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Seele, was ist das?
#1
suzumu schrieb:…die Lehre von der unsterblichen Seele, kommt eigentlich aus dem religiösen Gedankengut Babylons.

Berichte, wonach Menschen (zum Teil auch Tieren, Pflanzen und selbst unbelebten Dingen) eine Seele (welcher Art auch immer) innewohnt, kann man in nahezu allen Religionen vorfinden. Die christlich-abendländischen Vorstellungen dazu sind der griechischen Ideenwelt entnommen.

Siehe auch hier.
MfG B.
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#2
Das Konzept der Seele ist ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen der Mensch noch keine Erkenntnisse über die Funktionen des Gehirns besaß. Man musste sich irgendwie erklären, wie Gefühle, Gedanken und Erinnerungen einer Person innewohnen. Fällt in dieselbe Kategorie wie Gottglaube.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#3
(17-10-2011, 17:49)humanist schrieb: Das Konzept der Seele ist ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen der Mensch noch keine Erkenntnisse über die Funktionen des Gehirns besaß. Man musste sich irgendwie erklären, wie Gefühle, Gedanken und Erinnerungen einer Person innewohnen. Fällt in dieselbe Kategorie wie Gottglaube.

Deiner Definition nach ist Seele gleichzustezn mit Psyche.
Das kann man machen, muss man aber nicht.
Für den Begriff der Seele gibt es viele Definitionen, zb. dass sie das göttliche in uns ist, oder dass die Seele das Individuelle eines jeden Menschen beinhaltet.
Deine obige Definition legt einen in jedweder Hinsicht erklärbaren Menschen zu Grunde (wissenschaftlich). Davon ist man heute noch weit entfernt und der Begriff Seele daher mMn. noch sehr aktuell.
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#4
Es gibt mehrere gängige Auffassungen:
  1. nach Aristoteles ist Seele die Zweckbestimmung des Körpers. Auch Pflanzen und Tiere haben in diesem Sinne Seele;
  2. etwas modern eingegrenzt: psychophysischer Persönlichkeitskern (Bewusstsein), der in enger Kausalbeziehung mit den Lebensvorgängen (des Leibes einschließlich Gehirn) gesehen wird;
  3. nach Decartes das Ich als Pol des des Bewusstseinsstromes im Gegensatz zur leiblichen Existenz des Menschen;
  4. im Judentum das Leben des Menschen.
Ich selbst neige dazu, Seele als Ausfluss der Lebensvorgänge besonders im Gehirn anzusehen. Das ist selbst aus religiöser Sicht vertretbar, wenn man sich die jüdische Auffassung zu Eigen macht. Die Trennung von Körper und Seele ist meines Erachtens eine hellenistische Auffassung, die man auch im Neuen Testament findet. Aus einem reduktionistisch-sachlichen Blickwinkel kann man diese Auffassung nicht mehr vertreten. Man müsst dann begründen können, wie vernetzte Nervenzellen zu ihrer "Seele" kommen. Dies aber kann man nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Wenn man nach Decardes geht, würde ich schon sagen, das wenn er die Seele, als Pol eines Bewustseinstromes nimmt - klingt das zwar so das man das direkt versteht und nachvollziehen kann was er meint. Aber, ein Problem seh ich daran, das es garkeine verbindliche wissenschaftliche Definition bzw. Eingrenzung von einem Bewustsein / Nachweis etc. gibt (Nach Aussage vom Deutschen Gehirninstitut) - also alleine von der Oberfläche aus kann man diesen Sachverhalt des Bewustsein nicht konkret Definieren und trampelt somit auf einem Schwamm, der hin und her biegt. Und dann den ganzen Sachverhalt, also ins sogenannte "POL" des Bewustseins einzutauchen - ja hallo, das scheint etwas schwierig zu werden, von dieser Basis aus in eine Seele definitionstechnisch, faktisch etc. ranzukommen.
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#6
Wenn beschrieben werden soll, was offenbar nicht existiert, kommen voneinander abweichende, oft wundersame Aussagen zustande, wie die begriffsgeschichtliche Entwicklung des Wortes "Seele" zeigt.

Das hat schon Epikur einigermaßen erfasst, als er behauptete:

Die also sagen, die Seele sei unkörperlich, reden törichtes Zeug.
MfG B.
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