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Falls Pussy Riot im Kölner Dom aufgetreten wäre ....
#1
Falls Pussy Riot im Kölner Dom aufgetreten wäre ....

..... was wäre dann geschehen?

Spielen wir diiese Variante doch mal durch!
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#2
Sie wären sehr wahrscheinlich gar nicht erst reingekommen. Es gibt da eine gar nicht so nette Aufpassertruppe, die die Leute aussortiert, die ihnen nicht passen. Mich haben sie auch aussortiert und nicht reingelassen, weil ich nicht bereit war, die Kopfbedeckung abzunehmen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#3
Warum warst du denn nicht bereit dazu, wenn ich fragen darf?
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#4
Ist zwar off-topic, aber bitte schön - ich trage immer eine Kopfbedeckung, wenn ich außer Haus gehe, und gestatte niemandem, mir Bekleidungsvorschriften zu machen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#5
Hm... wie du meinst. MMn. Respekt vor den Gläubigen und völlig selbstverständlich dass man in einer Kirche die Kopfbedeckung abzieht bzw. in einem Sikhtempel beispielsweise eine aufzieht. Je nach Glaubenrichtung halt.
Wenn man das jedoch als unzumutbare Bekleidungsvorschrift ansieht sollte man imho solche Häuser gar nicht erst besuchen.


Ansonsten denke ich auch, dass die in den Dom gar nicht erst rein bzw. sofor des Hauses verwiesen worden wären.
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#6
(17-08-2012, 07:34)Silvan schrieb: Falls Pussy Riot im Kölner Dom aufgetreten wäre ....

..... was wäre dann geschehen?

Spielen wir diiese Variante doch mal durch!

Eventuell ein Strafverfahren nach §166 StGB,- wenn in der "Kölner Dom Variante" auch vulgäre und obszöne Bezeichnungen für Kirche und deren Vertreter benutzt würden. Da das an exponierter öffentlicher Stelle geschähe könnte ein potentieller Kläger darauf plädieren, daß die Aktion geeignet ist den öffentlichen Frieden zu stören.
Inwieweit eine Klage Aussicht auf Erfolg hätte kann ich aber nicht sagen.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#7
(17-08-2012, 10:24)Gundi schrieb: Hm... wie du meinst. MMn. Respekt vor den Gläubigen und völlig selbstverständlich dass man in einer Kirche die Kopfbedeckung abzieht bzw. in einem Sikhtempel beispielsweise eine aufzieht. Je nach Glaubenrichtung halt.
Wenn man das jedoch als unzumutbare Bekleidungsvorschrift ansieht sollte man imho solche Häuser gar nicht erst besuchen.

Gerne, sobald sie anfangen, meine Art zu leben und zu sein zu respektieren, werde ich das umgekehrt gerne auch tun (und meinen Hut ziehen).
Ganz davon abgesehen, sind im Kölner Dom wahrscheinlich 90% Touris und höchstens 10% Gläubige (wenn überhaupt). Und von der Queen würde es wohl auch niemand verlangen, oder?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#8
(17-08-2012, 07:34)Silvan schrieb: Falls Pussy Riot im Kölner Dom aufgetreten wäre ....

..... was wäre dann geschehen?

Spielen wir diiese Variante doch mal durch!

man hätte sich gefragt, warum sie ihrem protest gegen putin und dessen handlanger (dazu zähle ich die orthodoxekirche) ausgerechnet in einer deutschen und katholischen kirche zum ausdruck bringen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#9
(17-08-2012, 09:38)schmalhans schrieb: Es gibt da eine gar nicht so nette Aufpassertruppe, die die Leute aussortiert, die ihnen nicht passen. Mich haben sie auch aussortiert und nicht reingelassen, weil ich nicht bereit war, die Kopfbedeckung abzunehmen.

Ist dem Vater eines Bekannten auch passiert. Er ist Jude und hielt es gerade für äußerst respektvoll gegenüber Gott und dem heiligen Ort, seinen Kopf zu bedecken.
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#10
Eine gute Frage, die aber als Frage nach dem analogen Verhalten gemeint sein dürfte: wenn also jemand, analog zu 'Pussy Riot' im Kölner Dom gebetet und gesungen hätte, Mutter Maria möge uns von Mutter Merkel befreien, warum auch immer. Und man hätte sie nicht abgefangen.

Ich war öfters im Kölner Dom, vor allem wegen dem Gero-Kreuz, einem hervorragenden Beispiel ottonischer Kunst, das dort eher unscheinbar im Seitenbereich zu sehen ist: ein gerade gestorbener Körper am Kreuz in seiner leiblichen Verwundbarkeit. Vor über 1000 Jahren geschaffen.

Das aber nur am Rande. Denn die Frage lautet: was wäre geschehen? Die Frage hat einen Hintersinn, der mir bewußt ist. Aber ich beantworte sie einfach gemäß der Fakten: die deutschen 'Pussy Riots' wären vermutlich des Hauses verwiesen worden, vielleicht mit dem Hinweis, sie könnten ihren Protest gegen Frau Merkel auf dem Vorplatz äußern.

Was ja in Deutschland möglich ist! Es ist zwar kaum zu fassen, aber wir dürfen es in Deutschland öffentlich sagen, wenn wir Frau Merkel nicht mehr wollen, ganz im Gegensatz zu Rußland, wenn man sagt, dass man Putin nicht will.

Jedenfalls hätten sie dann den Dom verlassen müssen. Und man hätte vielleicht sogar ein Hausverbot oder eine Strafanzeige daraus basteln können, was aber mit Sicherheit nicht geschehen wäre. Falls doch, ergibt das StGB kaum eine Möglichkeit. Worin liegt die Straftat bei einem Gebet, ob nun gesungen oder nicht?

Es gibt die Störung des Religionsfriedens als Straftat, wenn so etwas beim Gottesdienst geschieht. Es gibt § 166 StGB, der das Beschimpfen religiöser Bekenntnisse unter Strafe stellt (wenn es den öffentlichen Frieden gefährdet). Ein Gebet ist keine Beschimpfung einer Religion!

Falls aber doch, bitte ich um die Inhaftierung aller, die in den Kirchen falsch beten, zb. für das Ende unserer Regierung. So viel Zeit muss sein! Ob die bösen Mädchen und Buben aber dann auch tatsächlich 2 Jahre Lagerhaft bekommen, in Sibirien? Ich weiß es nicht. Vielleicht könnte man mit einer Software die Gebete abhören? Manche sprechen ja so leise.

Alles in allem: jeder kann den Kölner Dom betreten. Jeder kann dort auch beten. Jeder kann dort sogar für eine andere Regierung beten. Und wenn es für andere zu laut oder zu störend ist, wird er bzw. sie des Hauses verwiesen. Lagerhaft für falsche oder laute Gebete gibt es bei keinem Kölner Gericht. Vermutlich nicht einmal eine Strafanzeige des Domkapitels.
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#11
Richtig, wir hätten den Vorfall spätestens nach drei Tagen vergessen. Vermutlich hätte es nicht einmal zu einem Interview mit dem Erzbischof gereicht, der doch sonst gerne seinen Standpunkt öffentlich macht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
(18-08-2012, 15:47)Ekkard schrieb: Richtig, wir hätten den Vorfall spätestens nach drei Tagen vergessen. Vermutlich hätte es nicht einmal zu einem Interview mit dem Erzbischof gereicht, der doch sonst gerne seinen Standpunkt öffentlich macht.

Im Grunde hat Pussy Riot also mit Anklage und Verurteilung mehr erreicht, als mit einem einfachen Rauswurf aus der Kirche. Allerdings tut es mir leid für die 3. Ich wünsche ihnen viel Kraft.

Was ich an dem Spektakel in der russischen Kirche ganz gut fand, war das Aufbegehren gegen eine Kirche, die sich immer mit dem Mächtigen im Land gemein gemacht hat. Vielleicht liegt das aber an der Geschichte der Orthodoxie, deren Kirchen schon sehr früh unter Fremdherrschaft kamen und damit mit den Oberen zusammenarbeiten mussten zum Wohl der Christen.

Solche Verbrüderungen gabs auch in den Westkirchen, aber auch immer wieder Machtgerangel mit dem Adel und den Mächtigen. Kirche und Adel waren im Mittelalter und der frühen Neuzeit das Gespann der Macht, in dem jeder "Gaul" führen wollte. Und später politisierten Kirchen immer mit. Sei es gegen Modernisierungen oder in der Friedensbewegung in der BRD und DDR oder für Menschenrechte.

Aber ok, das ist eine andere Baustelle.
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#13
(17-08-2012, 12:31)petronius schrieb:
(17-08-2012, 07:34)Silvan schrieb: Falls Pussy Riot im Kölner Dom aufgetreten wäre ....

..... was wäre dann geschehen?

Spielen wir diiese Variante doch mal durch!

man hätte sich gefragt, warum sie ihrem protest gegen putin und dessen handlanger (dazu zähle ich die orthodoxekirche) ausgerechnet in einer deutschen und katholischen kirche zum ausdruck bringen

Es ist nur ein Vergleich.

Ich meinte es so:

Wenn eine deutsche Gruppe im Stile von Pussy Riot im Kölner Dom gegen Angela Merkel protestiert hätte .....

..... was wäre dann geschehen?
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#14
(18-08-2012, 01:48)Robert1111 schrieb: Eine gute Frage, die aber als Frage nach dem analogen Verhalten gemeint sein dürfte: wenn also jemand, analog zu 'Pussy Riot' im Kölner Dom gebetet und gesungen hätte, Mutter Maria möge uns von Mutter Merkel befreien, warum auch immer.

Ja - ganz genauso war die Frage von mir gemeint.
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#15
(19-08-2012, 02:46)Silvan schrieb: Wenn eine deutsche Gruppe im Stile von Pussy Riot im Kölner Dom gegen Angela Merkel protestiert hätte .....

..... was wäre dann geschehen?

vielleicht hätte man sie hinaus expediert, vielleicht auch nicht. es hätte rauschen im blätterwald gegeben und das wärs dann vermutlich auch gewesen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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