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Nihilismus
#16
(16-07-2012, 23:39)Harpya schrieb:
(16-10-2011, 19:15)Tyko schrieb: Es gibt keine absolute Wahrheit.
Es gibt keine absolute Realität.
Es gibt keine absolute Moral.
Es gibt keinen absoluten Sinn.

"Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" - Nietzsche,Also sprach Zarathustra

Einwände?
Aber klar, tauch doch mal irgendwo auf und benimm dich als wenn alles erlaubt wäre, das wäre wohl der kürzeste Spass in deinem Leben.

Ich denke hier ist wohl vor allem das Wörtchen "absolut" von Bedeutung.
Oder gibt es für dich absolute Moral, Sinn...?
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#17
(16-07-2012, 08:34)Regenbogen schrieb: (Das ist) so, als (ob die) eigene Auffassung die Wirklichkeit erbauen w(ü)rde. Man vertauscht dabei die eigene Unwissenheit mit Pseudoerkenntnis.
(17-07-2012, 00:18)Ekkard schrieb: Sorry, ich komme mit deiner Ausdruckweise nicht sonderlich gut zurecht. Ich würde sagen: Man ersetzt die Wirklichkeit durch Aussagen, die Wissen vortäuschen.
Das hört sich irgendwie an,
als wenn es subjektiv immer eine andere Objektivität gibt.
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#18
Das „Objektive“ kann ich nicht so sehr von dem „Subjektiven“ unterordnen lassen.
Denn, wenn ich nicht existieren würde, die Welt doch bestehen bleibt, obwohl ich diese Welt nicht mehr betrachten konnte.

(17-07-2012, 00:18)Ekkard schrieb:
(26-06-2012, 23:10)Ekkard schrieb: ... Man vereinbart eine Gottesvorstellung und weist dieser eine Wahrheit zu, und folgert: also redet oder handelt dieser Gott wahr.
(16-07-2012, 08:34)Regenbogen schrieb: So als eigene Auffassung die Wirklichkeit erbauen w(ü)rde. Man vertauscht dabei die eigene Unwissenheit mit Pseudoerkenntnis.
Sorry, ich komme mit deiner Ausdruckweise nicht sonderlich gut zurecht. Ich würde sagen: Man ersetzt die Wirklichkeit durch Aussagen, die Wissen vortäuschen.
Die Wirklichkeit kann nicht durch Aussagen ersetzt werden. Denn das subjektive Wissen oder Unwissenheit kann nicht die Objektive Wirklichkeit ersetzen. Dennoch man formuliert sich „Pseudoerkenntnisse“, wie „einen redenden oder handelnden Gott“ so, als eigene Auffassungen (Subjektivität an sich), die Wirklichkeit (Objektivität an sich) erbauen würde. Trotzdem die Wirklichkeit (Objektivität an sich), „einen redenden oder handelnden Gott“ nicht ausschließt. Ich sage nicht „so als ob“, denn dieses „ob“, Ausnahmen zulässt. Jedoch ich bleibe bei von dir vorgeschlagenen „würde“, was ev. richtig mein Gedanke wiedergibt. Es tut mir leid, dass ich nie eine deutsche Schule besuchen konnte.

(17-07-2012, 00:18)Ekkard schrieb: Ich nehme an, du meinst, die Wirklichkeit kümmert sich nicht darum, was wir vereinbaren.
Die Wirklichkeit wirklich „kümmert sich“ nicht darum, was wir vereinbaren, sobald die Wirklichkeit überhaupt „welchen Sorgen machen kann“.

(17-07-2012, 00:18)Ekkard schrieb: Wir können die Wirklichkeit ignorieren und existieren trotzdem. Das wäre sicher wahr. Allerdings geht es hier um den Nihilismus, dessen Wertekanon sich aus dem "menschlichen Maß", sprich den summarischen Bedürfnissen sehr Vieler ableitet und bewusst ohne Bezug auf Gott oder Heiliges auskommt.
Ganz im Gegenteil, wenn wir Wirklichkeit ignorieren, leiden wir darüber. Und wenn schon dabei noch existieren, dann ohne Erkenntnis, was Menschen zu Menschen macht…

Bin ich nicht sicher, ob der Nihilismus die „summarischen Bedürfnissen“ ableiten kann, weil der Begriff an sich, sehr unterschiedliche Ergebnisse liefern kann. Je nach dem, wofür den Begriff man nutzen will. Für Nietzsche ist der Nihilismus eine dekadente Entwicklung der abendländischen Kultur. Für Immanuel Kant ist der Nihilismus Hypostasierung des Subjektes zum Erkenntnisgaranten durch eine spekulative Methode zu unterlaufen. Für mich, ist der Nihilismus ein primitiver Wunsch (aus welchem Grund auch immer) die Wirklichkeit zu verleugnen. Was nicht weit von Immanuel liegt…
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#19
(17-07-2012, 12:33)Regenbogen schrieb: Für Nietzsche ist der Nihilismus eine dekadente Entwicklung der abendländischen Kultur. Für Immanuel Kant ist der Nihilismus Hypostasierung des Subjektes zum Erkenntnisgaranten durch eine spekulative Methode zu unterlaufen. Für mich, ist der Nihilismus ein primitiver Wunsch (aus welchem Grund auch immer) die Wirklichkeit zu verleugnen.
Manchmal ist das Lesen eines Lexikoneintrages eine nützliche Beschäftigung! Danach bezieht sich der Begriff "Nihilismus" auf:
1. Wertvorstellungen bzw. deren Begründung
2. die Maxime: "Alles ist erlaubt" (Eingangsbeitrag)

Also: Weder der Nihilismus noch die Religion leugnen die Wirklichkeit. Davon ist gar nicht die Rede. Religion oder Nihilismus beziehen sich nicht auf die äußere, physische Welt, sondern auf die soziologische Weise, wie Menschen zusammen zu leben gedenken.

Nihilismus: Man kann 1. und 2. zusammen nehmen und erhält ein das soziologische Gefüge zerstörendes Verhalten. Damit kann man bestenfalls gemeinsam zugrunde gehen.

Damit, dass man für Wertvorstellungen keine Letztbegründung finden kann (1.), kann man jedoch sehr gut leben. Eine Gesellschaft kann sich Lebensregeln antrainieren, die - jedenfalls im Normalfall - das Leben erträglich machen. Die Religionen können es leider auch nicht besser, obwohl Gott Garant der Letztbegründung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
Religion und Nihilismus sind kaum (durch „oder“) zu vergleichen.
Seiden, unter dem „Nihilismus“ betrachtet man Ersatz eine Religion:

(17-07-2012, 22:50)Ekkard schrieb: Religion oder Nihilismus beziehen sich nicht auf die äußere, physische Welt, sondern auf die soziologische Weise, wie Menschen zusammen zu leben gedenken.

Das „Innere“, worauf du den Nihilismus zuordnest, lieber Ekkard, gehört unausweichlich zu der gegebenen Wirklichkeit, als Teil diese Wirklichkeit. Ob Menschen in Harmonie leben wollen oder Alles in Allem verwerfende allgemein Orientierung zu Grunde legen, gehört es auch zu der gegebene (bereits ereignete) Wirklichkeit, sobald so was geschehen ist.

Der Wertvorstellung oder Maxime (Maxime - als Folge der Wertvorstellung) gehören m.E. zu schäferischen Eigenschaften, ggf. eines Menschen. Eine „Letztbegründung“ in diesem Sinne, dient als „Beruhigung“ der eigenen Unwissenheit, wo das „Wissen“ (an sich) der „ewige Weg der Erkenntnis“ für den Menschen ist. Vorausgesetzt, ein Mensch ewig ist und dabei keinen Flucht von eigene „Dasein“ in der Nirwana sucht…

Schon jetzt sehe ich deutlich, wie armen Seelen rum und drum wandern, und keinen Ausweg finden, weil Menschen den Weg „bestenfalls gemeinsam zugrunde gehen“ angenommen haben… weil sie welchen Nihilismus, wie eine Religion oder als soziale Grundlage für sich, erdichtet haben.
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#21
nihilismus ist vor allem auch ein werturteil, neben der moralischen und erkenntnistheoretischen Implikation.

dem nihilismus nach ist nichts etwas wert, weil es mit allem nichts ist.
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#22
(17-07-2012, 22:50)Ekkard schrieb: Religion oder Nihilismus beziehen sich nicht auf die äußere, physische Welt, sondern auf die soziologische Weise, wie Menschen zusammen zu leben gedenken.
[Überflüssige Quoting-Tags entfernt. Bitte Vorschaubutton benutzen!/Ekkard]

Nicht ganz, da wird schon zwischen der Existenz einer Wirklichkeit (metaphysischer Nihilismus), die Geltung eines Sittengesetzes
(ethischer Nihilismus) oder den Bestand irgendeiner Wahrheit
(logischer Nihilismus) unterschieden.

Das ist auch nicht die Aussage, das nichts Wert hat, sondern nur die
Absolutheit oder endgültige Festlegung eines Anspruchs negiert wird.
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