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Armes Ägypten
#1
ORF.at schrieb:Salafistenkandidat will Schleier für alle Frauen

Abu Ismail, der früher selbst der Muslimbruderschaft nahegestanden war, legte zuletzt enorm an Popularität zu. Der salafistische Rechtsanwalt hatte erklärt, bei einem Wahlsieg alle Frauen zum Tragen des Schleiers verpflichten zu wollen. Eine Verheiratung zwölfjähriger Mädchen hält er für akzeptabel. Touristen sollte das Trinken von Alkohol verboten werden. Zudem fordert er vehement die Kündigung des Separatfriedens mit Israel.

Quelle: *http://www.orf.at/stories/2113768/2113769/

Schöne Aussichten für Ägypten.
MfG B.
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#2
ich habe keine ahnung, wie aussichtsreich die kandidatur dieses fundis ist

so bedauerlich (und auch gefährlich) auch das erstarken solcher gruppierungen im nachrevolutionären arabien ist, eine pluralistische demokratie wirds aushalten müssen. bzw. kann deren unterdrückung nicht eine neuerliche diktatur rechtfertigen

andererseits ist auch klar, daß jetzt eben auch der schmutz hochgespült wird, der von der diktatur unter dem deckel gehalten wurde, und die breite masse schon mangelsübung nicht wirklich reif für eine demokratie ist

es wird eine gratwanderung bleiben, inklusive gefahr des absturzes
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
petronius schrieb:ich habe keine ahnung, wie aussichtsreich die kandidatur dieses fundis ist

Seine Kandidatur dürfte aussichtsreich zu sein.

ARD schrieb:Im neuen ägyptischen Parlament sitzen mehrheitlich Islamisten. Die Muslim-Brüder geben sich gemäßigt. Aber die zweitgrößte Fraktion, die Nour-Partei, ist von einem anderen Schlag: Sie will die Religion im Alltagsleben verankern. Klare Konzepte bleibt die Partei aber schuldig.

Quelle: *http://www.tagesschau.de/ausland/salafistenaegypten100.html

Zitat:so bedauerlich (und auch gefährlich) auch das erstarken solcher gruppierungen im nachrevolutionären arabien ist, eine pluralistische demokratie wirds aushalten müssen. bzw. kann deren unterdrückung nicht eine neuerliche diktatur rechtfertigen

Eine pluralistische Demokratie sollte das aushalten. Damit hast Du wohl Recht. Ich befürchte allerdings, dass sich entweder die Militärdiktatur neu formiert oder von einer Diktatur der theokratischen Art abgelöst wird.

Ich hoffe, dass ich mit beidem falsch liege.

Zitat:andererseits ist auch klar, daß jetzt eben auch der schmutz hochgespült wird, der von der diktatur unter dem deckel gehalten wurde, und die breite masse schon mangelsübung nicht wirklich reif für eine demokratie ist

Ja, das sind meine Befürchtungen!
MfG B.
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#4
die zwei wörter "armes ägypten" sagt alles.
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#5
(06-04-2012, 19:25)Bion schrieb: Ich befürchte allerdings, dass sich entweder die Militärdiktatur neu formiert oder von einer Diktatur der theokratischen Art abgelöst wird

das ist leider sehr gut möglich
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#6
Der Weg zur Demokratie ist ein langer Prozess.
Eine Revolution alleine wird nicht reichen.
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#7
Ich weiß, es klingt ein wenig nach Verschwörungstheorie, aber ich bin recht überzeugt, dass hier noch so einige externe Kräfte ihre Finger (Geldbeutel) mit im Spiel haben.

Hier geht es schließlich nicht nur um die Interessen einer einzelnen Nation, sondern auch die von Israel, USA und EU - wie das Beispiel Mubarak ja gelehrt hatte, wenn ich mich richtig entsinne. Eine erneute Diktatur käme denen doch gerade recht.
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#8
Der ägyptische Tourismusminister Hischam Sasu ist zurückgetreten. Anlass für diesen Schritt war die Ernennung des Islamisten Adel al-Chajat zum Provinzgouverneur von Luxor durch Präsident Mursi.

news.orf.at schrieb:Chajat ist führendes Mitglied der früheren Terrororganisation Gamaa Islamija. Die Islamistenbewegung, die inzwischen offiziell der Gewalt abgeschworen hat, trägt die Schuld für zahlreiche Angriffe auf Touristen in den 1990er Jahren. Sie gilt auch als Drahtzieherin des Massakers im Hatschepsut-Tempel von 1997. Damals hatten sechs Attentäter in dem Tempel 62 Menschen massakriert.
[…]
Mursi hatte am Sonntag 17 neue Provinzgouverneure ernannt. Davon gehören sieben der Muslimbruderschaft an. Liberale Ägypter reagierten entsetzt auf diesen „weiteren Schritt hin zu einer vollständigen Machtübernahme durch die Islamisten“.

Mangelndes Fingerspitzengefühl oder bewusste Provokation?

Selbst der hohen Geistlichkeit dürften diese Ernennungen Kopfschmerzen bereiten:

news.orf.at schrieb:Der Imam der Al-Ashar-Moschee, Ahmed al-Tajeb, sagte am Mittwoch, die „friedvolle Opposition gegen einen legitimen Führer“ sei auch aus religiöser Sicht erlaubt und akzeptabel.

Quelle
MfG B.
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