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Narzistische Kränkung
#1
Dr. Raphael M. Bonelli, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, hat Fragen zum Thema Religion beantwortet und schreibt unter anderem:

"Narzisstisch kränkbar ist, wessen idealisiertes Selbstbild sich signifikant von der Realität entfernt hat. Der Narzisst lebt deswegen mit einem überzogenen, aber brüchigen Selbstwertgefühl. Jeder Hinweis auf die Wirklichkeit wird als bedrohlich erlebt; die schmerzhafte Wahrheit über sich selbst wird ins Unterbewusstsein verdrängt. Die Angst besteht darin, dass der Kränker recht haben und das konstruierte Selbstbild an der Realität zerbrechen könnte." +www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Antireligioese-sind-neidisch/story/25551290
Ein Schelm, wer sich nun was dabei denkt... Icon_cheesygrin
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#2
(06-02-2012, 21:32)Noumenon schrieb: "Narzisstisch kränkbar ist, wessen idealisiertes Selbstbild sich signifikant von der Realität entfernt hat. Der Narzisst lebt deswegen mit einem überzogenen, aber brüchigen Selbstwertgefühl. Jeder Hinweis auf die Wirklichkeit wird als bedrohlich erlebt; die schmerzhafte Wahrheit über sich selbst wird ins Unterbewusstsein verdrängt. Die Angst besteht darin, dass der Kränker recht haben und das konstruierte Selbstbild an der Realität zerbrechen könnte."

ich denke nicht, daß das ein vorrecht der religiösen wäre
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
nen atheistischer arzt hat mir mal gesagt das es statistisch erwiesen ist, das religiöse menschen weitaus weniger an psychischen problemen/krankheiten wie depressionen erleiden als atheistisch geprägte menschen. das sollen statistiken zeigen wo in ländern, wo der atheismus stärker verbreitet ist wie in den nordischen ländern (skandinavien) - eine wesentlich größere quote in psychischen krankheiten wie depressionen erweisen als länder wo die menschen in der quote rekigiöser sind. etc etc etc. er selbst sagte zu sich, das ihm eine art schalter fehlt - was ihm zum glauben zieht und er sich davon distanziert ala wissenschaft etc.
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#4
Hm... kennst du da genaueres? Ich bin bei solchen Studien immer vorsichtig. Die Menschen im Norden könnten zb. auch einfach aufgrund weniger Sonneschein häufiger an Depressionen leiden, oder wegen irgendwelchen anderen Ursachen. Wie kann man das schon so genau wissen... Eusa_think
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#5
Ich persönlich halte nicht soviel von "Religion als Opium fürs Volk"...
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#6
Als ganz bewusstes Mittel der Ruhigstellung im politischen Diskurs oder in jedweder Form als Hoffnungs"opium"?
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#7
seh grad, hab mist geschrieben. Natürlich nicht Diskurs sondern eher Geschehen.
Z.B. als Ruhigstellung der Massen.
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#8
Im ersteren Fall lehne ich das ab, klar.

Und im zweiten Fall... Natürlich gibt Religion den Menschen Hoffnung, und das finde ich auch gut. Ich meine nur, dass dies nicht der einzige Legitimationsgrund für Religion sein darf. Sonst bestünde meines Erachtens die Gefahr, dass sie ganz schnell überflüssig wird, sobald bspw. die Pharmaindustrie ein paar "Hoffnungspillen" auf den Markt schmeißt...

Religion ist mehr als nur Opium fürs Volk und sollte nicht darauf reduziert werden.
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#9
(07-02-2012, 01:34)Noumenon schrieb: Ich persönlich halte nicht soviel von "Religion als Opium fürs Volk"...

marx sprach vom "opium des volks"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#10
(06-02-2012, 23:16)Gundi schrieb: Hm... kennst du da genaueres? Ich bin bei solchen Studien immer vorsichtig. Die Menschen im Norden könnten zb. auch einfach aufgrund weniger Sonneschein häufiger an Depressionen leiden, oder wegen irgendwelchen anderen Ursachen. Wie kann man das schon so genau wissen... Eusa_think

ach ehrlichgesagt im moment kein plan so mal plumpt gesagt. daher soll das einfach mal als behauptung dastehen. der sonnenschein bzw. das wetter ist hier meist ja auch nicht grad prickelnd - dafür haben die bomben naturschauspiele haha. untersucht wurden ja nicht nur die nordischen länder. wohingegen den man ja nachsagt, die haben ein gutes bildungsverhältniss gegenüber anderen ländern. kann den mal nach gelegenheit fragen wo ich den stuff herkriege. der kannte sich so ziemlich gut aus mit so wissenschafts-stuff etc. interessant fand ich eher die tatsache, das er sagt, er sei atheist und dabei konstruktiv - mir nichts dir nichts - von solchen statistiken erzählt.

z.b eine ursache warum "gläubige" oft mit psychischen dispositionen teilweise besser umgehen können, seis drum das die sich oft besser damit abfinden können. z.b durch glaube und dem einhergehenden denken der bestimmung (vielleicht hoffnung, emotionen, keine ahnung), des "schicksals" - dadurch zeigt sich oft im laufe der zeit eine besserung bis wesentliche dauerhafte besserung des zustandes.

hinter seiner atheistischen einstellung, hielt er dennoch fest.
kam also nicht so rüber, das der da irgendwie werbung für den glauben machen wollte.
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#11
(07-02-2012, 21:20)Artist schrieb: ach ehrlichgesagt im moment kein plan so mal plumpt gesagt. daher soll das einfach mal als behauptung dastehen

ich hab auch davon gelesen, daß religiöse weniger psychische beeinträchtigungen aufweisen bzw. sozusagen "zufriedener" sind, die einschlägigen studien aber nicht näher angeschaut und auf stichhaltigkeit überprüft

ich könnte mir das aber durchaus vorstellen. echter glaube, wie ich ihn verstehe bzw. bei meinen gläubigen freunden sehe, also als ausdruck eines urvertrauens in die geborgenheit durch jemand/etwas, der/das sich um einen kümmert, muß ja eigentlich zwangsläufig vieles von den jedem menschen eigenen sorgen und ängsten auflösen. egal, ob diesem glauben nun eine reale entität zugrundeliegt oder, banal gesagt, bloß einbildung - oder etwas höflicher ausgedrückt: ein placeboeffekt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#12
(06-02-2012, 21:37)petronius schrieb:
(06-02-2012, 21:32)Noumenon schrieb: "Narzisstisch kränkbar ist, wessen idealisiertes Selbstbild sich signifikant von der Realität entfernt hat. Der Narzisst lebt deswegen mit einem überzogenen, aber brüchigen Selbstwertgefühl. Jeder Hinweis auf die Wirklichkeit wird als bedrohlich erlebt; die schmerzhafte Wahrheit über sich selbst wird ins Unterbewusstsein verdrängt. Die Angst besteht darin, dass der Kränker recht haben und das konstruierte Selbstbild an der Realität zerbrechen könnte."

ich denke nicht, daß das ein vorrecht der religiösen wäre

Dito

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#13
(07-02-2012, 05:33)Noumenon schrieb: Im ersteren Fall lehne ich das ab, klar.

Und im zweiten Fall... Natürlich gibt Religion den Menschen Hoffnung, und das finde ich auch gut. Ich meine nur, dass dies nicht der einzige Legitimationsgrund für Religion sein darf. Sonst bestünde meines Erachtens die Gefahr, dass sie ganz schnell überflüssig wird, sobald bspw. die Pharmaindustrie ein paar "Hoffnungspillen" auf den Markt schmeißt...

Achtung Ironie: Also wird Religion als Opium fürs Volk überflüssig, weil es irgendwann Opium als Opium fürs Volk gibt.

Zitat:Religion ist mehr als nur Opium fürs Volk und sollte nicht darauf reduziert werden.

Können einem Pillen wirklich über Leid und Tod hinweghelfen? Ich denke, dass gerade das Stiften von Hoffnung über Leid und Tod hinaus die Legitimation für die Religion ist.
Religion als politische Instanz ist schon schwieriger. Vor allem, wenn Gott als Befehlender von Unmenschlichem herhalten muss.

Opium des Volkes ist die Religion vor allem im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Wie z.Zt. im Fundi-Islam. Da wird vom Kalifat geträumt und im Namen Allahs werden Menschen gequält. Den Bürgern erzählt man dann, dass sei Gottes Wille und die sind dann oft blind dafür, dass unter Steinen, Schwertern, Kugeln und in Schlingen vor allem die Armen, Rechtlosen und Regimekritiker sterben.
Die Verwandten der Könige, Regierenden, Mullahs und Scheichs findet man fast nie unter den Verurteilten.
Aber das Volk verehrt sie als Garanten des Kalifats.

Die Hoffnung auf ein Leben nach Leiden und Sterben ist für den Reichen und medizinisch Abgesicherten ebenso wichtig wie für Arme und Rechtlose.
Denn gelitten und gestorben wird auch in den Palästen der Welt.

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#14
Manchmal befähigt der Glaube an eine Existenz nach dem Tod die Menschen dazu, sich für eine gute Sache aufzuopfern. Wie z.B. Dietrich Bonhoeffer oder die Mitglieder der Weißen Rose.
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