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Umfrage zum Thema Religion und Terror
#1
Hi Leute,
ich bin Schüler auf dem Wirtschaftsgymnasium und werde nächste Woche meine 5. Prüfung im Fach Religion halten. Mein Thema lautet : Hat Terror seinen Ursprung in der Religion.


Hierzu würde ich gerne eine Umfrage starten. Und zwar wäre meine Frage:

Was geht Ihnen zuerst durch den Kopf, wenn Sie den Begriff Terror hören.., bzw an was denken Sie zuerst.

Einfach in ein paar Stichpunkten posten. Es wäre eine große Hilfe für mich.

danke schon einmal im Vorraus :)
#2
@Kaioshin
Terror (lat. „Schrecken“) ist die systematische Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig für politische, wirtschaftliche oder religiöse Ziele zu machen.
Also ziemlich unabhängig von Religion. Staatsterror z.B. franz. Revolution oder Stalinismus.

Geht aber auch anders (etwas flaches Beispiel):
Wenn Einer etwas Unerwünschtes begeht, ist er ein Verbrecher oder Mörder.
Wenn eine Gruppe etwas Unerwünschtes begeht, sind es Terroristen.
Wenn eine Mehrzahl einer Gemeinschaft etwas begeht, welche möglichst noch die gleiche Tracht trägt,
ist es eine Armee, alles ist richtig und alle sind Helden.
:)
#3
Terror hat seinen Usprung mitnichten in der Religion, sondern in dem Wunsch nach schneller Durchsetzung politisch-ideologischer Ziele. Diese können auch religiös motiviert sein, nämlich dann wenn Religionen sich politisch-ideologisch verhalten. Leider tun sie das allzu häufig, denn Religionen sind (in ihrer exoterischen Ausprägung) meist missionarisch und deshalb auch auf (politischen) Machterwerb angelegt.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#4
(11-06-2012, 11:27)Harpya schrieb: Also ziemlich unabhängig von Religion. Staatsterror z.B. franz. Revolution oder Stalinismus.

Dazu möchte ich anmerken, dass sowohl die französische Revolution wie auch der Stalinismus quasi-religiöse politisch-ideologische Systeme darstellen - die französische Revolution verhielt sich römisch-antik, der Stalinismus römisch-katholisch.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#5
Danke für die schnellen Antworten.

Könnte man sagen, dass die Kreuz- und Tempelritter früher in einer Form von "Terror" versucht haben ihren Glauben mit Gewalt zu vermitteln ?

Dann könnte man ja sagen, dass Formen von Terror durch Religion entstanden sind, da die Tempelritter für ihren Glauben töteten und kämpften, was heutzutage Al-Quaida auch nicht anders macht ?!
#6
(11-06-2012, 11:35)schmalhans schrieb:
(11-06-2012, 11:27)Harpya schrieb: Also ziemlich unabhängig von Religion. Staatsterror z.B. franz. Revolution oder Stalinismus.

Dazu möchte ich anmerken, dass sowohl die französische Revolution wie auch der Stalinismus quasi-religiöse politisch-ideologische Systeme darstellen - die französische Revolution verhielt sich römisch-antik, der Stalinismus römisch-katholisch.
Sag ich ja, kann man die Templer gleich dazunehmen.
Terror ist eben ein Mittel zu Durchsetzung von Zielen, von wem auch immer.
Ein Mittel, wie die Benutzung eines Messers, ist halt wertfrei zu sehen.
#7
(11-06-2012, 11:43)Kaioshin schrieb: Danke für die schnellen Antworten.

Könnte man sagen, dass die Kreuz- und Tempelritter früher in einer Form von "Terror" versucht haben ihren Glauben mit Gewalt zu vermitteln ?

Dann könnte man ja sagen, dass Formen von Terror durch Religion entstanden sind, da die Tempelritter für ihren Glauben töteten und kämpften, was heutzutage Al-Quaida auch nicht anders macht ?!

So würde ich das nicht sehen. Denn eine Glaubensvermittlung (Missionierung) erfolgt ja kaum - ging es bei den Ritterorden noch um die Besiedlung oder Besetzung von Gebieten zur Ausübung von Macht und zum Erlangen von (persönlichem) Reichtum, geht es heute eher um Vormachtstellung und Zerstörung von Werten und Symbolen (ideellen und materiellen). Missionierung will überzeugen - Terror will unterwerfen. Beide sind Mittel zur Erreichung oben genannter Ziele.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#8
Würde ich so nicht differenzieren, Terror ist auch ein Mittel der Missionierung.
Sozusagen "von oben" gesehen kann man natürlich wunderbar diverse Aspekte definieren.
ABER die Toten werden zuletzt gezählt, denen ist der Unterschied ziemlich gleichgültig ob sie
zu Tode terrorisiert oder missioniert wurden, oder einfach im Weg waren.
Man sollte einen Standpunkt derer "von unten" auch mal beachten,
da ist nun mal Alles Terror.
#9
(11-06-2012, 10:37)Kaioshin schrieb: ...Was geht Ihnen zuerst durch den Kopf, wenn Sie den Begriff Terror hören.., bzw an was denken Sie zuerst. ...

RAF
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
#10
(11-06-2012, 10:37)Kaioshin schrieb: Mein Thema lautet : Hat Terror seinen Ursprung in der Religion.


Hierzu würde ich gerne eine Umfrage starten. Und zwar wäre meine Frage:

Was geht Ihnen zuerst durch den Kopf, wenn Sie den Begriff Terror hören.., bzw an was denken Sie zuerst.

  1. Rote Armee-Fraktion (Baader-Meinhof).
  2. Der 11. September 2001
  3. Islamistische Selbstmordattentäter
  4. Der Krieg gegen das Böse (Bush)
  5. Bombenkrieg
  6. Drohnenangriffe
Allen gemeinsam ist die Ungeduld, politische Ziele zu erreichen (was ja bereits von meinen Vorrednern richtig geschrieben wurde). Zugleich ist die Zahl der Opfer, abgesehen von den Bombenkriegen z. B. gemessen an der Zahl der Verkehrstoten verschwindend gering. Ihre bühnenreife Inszenierung erzeugt aber Hass und damit Aufmerksamkeit, die anders nicht zu erreichen gewesen wäre.

Die modernen Bombenkriege sind auch Akte des (Staats-) Terrors, habe aber ein völlig anderes Ziel: Sie sollen den Feind so schwächen, dass er nicht mehr handlungsfähig ist und möglichst von der internationalen Bühne verschwindet.

Religiöse Motivation: Nein, sondern in allen Fällen politische.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#11
Vorerst ist anzumerken, dass das, was man heute unter Terror versteht, ein moderner Begriff ist, der seine Bedeutungseinengung erst in der Zeit der Französischen Revolution (Jakobinerherrschaft) erfahren hat.

Frühneuzeitlich wurde "terror" noch als Äquivalent von Schrecken gebraucht, ohne die Abgrenzung für die höchste Steigerung der Verbreitung von Angst durch eine Fülle von Bedrohungen und Gewalthandlungen durch Staatsapparate oder politisch bzw. religiös motivierte Gruppen zum Zweck der gewaltsamen Durchsetzung ihrer Ideen vorzunehmen.

Aber gegeben hat es das, was heute unter Terror verstanden wird, natürlich auch schon früher.

Als Beispiele religiös motivierten Terrors bieten sich mE die spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hexenjagden sowie die Inquisition an, insbesondere die Spanische und Deutsche.

Auch die Schreckensherrschaft der Täufer in Münster kann als Beispiel religiös-politisch motivierten Terrors dienen.
MfG B.
#12
(11-06-2012, 10:37)Kaioshin schrieb: Was geht Ihnen zuerst durch den Kopf, wenn Sie den Begriff Terror hören.., bzw an was denken Sie zuerst

la grande terreur, frankreich 1794
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#13
(11-06-2012, 11:43)Kaioshin schrieb: Könnte man sagen, dass die Kreuz- und Tempelritter früher in einer Form von "Terror" versucht haben ihren Glauben mit Gewalt zu vermitteln ?

wär mir jetzt so nicht bekannt

sie haben einfach die anders glaubenden umgebracht, aber wohl weniger in der absicht, damit noch lebenden einzuschüchtern und sich gefügig zu machen (soweit meine geschichtskenntnis da reicht, fachleute mögen mich korrigieren)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#14
kann allen hier zustimmen.
Terror hat politische Ziele und will den Gegner (die politische Führung eines Landes und ihre Bevölkerung) unter Druck setzen.
Mit Gewalt gegen Personen und Sachen will man Furcht und Schrecken verbreiten, also Emotionen schüren, bei dem die mediale Aufmerksamkeit sehr bedeutsam ist.
Terroristen können Ideologien und auch Glauben zu diesem Zweck einsetzen, um Anhänger zu mobilisieren und dafür einzusetzen.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
#15
Also wird der Glauben nur als Vorwand benutzt, um mehr Menschen von dem Handeln zu überzeugen und gegebenenfalls mehr Menschen für die eigene Sache zu gewinnen.


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