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Analytisches Denken könnte Menschen atheistisch machen
#16
(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: Zur Frage, was man wissen kann, gibt jedes Philosophielexikon beredtes Zeugnis. M. E. geht es hier nicht um die Frage des Wissens von Gott sondern um mitgeteilte "Erfahrungen". Hier muss man ganz klar unterscheiden: Wissen und Gewissheit.
Mitgeteilte Erfahrungen haben aber m.E. nichts mit Wissen und auch nichts mit Gewissheit gemein sondern nur mit Glauben, der Mitteilende mag Gewissheit haben über das was er aussagt, derjenige dem mitgeteilt wird kann an das Mitgeteilte zunächst allenfalls glauben; und ja, dann natürlich prüfen.


(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: Von oder über Gott kann man nichts wissen, weil Wissen die Prüfbarkeit verlangt - nennen wir es im Falle Gottes: das Gottesexperiment.
Stimmt, "G#tt" kann man nicht wissen, allerdings aber Gewissheit erlangen.
//edit: hier uneindeutigen Satz nachträglich gelöscht//
Wissen erlangt man durch Erfahrung und/oder durch Prüfung, nicht die Überprüfbarkeit ist m.E. das ausschlaggebende Moment, sondern die tatsächliche Überprüfung.
Bsp.: Das der Mond eine "Kugel" und keine Scheibe ist glaube ich zu wissen, überprüft habe ich das noch nicht. Ich glaube das tatsächlich nur , obwohl es allgemein als gesichertes Wissen gilt, aber ich selbst habe darüber keine Gewissheit sondern nur den Glauben an die Richtigkeit der Informationen darüber.
Man mag jetzt einwenden, daß es offiziell und objektiv überprüft wurde und das der Mond sicher eine "Kugel" ist. Ich als Subjekt kann das aber eben nur glauben (das Wort Gewissheit will ich jetzt vermeiden, weil wir es hier gerade als subjektives Erfahrungswissen "festgelegt" haben) nicht wissen.

(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: ... Eine so genannte Gotteserfahrung vermittelt somit kein (allgemeines, objektiv prüfbares) Wissen, sondern (subjektive) Gewissheit.
Jepp, das ist so.
(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: Auf Letztere kann man sich nicht in der Form verlassen, wie auf die Tatsche (Wissen), dass sich Gase bei Erwärmung ausdehnen und damit unsere Motoren antreiben.

Hmm, ok; auf Kantsches "apriori Wissen" mag das mit dem "auf sich verlassen" 100% zutreffen (zb 180° Innenwinkel Dreieck).

Ehrlich gesagt bin ich mit mir selbst noch uneins, aber ich tendiere dazu der subjektiven Erfahrung mehr Gewicht zu geben als der vermeintlich objektiven, zumal ich bei der objektiven oft nicht mal in der Lage bin das vermeintliche Wissen überhaupt zu prüfen... ich müsste tatsächlich meist der Prüfung anderer Glauben schenken, also an das "objektive Wissen" glauben.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#17
(01-05-2012, 22:22)deja-vu schrieb: Mitgeteilte Erfahrungen haben aber m.E. nichts mit Wissen und auch nichts mit Gewissheit gemein sondern nur mit Glauben, der Mitteilende mag Gewissheit haben über das was er aussagt, derjenige dem mitgeteilt wird kann an das Mitgeteilte zunächst allenfalls glauben; und ja, dann natürlich prüfen.
Nun ja, zumindest habe ich es so gemeint. Nur ist dieser Glaube nicht zu verwechseln mit der Annahme religiöser oder weltanschaulicher Konventionen. Bei "mitgeteilter Erfahrung" geht es nur um das Vertrauen in den Mitteilenden.

(01-05-2012, 22:22)deja-vu schrieb: Bsp.: Dass der Mond eine "Kugel" und keine Scheibe ist, glaube ich zu wissen; überprüft habe ich das noch nicht.
Beispiele aus der Astronomie können, was die Prüfbarkeit angeht "haarig" werden. Deswegen gilt naturwissenschaftliches Wissen auch immer nur vorläufig. Gleichwohl ist dieses Wissen prüffähig z. B. bei "Mond = kugelförmig" durch Abstandsmessung verschiedener Oberflächenpunkte. Dazu gibt es, wie in allen naturwissenschaftlichen Fällen einen Wissenspool, den man nicht ständig überprüfen muss.

Es ist daher nicht einfach nur Glaube, dass im Beispiel der Mond nahezu kugelförmig ist. Das mag dir grundsätzlich wie Glaube vorkommen, ist aber deutlich zu unterscheiden von Gewissheiten religiösen Glaubens, der aus der willkürlichen Annahme von (geistlichen) Konventionen besteht.

(01-05-2012, 22:22)deja-vu schrieb: ... ich tendiere dazu, der subjektiven Erfahrung mehr Gewicht zu geben als der vermeintlich objektiven, zumal ich bei der objektiven oft nicht mal in der Lage bin das vermeintliche Wissen überhaupt zu prüfen... ich müsste tatsächlich meist der Prüfung anderer Glauben schenken, also an das "objektive Wissen" glauben.
Dann will ich die Unterscheidung anders formulieren: Kennzeichen "objektiven Wissens" ist die empirische Prüfbarkeit; d. h. die Natur entscheidet, ob eine beschreibende These zutrifft oder nicht.

Ich will nicht bestreiten, dass subjektive Erfahrung für das Subjekt mehr Gewicht hat, als der Wissenspool. Die "Objektivität" besteht aber gerade darin, die Willkür durch ein Messergebnis zu ersetzen. Und das ist bei religiösen Erfahrungen (und in der Folge Gewissheiten) bewusst anders herum: "Glaubensgewissheit" beruht auf einem Willensakt von Menschen. Ob das jeweilige Individuum diesen selbst vollzieht oder nur mitläuft, ist belanglos.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#18
(30-04-2012, 15:45)Keksdose schrieb: Ich freue mich ehrlich für den, der das wirklich schafft.
Ich persönlich finde es super schwer

ich vertraue menschen und nicht göttern
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#19
(30-04-2012, 20:42)Regenbogen schrieb: Kein Atheist kann behaupten, dass er über das Wissen verfügt, welches der Existenz Gottes ausschließt

nicht grundsätzlich, und das tut er ja auch nicht
bestimmte gottesbilder können aber selbetverständlich analytisch ausgeschlossen werden

(30-04-2012, 20:42)Regenbogen schrieb: Ein Gläubiger jedoch, kann über das Wissen die Existenz Gottes verfügen

nein, er kann das höchstens glauben

(30-04-2012, 20:42)Regenbogen schrieb: Und wenn jemand mit Hilfe der Logik oder rein intellektuell den Gott gefunden hat

aber wie soll das gehen?
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#20
(30-04-2012, 22:24)deja-vu schrieb: Hmm...
was ist denn Wissen?
Ist Wissen das was ich erfahren kann oder das was ich selbst erfahren habe, oder definiert sich das ganz anders? ( Und Nein, ich schau jetzt nicht in Wikipedia nach^^)
Ist Wissen objektiv oder subjektiv, darf man darin unterscheiden?

wissen ist verifizierbar

(30-04-2012, 22:24)deja-vu schrieb: Wenn Regenbogen eine zugegebenermaßen subjektive Erfahrung mit "G#tt" gemacht hat, dann glaubt er doch zurecht, daß er das weiß
richtig

er glaubt
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