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Wozu dient 'glauben'?
#1
Wohlgemerkt, ich habe es klein geschrieben. Weil mich das 'einem Anderen glauben' im täglichen Leben interessiert.

(Ob man es dann auf den 'Glauben' verlängern darf, ist ein neues Thema.)

Macht mir das Glaubenkönnen das Leben einfacher? Es gibt ja den Ausdruck: 'bedingungslos glauben', bei dem die dauernde Nachprüfung wegfällt, das damit leben also vereinfacht.

Und wie viel Nachprüfung und Kontrolle ist sinnvoll?

Was macht einen anderen mit seinen Erzählungen glaubhaft?

Ich führte schon 'mal den Indiostamm in Brasilien an, der nur dann etwas glaubt, wenn es einen lebenden Zeugen gibt, der das Erzählte bestätigen kann.
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#2
Ich denke, jemandem etwas zu glauben, spart Zeit und Energie (man muss den Wahrheitsgehalt nicht selber prüfen) und kann auch durchaus sinnvoll sein. Wenn mir einer sagt: "Geh da nicht hin, da ist es gefährlich.", dann muss ich das nicht unbedingt nachprüfen und mich in Gefahr begeben.

Bedingungslos glauben find ich hingegen schon wieder bedenklich. Dass ein Kind seinen Eltern oft einfach glauben muss, ist eine Sache. Aber bei Erwachsenen stehen da doch oft nicht so schöne Interessen dahinter, zB Geld des anderen wollen, Macht wollen.

Wenn es dann soweit kommt, dass Menschen glauben, dass Ärzte alle Halunken sind und die Pharmaindustrie eh alles kontrolliert und sie nur beim Heilpraktiker gut aufgehoben sind und dann auch bei ernsthaften Krankheiten wie zB Krebs nicht zum Arzt gehen oder ihre Kinder nicht ordentlich behandeln lassen, wenn sie nicht impfen lassen... dann wird es gefährlich.

Meistens glaubt man ja nicht irgendwem, sondern Leuten, die vertrauenswürdig erscheinen- Verwandten, Freunden, Fachleuten. Wenn die keinen Stuss erzählen, ist es ja sogar sinnvoll, denen zu glauben, zB dem Arzt, dass es sinnvoll ist, die Tabletten gegen Bluthochdruck zu nehmen.
Insofern scheint es mir wirklich dazu da zu sein, das Leben ein wenig zu vereinfachen. Man muss nur in der Lage sein können, dabei kritisch zu bleiben und im Zweifelsfall doch mal lieber nachzuprüfen, und das können nicht alle. Ich find es auch schwer, da eine allgemeine Regel aufzustellen, weil die Situationen da sehr unterschiedlich sein können.

Glaubhaft ist wohl am ehesten jemand, der sich bisher als vertrauenswürdig erwiesen hat (sein Rat war schon einmal gut), jemand, der vertrauenswürdig wirkt (z.B. der Arzt oder der Lehrer) und der keine Widersprüche bei seinem Rat bringt und nichts, was dabei komisch erscheint. Oft kommt auch ein "Hab ich selbst ausprobiert!" gut rüber.
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