar nicht zuletzt deswegen, weil von Mitmenschen (zumindest in unseren Breiten) gewöhnlich keine Aktionen wie Mord und Totschlag zu erwarten sind, auch nicht, wenn sie verärgert sind. Bei einem allmächtigen Gott sieht das anders aus. Wenn der wütend oder auch nur schlecht gelaunt wird, muss man gleich mit dem Allerschlimmsten rechnen. Mit anderen Worten: Bei einem Gott, der (auch) böse sein kann, muss man immer auf der Hut sein. Bei Mitmenschen nur in seltenen Fällen

non sequitur

die kopfgeburt "gott" kannst du dir doch zurechtkonstruieren, wie du lustig bist

(29-08-2012, 22:56)Lelinda schrieb: Darüber, dass es nicht immer leicht zu entscheiden ist, ob die Auswirkungen einer Tat gut oder schlecht sind, haben wir ja schon diskutiert. Ich persönlich sehe es so wie Keksdose: Es kommt auf die ursprüngliche Intention an

dann war es also "gut", die ketzer zu verbrennen

(29-08-2012, 22:56)Lelinda schrieb: Einen allmächtigen Gott kann und muss man aber nicht nach den Maßstäben der Menschen messen

doch - denn andere stehen uns gar nicht zur verfügung

(29-08-2012, 22:56)Lelinda schrieb: Gott kann in seiner Allwissenheit alle Folgen seiner Handlungen voraussehen und deswegen abschätzen, was er tun sollte

das ist doch schon ein menschlicher maßstab - du überlegst dir, wie du als mensch handeln sollen wolltest, wärst du allmächtig

(29-08-2012, 22:56)Lelinda schrieb: Dass er etwas Gutes will, sich aber trotzdem etwas Böses entwickelt oder umgekehrt, ist also auszuschließen

nur wenn "allmacht" jegliche kontingenz ausschlösse
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#88
(30-08-2012, 00:18)gio schrieb: Kann mir einer sagen was das für einen Sinn hat?

kopfkino, opium des volks

(30-08-2012, 00:18)gio schrieb: Entweder die Bibel ist Gottes Wort und somit die Referenz die auf Fragen zu Gott und die Welt antwortet

oder der koran oder die gita oder die dianetik oder...

(30-08-2012, 00:18)gio schrieb: ......oder eben nicht und jeder fantasiert sich was zusammen was im passt

du hast es erfaßt

(30-08-2012, 00:18)gio schrieb: dann hätte dies aber alles keinen Sinn......oder nich?

das sich einen "gott" basteln?

nicht mehr sinn als anderer zeitvertreib, ja
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#89
Bitte hier das Threadthema beachten.

Über die Frage inwieweit Forschung und Glaube nebeneinander existieren können kann hier disskutiert werden:

http://religionsforum.de/showthread.php?tid=5989&pid=120018#pid120018
Gruß
Motte

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