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Atheist setzt Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung am Ausweisfoto durch
Ich neige dazu, Karla zuzustimmen. Im menschlichen Dasein ist verdammt wenig vorgegeben bzw. unsere Instinkte sind sehr schwach ausgeprägt, gemessen an dem, was wir erlernen. Und zu Letzterem gehören auch unsere Vorstellungen von der "sichtbaren und unsichtbaren Welt". (Beliebig heraus gegriffene ...ismen stellen also auch keinen "Grundzustand" dar.)

Darauf kann man keinerlei gesellschaftliches System aufbauen. Dieses ergibt sich aus der Tradition, woraus diese auch immer besteht. Folglich ist der Grundsatz rechtlicher Gleichbehandlung eine selbständige Maxime unserer Gesellschaft. Nur, Gleichbehandlung heißt nicht, dass alle Menschen gleich seien, so dass die strikte Anwendung einer Maxime zu Zwang führen kann, die von der Rechtspflege auch nicht beabsichtigt werden darf. Wenn also die Gleichbehandlung darin besteht, allen ein Minimum an gesellschaftlichen Zwängen aufzuerlegen, so kommt es zu Regelungen, die bestimmten Gruppen (hier religiöse Trachtenträger) dem Anschein nach ein Privileg einräumen.

Dagegen kann man in einer weltanschaulich zur Neutralität verpflichteten Verwaltung protestieren. Aber dann sollte man auch genau hinsehen und Gleichbehandlung nicht mit Gleichmacherei verwechseln.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(28-07-2011, 10:11)Ekkard schrieb: die bestimmten Gruppen (hier religiöse Trachtenträger) dem Anschein nach ein Privileg einräumen.

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Also ich finde die Aktion gut, da hier auf die generelle Be­vor­tei­lung von Religion aufmerksam gemacht wird.
Als da wären: staatlich eingezogene Kirchensteuer, Religionsunterricht, die staatliche Alimentierung von Bischöfen, Privilegien für Tendenzbetriebe und das Tanzverbot zu bestimmten christlichen Feiertagen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
(28-07-2011, 09:50)humanist schrieb: An der Eigenschaft Atheist zu sein, kann ich nichts abstraktes erkennen.

Mal abgesehen von der Frage, was für Dich erkennbar ist und was nicht:
auf was genau reagierst Du mit dieser Aussage?


(28-07-2011, 09:50)humanist schrieb: Wie der Duden verwechselt ihr Atheismus mit einer "Weltanschauung, die die Existenz [eines] Gottes verneint bzw. bezweifelt". Glaube ist ein zusätzliche Attribut und Atheismus lediglich die Abwesenheit davon.

Ja, der Duden... Der hat auch noch so "seltsame Definitonen", die einige gerne umdefinieren möchten. oder? Der dicke Wahrig erläutert Atheismus genauso wie ich.
Wir verwechseln das aber alle neuerdings, ja? Wer ist der neue Umdefinierer, auf den Ihr Euch beruft? Von dem würde ich gerne mal was lesen.

Ich habe für die neue Definiton von Atheismus noch keine Quelle angegeben bekommen. Vielelicht aber habe ich die Quellenangabe übersehen, mag sein. Ich selber nannte Dawkins, auf den sich vielleicht berufen wird. Das wurde weder bestätigt noch abgelehnt, so weit ich mich erinnere.

Selbst Wikipedias "Atheismus"-Artikel müsste von den Umdefinierern verworfen werden.

Wer also ist der neue Definierer?

(28-07-2011, 17:42)Karla schrieb:
(28-07-2011, 09:50)humanist schrieb: Wie der Duden verwechselt ihr Atheismus mit einer "Weltanschauung, die die Existenz [eines] Gottes verneint bzw. bezweifelt". Glaube ist ein zusätzliche Attribut und Atheismus lediglich die Abwesenheit davon.

Ja, der Duden... Der hat auch noch so "seltsame Definitonen", die einige gerne umdefinieren möchten. oder? Der dicke Wahrig erläutert Atheismus genauso wie ich.
Wir verwechseln das aber alle neuerdings, ja? Wer ist der neue Umdefinierer, auf den Ihr Euch beruft? Von dem würde ich gerne mal was lesen.

Ich habe für die neue Definiton von Atheismus noch keine Quelle angegeben bekommen. Vielelicht aber habe ich die Quellenangabe übersehen, mag sein. Ich selber nannte Dawkins, auf den sich vielleicht berufen wird. Das wurde weder bestätigt noch abgelehnt, so weit ich mich erinnere.

Selbst Wikipedias "Atheismus"-Artikel müsste von den Umdefinierern verworfen werden.

Wer also ist der neue Definierer?

Ja natürlich, richard dawkins der atheistenpapst dessen aussagen unfehlbar sind.

jetzt ernsthaft:

es gibt mehrere arten von atheismus.

agnostischer/schwacher atheismus: fehlen des theismus

fundamentalistischer/starker atheismus: verneinung der existenz eines theistischen gottes.

ich verstehe nicht, wo dein problem liegt.
(28-07-2011, 18:00)Tyko schrieb: ich verstehe nicht, wo dein problem liegt.

Dann sagt Dir der Begriff "Quellenangabe" rein gar nichts?

Was hat das Nudelsieb des Herrn Alm mit der Definition des 'Atheismus' zu tun?

Ich meine, Herr Alm sieht sich selbst als Atheist, und führt die ihm nicht genehmen, religiös begründeten 'Sonderregeln' ins Absurde. Sehr gut! Mehr muss die umgangssprachliche Handhabung des Begriffes "Atheismus"/"Atheist" gar nicht hergeben.

Moderativer Hinweis:
Wenn über den Begriff selbst philosophiert werden soll, dann bitte unter Philosophie ein entsprechendes Thema neu anlegen! Und weil wir gerade so schön beisammen sind: Bitte ausschließlich das zitieren (quoten), auf was ihr euch bezieht. Es ist auch nicht verkehrt gar nichts zu zitieren und die Bezugsgedanken kurz zusammen zu fassen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Darauf muss ich noch antworten, auch wenns Offtopic ist.

Wie man Atheismus definiert, musst du schon den Atheisten selbst überlassen.
Wenn das Gläubige machen, kommt sowas wie beim Duden dabei raus.
Klar gibt es auch die Antitheisten, aber wie auch Tyko sagt, höchst selten.

Du hattest gemeint, Atheismus und Theismus seien abstrakte Begriffe.
Für mich ist das Fehlen einer Eigenschaft nichts abstraktes.


@Topic
Mir ist nicht klar, weshalb religiöse Gefühle mehr zählen sollten, als
andere persönliche Gründe, eine Kopfbedeckung auf dem Passfoto tragen zu müssen (das erwähnte Schamgefühlt bspw.).
Ausnahmen für ausschließlich religiöse Gruppen benachteiligen andere Gruppen (hier wieder die Bemerkung, dass der Benachteiligte das Maß ist),
weshalb es hier entweder eine Sonderregelung für alle Leute mit guten Gründen geben müsste, oder keine.
Dass dieser Fall nur ein unwichtiges Beispiel für den täglichen Wahnsinn von Religionsprivilegien in Deutschland ist, hab ich bereits erwähnt.
Von wegen, eine Sonderregelung für Gläubige tut doch keinem weh: Wo fängt es an, keinem zu schaden und wo hört es auf?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
schon schön, wenn man die position des gesprächspartners so definiert, dass sie unsinnig leicht zu widerlegen ist.Icon_smile

@humanist:
ich benutze lieber die begriffe stark/fundamentalistisch und schwach/agnostisch. antitheismus kann auch als eine ablehnung des theismus nicht aus atheistischen gründen, sondern aufgrund der ansicht, dass der theismus z.b. lebensfeindlich ist und den fortschritt behindert verstanden werden. in diesem sinne würde ich mich als antitheist bezeichnen. aber jetzt genug offtopic.
(28-07-2011, 19:10)humanist schrieb: Darauf muss ich noch antworten, auch wenns Offtopic ist.

Wie man Atheismus definiert, musst du schon den Atheisten selbst überlassen.

Ich gehorche keinen Befehlen.
Außerdem bin ich kein Gläubiger.
Und: da Spinoza ja als Atheist vereinnahmt wird, gelten ja selbst für die Vereinnahmer seine eigenen Werke als Maßstab.

sorry, ekkard.
(28-07-2011, 19:27)Karla schrieb: Und: da Spinoza ja als Atheist vereinnahmt wird, gelten ja selbst für die Vereinnahmer seine eigenen Werke als Maßstab.

wie meinst du das?

ich "vereinnahme" ihn nicht als atheisten, ich habe seinen atheismus lediglich aus einer definition des atheismus gefolgert. dein zweifel gilt aber nicht dem schluss aus der definition, sondern der definition selbst. deshalb schlage ich vor, dass wir weitere beiträge zur natur des atheismus in den "spinoza- atheist"-thread verlagern.
(28-07-2011, 19:32)Tyko schrieb: ich habe seinen atheismus lediglich aus einer definition des atheismus gefolgert. dein zweifel gilt aber nicht dem schluss aus der definition, sondern der definition selbst.
Was ist an einem Menschen atheistisch, wenn er sagt:"Gott ist die unendliche, substantiell in ihren Eigenschaften konstante, einheitlich und ewige Substanz"???

(28-07-2011, 20:30)indymaya schrieb:
(28-07-2011, 19:32)Tyko schrieb: ich habe seinen atheismus lediglich aus einer definition des atheismus gefolgert. dein zweifel gilt aber nicht dem schluss aus der definition, sondern der definition selbst.
Was ist an einem Menschen atheistisch, wenn er sagt:"Gott ist die unendliche, substantiell in ihren Eigenschaften konstante, einheitlich und ewige Substanz"???

das haben bion und ich bereits im dafür bestimmten thread erklärt.
indymaya,

Dein Einwand ist gerechtfertigt.

"Gott ist die unendliche, substantiell in ihren Eigenschaften konstante, einheitlich und ewige Substanz."

Das ist Bejahung, jedoch kein Atheismus. Wie Spinoza innerlich, geistig geneigt war, weiß kein Mensch. Über Definitionen wird keine Wahrheit gefunden oder Tatsachen festgestellt.
(29-07-2011, 08:41)Theodora schrieb: Über Definitionen wird keine Wahrheit gefunden oder Tatsachen festgestellt.

Ich atme auf. Das klingt wie Frühlingsluft in einem Eiskeller.

Philosophieren heißt: Freiheit gewinnen.
Definitionssucht heißt: Ins Gefängnis sperren.




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