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Wissenschaftsethik
#61
(08-05-2012, 08:47)schmalhans schrieb: Der Antwort von Petronius möchte ich nur hinzufügen, dass der Mensch nur mit einer Mischung aus Egoismus und Altruismus (hier: Zurücknahme des Egos) leben kann (und auch lebt). Bei der Einen überwiegt dieses, bei dem Anderen jenes (und das auch in verschiedenen Abstufungen). Es ist ja gerade das Großartige, dass Teilen eben auch Spaß macht. Und natürlich ist das situationsabhängig: es wäre zum Beispiel ein Nachteil, wenn der Führer einer Gruppe in einer Krisensituation sein Ego zurück nimmt - in einer anderen kann es aber durchaus von Vorteil sein.

yup!

es kann gar nicht oft genug wiederholt werden, daß die welt nicht schwarz-weiß ist und daher immer in einer abwägung zwischen mindestens zwei polen bewältigt werden kann. was in der einen situation angebracht ist, kann in der anderen kontraproduktiv sein. egoismus ist eine triebfeder des wettbewerbs und damit des fortschritts, altruismus notwendig zum bestehen der gruppe. beides im rechten maß (und zur rechten zeit) sichert den erfolg
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#62
(08-05-2012, 09:31)AlTheKingBundy schrieb: Das Ego hat in meinen Augen sehr wohl etwas damit zu tun, dass es Probleme mit dem Guten und dem Bösen gibt. Wenn man sein Ego "auf Null setzen" würde, könnte man Gott als Entscheidungsinstanz aktzeptieren

was aber hat das vorschieben dieser selbst konstruierten "Entscheidungsinstanz" nun mit "Gut und Böse" zu tun?

ich könnte dir götter nennen, da würdest du mit den ohren schlackern, wenn du denen als "Entscheidungsinstanz" blind folgen müßtest...

(08-05-2012, 09:31)AlTheKingBundy schrieb: Die Maßstäbe Gottes lassen sich nach meinem Glauben in der Bibel nachlesen

aber sicher doch

in der bibel läßt sich alles nachlesen, und auch das gegenteil

ok: ich lese im at nach. die maßstäbe gottes sind also in erster linie gekränkte eitelkeit und daraus resultierende blinde rachsucht

wars das, worauf du hinaus wolltest?

(08-05-2012, 09:31)AlTheKingBundy schrieb: Du sagtest: "gut und böse" sind weniger eine frage der entscheidung, sondern des blickwinkels. so gut wie alles ist gleichzeitig "gut und böse", fragt sich nur, für wen und unter welchen umständen

Genau das meine ich auch. Nenne es Entscheidung oder Blickwinkel. Aus dem Blickwinkel resultiert auch immer eine Entscheidung. Erst der Kopf, dann die Hände.

da hast du recht. aber die entscheidung triffst du, sie ist dir nicht objektiv vorgegeben (das habe ich mit der offenbar mißverständlichen formulierung von einer "entscheidung" gemeint, die hier von einer absoluten instanz a priori gefällt würde und eben nicht von dir, situationsbedingt)
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#63
(08-05-2012, 13:49)AlTheKingBundy schrieb: Das sehe ich natürlich anders. Die Sünde ist nicht Gott gegeben

also hat dein "gott" nicht alles erschaffen?

(08-05-2012, 13:49)AlTheKingBundy schrieb: Es wurde einfach Gottes Plan und seine Führungsrolle in Frage gestellt. Ist es nicht nett, dass er nicht gleich alles niedermacht, sondern den Menschen die Chance gibt, den Beweis anzutreten, ob sie mit dieser Erkenntnis und ohne Gott nun klar kommen?

zweifellos

ich finde auch, daß die nazis ausgesprochen nett waren, weil sie ja den juden die chance gegeben haben, sich aus d freizukaufen, und nicht sofort alle umgebracht haben
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#64
(08-05-2012, 14:12)AlTheKingBundy schrieb: Nein, Gottes Plan war die Sünde nicht, ganz im Gegenteil. Es fing alles damit an, dass einer Gott in Frage gestellt hat (die Schlange). Ich sagte ja schon: Gott hat den freien Willen geschaffen, wie langweilig wäre auch eine Schöpfung ohne diesen

dann hat er ihn gefälligst auch zu akzeptieren und nicht den zu bestrafen, der ihn auch auslebt

ansonsten ist dein gott nicht besser als das kleine kind, das figürchen aus knetmasse bastelt, nur um sie dann mit größter lust als "böse, böse" in grund und boden zu stampfen
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#65
(08-05-2012, 15:10)AlTheKingBundy schrieb: Wieso sind freier Wille und Strafe ein Widerspruch? Man kann sich frei entscheiden, eine Straftat zu begehen, obgleich man die Konsequenzen kennt

wenn du von zwei alternativen die eine willkürlich unter strafe stellst, kann von freiem willen in der entscheidung für eine von beiden nicht mehr die rede sein

(08-05-2012, 15:10)AlTheKingBundy schrieb: Ok, ich glaube, ich verstehe Dich. Du glaubst nur an das, was Du mit Deinen Sinnen erfassen kannst. Das ist Ok. Ohne den Glauben an das "Unsichtbare" sind aber keine Fortschritte z.B. in der Physik möglich!

niemand hat was von sinnen gesagt - außer dir

da wir ja heutzutage nicht mehr ausschließlich auf unsere sinne angeweisen sind, können wir diese "unsichtbaren" physikalischen kräfte ja durchaus messen, und das reproduzierbar

nichts davon kann über deinen "gott" gesagt werden. er ist so plausibel und nachweisbar wie die unsichtbaren grün-rosa karierten elefanten auf der rückseite des monds

(08-05-2012, 15:10)AlTheKingBundy schrieb: Einstein hatte nur Kraft seiner Gedanken eine Theorie entwickelt

keineswegs

*** [entfernt, weil unsachlich./Ekkard]
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#66
(08-05-2012, 16:26)AlTheKingBundy schrieb: Die Erkenntnis von Gut und Böse wollte Gott in seinen Händen behalten, weil er wusste, dass die Menschen damit nicht klar kommen werden

jetzt wirds richtig spannend...

also ohne erkenntnis von gut und böse wären adam und eva prima klargekommen?

hätten nach lust und laune fliegen die beine ausgerissen, ausprobiert, wie lange ein karnickel unter wasser überlebt, und den schildkröten, die sie auf den rücken gedreht haben, beim vertrocknen in der sonne zugesehen - weils ja so ein riesenspaß ist? oder sich gegenseitig blutig geprügelt?

daß da was dran falsch sein könnte, hätten sie ja nicht wissen können...

das wirft ja ein ganz anderes licht auf die "paradiesischen zustände"

(08-05-2012, 16:26)AlTheKingBundy schrieb: Ein anderer Punkt ist die Propheterie der Bibel, die sich in vielen Dingen ganz erstaunlich erfüllt hat. Aber auch hier kann der Skeptiker die Dinge anders sehen.

und das tut er auch

es gibt keine biblischen prophezeihungen, die sich konkret erfüllt haben - wenn man von gemeinplätzen und wüsten interpretationen ex post (siehe aich "offenbarung") mal absieht
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#67
Es ist wohl offenbar so, dass der Blick auf die Ethik ein Blick auf die Überzeugungen ist. Die Schwerpunkte hängen davon ab, was ich für gut und richtig erachte. Meine Frage ist, ob man nicht doch intersubjektiv ganz ähnliche Normvorstellungen finden kann. Die Philosophen zeigen uns natürlich immer mal wieder, dass man mit ethischen Vorstellungen Schiffbruch erleiden kann. Gleichwohl wird kaum jemand den Diebstahl, die Lüge, den Mord und die Bereicherung als Glücksgriff für die Gesellschaft halten. Und das gilt in der Wissenschaft nicht anders. Dort sind es das Plagiat, die gefälschten oder geschönten Messergebnisse, der Rufmord. Nichts ist anders als bei den bürgerlichen Normen.

Obwohl Christ, sehe ich keinen Anlass, mich in der Beziehung auf Gott oder Gottes Weisungen zu beziehen. Diese Verhaltensweisen sind klar erkennbar gegen ein gedeihliches Zusammenwirken in einer Gesellschaft gerichtet und von daher verwerflich Wissenschaftsbereich hin, Laienbereich her.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#68
(08-05-2012, 22:47)Ekkard schrieb: Meine Frage ist, ob man nicht doch intersubjektiv ganz ähnliche Normvorstellungen finden kann

kann man und tut das ja auch. wir alle bewegen uns ja innerhalb eines gesellschaftlich vorgegebenen (und teils sogar strafbewehrten) grundrahmens an ethischen normen, den wir mit unseren persönlichen vorstellungen von ethik und entsprechendem verhalten im detail ausfüllen
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