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Atheist setzt Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung am Ausweisfoto durch
#16
Mich stört an der Aktion des Herrn Alm das er sich expliziet auf die "religiöse Freiheit" beruft. Hätte er sich auf die demokratische Freiheit berufen - die Sache wäre für mich voll in Ordnung gegangen.
#17
Wieso?
Gruß
Motte

#18
Wer bestimmt den ob etwas eine Religion ist oder nicht: er für sich oder du für ihn, logemann?
Aut viam inveniam aut faciam
#19
Ich denke dass in Österreich - wie in anderen demokratischen Ländern auch - der demokratische Grundsatz des Rechtes auf freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit gilt. Und wenn einer sagt: "Sorry, es gehört zu meiner freien Entfaltung meiner Persönlichkeit, mit dem Nudelsieb auf'm Kopp Auto zu fahren" - dann ist das voll und ganz in Ordnung.

Sich aber als bekennender Atheist auf eine nicht existente Pseudoreligion zu berufen um einen Anspruch durchsetzen zu wollen - das ist in etwa genauso als wie wenn ein NPD-Anhänger in Deutschland gegen ein demokratisches Demonstrationsverbot seiner Partei klagt, obwohl seine Partei doch gerade antidemokratische "Reformen" fordert.

Das hat was mit Moral zutun, und an der Moral fehlt es anscheinend....
#20
Jezt definierst du also auch schon die Moral? Vielleicht ist es eben aus der siche des Herrn Alm unmoralisch, wenn sich einzelen Gruppen auf Sonderrechte berufen,..aufgrund einer Religion, welche genauso eine Berechtigung wie jede andere/ oder Nichtreligion hat,..
Aut viam inveniam aut faciam
#21
Wenn der Herr Alm meint das es unmoralisch sei, das sich orthodoxe Muslima, katholische Nonnen und orthodoxe Juden auf religiös motivierte Sonderregelungen berufen - dann kann er dagegen vor einem ordentlichen demokratischen Gericht in einem demokratischen Rechtsstaat klagen. In Österreich dürfte das auch nicht anders funktionieren als in Deutschland.

#22
Nur nutzt er eben lieber wie viele andere Künstler das Element der Satire,..was ja ebenso sein gutes Recht ist, anstatt sein Geld für einen langwierigen Prozess auszugeben,..
Aut viam inveniam aut faciam
#23
Gegen Satire ist nix einzuwenden - aber Satire in einem Gerichtssaal zur Durchsetzung eigener Ziele anzuwenden ist m.E. in diesem Fall eine klare Missachtung der Funktion der Gerichte.

Was würdest Du, d.n., dazu meinen, wenn ein Angeklagter in einem Strafverfahren kurzerhand mal seine eigene Pseudoreligion erfindet, die ihm dann unter Berufung auf das Religionsrecht erlaubt, dem regierenden Bürgermeister von Wien regelmässig vor die Türschwelle zu sch****?
#24
(13-07-2011, 17:50)Schmettermotte schrieb: Er spiegelt damit lediglich den Sinn und Unsinn religiöser Maßnahmen. Für mich ist da nichts mißverständliches.

Wieso "Sinn und Unsinn religiöser Maßnahmen"? Das zu beurteilen ist doch gar nicht Thema.
Er kann sich das Nudelsieb ja auch ruhig auf den Kopf ziehen, nur erschließt sich mir nicht der eigentliche Zweck dahinter.
Vermute mal er möchte damit aufdecken dass Religionen eine Sonderstellung genießen. Gut, kann er machen.
Nur warum sollte ein religiöser Mensch nicht seine Kopfbedeckung tragen dürfen, die er ohnehin immer trägt. Es wird doch viel schwerer jemanden zu identifizieren (zb. Autokontrolle) wenn das Foto eine Frau mit langem, wallendem Haar zeigt, man von dem Menschen vor einem jedoch lediglich das runde Gesicht unterm Kopftuch sieht...
#25
logemann, der feine Unterschied ist: Alm greift nicht in fremde Rechte ein,..dein von dir erfundener Casus hingegen schon,...
Aut viam inveniam aut faciam
#26
Sind von Seiten des Staates eigentlich irgendwelche Richtlinien gestellt, ab wann man von Religion spricht?
Ansonsten könnte ja wirklich jeder Depp im Namen der Religion die dollsten Sachen für sich einfordern.

Was noch gar nicht erwähnt wurde ist die Tatsache, dass für Religiöse der Glauben eine das ganze Leben mitbestimmende Sache darstellt, also von immenser Wichtigkeit für den Einzelnen ist. Ich finde das ist bei bestimmten Sonderregelungen durchaus zu beachten.

Ok, das könnte der lustige Herr Alm auch von sich behaupten. Ob mans ihm jedoch glaubt...?
#27
Nur mit welchem recht bezweifelts man dann bei ihm und nicht bei Muslim X oder Jude Y? der kann genausowenig mit seinem Glauben am Hut haben (sorry das Wortspiel) und trotzdem aufgrund seines Bekenntnises am Papier in Genuß dieser Sonderregelung kommen,..
Aut viam inveniam aut faciam
#28
Das kann man juristisch anders sehen d.n.: Alm greift epliziet in das religiöse Selbstbestimmungsrecht ein, wenn er sein Nudelsieb als Kopfbedeckung zur religiösen Pflicht seiner eigenen Pseudoreligion beschreibt.

Wir regen uns - zu Recht wie ich meine - darüber auf, dass in Saudi-Arabien Frauen nur alleine deswegen kein Auto fahren dürfen, weil das die Salafisten als "unislamisch" ansehen. Aber im eigenen Lanf - wollen wir den bekennenden salafiitischen Muslima das Auto-fahren mit Tschaddor/Bhurka/Hijab erschweren - da stimmt doch einiges mit unseren Vorstellungen nicht. Und das betrifft im eigenen Land ja nicht nur Muslima, sondern auch orthodoxe Juden, katholische Nonnen, Sikh....

Alm's "Ausweg" daraus ist grundsätzlich allen alle Kopfbedeckungen zu verbieten - und da sind wir dann schon wieder bei der erzwungenen Gleichmacherei. Klappt das nicht - dann tut's die gerade erfundene Pseudoreligion. Juristisch mag das als "geschickter Schachzug" durchgehen - ist es aber nicht. Es ist schlicht und einfach eine Schutzbehauptung, die in anderen Zusammenhängen juristisch eher negativ bewertet wird.
#29
Natürlich ist die Frage berechtigt: "Was macht den Gläubigen zum Gläubigen"? Orthodoxe Muslima werden da sagen: "Na eben mein Hijab".... Ob das auch so ist - wird man schwerlich "beweisen" können.

Was macht Dich, d.n. zum Buddhisten? Kenntnis des Palikanon? Regelmässiges meditieren? Eine thailändische Buddhastatue im Flur? Ein spezielles Amulett? Die "Äusserlichkeiten" machen halt eine saladistische oder shiitische Frau so zur Musklima wie bei Dir Deine "Innerlichkeiten" Ausdruck Deines Buddhismuses sind. Kann man das nicht einfach so akzeptieren, anstatt da so einen juristsichen Heck-Meck daraus zu machen?

Ich denke, die überwiegende Mehrheit der Gläubigen die sich an Kleidungsvorschriften gebunden fühlen, haben keine Schwierigkeiten damit den Atheismus des Herrn Alm zu akzeptieren. Warum geht das blos umgekehrt nicht?
#30
(13-07-2011, 19:27)t.logemann schrieb: Alm's "Ausweg" daraus ist grundsätzlich allen alle Kopfbedeckungen zu verbieten - und da sind wir dann schon wieder bei der erzwungenen Gleichmacherei.

Wo verbietet oder will er etwas verbieten???? Im Gegenteil!! Er setzt sich dafür ein, dass eben jeder das Recht hat, das am Kopf zu tragen wass er will, obs jetzt Hijab, Turban, Nudelsieb oder Gummihuhn ist!
Aut viam inveniam aut faciam


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