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Pastafaries = Religion?
#1
Wollte mal mit dem folgenden Auszug, die Frage in den Raum stellen ob die Pastafaries sich als gleichberechtigte Religion sehen, bzw. ob es legitim ist sie als solche zu betrachten?

(22-07-2011, 07:03)d.n. schrieb: Wenn seine "Religion" "Gleichstellung aller vor dem Gesetz" heist, so ist ihm das Tragen dieser Kopfbedeckung zum Zwecke der Durchsetzung seiner "Religion" eben ein Bedürfnis,..

im übrigen anerkenne ich die Religion des FSM ebenso wie jede andere auch,...nur weil ich etwas "lächerlich" finde, habe ich doch nicht das Recht, jemandem anderen die persönliche Bedeutung ebendieses abzusprechen,..ich kann das Kreuzzeichen ebenso "lächerlich" finden wie das Zubodenwerfen in eine bestimmte Richtung, oder eben das tragen einer Kippa, Hijab, oder eben Nudelsieb,..doch das ist nicht relevant,..wenn es dem/derjenigen etwas bedeutet,..so habe ich die Bedeutung für den/diejenige zu respektieren,..

Ohne Unterscheidung, denn wie gesagt,..jedem das seine und mir das meine,..

Für mich scheint die Sache mit dem FSM eigentlich nur Satiere zu sein und ich persönlich würde sie nicht als Religion betrachten, da ihr der wirkliche Religionsbezug fehlt, bezeiht sie sich doch ausschließlich auf Praktiken bzw. Glaubensvorstellungen anderer Religionen und versucht diese satirisch aufzugreifen.

Daher die Frage: Steht bei den Pastafaries ein Glaube im Mittelpunkt oder der satirische Charakter? Bei zweiterem sehe ich keinen Grund sie als gleichberechtigte Religion anzusehen...
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#2
Privat kann das jeder halten wie er möchte der Staat muß befinden ob diese Gruppierung im einzelnen die Kriterien erfüllt die der Staat verlangt in Österreich ist das definitiv nicht der Fall
eine andere Frage ist wie der Staat mit der religiösen Überzeugung des einzelnen umgeht diese Frage betrifft die Sache mit dem Bild das hat freilich nichts mit der staatsrechtlichen Anerkennung als Religionsgemeinschaft zu tun
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#3
(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: ....
Daher die Frage: Steht bei den Pastafaries ein Glaube im Mittelpunkt oder der satirische Charakter? Bei zweiterem sehe ich keinen Grund sie als gleichberechtigte Religion anzusehen...

Wie will das jemand von uns beurteilen? Kann auch nur einer von uns in den Kopf jedes einzelnen Pastafaries hineinschauen? Vielleicht nehmen manche die "Satire" so ernst das es für sie die Bedeutung einer Religion hat?...

Es ist für mich nicht verständlich, nach welchen Kriterien eine Religion "anzuerkennen" ist,...Genaugenommen ist es ja auch Inhalt vieler Religionen, bei "fundamentalistischer" Auslegung, andere Religionen nicht anzuerkennen,..siehe 1. Gebot,..oder die Shahada,...
Aut viam inveniam aut faciam
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#4
Die FSM ist selbstverständlich wie das Unsichtbare Rosa Einhorn oder auch Russels Teekanne eine Parodie auf den Theismus. Trotzdem sehe ich keinen Grund die anderen Religionen ernster zu nehmen als die FSM. Sie weist dieselben Charakteristika auf. Es war sicherlich ein Hintergedanke bei der Schaffung dieser Parodien, dass sich Gläubige darüber lustig machen werden, nur um feststellen zu müssen dass ihr eigener Irrglaube ebenso lächerlich ist.
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#5
(22-07-2011, 15:17)Tyko schrieb: Die FSM ist selbstverständlich wie das Unsichtbare Rosa Einhorn oder auch Russels Teekanne eine Parodie auf den Theismus. Trotzdem sehe ich keinen Grund die anderen Religionen ernster zu nehmen als die FSM. Sie weist dieselben Charakteristika auf.

Tut sie das? Glauben die Anhänger wirklich an das Einhorn, die Teekanne und dergleichen?

(22-07-2011, 15:17)Tyko schrieb: Es war sicherlich ein Hintergedanke bei der Schaffung dieser Parodien, dass sich Gläubige darüber lustig machen werden, nur um feststellen zu müssen dass ihr eigener Irrglaube ebenso lächerlich ist.

Sehe ich anders. Wir hatten hier schon einmal eine Diskussion ob die Begriffe "Gott" und "unsichtbare, grün-rosa karierte Elefanten auf der Rückseite des Mondes" wirklich "austauschbar" bzw. gleich "lächerlich" sind.
Philosophisch gesehen ist Gott bereits ein Begriff der Transzendentes beschreibt. Ein Elefant nicht. Ein Elefant kann nicht auf der Rückseite des Mondes leben und auch nicht zugleich unsichtbar und grün-rosa kariert sein.
Der Begriff "Elefant" definiert bereits Eigenschaften. Genauso verhällt es sich mit Teekanne und anderem...Der Begriff "Gott" macht das in seiner allgemeinsten Form nicht.
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#6
Meine Aussagen beziehen sich auf den Theismus, dem Deismus oder Pantheismus weiss ich nichts entgegenzusezten.
Natürlich glaubt niemand an eine Fliegendes spaghettomonster, und genau darum geht es.

Wenn du den theistischen Gott anders als die meisten Christen nicht weiter charakterisieren willst ist die These seiner Existenz wohl bei weitem plausibler als die Existenz der fliegenden rose Einhorns.
Trotzdem scheitert sie auf zahlreichen Ebenen und stellt keine rational vertretbare Position dar (Occams Razor ist da ziemlich erbarmungslos).
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#7
Das Thema hat zwei unterschiedliche Ebenen:

1. die gesellschaftliche Ebene
Hier fragt der Staat nach der Organisation, nach Lehre und Unterricht, nach Verfassungskonformität und Vertretungsgremium oder Oberhaupt und nach der Finanzierung. Wenn bestimmte Kriterien, die ich nicht alle kenne, erfüllt werden, kann (in D) eine Glaubensgemeinschaft als "Religion"(sgemeinschaft) anerkannt werden. Trotz aller Polemik wäre eine wohlorganisierte Pastafari-Gemeinschaft als Religion zulässig. Der Bezug auf eine transzendente Ebene wäre nicht erforderlich (Beispiel Buddhismus).

2. die persönlich-subjektive Ebene
Es ist für viele (traditionell) Gläubige undenkbar, dass es kein Geistwesen über all den komplexen Vorgängen unserer Welt geben soll. D. h. diese Menschen glauben eine Instanz, der gegenüber sie sich verantwortlich fühlen (einschließlich der bekannten Verehrungsformen und Gebete, eigentlich: Ausdruck für soziales Miteinander, was im Christentum auch in dieser Form gelehrt wird).
Es ist deshalb keine Frage von Plausibilität, Occam's Rasiermesser oder anderen Methoden der sachbezogenen Wissensermittlung, sondern eine Frage der (durchaus impliziten Vereinbarungen) des Individuums mit seiner menschlichen Umwelt (Psyche, Fühlen, Motivation, "was man tut", Regeln).

Deshalb sind "FSM", "Rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes" oder das "Monster in meiner Garage" (Carl Sagan) vollkommen ungeeignete "Kristallisationspunkte" menschlich-sozialen Miteinanders; es sei denn die v. g. Gemeinschaft entwickelt eine entsprechende Mythologie, die einen glaubhaften Kristallisationskern für "soziale Vereinbarungen" darstellt. So geschehen bei vielen traditionellen Religionen. Nur, was ist aus Sicht des materialistischen Nihilismus damit gewonnen?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: "Nichts!" Folglich halte ich von allen satirischen Nebenschauplätzen auch nichts und durchaus sehr viel von Religion, soweit sie nicht als Staatsdoktrin wirken soll bzw. missbraucht wird(Stichwort: Konstantinische Wende, Heiliges Römisches Reich deutscher Nation, Preußischer Kaiser = oberster Repräsentant der Kirchen und Ähnliches.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
(22-07-2011, 23:38)Ekkard schrieb: Deshalb sind "FSM", "Rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes" oder das "Monster in meiner Garage" (Carl Sagan) vollkommen ungeeignete "Kristallisationspunkte" menschlich-sozialen Miteinanders; es sei denn die v. g. Gemeinschaft entwickelt eine entsprechende Mythologie, die einen glaubhaften Kristallisationskern für "soziale Vereinbarungen" darstellt. So geschehen bei vielen traditionellen Religionen. Nur, was ist aus Sicht des materialistischen Nihilismus damit gewonnen?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: "Nichts!"

Es ist grossartig wenn Menschen ihrem Glauben viel abgewinnen können und durch ihn angstfrei und zuversichtlich durch ihr Leben gehen können.Er ist auch ein gutes Mittel um eine breite Masse mit grundliegenden moralischen Werten zu versorgen.

Doch das alles macht ihn leider nicht wahr.

Nihilismus muss nichts furchteinflössendes, negatives sein. Nur weil ich festgestellt habe, dass es keinen Sinn des Lebens oder eine absolute Moral gibt bedeuted das nich zwingend das ich keiner Moral folge und keine Ziele habe.
Ich bin überzeugt dass es möglich ist eine Gesellschaft auch ohne Religion auf den Werten eines säkulären Humanismus zu gründen.
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#9
(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: Wollte mal mit dem folgenden Auszug, die Frage in den Raum stellen ob die Pastafaries sich als gleichberechtigte Religion sehen, bzw. ob es legitim ist sie als solche zu betrachten?

was ist eine "gleichberechtigte Religion"?

gleichberechtigt mit was?

und wer dekretiert die legitimität von religionen oder deren berechtigung wozu auch immer?

(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: Für mich scheint die Sache mit dem FSM eigentlich nur Satiere zu sein und ich persönlich würde sie nicht als Religion betrachten

wen interessiert es, wasdu persönlich denkst?

was soll das in bezug auf legitimität oder "gleichberechtigung" zu bedeuten haben?

(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: da ihr der wirkliche Religionsbezug fehlt, bezeiht sie sich doch ausschließlich auf Praktiken bzw. Glaubensvorstellungen anderer Religionen und versucht diese satirisch aufzugreifen

ach, dann fehlt also dem christentum auch "der wirkliche Religionsbezug", schließlich bezieht es sich ja auf "Praktiken bzw. Glaubensvorstellungen anderer Religionen"

(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: Daher die Frage: Steht bei den Pastafaries ein Glaube im Mittelpunkt oder der satirische Charakter? Bei zweiterem sehe ich keinen Grund sie als gleichberechtigte Religion anzusehen...

und wieso nicht?

quotings repariert,..d.n.
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#10
(22-07-2011, 15:31)Gundi schrieb: Philosophisch gesehen ist Gott bereits ein Begriff der Transzendentes beschreibt. Ein Elefant nicht. Ein Elefant kann nicht auf der Rückseite des Mondes leben und auch nicht zugleich unsichtbar und grün-rosa kariert sein

transzendente elefanten können das selbstverständlich Icon_cheesygrin

nur weil du noch keinen gesehen hast, ändert das ja nichts daran

deinen oder sonst jemandes "gott" hab ich auch noch nicht gesehen...


wortklauberei als gottesbeweis...

...gundi, du enttäuschst mich
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#11
(23-07-2011, 10:43)petronius schrieb:
(22-07-2011, 15:31)Gundi schrieb: Philosophisch gesehen ist Gott bereits ein Begriff der Transzendentes beschreibt. Ein Elefant nicht. Ein Elefant kann nicht auf der Rückseite des Mondes leben und auch nicht zugleich unsichtbar und grün-rosa kariert sein

transzendente elefanten können das selbstverständlich Icon_cheesygrin

nur weil du noch keinen gesehen hast, ändert das ja nichts daran

deinen oder sonst jemandes "gott" hab ich auch noch nicht gesehen...


wortklauberei als gottesbeweis...

...gundi, du enttäuschst mich

Das tut mir leid.
Aber mal wieder hast du nicht richtig gelesen. Einen Gottesbeweis habe ich gar nicht angetreten. Lediglich den Unsinn des Vergleichs aufgedeckt.
Deine "Elefanten" sind nun mal keine Elefanten, da dieser Begriff nun einmal eine Entsprechung in der Realwelt hat und damit mehr oder weniger "definiert" ist (der Begrif Gott eben nicht). Es ist unzulässig alles was du magst einfach als Elefant zu bezeichnen.
Du kannst diese Kreatur ja Humpelpumpel nennen. Dann sag auch ich nix dazu.
Von Elefanten jedoch können wir mit relativer Gewissheit sagen, dass sie nicht auf dem Mond leben und nicht zugleich unsichtbar und rosa-kariert sein können. Wäre ja sonst kein Elefant mehr, nicht? (Mensch Petro, bist doch auch Naturwisenschaftler Icon_smile).
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#12
Diese Aussage wäre aber pro "FSM", da eben der Begriff Monster keine klar definierten Parameter hat Icon_wink, (klugscheiß aus Icon_cheesygrin)
Aut viam inveniam aut faciam
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#13
(23-07-2011, 12:17)d.n. schrieb: Diese Aussage wäre aber pro "FSM", da eben der Begriff Monster keine klar definierten Parameter hat Icon_wink, (klugscheiß aus Icon_cheesygrin)

Hm... da muss ich dir wohl Recht geben Icon_cheesygrin
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#14
(23-07-2011, 11:49)Gundi schrieb: Deine "Elefanten" sind nun mal keine Elefanten, da dieser Begriff nun einmal eine Entsprechung in der Realwelt hat und damit mehr oder weniger "definiert" ist (der Begrif Gott eben nicht).

Der Begriff Gott wird von den meisten Christen in einer Weise definiert, die die Existenz eines solchen Gottes ausschliesst. Auch wenn wir der Definition des theistischen Gottes keine weiteren Einschränkungen beifügen ist seine Existenz trotzdem in einem ähnlichen Maße unwahrscheinlich wie die Existenz des FSM.
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#15
(23-07-2011, 10:40)petronius schrieb:
(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: Wollte mal mit dem folgenden Auszug, die Frage in den Raum stellen ob die Pastafaries sich als gleichberechtigte Religion sehen, bzw. ob es legitim ist sie als solche zu betrachten?

was ist eine "gleichberechtigte Religion"?

gleichberechtigt mit was?

und wer dekretiert die legitimität von religionen oder deren berechtigung wozu auch immer?

Wer das tut, ist immer unterschiedlich. Zum einen mag das jeder für sich selber tun, zum anderen hat der Staat vieleicht Richtlinien nach denen eine Religion erst als solche anerkannt wird.

(23-07-2011, 10:40)petronius schrieb:
(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: Für mich scheint die Sache mit dem FSM eigentlich nur Satiere zu sein und ich persönlich würde sie nicht als Religion betrachten

wen interessiert es, wasdu persönlich denkst?

Ach komm schon, klar interessiert dich das Icon_cheesygrin

(23-07-2011, 10:40)petronius schrieb: was soll das in bezug auf legitimität oder "gleichberechtigung" zu bedeuten haben?

Das eine "Religion" die lediglich versucht die sogenannten "Lächerlichkeiten" anderer Religionen aufzuzeigen und selbst keinen Glauben hat (auch wenn du jetzt meckern wirst ich könne das nicht wissen, denke ich mal weist auch du dass die Pastafaries mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wirklich an das FSM glauben) nicht das selbe ist, wie Religionen deren Mitglieder tatsächlich an eine höhere Macht glauben, ihr Leben danach ausrichten, Trost, Hoffnung und Schutz in diesem Glauben finden.

(23-07-2011, 10:40)petronius schrieb:
(22-07-2011, 13:44)Gundi schrieb: da ihr der wirkliche Religionsbezug fehlt, bezeiht sie sich doch ausschließlich auf Praktiken bzw. Glaubensvorstellungen anderer Religionen und versucht diese satirisch aufzugreifen

ach, dann fehlt also dem christentum auch "der wirkliche Religionsbezug", schließlich bezieht es sich ja auf "Praktiken bzw. Glaubensvorstellungen anderer Religionen"

Falsch, das Christentum ist eine eigenständige Religion, die sich aus dem Judentum entwickelt hat, mit eigenen Vorstellungen und Praktiken.
Ihr "Sinn" zielt nicht darauf aus Religion als Ganzes lächerlich zu machen.

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