Die Bahai streben die Einführung einer Weltsprache an. Die offizielle Position der Bahai ist derzeit: Die Einführung einer Weltsprache ist anzustreben, die jeweiligen Muttersprachen, örtliche Dialekte, etc. sollen beibehalten werden.
Baha'u'llah (Ährenlese 1980) schrieb:
"Der Tag naht, da alle Völker der Welt eine universale Sprache und eine einheitliche Schrift annehmen werden. Wenn dies erreicht ist, wird es für jeden Menschen, in welche Stadt er auch reisen mag, sein, als betrete er sein eigenes Heim."
Dazu schreibt Manfred Hutter (in: Handbuch Baha’i, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 189f.):
Ist es vorstellbar, die Menschheit zu einer Weltsprache verpflichten zu können, oder ist es Utopie?
Was meint ihr?
Baha'u'llah (Ährenlese 1980) schrieb:
"Der Tag naht, da alle Völker der Welt eine universale Sprache und eine einheitliche Schrift annehmen werden. Wenn dies erreicht ist, wird es für jeden Menschen, in welche Stadt er auch reisen mag, sein, als betrete er sein eigenes Heim."
Dazu schreibt Manfred Hutter (in: Handbuch Baha’i, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 189f.):
Zitat:Zunächst sei kurz die Idee einer einheitlichen "Weltsprache" genannt. Dies ist ein Baha'i-Anliegen, das die Verwirklichung der Einheit der Menschheit erleichtern soll, da sich durch eine solche Sprache jeder Mensch leicht mit allen anderen verständigen könne (vgl. Baha'u'llah, KA / 2000, # 189; Ders., ÄL / 1980, # 117). In einem ersten Schritt kann eine bereits existierende Sprache, die kein direkter Ausdruck einer eigenständigen Baha'i-Kultur ist, als Hilfssprache dienen, ehe als langfristiges Ziel eine einzige Weltsprache als Folge der Verwirklichung der Einheit der Menschheit erreicht wird. Aufgrund dieser Zweistufigkeit unterstützten Baha'i seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Förderung von Esperanto, weil Abdu'l-Baha mehrfach das Erlernen von Esperanto empfohlen hat, da es eine Hilfe auf dem Weg zur Einheit sein könne. Der polnische Arzt Ludwik L. Zamenhof hatte diese Plansprache im Jahr 1887 erfunden, wobei die Esperanto-Bewegung v.a. in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum verbreitet war und mit einer pazifistischen und kosmopolitischen Grundeinstellung internationale Verständigung sowie die Überwindung von (rassistischen) Vorurteilen vertrat. Solche Ziele und die einheitliche Sprache kamen in idealer Weise auch Baha'i-Werten nahe, so dass deutschsprachige Baha'i in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts engagierte Esperantisten waren und mehrfach an Esperanto-Kongressen teilnahmen. Lidja Zamenhof, die jüngste Tochter von Ludwik Zamenhof, war im Jahr 1926 selbst Baha'i geworden und hat in der Folge auch einige Werke Baha'u'llahs ins Esperanto übersetzt (vgl. Käfer 2005: 57f., 108f.). Durch den Zweiten Weltkrieg kam die Esperanto-Begeisterung unter Baha'i jedoch zum Erliegen. Obwohl im Jahr 1973 eine Baha'i Esperanto Liga (in Esperanto: Bahaa Esperanto-Ligo) entstanden ist, ist zu erwähnen, dass sowohl Shoghi Effendi als auch das Universale Haus der Gerechtigkeit mehrfach betont haben, dass Esperanto nicht als zukünftige Baha'i-Weltsprache offiziell gefördert wird.
Ist es vorstellbar, die Menschheit zu einer Weltsprache verpflichten zu können, oder ist es Utopie?
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MfG B.