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Gnosis und Satanismus
#1
LisaVs (Thema: Über mich, Beitrag Nr. 23) schrieb:…Vorurteile aufgrund mangelnder Kenntnis gehen mir auf die Nerven.

Insbesondere wenn man meint, den Wissenden anzugehören, kann das schon mal vorkommen.

Auch bewegt es sich an den Tatsachen vorbei, wenn eine von vielen satanischen Sekten meint, verkünden zu dürfen, was denn nun "der richtige Satanismus" zu sein habe.

Fallweise wird man heute mit der Behauptung konfrontiert, das, was nunmehr praktiziert werde, habe mit historischen Mustern von Religion(en) – welcher Art auch immer sie sind - nichts (mehr) zu tun.

Das ist nicht richtig!

Der Satanismus hat viele Gesichter, und er hat auch seine Geschichte. Und in seiner Gesamtheit ist er von dieser Geschichte ebenso nicht zu lösen, wie das Christentum, der Islam, etc. von der jeweils ihrigen auch.

Ganz besonders zeigt sich das an Opferpraktiken, die von den etablierten Religionen heute nur mehr symbolisch - oder in Form von Speisefesten - vollzogen werden, im Rahmen von sektiererischen Neureligionen hingegen wieder als – längst überwunden geglaubtes - Blutopferritual seine Auferstehung feiert.

Ähnlich verhält es sich mit jenen, die in Anspruch nehmen, Gnostiker zu sein, und das laut vor sich hertragen. Ein Verhaltensmuster, das zur Gnosis ganz und gar nicht passt. Ein wesentliches Merkmal der Gnosis ist, dass ihr "Geheimlehre" zugrunde liegt. Das heißt, gnostisches Wissen wird von Eingeweihten an Einzuweihende weitergegeben, und zwar mit dem strikten Auftrag, dieses Wissen nicht öffentlich zu machen. Das, was sogenannte neognostische Religionen treiben, hat mit Gnosis im traditionellen Sinn nichts zu tun.

Gnostiker wird man nicht, indem man behauptet, ein solcher zu sein.
MfG B.
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#2
Außerdem sind die Gnostiker in jeder Form doch untrennbar mit dem Christentum verbunden, auch wenn es verschiedene Ströhmungen gibt und jene glauben an einen Schöpfergott, an Jesus usw. Oder bin ich da total falsch informiert?
Das lässt sich doch überhaupt nicht mit Satanismus in irgendeiner Form konform bringen.
Gruß
Motte

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#3
Das Wort Satanismus hat eine furchtbare Inflation erlebt ebenso der Begriff "schwarze Messe" ich finde nur man sollte dem nicht Nachgeben sondern auf der klassischen Bedeutung die Untrennbar mit dem kath Glauben verbbunden ist bestehen
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#4
(13-01-2012, 15:19)Ottaviani schrieb: Das Wort Satanismus hat eine furchtbare Inflation erlebt ebenso der Begriff "schwarze Messe" ich finde nur man sollte dem nicht Nachgeben sondern auf der klassischen Bedeutung die Untrennbar mit dem kath Glauben verbbunden ist bestehen


Damit, denke ich, hast Du Recht. Mit dem Christentum verbunden, jedenfalls. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass die Bezugsfigur moderner Satanisten, A. Crowley, unter dem Diktat der strengreligiösen Erziehung seiner Eltern stand, die Mitglieder in einer sehr strengen freikirchlichen Brüdergemeinde gewesen waren.

Crowley hat übrigens Anleihen bei Francois Rabelais genommen, der mit der "Abtei von Thelema" eine Art Gegenentwurf zur christlichen Klostergemeinschaft geschaffen hat.
MfG B.
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#5
(13-01-2012, 11:26)Schmettermotte schrieb: Außerdem sind die Gnostiker in jeder Form doch untrennbar mit dem Christentum verbunden, auch wenn es verschiedene Ströhmungen gibt und jene glauben an einen Schöpfergott, an Jesus usw. Oder bin ich da total falsch informiert?

Du hast insofern Recht, als dass, wenn von Gnosis gesprochen wird, allem voran die christliche Gnosis gemeint ist. Ob es zB auch eine jüdische Gnosis gegeben hat, darüber ist sich die Wissenschaft nicht einig. Reste jüdisch-gnostischen Denkens sind möglicherweise mit etwas Phantasie in der Kabbala aufzufinden. Die Beurteilung wird dadurch erschwert, weil die Rabbiner erkannt haben, dass Verschweigen die wirksamste Maßnahme ist, gegen Häresien aufzutreten.

Was die christliche Gnosis betrifft, ist man recht gut informiert. Quellen zu dieser sind neben den antihäretischen Texten spätantiker christlicher Schriftsteller, neuere Funde koptisch-gnostischer Texte (zB die Nag-Hammadi-Texte). Als Quelle nichtchristlicher Herkunft wäre ein Text von Plotin "Gegen die Gnostiker, oder gegen diejenigen, die sagen, dass der Weltschöpfer böse und die Welt schlecht sei" (Enneaden II, 9) zu nennen.

Als nichtchristliche – oder besser gesagt antichristliche – Gnosis (weil die Texte offensichtlich ebenfalls im Umfeld des frühesten Christentums entstanden aber gegen das Christentum gerichtet sind) wären die heiligen Texte der Mandäer zu nennen, die ihre Lehren auf Johannes d. Täufer (Jahja), den "Gesandten des Lichtkönigs", zurückführen und in Christus (mshiha) einen "Propheten der Lüge" sehen.

Als religiöse Minderheit sind die Mandäer heute noch im Gebiet des unteren Euphrats anzutreffen.
MfG B.
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#6
(13-01-2012, 17:58)Bion schrieb:
(13-01-2012, 15:19)Ottaviani schrieb: Das Wort Satanismus hat eine furchtbare Inflation erlebt ebenso der Begriff "schwarze Messe" ich finde nur man sollte dem nicht Nachgeben sondern auf der klassischen Bedeutung die Untrennbar mit dem kath Glauben verbbunden ist bestehen


Damit, denke ich, hast Du Recht. Mit dem Christentum verbunden, jedenfalls. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass die Bezugsfigur moderner Satanisten, A. Crowley, unter dem Diktat der strengreligiösen Erziehung seiner Eltern stand, die Mitglieder in einer sehr strengen freikirchlichen Brüdergemeinde gewesen waren.

Crowley hat übrigens Anleihen bei Francois Rabelais genommen, der mit der "Abtei von Thelema" eine Art Gegenentwurf zur christlichen Klostergemeinschaft geschaffen hat.
Wenn man sich sehr genau mit "Onkel Aleister" wie ich ihn immer gerne nenne befasst sieht man daß er zwar "Antichristliche Bilder" gebraucht und
eine gegen die Erlösung gerichtete Philosophie und Menschenbild hat aber keine Spur von Satansverehrung also er ist kein klassischer Satanist wenn er auch dem Irrtum von Adam und Eva huldigt daß der Mensch dem Schöpfer nicht untertan sein soll man könnte es bestenfalls als "indirekten Satanismus" bezeichnen aber das trifft heuten jeden in dieser Szene wenn ich die Schauspieltruppe der "Church of satan" mal ausnehme

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#7
(13-01-2012, 15:19)Ottaviani schrieb: Das Wort Satanismus hat eine furchtbare Inflation erlebt ebenso der Begriff "schwarze Messe" ich finde nur man sollte dem nicht Nachgeben sondern auf der klassischen Bedeutung die Untrennbar mit dem kath Glauben verbbunden ist bestehen

wolltest du grade wirklich das sagen, wie es klingt?

satanismus ist "untrennbar mit dem kath, Glauben verbunden"?

ich meine ja schon lange, daß der katholische teufelsglaube und die exorzismus-geilheit auch nur eine art satanismus sind...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#8
(14-01-2012, 15:51)petronius schrieb:
(13-01-2012, 15:19)Ottaviani schrieb: Das Wort Satanismus hat eine furchtbare Inflation erlebt ebenso der Begriff "schwarze Messe" ich finde nur man sollte dem nicht Nachgeben sondern auf der klassischen Bedeutung die Untrennbar mit dem kath Glauben verbbunden ist bestehen

wolltest du grade wirklich das sagen, wie es klingt?

satanismus ist "untrennbar mit dem kath, Glauben verbunden"?

ich meine ja schon lange, daß der katholische teufelsglaube und die exorzismus-geilheit auch nur eine art satanismus sind...
lies genau und informier dich etwa
s auf *** Polemik lohnt es sich nicht einzu gehen

*** Anm. Bion: Unfreundliches Wort entfernt!
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#9
(14-01-2012, 17:34)Ottaviani schrieb: lies genau

nix deitsch, oda?

du fängst an mit "Das Wort Satanismus"und fährst fort mit "man sollte dem nicht Nachgeben sondern auf der klassischen Bedeutung die Untrennbar mit dem kath Glauben verbbunden ist bestehen". daß sich letzteres auf die zwischengeschobene "messe" beziehen soll, ist keineswegs eindeutig - schon, weil "messe" ja durchaus nicht ausschließlich katholisch konnotiert ist (frankfurter messe, hannover-messe usw.). eine "schwarze messe" könnte z.b. auch der dunkel gestrichene eßsaal auf einem kriegsschiff sein

daß aber die katholen es ganz besonders mit dem teufel haben, ist die zumindest für mich sehr viel stringentere assoziation

(14-01-2012, 17:34)Ottaviani schrieb: und informier dich etwa

wo meinst du mir denn informationsdefizite vorhalten zu müssen, hr. chef-etymologe?

niemand gibt sich (außer eben satanisten) mit solcher inbrunst und imho durchaus öffentlichkeitswirksamer dem teufelsglauben hin als ihr katholiban
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#10
Hmm…
(14-01-2012, 20:27)petronius schrieb: daß aber die katholen es ganz besonders mit dem teufel haben, ist die zumindest für mich sehr viel stringentere assoziation
Und warum nicht alle Christen?
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#11
(31-05-2012, 13:30)Regenbogen schrieb: Hmm…
(14-01-2012, 20:27)petronius schrieb: daß aber die katholen es ganz besonders mit dem teufel haben, ist die zumindest für mich sehr viel stringentere assoziation
Und warum nicht alle Christen?

warum sollten sie?

ich dachte immer, christen hättens mit jesus...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#12
Satanisten wissen ja anscheinend gar nicht, was sie da tun. Liest man das Alte Testament kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass Gott viel böser ist als Satan. Man muss nur die Menschen zählen, die Gott umbringen lis, und jene, die der Teufel umgebracht hat. Da steht es wahrscheinlich 1.000.000 zu 0.
Ich kann ein gutes Buch dazu empfehlen:
+http://www.wolfgangkrug.at
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