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Pokern?
#1
Hallo zusammen,

mich interessiert, wie die Religionen dem Spiel Poker (insbesondere um Geld) gegenüberstehen (Habe gehört nicht gut) und ob was/was dazu (bzw. zu Geldspielen) konkret in der Bibel steht?

Bitte antworten.

Vielen Dank und viele Grüße
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#2
Im Christentum gibt es derzeit keine spezielle Aussage. Allerdings stehen viele Christen den Glücksspielen mit Suchtcharakter kritisch gegenüber, weil sie Familien schädigen bzw. zerstören können.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Glücksspiele mit Karten wie beim Pokern sind eine ziemlich "junge" Erfindung, weil man zur Herstellung von gleichförmig aussehenden Karten (und nur die sind für das Spiel mit "verdeckten" Karten geeignet) sowohl gleichmäßiges Papier/Karton als auch eine Druckmaschine benötigt. In den Zeiten vor Gutenberg gab es zwar vereinzelte handgefertigte Kartenspiele (aus Pergament etc.), aber die hatten damals wie heute Seltenheitswert (soviel ich weiß, gibt es ein eigenes Spielkartenmuseum, dort sind solche Sachen zu sehen). Aber schon im 17. Jahrhundert wurden Spielkarten von Pfarrern als "Gebetbuch des Teufels" bezeichnet und nach Möglichkeit konfisziert und vernichtet. Das Glücksspiel an sich, mit Würfeln, Bohnen, Knochen, Stöcken (Strohhalme ziehen als simpelste Form) und dergleichen gespielt ist uralt und kommt auch bei "primitiven Völkern" auf der ganzen Welt vor, und auch dort ist/war es gang und gäbe, daß jemand sich durch Glücksspiel um seine ganze Habe samt seiner selbst (Sklaverei!) bringt. Auch in der Bibel wird häufig "das Los geworfen", manchmal sogar als "Gottesentscheid", es war also nicht automatisch pfuibäh, sondern der jeweilige Zweck heiligte das Mittel. Daß die Spielkarten von Anfang an verteufelt wurden, hat zweifellos mit ihrer engen Verwandtschaft mit Tarotkarten und ähnlichen Hilfsmitteln von Wahrsagern und (sogenannten) Hexen zu tun.
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#4

Ja irgendwie wenns um Glückspiele mit Geld geht:

Avaritia: Geiz (Habgier)

und

Invidia: Neid (Eifersucht, Missgunst) -> Wettbewerb wie beim Pokern.

im weitem Sinne

Luxuria: Wollust (Ausschweifung, -> Genusssucht <-) -> jetzt nix mit Sex - aber Pokern hat auch was "Berauschendes" wenn man ständig die anderen abzieht -> also Suchtcharakter.


Meistens erlebe ich das selbst, wie in solchen offenen Pokerspielen mit viel Geld
der Sieger mit Hochmut das Tisch verlässt und genug Neidisch auf den Sieger ist. Und teilweise erstmal ne Stunde sitzen um diese Niederlage das den unötig das Geld aus der Tasche gezogen hat zu verdauen. Ja bei so 50 Cent aktionen wird man das wohl eher nicht erleben. Bei so eher offenen Glücksspielen wo die Männer ihre ganzen Monatsgehälter setzen sieht das ganz anders aus.

Vielleicht daher auch:
Superbia: Hochmut (Eitelkeit, Stolz, Übermut)

Also Inhalte der, ja wieder mal: 7 Todsünden.

Man wird wohl nix mehr mit Strippoker. Mist. Icon_cheesygrin

Im Islam sind Glücksspiele grundsätzlich glaub ich verboten.
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#5
(17-07-2011, 02:43)Artist schrieb: Also Inhalte der, ja wieder mal: 7 Todsünden.
Glaube nicht, daß Pokern eine Sünde ist.
Ist doch eine Spielgemeinschaft unter "Gleichgesinnten", die ihren Spielspaß haben wollen.
Nur sollte man Gott dabei aus dem Spiel lassen ( "Ihn nicht auf die Probe stellen").
Wenn jetzt jemand sagt, z.B.: "Er hätte die 100 €, die er verloren hat, lieber den Armen gegeben, so weiß er ja nicht ob der Gewinner 200 € spendet.

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#6
(17-07-2011, 10:23)indymaya schrieb:
(17-07-2011, 02:43)Artist schrieb: Also Inhalte der, ja wieder mal: 7 Todsünden.
Glaube nicht, daß Pokern eine Sünde ist.
Ist doch eine Spielgemeinschaft unter "Gleichgesinnten", die ihren Spielspaß haben wollen.
Nur sollte man Gott dabei aus dem Spiel lassen ( "Ihn nicht auf die Probe stellen").
Wenn jetzt jemand sagt, z.B.: "Er hätte die 100 €, die er verloren hat, lieber den Armen gegeben, so weiß er ja nicht ob der Gewinner 200 € spendet.

kann mit dem kontex den du bedienst leider nicht viel anfangen. weil, man redet hier ja glaub ich nicht (zumindestens ich nicht) über lockere trival pursiut abende unter freunden, wo man noch bischen pokert mit 50 cent einsätzen... oder im schrebergarten nachm grillen wie auch immer. es gibt nähmlich genug familienväter die so ihre ganzen ersparnisse verzocken und die familie am ende hungert. das ist ja schon eher ein ernstes thema. und wenn du mal richtig pokern willst, wirst du ausgelacht, wenn du da mit deinen 10 euro geburtstagseinsatz kommst. und es gibt immer ein risiko sich darein zu steigern in glückspiele, weil ganz einfach. 1. die euphorie zu gewinnen. 2. belohnungseffekt 3. geldverdienen aufs zufall setzen (was ich ziemlich unbodenständig finde, eher fahrlässig). da es mitlerweile pc spiele gibt, ist das mit den glückspielen zurückgegangen - im vergleich zu den 80ern. da waren glückspiele wirklich ziemlich angesagt. jugendliche schmissen ihre letzten 10 mark in ein automat am kiosk und hungerten lieber an der nächsten pommesbude (dönerbuden gabs da noch nicht Icon_cheesygrin).

übrigens, was soll es denn sonst sein ausser ne gemeinschaft ? - im swingerclub ist das auch ne gemeinschaft im bordell auch o.O die spielen auch miteinander... in der mafia halten sich auch so einige gemeinschaften auf. so eine definition steht doch garnicht zu debatte und find ich hat eher wenig aussagekraft - auch wenn man es versucht damit zu verhamlosen. und die spendenschema, ehrlichgesagt "ich raub ne bank aus und spende die hälfte ans altersheim". glaub der raub steht erstmal im vordergrund. klar, zwar ist raub ein anderes kaliber als son glückspiel aber egal. mal son übertriebenes beispiel. also das vorhaben ändert ja nichts an der "tat". wie man die "tat" beurteilt ist ja ne andere sache.

ja und wenn man die geistigen aspekte nimmt die einem zu so einem glückspiel leiten, find ich sind kann man paralelen zum christentum im nahen sowie weitem sinne finden. also in der handlung. z.b hochmut - "ja ok, ich schmeiss mal meine 5000 euro chips mal einfach nach vorne". und du verlierst. und die familie hungert. also aus dem gesichtspunkt denke ich eher es könnte eine sünde sein so seine ersparnisse zu "opfern". für die arroganz, unüberlegtheit, hochmut, gier in der situation für das man das ganze geopfert hat.
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#7
(17-07-2011, 17:54)Artist schrieb: ja und wenn man die geistigen aspekte nimmt die einem zu so einem glückspiel leiten, find ich sind kann man paralelen zum christentum im nahen sowie weitem sinne finden. also in der handlung. z.b hochmut - "ja ok, ich schmeiss mal meine 5000 euro chips mal einfach nach vorne". und du verlierst. und die familie hungert. also aus dem gesichtspunkt denke ich eher es könnte eine sünde sein so seine ersparnisse zu "opfern". für die arroganz, unüberlegtheit, hochmut, gier in der situation für das man das ganze geopfert hat.
Das ist aber nicht auf Poker an sich beschränkt, das geht auch mit Mau Mau. Und dann nur bei Denen, die das Risiko des Verlierens falsch einschätzen. Sobald jemand um "viel" Geld spielt, ist es ein "Erwerb".
Wer z. B. seine Arbeit schlecht ausführt, kann ja auch seinen Job verlieren. Wer 5000 € ersparen kann oder bar besitzt ist auch nicht arm, außerdem muss in Deutschland niemand hungern.


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#8
(19-07-2011, 13:21)indymaya schrieb:
(17-07-2011, 17:54)Artist schrieb: ja und wenn man die geistigen aspekte nimmt die einem zu so einem glückspiel leiten, find ich sind kann man paralelen zum christentum im nahen sowie weitem sinne finden. also in der handlung. z.b hochmut - "ja ok, ich schmeiss mal meine 5000 euro chips mal einfach nach vorne". und du verlierst. und die familie hungert. also aus dem gesichtspunkt denke ich eher es könnte eine sünde sein so seine ersparnisse zu "opfern". für die arroganz, unüberlegtheit, hochmut, gier in der situation für das man das ganze geopfert hat.
Das ist aber nicht auf Poker an sich beschränkt, das geht auch mit Mau Mau. Und dann nur bei Denen, die das Risiko des Verlierens falsch einschätzen. Sobald jemand um "viel" Geld spielt, ist es ein "Erwerb".

Genau ich beziehe das auf die "inhaltliche" Haltung. Das Pokern ist ja nur die Oberfläche dazu. Daher wäre n.m.m nicht aussagekräftigt ob eine Form des Glückspiels vor 10 Jahren oder 2000 Jahren erfunden wurde.

Anderes Beispiel wäre vielleicht die "Sucht". Die Sucht an sich könnte man in bezug zur "Völlerei" nehmen - z.B Fresssucht. Oder auch extreme Zigarettensucht, wäre auch in gewissermaßen eine Völlerei in Bezug auf die Lunge. Oder Alkoholsucht im bezug auf die "Psyche". Pokersucht im Glückspiel wo man regelmäßig Geld setzt -> würde irgendwie wieder im "weitem" Sinne auch irgendwie dazu gehören.

Daher ist es egal obs die Zigarette ist, das Alkohol oder das Massenweise essen mit dem man den Körper überlastet. Es ist die Oberfläche für die man sein Suchtpotenzial freiwillig anbietet. Und die Sucht hat in dem Sinne irgendwo was mit der "Völlerei" zu tun.


(19-07-2011, 13:21)indymaya schrieb: Wer z. B. seine Arbeit schlecht ausführt, kann ja auch seinen Job verlieren. Wer 5000 € ersparen kann oder bar besitzt ist auch nicht arm, außerdem muss in Deutschland niemand hungern.

Ja aber man muss das so sehen, die Arbeit zahlt einen Honorar für eine geleistete, feste Arbeit. Und die Arbeit steht im Kreislauf der Wirtschaft.
Und das Glückspiel eben nicht.
Und da basiert das Honorar nicht auf eine "Art" Glücksspiel. Wo zufällige Faktoren entscheiden ob "die" Familie übertrieben gesagt hungern muss oder demnächst mit dem nächsten Porsche Boxter in der Nachbars-Umgebung angeben darf.

In so einem Glückspiel kann sich auch Suchtpotenzial entwickeln, und das ist nicht so Unbekannt...etc. Also es ist schon eine Art unbodenstädniges, leichtsinniges Geld setzen und verdienen. Wo die emotionale Lage ständig neue Werte setzt, gewinnt oder verliert. Es ist nix mit Arbeitsvertrag und Laufzeit etc.
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#9
(19-07-2011, 20:14)Artist schrieb: In so einem Glückspiel kann sich auch Suchtpotenzial entwickeln, und das ist nicht so Unbekannt...etc. Also es ist schon eine Art unbodenstädniges, leichtsinniges Geld setzen und verdienen. Wo die emotionale Lage ständig neue Werte setzt, gewinnt oder verliert. Es ist nix mit Arbeitsvertrag und Laufzeit etc.
Den "Spieltrieb" haben Mensch wie Tier. Das älteste und erste "Glückspiel"
war wahrscheinlich der Loswurf.
Schon damals, meistens, Alles oder Nichts. Viele riskieren eben heute das "Nichts" weil ihr bisheriges "Alles" auch nicht viel mehr ist.
Das Spiel ist ein Spiel ob nun Poker oder Schach. Wenn es denn um einen realen Einsatz geht ist es, den meisten Menschen zum Schaden, zweckentfremdet.


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