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@Peter
#1
Hallo Peter,

ich hbe da mal ein paar Fragen an dich und würde mich über Antworten freuen.

Wie stehst du zu Srila Prabhupada?
Du hast auf deiner Seite ja die Bhagavad-Gita mit dem Kommentar von Srila B.R. Sridhar Maharaj veröffentlicht. Lehnst Du die Kommentare PRabhupadas ab? Und wie stehst Du zur Iskcon?

Ist es nicht so, dass jeder Kommentator die Gita entsprechend seines Weltbilds interpretiert?
Vielleicht sollte man die Gita ja kommentarlos lesen, ich weiß es nicht. :(

Mich würden deine Ansichten sehr interessieren.
Gruß
Transformer
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#2
Hallo Transformer
Danke für deine Frage. Um dir die Beziehung vom Srila Prabhupada und Srila Sridhar Maharaj etwas zu verdeutlichen möchte ich sie selber sprechen lassen:

Srila A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada und Srila Bhakti Raksak Sridhar Dev-Goswami Maharaj trafen sich das erste Mal im Jahre 1930 in Allahabad (Indien). Als Srila Bhaktivedanta Swami im Jahre 1973 den Asram von Srila Sridhar Maharaj in Nabadwip Dham, die Sri Chaitanya Saraswat Math, besuchte, sagte er in einem Gespräch: „Wir waren sehr vom Glück begünstigt, Om Visdupad Paramahamsa Parivrajakacharya Bhakti Rakshak Sridhar Maharaj zu zuhören. Er ist älter und erfahrener als ich. Ich bin sehr glücklich, schon so lange seine Gemeinschaft haben zu dürfen, seit 1930 oder so in etwa. Zu jener Zeit war er noch nicht im Lebensstand der Entsagung, Sannyas; er hatte gerade sein Heim verlassen, und war als ein Vanaprastha, in einem weißen Gewand, nach Allahabad gegangen.
Dann wandte er sich direkt Srila Sridhar Maharaj zu: "Maharaj, ich glaube, du erinnerst dich daran, als du nach Allahabad gingst? Durch diesen glücklichen Umstand trafen wir uns das erste Mal." Er fuhr fort: "Dies ist eine lange Geschichte, und es würde einige Zeit benötigen, sie zu erzählen. - So hatte ich also das Glück, viele Jahre die Gemeinschaft mit Srila Sridhar Maharaj zu haben. Sri Krsna und Prabhupada (Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur) wünschten es sich sehr, daß er mir bei meiner Vorbereitung hilft.“

Srila Bhaktivedanta Swami fuhr fort: "Srila Sridhar Maharaj lebte viele Jahre in meinem Haus in Kalkutta, und so ergaben sich natürlich sehr vertraute Gespräche. Er war mir immer ein guter Freund und half mir sehr. Ich nahm mir seine Ratschläge und Unterweisungen sehr zu Herzen, denn ich wußte von Anfang an, daß er ein aufrichtiger Vaisnava, ein reiner Gottgeweihter ist, und ich wollte mit ihm zusammen sein und auch versuchen, ihm in seiner Mission zu helfen. Unsere Beziehung ist daher sehr vertraut." Während der Erinnerung an ihre vertrauten Gespräche, speziell in Bezug auf die Bhagavad-gita, sagte Srila Sridhar Maharaj: "Einmal unterbreitete ich ihm, während wir den Vers dadami buddhi yogam tam, yena mam upayanti te besprachen, daß dort upayanti ein Hinweis auf den parakiya-rasa ist. Er (Srila Bhaktivedanta Swami) stimmte mir zu und sagte: "Ja, hierbei kann nichts anderes als der parakiya-rasa von Vraja gemeint sein. Die Schlußfolgerung der Bhagavad-gita muß uns dazu führen. Was kann ich noch dazu sagen? Deine Erläuterungen sind vollkommen."

Als Srila Bhaktivedanta Swami im Oktober 1967 von seiner erfolgreichen Predigtarbeit in Amerika nach Indien zurückkehrte, fand er Aufnahme in der Math von Srila Sridhar Maharaj in Nabadwip und feierte dort dessen Vyasa-puja. In dieser Zeit schrieb Bhaktivedanta Swami einen Brief an einen seiner Schüler, in dem u.a. stand: "Gestern sind wir alle nach Nabadwip-dham gekommen. Dieser ASram hier ist von einem meiner Gottbrüder. Es ist ein sehr schöner und ausgedehnter Platz, und mein Gottbruder B. R. Srila Sridhar Maharaj hat uns ein ganzes Haus für unseren Aufenthalt zur Verfügung gestellt. Er hat sich auch bereit erklärt, mit unserer Gesellschaft zusammenzuarbeiten. Wir werden seinen Geburtstag feiern, und die Brahmacharis können dabei lernen, wie man den Erscheinungstag seines spirituellen Meisters begeht."

Während der Feierlichkeiten zur Vyasa-Puja unterhielten sich Bhaktivedanta Swami und Srila Sridhar Maharaj sehr vertraulich in Bengali. Achyutananda Prabhu, ein Schüler von Bhaktivedanta Swami fragte ihn daraufhin, worüber sie denn gesprochen hätten, und er antwortete: "Wenn ich es dir sagen würde, würdest du es nicht verstehen können, denn Srila Sridhar Maharaj hat eine sehr hohe Verwirklichung."
Kurze Zeit später bat Bhaktivedanta Swami Srila Sridhar Maharaj, der Präsident seiner neugegründeten Gesellschaft - der ISKCON (Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein), zu werden.
Das erste Song-Buch, das damals von Achyutananda Prabhu zusammengestellt wurde, entstand in der Sri Chaitanya Saraswat Math in Nabadwip. Srila Bhaktivedanta Swami sandte ihn dorthin, damit er mit der Hilfe von Srila Sridhar Maharaj dies ausführen konnte.

Srila Bhaktivedanta Swami wollte auch ein Zentrum in Mayapur errichten. Es traten dabei aber große Schwierigkeiten auf. Daraufhin wandte er sich an Srila Sridhar Maharaj und bat ihn um Hilfe. Und so organisierten Srila Sridhar Maharaj und Srila Govinda Maharaj den Kauf eines Stück Landes in Mayapur-dham für seinen Asram.

Aus seiner großen Zuneigung gegenüber Srila Sridhar Maharaj spendete Srila Bhaktivedanta Swami Geld für den Bau der Kirtan-Halle in der Sri Chaitanya Saraswat Math in Nabadwip. Viele Gottbrüder standen am Anfang Srila Bhaktivedanta Swamis neuer Bewegung sehr skeptisch und zurückhaltend gegenüber, weil zum ersten Mal viele westliche Gottgeweihte nach Indien kamen, die aus Familien stammten, die keine wirkliche Kultur und Umgangsformen kannten. Erst als sich Srila Sridhar Maharaj bei seinen Gottbrüdern für Bhaktivedanta Swami auch öffentlich einsetzte, besserte sich die Situation. Bei einem Treffen sagte er zu ihnen, daß Prabhupada (Srila Bhaktisiddhanta Saraswati) immer den Wunsch hatte, die Mission Sri Chaitanya Mahaprabhus auch in der westlichen Welt bekanntzumachen. Und nun könnten sie sehen, daß durch Srila Bhaktivedanta Swami dieser Wunsch wahr geworden ist.
„Unser Swami Maharaj hat ein Wunder vollbracht! Bhaktivinoda Thakur hatte Pläne und Ideen, Bhaktisiddhanta Saraswati Thakura begann diese Vorstellungen zu realisieren. Und jetzt erleben wir, daß durch Swami Maharaj in seinem hohen Alter es in einem solch großen Ausmaß weitergeführt wurde. Wir sind darüber sehr, sehr glücklich und stolz!“

Tief bewegt hörte Bhaktivedanta Swami dies und erwiderte mit Tränen in den Augen: "Nur durch die Barmherzigkeit Sri Gurus und die Segnungen der Vaisnavas konnte all dies geschehen. Wie hätte ich dies sonst ausführen können? Ich wünsche mir, daß Srila Sridhar Maharaj mir seine Segnungen geben möge, so wie er es immer getan hat und möge Guru Maharaj (Srila Bhaktisiddhanta) mir helfen, so daß ich etwas Dienst ausführen kann. Durch seine Gnade wurde es zu einem Erfolg. Mir gebührt dabei kein Verdienst. Ich weiß nicht, wie das alles geschehen konnte, denn ich habe keine Qualifikation: chadiya vaisnava seva, nistara payeche keba. (Wie kann jemand aus den Fängen der Maya befreit werden ohne einem reinen Gottgeweihten zu dienen?)“

Srila Sridhar Maharaj, Bhaktivedanta Svami undSrila Govinda Maharaja (am Mikrofon)
zur Eröffnungszeremonie des Chandroday Mandirs in Mayapur, 1973

Als sich Srila Bhaktivedantas Gesundheitszustand immer mehr verschlechterte, schrieb er einmal einen Brief aus Amerika an Srila Sridhar Maharaj, worin er ihn fragte, ob er weiterhin in den Vereinigten Staaten leben und predigen oder nach Indien zurückkehren und seine letzten Tage in Vrindavana verbringen sollte. Srila Sridhar Maharaj antwortete ihm, wo immer er sich aufhalte, da sei Vrndavana, daher sollte er in Amerika bleiben. Nachdem Srila Bhaktivedanta Swami diese Antwort erhalten hatte, schrieb er an Srila Govinda Maharaj: "Was Sripad Sridhar Maharaj mir empfiehlt, akzeptiere ich vorbehaltlos. Er ist immer mein Freund gewesen, daher folge ich seinem Rat."

Bhaktivedanta Swami empfahl seinen Schülern, wann immer es ihnen unmöglich war, direkt unter seiner Führung Fortschritt zu machen, die Anleitung Srila Sridhar Maharajas zu suchen. Einmal schrieb er in einem Brief an einen seiner Schüler: „Als mein Schüler solltest du sehr ernsthaft sein und daher den Ratschlag eines Siksa-Gurus annehmen. Für den spirituellen Fortschritt im Leben müssen wir zu jemandem gehen, der tatsächlich reines, spirituelles Leben praktiziert. Wenn du wirklich den Wunsch hast, Inspiration von einem Siksa-Guru zu empfangen, kann ich dir B.R. Sridhar Maharaj, den ich selbst sogar als meinen Siksa-Guru betrachte, nur empfehlen, was also erst zu sprechen von dem Nutzen, den du durch seine Gemeinschaft haben kannst. Wenn du also ernsthaft bist in Bezug auf deinen Fortschritt im spirituellen Leben, dann rate ich dir, geh zu ihm. Es wird sich sehr positiv auf deine Entwicklung auswirken, und ich werde wissen, daß du gut aufgehoben bist. Als ich in Indien war, lebten wir (er und seine Schüler) bei Srila Sridhar Maharaj. Triff Vorbereitungen für deine Gottbrüder, die in der Zukunft dorthin gehen werden. Versuche in Harmonie mit Srila Sridhar Maharaj zu leben, denn so wirst du spirituell erleuchtet werden."

In ihrem letzten aufgezeichneten Gespräch aus dem Jahre 1977, kurz vor dem Verscheiden Bhaktivedanta Swamis, bat er Srila Sridhar Maharaj darum, in seinem Tempel in Sridham Mayapur zu wohnen.

Die folgende Unterhaltung ist eine Wiedergabe dieses Gespräches vom März 1977:

Bhaktivedanta Swami: Ich weiß nicht, wie lange ich noch fähig sein werde, meine Arbeit fortzusetzen. Deswegen kam ich also hierher, um dich (Srila Sridhar Maharaj) zu sehen.

Schüler: Wenn ihr die Welt verlaßt, dann wird es dunkel werden.

Srila Sridhar Maharaj: (zu Bhaktivedanta Swami) Es ist so wunderbar, daß der Wille des Herrn immer durch jemanden manifestiert wird.

Bhaktivedanta Swami: Maharaj, ich möchte dich sehr bitten, daß du nach Mayapur kommst. Denn Prabhupada (Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur) wollte immer, daß du predigst. Er sagte mir einige Male: "Warum lockst du ihn nicht noch mehr hervor? (Sie lachen beide.) Du weißt es, ich habe es auch schon einige Male zuvor versucht, aber irgendwie hat es nicht geklappt. Aber warum kommst du nicht und bleibst in Mayapur? Unser Guru Maharaj sagte mir auch: ‘Srila Sridhara Maharaj ist einer der qualifiziertesten Prediger.’ Ich möchte dich gern überallhin mitnehmen; wenn das nicht geht, so dann wenigstens nach Mayapur. Viele Menschen werden aus der ganzen Welt dorthin kommen. Warum kommst du nicht und bleibst dort? Wenn du zustimmst, werde ich für dich ein Gebäude ganz nach deinen eigenen Vorstellungen errichten lassen. Meine Schüler wollen ein Haus für mich dort bauen. So könnten wir beide dort leben. Und immer wenn du es wünschst, kannst du hierher zurück zu deiner Math kommen.

Srila Sridhara Maharaj: Ja, solange ich am Leben bin, um den Wunsch Prabhupadas zu erfüllen, werde ich es tun.

Bhaktivedanta Swami: Dies ist mein stärkster Wunsch. Da du nicht durch die Welt reisen und predigen konntest, bleibe doch in Mayapur, und die Menschen werden zu dir kommen. Ich werde alle Arrangierungen dafür treffen. Wenn du dort bleibst, wird das auch für mich sehr hilfreich sein. Manchmal brauche ich jemanden für einen Ratschlag, aber keiner ist da. Es gibt keinen, den ich um Rat fragen kann, und ich fühle diesen Mangel sehr.

Schüler: Wenn er in Mayapur bleibt, dann werden viele Menschen von ihm hören.

Bhaktivedanta Swami: Ja, das stimmt.

Srila Sridhara Maharaj: Ja, Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen werden dorthin kommen.

Bhaktivedanta Swami: Ja, und schon jetzt kommen sie. Und ich werde einen Fahrstuhl für dich bauen lassen, so daß du keine Schwierigkeiten hast beim Treppenlaufen. Du wirst noch nicht einmal einen Schritt selber tun müssen. Ich werde alle Arrangierungen für ein Auto und einen Lift treffen. Meine Schüler sagten mir, daß sie ein Haus für mich bauen werden. So werden wir beide in diesem Haus wohnen. Die meiste Zeit reise ich umher und wenn du da wärst, dann hätten sie eine Führung. Also Maharaj, bitte, gib mir die Anweisung und ich werde alles einleiten.

Der Tempel der Verständigung wird auch unter deiner Anleitung gebaut werden. Meine Vorstellung ist die, die vedische Kultur und das amerikanische Geld miteinander zu verbinden - den "lahmen Mann und den blinden Mann", die beide zusammen etwas Gutes schaffen können. Ich denke, daß dies für die Welt vom größten Nutzen ist.

Manchmal wird gefragt, warum Srila Sridhar Maharaj dieses Angebot von Bhaktivedanta Swami nicht annahm. Dazu sagte Srila Sridhar Maharaj einmal später: „Ich antwortete Srila Bhaktivedanta Swami: ‘Natürlich werde ich versuchen, dir zu helfen. Manchmal werde ich zu dir kommen und bei dir bleiben.’ Aber ich glaubte eigentlich nicht zu jener Zeit, daß ich länger leben werde als er.“

Seine Haltung war, so wie er es selbst einmal ausdrückte: "Ich möchte keine große Persönlichkeit werden, das ist nicht meine Natur. Ich wollte nicht mit vielen Leuten umherreisen. Ich bin einfach mit dem zufrieden, was ich habe. Meine spirituelle Widmung ist mein Leben. Die Schlußfolgerungen der Heiligen Schriften, die Ratschläge der Mahajanas, sie zu kosten und zu praktizieren und in einem kleinen vertraulichen Kreis zu besprechen, das ist das Wesentliche in meinem Leben." Im 9. Canto des Srimad-Bhagavatam schreibt Bhaktivedanta Svami, indem er Dhruva Maharaja zitiert: "Mein lieber Herr, ich bin mit dem, was immer du mir auch gegeben hast, völlig zufrieden. Ich habe nichts anderes, um das ich Dich bitten könnte, denn ich bin vollkommen damit zufrieden, in Deinem hingebungsvollen Dienst beschäftigt zu sein." Dies ist die Haltung eines reinen Gottgeweihten, der weder materielle noch spirituelle Dinge vom Höchsten Herrn begehrt. Daher wird die Bewegung für Krishna-Bewußtsein auch krsna-bhavanamrta-sangha genannt: die Gemeinschaft von Gottgeweihten, die einfach nur daran interessiert sind, Krishna zu dienen."

Kurz vor seinem Verscheiden aus dieser sterblichen Welt riet Bhaktivedanta Swami seinen älteren Schülern, in seiner Abwesenheit Srila Sridhar Maharaj um Rat zu fragen, wenn sich die Notwendigkeit ergibt, eine höhere Autorität zu befragen. Dies wurde auch nach seinem Fortgang im November 1977 von einem engeren Kreis der Verantwortlichen der ISKCON (GBC) befolgt, die regelmäßig Srila Sridhar Maharaj bis zum Jahre 1980 besuchten.

Srila Sridhar Maharaj sagte einmal: "Krsna-Bewußtsein ist keine begrenzte Sache, die man in seiner Hand halten und einnehmen kann. Es ist von unbegrenztem Charakter. Es gibt im Krsna-Bewußtsein verschiedene Entwicklungsstufen und es gibt die Möglichkeit zum Fortschritt. Man muß ein tiefes, umfassendes Verständnis entwickeln. In einem dynamischen Leben kann die Stufe, von der aus ein Gottgeweihter weiteren Fortschritt machen möchte, das Ziel für einen anderen Gottgeweihten darstellen. Es gibt so viele verschiedene Schüler unter der Führung eines Gurus. Sie sind in ihrer Verwirklichung nicht alle gleich. Der eine kann etwas verstehen, ein anderer etwas mehr, und noch ein anderer viel mehr. In dieser Weise gibt es einen Unterschied. Sogar ältere Schüler mögen zurückfallen und jüngere mögen voranschreiten. Das können wir überall sehen. Es gibt keine stereotypen Regeln. Es ist eine lebendige Sache.

Krsna ist da. Er sagt, daß Er Sich nicht in letztendlicher Weise in Seinen Schriften vorgestellt hat. 'Was Ich durch die Schriften gab, dem sollst du folgen, doch jene, die dies überschreiten, um zu Mir zu gelangen, sind Meine vertrauteren Diener.'
Er ist das höchste lebendige Prinzip. Er steht über allem. Er ist da. Er ist der Meister, der Autokrat. Wir sollten nicht versuchen, Seine Handlungsweise durch die Aussagen Seiner Schriften einzugrenzen. Die Anweisungen sind also von verschiedener Art. 'Manchmal kann es vorkommen, daß Meine Geweihten Meine eigenen Gesetze überschreiten, um Mich wirklich zu erfreuen.' Wir müssen daher auch die Verwirklichungen höherer Gottgeweihter betrachten.

Es gibt also so viele Dinge. Die Hauptsache ist jedoch das Vertrauen - sich für die höchste Ursache aufzuopfern. Stirb, um zu leben! Einfachheit und Ehrlichkeit. - Einfachheit bedeutet, unabhängig von alten Vorurteilen zu sein, offen und klar zu sein. Frei zu sein von falschem Besitzdenken, das ist Einfachheit.
Form und Substanz, sie zu unterscheiden, darin liegt die Hauptschwierigkeit bei unserem Fortschritt. Wenn der Fortschritt unsicher ist, ist es rechtmäßig, bei seiner jetzigen Position zu verbleiben. Doch das ist kein Fortschritt. Fortschritt bedeutet, seine jetzige Position zu verlassen und weiter voranzugehen. Entsprechend seines Fortschritts wird man erkennen, daß einige Dinge zurückgewiesen und neue Dinge, die vor einem liegen, angenommen werden müssen.

Sanatana Goswami hat uns im Brhad-bhagavatamrtam sambhanda-jnana dargelegt. Wir sollten versuchen, dem genau zu folgen. Hier finden wir die richtige Ausrichtung. Wenn wir uns auf einer bestimmten Entwicklungsstufe umschauen, werden wir einen neuen Horizont entdecken.
Womit ich mich nicht wirklich identifizieren kann, dafür sollte ich mich auch nicht aufopfern. Wo aber unsere innere Sehnsucht ihre Erfüllung findet, auch wenn es noch etwas entfernt zu sein scheint, dort muß ich mich hinwenden. Dies ist von unserer Aufrichtigkeit und unserem richtigen Verständnis abhängig.
Es gibt viele, die nicht der inneren Versuchung widerstehen können, den Guru und Sri Krsna auszubeuten, Guru-bhogi, Krsna-bhogi. Sie treten dem Guru bzw. Krsna mit einer ausbeutenden Haltung gegenüber und versuchen, sich eine angenehme Situation zu ihrem eigenen Vorteil zu verschaffen. Auch das gibt es.
Ein wirklicher Schüler sollte immer wachsam sein, ob Krsna nicht auch in einer anderen Form auf ihn zu kommt. Wenn wir aufrichtig sind, werden wir dies erkennen können.

Ihr müßt reflektieren. Ich mag als ein Freund zu euch kommen, aber ich könnte euch auch betrügen. Betet zum Höchsten Herrn, zum Caitya-Guru, daß Er euch den richtigen Weg zeigt. Was ist was? Was soll ich akzeptieren? Das ist eine sehr wichtige Frage.
Die Entscheidung liegt bei dir. Du bist frei. Obwohl Krsna alles kontrollieren kann, sagt Er auch: „Du bist frei.“
In der Bhagavad-gita spricht Er: „Ich habe gesagt, was Ich zu sagen hatte, jetzt entscheide du, was du tun möchtest, Arjuna.“ vimrsyaitad asesena yathecchasi tatha kuru. „Denke darüber gründlich nach und entscheide dann, welchen Schritt du tun möchtest.“



So ich hoffe dir etwas geholfen zu haben.

Gruß Peter
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#3
Ich habe noch vergessen etwas zu den Kommentaren zu schreiben. Es gibt viele Kommemtare zur Bhagavad-gita in der Linie der Gaudya- Vaisnavas. Visvanath Chakravati, Baladeva Vidyabhusan, Bhaktivinoda Thakur um nur einige zu nennen.
Und natürlich haben auch andere Yoga praktizierenden entsprechend ihrer Realisation kommemtare veröffentlicht.
Bhakti (Göttliche Liebe) ist die Essens des Yogas.

Gruß Peter
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#4
Hallo Peter,

vielen Dank für die umfangreiche Antwort.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann ist Srila Sridhar Maharaja für Srila Prabhupada so etwas wie ein Meister?
Vielleicht trifft es nicht ganz den Kern, aber wenn Prabhupada von Maharaja unterwiesen wurde, finde ich keinen Titel, der dem gerecht wird. Schließlich bat Srila Prabhupada, Srila Maharaja darum, Präsident der Iskcon zu werden.
Habe ich das soweit richtig verstanden? An dieser Stelle bitte ich auch gleich um Entschuldigung, aber die vielen langen Namen und den sich ständig ändernden Ansprachen verwirren mich ab und zu. So lange beschäftige ich mich leider noch nicht mit den Veden. :(

Ebenso verwirrt mich die verschiedenen Angaben der Schülernachfolge.
Die Nachfolge, welche auf deiner Seite steht und einer welche bei omtatsat veröffentlicht wird, gleicht bis zur Position 31 Bhaktisiddhanta Saraswati Thakur.
Bei omtatsat folgt dann Srila PRabhupada, und auf Bhagavad Gita.de.vu ist es Srila Sridhar Maharaja.
Wie ist das zu erklären?
Das es diverse Ausgaben der Bhagavad Gita, mit unterschiedlichen Kommentaren gibt ist mir bekannt.
Ich selbst habe die Gita Wie sie ist, von Srila Prabhupada.
Im Vorwort schreibt Prabhupada wörtlich:
Zitat:Vor meiner Ausgabe der bhagavad Gita wie sie ist wurden fast alle englischen Übersetzungen der Bhagavad Gita nur mit dem Ziel veröffenticht, jemandes persönlichen Ehrgeiz zu befriedigen.
Ich bin mit der Ausgabe zwar zufrieden, aber dennoch klingt es für mich so, als wäre der Kommentar Prabhupadas, der einzig legitimierte.

Gruß
Transformer
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#5
Hallo Transformer
Bei deinem Namen denke ich immer an eine Maschine, aber ich denke du meinst dabei was anderes.

Zitat:Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann ist Srila Sridhar Maharaja für Srila Prabhupada so etwas wie ein Meister?

Ja, man bezeichnet diese Beziehung als siksa - guru ( unterweisender Lehrer). All dies ist natürlich eine Herzenssache.
Srila Sridhar Maharaj sagte einmal: "Wo immer ich den göttlichen Nektarstrom spüre dort werde ich mein Haupt demütig verneigen."
Wir bekommen von so vielen Seiten Hilfe für unseren spirituellen Fortschritt und wir sollten uns dafür öffnen und auch dankbar sein.

Betreffs der Guru-Schülernachfolge so ist das wie ein Baum mit Zweigen zu verstehen. Srila Prabhupada und Srila Sridhar Maharaj und viele andere waren Schüler von Bhakti Siddhanta Maharaj und daher besteht auch die Möglichkeit, dass die Linie sich verzweigt und parallel existieren. Es hängt von der Aufrichtigkeit und Hingabe der Nachfolger ab.

Die Guru Position ist eine schwere Aufgabe mit einer großen Verantwortung und auch mit vielen Gefahren. Diese Thema ist in einem Buch von Srila Srihar Maharaj ( Sri Guru und seine Gnade ) sehr ausführlich behandelt worden.

Mit den Namen ging es mir genauso wie dir, aber mit der Zeit ist es dann kein Problem mehr. Ich war schon 12 mal in Indien und mit der Zeit wird man dann mehr und mehr vertrauter.


Zitat:Ich bin mit der Ausgabe zwar zufrieden, aber dennoch klingt es für mich so, als wäre der Kommentar Prabhupadas, der einzig legitimierte.

Wer legimentiert? Seine Schüler? Man muß aufpassen sich nicht einzumauern sonst sind wir schnell in einer Falle.

Srila Sridhar Maharaj sagte mal: "Wir gehen hier mit dem Unbegrenzten um, und wir sollten nicht denken, dass wir Ihn in unserer Begrenztheit erfassen können."

Es ist ein Annäherungsprozess.

Gruß
Peter
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#6
Hallo Peter

Zitat:Bei deinem Namen denke ich immer an eine Maschine, aber ich denke du meinst dabei was anderes.
Ach was sind schon Namen? :)
Habe ich vielleicht gewählt, weil ich mich verwandel, von einem, der sehr exzessiv gelebt hat, in einen Spiritualisten. ;)


Als ich die Bhagavad Gita das erste mal las, kam mir alles sehr klar vor. Mit den Kommentaren allerdings erscheint es mir von mal zu mal schwieriger, ein Gott gefälliges Leben zu führen. :oops:
Naja, muss noch sehr viel lernen.

Ich danke dir jedenfalls für deine Antworten.
Schöne Grüße
Transformer[/quote]
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#7
Hallo Tranzformer
Spirituelles Leben ist nichts einfaches, aber es ist sinnvoll, was man vom materiellen Leben nicht sagen kann.
Selbstverwirklichung zu praktizieren - sich Selbst kennen zu lernen und so sich authentisch ins Leben einzubringen, ist wirklich sinnvoll.
Leben bedeutet auch Probleme aber sie zu meistern und nicht an ihnen zu zerbrechen, ist die Lebensschule.
Ich habe diesen Körper nun schon 45 Jahre und vor 25 Jahren lernte ich die Bhagavad-gita kennen. Sie hat ihre Aktualität nicht verloren.
Krishna sagt in der Gita : "Ich bin dein bester Freund". Wie können wir uns glücklich schätzen, dass der Höchste Herr als Freund mit uns is, in allen Lebenssituationen!
Wo lebst du eigentlich?

Gruß Peter
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#8
Hallo Peter

Du hast völlig Recht. Einfach ist es nicht aber sinnvoll. Wenn ich es einfach haben wollte, wäre ich wohl katholik geblieben.
An Gott habe ich immer geglaubt, aber erst die Gita gab mir eine Heimat. Sie fiel mir aber erst vor einem halben Jahr in die Hand.
zuerst las ich sie ohne Kommentar, danach mit. Meine Interpretation war, wie sollte es auch anders sein, eine andere als die Prabhupadas.

Ich komme aus der Nähe von Dortmund. Leider gibt es hier niemanden, der KRishna bewußt lebt. Alles Atheisten hier. :(

Gruß
Transformer
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#9
hallo Transformer
Hast du dir die Gita mal im Netz angesehen, die ich reingestellt habe?
Ich habe auch zuerst so ziemlich alle Bücher von Srila Prabhupada gelesen. Ich lernte die Organisation (ISKCON) kennen und mußte auch realisieren das, das Ideal eines ist und die Realisation der Praktizierenden ein anderes. Ich habe 1986 Srila Sridhar Maharaj in seinem Asram in Indien kennen gelernt und war so von seinem Wesen beeindruckt. Es war egal ob er sprach oder nicht, man sah die Lieblichkeit und Demut und alles war phantastisch und voller Frieden und Freiheit. Er sagte einmal auf die Frage hin was Demut ist: Demut bedeutet nicht in die Rechte eines anderen einzugreifen. Jeder braucht seinen freien Willen um sich entwickeln zu können.

Ich lebe in Berlin und hab eine Familie.
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#10
Hallo Peter,

ja ich habe mir deine Seite schon näher angesehen. Dabei fiel mir auf, dass dort sehr viel weniger komentiert wird, als in der Gita, wie sie ist.
Wenn ich die Komentare Prabhupadas lese, habe ich das Gefühl, dass alle Bemühungen umsonst sind, wenn man sein Essen nicht opfert, um mal ein Beispiel zu nennen. Wer kein Essen opfert, sei ein Dieb. Das ist ja alles gut und schön, aber ich stecke zur Zeit in einer Umschulung und kann mein Essen schlecht in einer großen Kantine opfern. Überhaupt ist im Kali Yuga so einiges nicht machbar m.E. Heute noch weniger, als vor 5000 Jahren.

Berlin ist juut. bin ich immer wieder gerne, leider viel zu selten. Nach Indien würde ich aber auch mal gerne reisen. Warst Du schon mal in einer Palmblattbibliothek?

Gruß
Transformer
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#11
hallo transformer

Die Bhagavad-gita von Srila Sridhar Maharaj setzt schon einiges Verständnis vorraus. :!:
Als Srila Prabhupad die Menschen in der westlichen Welt sah wollte er alles von grundauf erklären. Man hat ihm sogar einmal das Manuskript der Übersetzung der Gita gestohlen. Auch ich teile einige Auffassungen in seinen Kommentaren nicht. Dies bedeutet natürlich nicht, dass ich nicht sehr Dankbar bin für seinen großen Beitrag.
Was das opfern betrifft, so ist dies eine innere Haltung, die sich nur in einer entsprechenden äußeren Umgebung auch außen zeigt. (Tempel, zu Hause bei Devotees etc.) Alles muß natürlich entsprechend Zeit, Ort und Umstände angepasst werden.

gruß Peter (Premanidhi das)
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#12
Hallo Peter,

war in den letzten Tagen zu sehr mit mir selbst beschäftigt, sonst hätte ich schon früher geantwortet.
Je mehr ich über Krishna lese, desto schleierhafter erscheint mir vieles.
Da wären z. B. die vielen Verbote, welche die Nahrung betreffen.
Knoblauch, Zwiebeln, Kakao, Koffein etc. Alles tabu.
Ich habe mein Leben schon arg umgrekrempelt. Bin Vegetarier geworden, keinen Nikotin, keinen Alkohol. Bis zum heutigen Tag auch kein Koffein, aber heute bin ich wieder aschwach geworden und habe Kaffee gekauft. Zwar entcoffeinierten, aber ganz frei von Koffein wird der auch nicht sein.
Ich glaube auch nicht mehr, dass ich Befreiung erlangen kann. Durch das karmische Gesetz werde ich in eine Familie geboren, die mir das Leben zur Hölle macht (nur ein Beispiel jetzt) und das zieht sich wie ein roter Faden durchs Leben. Wieviele Kinder werden mißbraucht? Diese flüchten sich dann in Drogen und ihr Karma dürfte sich doch noch negativer auswirken im nächsten Leben. :(

Eine andere Frage, die mich beschäftigt, dreht sich ums Ende des Kali Zeitalters. Wenn dieses nun in nächster Zeit endet, was ist mit meinen Sünden? Erlangt ein sündhafter Mensch dann Befreiung?
Oder muss er auf einen der höllischen Planeten?

Kennst du zufällig das Online Buch "auf ein Wort"?
Der Autor beschäftigt sich im letzten Kapitel umfassend mit den Veden. Du kannst ja mal reinschauen. Es steht auf der Seite www.zurwahrheit.de zum Download bereit. Der link klingt zwar besserwisserisch, aber es ist ein sehr gutes Buch.
Der Autor behauptet u.a. dass es keinen freien Willen gibt, und wir durch die Gunas gelenkt werden. Wenn dem aber so sein sollte, wie soll ich dann Befreiung erlangen?

Gruß
Transformer
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#13
Hallo,
schön, wieder von Dir zu hören. Ja, wenn man so liest, was alles von einem erwartet wird, dann kann man schnell die Hoffnung verlieren. Andererseits sollten wir nicht denken, dass das Größte so einfach zu erreichen ist. Daher ist die Barmherzigkeit des Herrn und Seiner Geweihten von größter Wichtigkeit.
Es gibt sehr viele, die sich einiges vom Krsna-Bewusstsein anlesen, dies dann mit ihrem Verständnis vermischen und dann schon als Lehrer auftreten. Krishna sagt in der Bhagavad-gita: "Ich bin der Guru". Wirklich Menschen auf ihrem spirituellen Weg voranhelfen zu können, ist nichts Einfaches oder Intellektuelles. Tiefe innere Verwirklichung, Aufrichtigkeit und das Freisein von allen sektiererischen Auffassungen sind einige Voraussetzungen, die man benötigt, um anderen wirklich auf ihrem spirituellen Weg helfen zu können. Schnell können Worte zu Worthülsen werden.

Regeln und Regulierungen sind Hilfestellungen, keine Zwangsmaßnahmen. Und speziell hier in der westlichen Welt sind sie nicht alle umsetzbar. Srila Sridhar Maharaj sagte einmal, dass wir unseren gesunden Menschenverstand benutzen sollten.
Was z.B. die Nahrung betrifft, werden im Ayurveda Knoblauch und Zwiebeln nicht als Nahrungsmittel, sondern nur als Medizin für entsprechende Krankheiten empfohlen. Dasgleiche trifft auch auf Alkohol zu.
Wenn man sich mit dem Höchsten verbinden will, sollte man versuchen, Stück für Stück Ihn mehr zu verstehen. Und dies muss ich dir aus meiner Erfahrung sagen, geschieht nur in der Gemeinschaft mit wirklichen sadhus. Diese Gemeinschaft jedoch zu erhalten, ist auch sehr selten.

Im Srimad Bhagavatam wird die Zeitdauer des Kali-yugas mit 432 000 Jahren angegeben, und davon sind erst 5000 Jahre vergangen. Wir befinden uns also gerade am Beginn der Nacht.

Der Selbstverwirklichungsprozess ist eine Lebensaufgabe. Und es kann sich auch viele, viele Leben erstrecken. Natürlich möchten wir alles immer sehr schnell erreichen, aber ein Baum wächst auch nicht an einem Tag zu voller Größe heran. :)

Wenn es den freien Willen nicht geben würde, und wir nur Marionetten wären, die sich von anderen Energien als Spielball dirigieren lassen, dann wäre dies ein wirkliches Armutszeugnis des Herrn. Aber die Seele steht über allen Gunas, und sie hat auch die Möglichkeit, sich durch die Barmherzigkeit des Herrn aus dieser Verstrickung zu lösen.

Es gibt da noch so viel zu sagen, und vielleicht wäre es auch gut, mal miteinander zu telefonieren oder sich auch mal zu treffen.

Gruß Peter
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#14
Hallo Peter,

sorry, aber habe wenig Zeit und auch Lust ins Internet zu gehen.

Soviel wird eigentlich gar nicht erwartet, finde ich. Die Schwierigkeit sich an die Regeln zu halten gründet doch darin, dass unsere westliche Kultur völlig degeneriert. Sexismus an allen Ecken. Verstecke Schlachtprodukte in so vielen Lebensmitteln usw.

Zu Zeit lese ich ein Buch, welches ein Russlanddeutscher über sein Leben im Gulag geschrieben hat. Wenn man solche o.ä. Geschichten liest, fragt man sich doch zwangsläufig, warum Krishna soviel Elend zuläßt. Was machen wir hier?

Du sprichst den Guru an. Die Ausführungen Prabhupadas über den spirituellen Meister ist auch etwas, was mich nicht zufrieden stellt.
Zum einen ist es in unseren Breiten ja mehr als schwer, solch einen Meister zu finden, zum anderen habe ich ohnehin Probleme mit Autoritäten. Und wenn ich an die Figur Bhagwan denke, schüttelt es mich zudem.

Du schreibst:
Zitat:Im Srimad Bhagavatam wird die Zeitdauer des Kali-yugas mit 432 000 Jahren angegeben, und davon sind erst 5000 Jahre vergangen. Wir befinden uns also gerade am Beginn der Nacht.

In einem Krishna Forum schrieb ein Mahaveda das (ist das ein Titel oder nur ein Nick?) folgendes:
Zitat:Aber abgesehen davon ist vorausgesagt, daß wir uns am Beginn eines "goldenen" Zeitalters befinden welches insgesammt ca. 10000 jahre andauern wird. Dieses jetzige Gesellschaftssystem ist gerade dabei zusammenzubrechen und schon in wenigen Jahrzehnten wird man auf die heutige Zeit als auf eine sehr dunkle und unangenehme zeit zurrückschauen. Vielleicht gehörst Du zu denen die das sogar noch erleben werden. Darauf solltest Du Dich freuen.

Wie kommt Mahaveda das darauf, dass wir am Anfang eines goldenen Zeitalters leben? Seinen angaben zufolge lebt er schon 35 Jahre Krishna bewußt und man merkt es auch an seinen Beiträgen. Sie sind ähnlich fundiert wie die deinen.

Vielleicht hat das ganze auch mit den Mayas zu tun. Deren Kalender endet 2013. Eine Prophezeiung diesbezüglich sagt folgendes:
Zitat:Vier große Zeitalter sind schon vorbeigegangen. Die Brüchstücke von diesen alten Zeiten: die kostbaren Knochen, befinden sich in der Region des Todes. Zum Anfang eines fünften Zeitalters müßte Quetzalcoatl (die gefiederte Schlange) die kostbaren Knochen wegschaffen. Nur von seinem Nagual (geistiger Führer) begleitet, trat Quetzalcoatl in die Welt des Todes ein.

Mictlantecuhtli, Herr der Region des Todes, hatte anderes vor und wollte die Beseitigung und Wiedereinsetzung der kostbaren Knochen verhindern. Quetzalcoatl setzte sein Nagual ein, um Mictlantecuhtlis Aufmerksamkeit zu zerstreuen, und versuchte mit den kostbaren Knochen zu entfliehen. Schnell war ein Loch gegraben, um den Diebstahl zu verhindern, und Quetzalcoatl fiel, und verstreute unbeabsichtigt die kostbaren Knochen. Etwas später erwachte er voll Kummer und fragte sein Nagual: 'Was soll ich jetzt tun?' Sein Nagual antwortete: 'Obgleich die Sache schlecht begann, laß uns das beste daraus machen.'«

»Der Mythos beschreibt, wie 'Q' mit Hilfe einer Göttin die Knochen einsammelt, seine Genitalien über den pulverisierten Knochen ausbluten läßt. Dabei beginnt das sich fünfte Zeitalter der Gefühle auf der Erde zu manifestieren. Das Blutopfer, ist bemerkt, schafft ein Gefühl, einen Sinn für Buße und Verpflichtung fortan — bis zum Mayajahr 5124, Islamisches Jahr 1391, Illuminaterjahr 6012 oder Gregorianisches Jahr 2012 — wenn alle Hölle einmal wiederkommt, unerwartet, bricht es los...«

(Anmerkung: Die Maya teilten die Zeit in verschiedene Abschnitte ein. So entsprach zum Beispiel ein Zeitraum von 144 000 Tagen gleich einem Baktum, wie sie es nannten. Sie glaubten, daß die Welt nach 13 Baktums zu einem Ende kommen würde. Anhand astronomischer, ethnographischer, archäologischer und ikonographischer Erkenntnisse weiß man, daß der Anfang ihres Kalenders auf den 11. August des Jahres 3114 vor Christus, umgerechnet auf gregorianische Zeit, festgelegt ist. Der letzte Tag ihrer Zeitrechnung, nach 13 mal 144 000 oder 1 872 000 Tagen, ist der 21. Dezember 2012, genau zur Wintersonnenwende jenes Jahres.)

liebe Grüße
Transformer (Martin)
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#15
Hallo Martin

Schön wieder von dir zu hören. In den vedischen Schriften findest du so viele gegensetztliche Aussagen und nur ein Meister versteht sie in richtiger Weise zu deuten.

Mahadev Prabhu ( ich kenne ihn) bezieht sich hier mit der Zeitangabe von 10000 Jahren auf die Zeit nach dem Erscheinen Sri Chaitanya Mahaprabhus vor etwa 500 Jahren. Durch Seine Barmherzigkeit manifestiert sich innerhalb des Kali - Yugas ein goldenes Zeitalter. Der heilige Name Sri Krishnas wird sich überallhin verbreiten und so den gefallenen Lebewesen die Möglichkeit geben, ihr Leben im höchsten Maße zu vervollkommnen.

Aber natürlich macht auch das Kali-Yuga Fortschritte, wie man sehen kann. :cry:

Warum Krishna soviel Elend zuläßt? Sind wir die Richter in der Welt von Aktion und Reaktion? Bestimmen wir, was Recht und Unrecht ist?
Was können wir wirkich sehen? Können wir alle Zusammenhänge erkennen?
Krishna sagt in der Bhagavad-gita, das all dieses Geschehen sich nur äußerlich abspielt und dass wir in unserer eigentlichen Identität (atma, spirituelle Seele) davon unberührt bleiben.

Die materielle Welt wird auch mit einem Gefängnis verglichen, und natürlich behauptet jeder, unschuldig hier zu sein.
Im eigentlichen geht es nicht so sehr darum, die äußeren Umstände im einzelnen zu analysieren, sondern einen Weg aus der materiellen Welt heraus zu finden.

Gruß Peter
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