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Rassismus
#16
Quelle Wikipedia...

Der »moderne« Rassismus entstand im 14. und 15. Jahrhundert und wurde ursprünglich eher in religiöser als in naturwissenschaftlicher Diktion artikuliert (Fredrickson, S. 14).[6] Ab 1492, nach der Reconquista, der Rückeroberung Andalusiens durch die Spanier, wurden Juden und Muslime als «fremde Eindringlinge» oder schlicht als «marranos» (Schweine) verfolgt und aus Spanien vertrieben. Zwar existierte die formale Möglichkeit der (mehr oder weniger freiwilligen) Taufe, um Vertreibung oder Tod zu entrinnen, jedoch wurde angenommen, bzw. unterstellt, dass die «Conversos» (konvertierte Juden) oder «moriscos» (konvertierte Mauren) weiterhin heimlich ihren Glauben ausübten,[7] wodurch den Konvertiten faktisch die Möglichkeit genommen wurde, vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Das "Jüdische" oder das "Islamische", aber auch das "Christliche", wurde zum inneren Wesen, zur «Essenz» des Menschen erklärt und die Religionszugehörigkeit so zur unüberwindlichen Schranke. Die Vorstellung, die Taufe oder Konversion reiche nicht, um den Makel zu tilgen, essentialisiert oder naturalisiert die Religion und gilt vielen Historikern daher als Geburt des modernen Rassismus. Die Vorstellung, ein Jude oder Moslem behielte auch dann sein jüdisches oder muslimisches «Wesen», wenn er seine Religion geändert hat -, es liege ihm gewissermaßen im Blute – ist im Kern rassistisch.
As Salamu Aleikhum
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#17
(28-10-2010, 21:32)zahira schrieb: Quelle Wikipedia...
...
Das "Jüdische" oder das "Islamische", aber auch das "Christliche", wurde zum inneren Wesen, zur «Essenz» des Menschen erklärt und die Religionszugehörigkeit so zur unüberwindlichen Schranke. Die Vorstellung, die Taufe oder Konversion reiche nicht, um den Makel zu tilgen, essentialisiert oder naturalisiert die Religion und gilt vielen Historikern daher als Geburt des modernen Rassismus. Die Vorstellung, ein Jude oder Moslem behielte auch dann sein jüdisches oder muslimisches «Wesen», wenn er seine Religion geändert hat -, es liege ihm gewissermaßen im Blute – ist im Kern rassistisch.
Eh - ja. So ist das richtig, und so habe ich den Rassebegriff auch verstanden. Wenn man (fälschlich) davon ausgeht, dass islamisch zu glauben "im Blut liegt", dann allerdings ist, Muslime nicht zu mögen, rassistisch.
Nur wir müssen unser Wissen doch nicht an der Garderobe des Mittelalters abgeben! Es hat eben nichts mit den Wesenszügen des Menschen zu tun, wes Geistes Kind er oder sie ist. Da muss man "rassistisch" schon etwas enger fassen.
Es ist im Grunde genommen immer so, dass der erlebte Zusammenstoß von Kulturen zu Urteilen der Einzelnen über Einzelne führt. Bei Mehrfacherleben werden sich diese Urteile zu einem Gefühl verdichten. Diese Gefühle stellen sich ein; dann hat man sie. Das muss man wissen!
Wie gesagt, davon darf man sich nicht leiten lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#18
Bei all der Definitionssuche und Interpretation zum Begriff des "Rassismus", kann man sich auch das Gesagte und Geschriebene näher ansehen. Die Frage stellt sich weiter, aus welcher Motivation heraus, ein Mensch oder Menschen - ich probier das jetzt in allgemeiner Betrachtung -, von Rassismus sprechen und dabei meinen, diese Einstellung allen Menschen mitteilen zu müssen. Sinn und Unsinn öffentlicher Bekenntnisse. Zu was sollte das gut sein? Ist es nicht mehr eine innere, geistig-seelische Aufgabe, damit zu leben? Weder ist es zwingend notwendig, eine Religion oder Menschen mögen zu müssen; doch diese persönliche Abneigung, Vorbehalte/Vorteile vor der (anonymen) Weltöffentlichkeit auszubreiten, fragt dann doch nach dem Sinn und innere Beweggründe.
Damit kann doch kein Mensch etwas anfangen, ausser nachzufragen, warum, weshalb und ob denn eine Veröffentlichung im Netz nötig war?
Wenn jemand schreibt, ich mag keine Muslimen, Katholiken, Atheisten, Buddhisten, dann denk ich, na gut, mußt du nicht. Lebe damit, aber achte auf die Ethik (dein Handeln) und gib Ruhe.
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#19
Ich füge noch was an:

Also - ich mag die österreicher - wenn sie nach Berlin als Touristen kommen. Oder wenn sie hier - wie mein Freund "Joschi" - leben, Dart spielen und Topfenpalatschinken machen können... Ich find's sympathisch dass die Städte Wien und Graz immer noch auf die guten alten "DÜWAG-Sechsachser" im Strassenbahnverkehr setzen - obwohl sie schon längst "ULF-Niederflurzüge" haben. Ichj mag die StlB, die Salzkammergutbahn, die Mariazeller-Bahn - und die Art und Weise wie die Österreicher dieses rollende Kulturgut erhalten.

Was ich absolut nicht mag - ist das "Kulturgut Haider" - und diese Denkart ist in Österreich genauso präsent, wie vorher der sogenannte "Anschluss" von Österreichern bejubelt wurde.... Selbst in einer Weltstadt wie Wien - die ein ganz eigenes Flair hat - findet man abseits der ersten 6 Bezirke eine stockkonservative Denkweise, die alle Formen des Rassismus "toleriert", wenn nicht gar unterstützt - bis hin zur versteckten Sympathie für den aus Braunau ("dös woar ja net oalles falsch...").

Die Österreicher scheinen mehrheitlich der Meinung zu sein: "uns koan koaner..." und wenn man sie dann darauf hinweisst, dass ihr stockkonservatives Gehabe weder der Werterhaltunmg, noch er Verständigung dient, reagieren sie meistenteils "angepieselt". Und das "Angepieselte" kann dann schon bis zum Mobbing führen.

Äussert schade finde ich es, wenn diese Geisteshaltung aus dem Mittelalter im schönen Bundesland Tirol nach nur drei Jahren dazu führt, das weltoffene Französinnen ihre Weltoffenheit verlieren.... :icon_evil:
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#20
(28-10-2010, 18:36)Ekkard schrieb: Ich verstehe unter Rassismus die Bewertung von Menschen bestimmter Haar-, Hautfarbe, Größe, Gesichtsschnitt, Körperstruktur usw.

Im Gegensatz dazu sind rassistische Urteile grundsätzlich unbegründet und entspringen der Fremdenfurcht.

Und da ist schon wieder das Grundproblem fast jeglicher Diskussion über fast alle Themen - und die ist, dass man Begriffe, über die man spricht, nicht klar definiert.

Bin ich "rassistisch", weil ich z. B. Neger durchaus als eine Gruppe sehe, die erst einmal bestimmte körperliche Merkmale hat - was ja nicht abzuleugnen ist? - Auch hier im Forum wurde in einem anderen Thema schon bemängelt, dass man den Ausdruck "Neger" benutzt, obwohl darin ja doch keinerlei Bewertung steckt.

Auch wenn ich sage - was ich meine - dass die Neger tendentiell von den "Kaukasiern" und "Asiaten" verschieden sind, beinhaltet das keinerlei Bewertung und mal gar nicht negative Bewertung.

Ich meine: Gerade die Menschen, die gegen die obige Aussage wüten, haben die Arroganz der "Weißen" ganz, ganz tief verinnerlicht. Sie sagen nichts anders als: Wer anders ist als wir ist minderwertiger

Was ich oben mit dem Beispiel Neger zu verdeutlichen versucht habe, gilt auch für die Diskussion über Moslems, Türken (und auch über Putzfrauen und Professoren:icon_exclaim:).

Wenn ich persönlich Gruppeneigenschaften sehe, entspringt das keineswegs irgendeiner Fremdenfurcht und bedeutet auch erst mal überhaupt nicht, dass eventuelle Unterschiede negativ zu bewerten sind.

Ob diese Unterschiede bestehen, ist dann eine Diskussion, die mal erst völlig wertefrei geführt werden kann.

Wenn man das bejaht, ist eine Diskussion darüber, worin diese Unterschiede bestehen, auch noch völlig wertefrei.

Erst dann kann man bewerten - wobei dann die Bewertungen wohl zu einem großen Teil neutral ausfallen würden, zu einem großen Teil aber auch evtl. positiv im Vergleich zu uns. Haben wir vielleicht vor Letzterem Angst??? :bduh:
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#21
Das Problem ist die Pauschalierung: "Ich mag Muslime nicht". Der simplen, sprachlichen Logik folgend, schreibt Zahira: "Ich bin Muslima, also magst du mich nicht."
Diese Logik kann nicht bestritten werden, ohne allgemeine Denkstrukturen abzulehnen. Alles was sonst so sinngemäß angeführt wurde, rankt sich um diese Folge von Pauschalurteilen.

Die sind im Übrigen auch sachlich nicht korrekt. Denn es gibt Muslime, die vollkommen unauffällig und angepasst unter uns leben, und deren Glaube erst auf Nachfrage heraus kommt.
Was Tao Ho also für Erfahrungen hat, muss etwas mit den Besonderheiten der örtlichen Anpassung (Integration) zu tun haben.
So "mag" meine Frau "die kleinen Paschas" nicht, denen Mütter und Schwestern stets zu Diensten sind ("den Arsch hinter her tragen"). Das aber ist eine kulturelle "Leistung" und hat mit dem Islam nichts zu tun, sondern mit dem Privatglauben bestimmter muslimischer Kreise, die zu mögen fast unmöglich ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#22
Pauschalierungen kommen und führen zu Schubladendenken! Auch wenn ich Zahiras Religion "kritisch" gegenüberstehe, als Mensch mit ihrer mir bekannten Einstellung schätze ich sie hoch ein, und da verwundert es mich wirklich, sie als Mensch so abschieben zu wollen. Und das hat nichts damit zu tun, daß sie sich zu ihrer Religion bekennt, das tue ich auf meine Art übrigens auch!

Gruß
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#23
Ich spreche schon die ganze Zeit davon :

"Rassismus" - ob man ihn so nennen mag, oder aber andere Begrifflichkeiten wie "Fremdenhass" benutzt - wird schleichend hoffähig.
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#24
(29-10-2010, 23:38)melek schrieb: Ich spreche schon die ganze Zeit davon :

"Rassismus" - ob man ihn so nennen mag, oder aber andere Begrifflichkeiten wie "Fremdenhass" benutzt - wird schleichend hoffähig.


Ich kann das - vom Prinzip her gesehen - bestätigen. In einem seriösen Literaturforum sah ich, dass es langsam lansam wieder hoffähig wird, das "alte" Germanenideal als ein den anderen Ländern der Welt überlegenes Ideal zu betoenen. Mehrere erwähnte Sekundärwerke,die "als Beleg" dafür dienen sollten, entpuppten sich als Werke rechtsrakdikaler Autoren oder gar Wissenschaftler. Die Forenleitung störte das nicht.
Neue Zeiten, neue Sitten.
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#25
(29-10-2010, 23:49)Karla schrieb: Ich kann das - vom Prinzip her gesehen - bestätigen. In einem seriösen Literaturforum sah ich, dass es langsam lansam wieder hoffähig wird, das "alte" Germanenideal als ein den anderen Ländern der Welt überlegenes Ideal zu betoenen.

Was war denn dieses "alte Germanenideal"?
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#26
(30-10-2010, 01:24)agnostik schrieb:
(29-10-2010, 23:49)Karla schrieb: Ich kann das - vom Prinzip her gesehen - bestätigen. In einem seriösen Literaturforum sah ich, dass es langsam lansam wieder hoffähig wird, das "alte" Germanenideal als ein den anderen Ländern der Welt überlegenes Ideal zu betoenen.

Was war denn dieses "alte Germanenideal"?

Hi, agnostik,

ich schrieb '"alt" in Anführungszeichen, um das Pseudohistorische anzudeuten.
Wenn ich die erwähnten posts richtig verstanden habe, ging es um den blonden Helden, den das Germanentum kreiert habe und der eine Menge toller Eigenschaften hat.
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#27
Eine andere Frage stellt sich viel eindringlicher und meint gezielt den Thread "Rassismus" als Kernthema und Aussage, fragt nach dem Veröffentlichen. Dabei wird anscheinend so getan, als wäre es mittlerweile salonfähig und normal, einen Rassismus pflegen zu können und sich dazu öffentlich zu bekennen. Braucht das die Welt? Am merkwürdigsten fand ich den Thread jedoch, als sich eine Verallgemeinerung in Sachen Lügen einstellte. Sowas darf in einem Religionsforum nicht stehen bleiben. Das muß raus.
Ob man eine Religion mag oder nicht, ist eine andere Sache. Doch Menschen, auf Grund ihres Bekenntnisses zu pauschalieren und zu sagen, sie würden alle lügen, finde ich sehr bedenklich; vor allem dann, wenn das auch noch akzeptiert wird. Sowas kann man nicht verantworten. Das steht höchstens im Tagebuch eines Menschen. Dass es sich um Vorurteile dabei handelt und reine Projektion ist, ist meine Sicht bei der ganzen Sache. Rassismus ist eine Kombination mit einem bestimmten Handeln, also einer fehlenden Ethik, die einhergeht.
Die persönlichen Differenzen, die sich im Verlauf aufgetan haben, sollten auf andere Art und Weise geregelt werden. Die Schlichtungsstelle wäre prima dafür geeignet, um Mißverständnisse zu klären und aus der Welt zu räumen. Manchmal liegt es an der Sprache allein.
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#28
(28-10-2010, 18:36)Ekkard schrieb: 15 muslimische Frauen nicht zu mögen, weil sie ihrerseits die Stimmung im Land für sich ausgenutzt haben, ist doch kein "Rassismus", sondern ein an einem eigenen Erleben fest gemachtes (emotionales) Urteil.

Ich verstehe unter Rassismus die Bewertung von Menschen bestimmter Haar-, Hautfarbe, Größe, Gesichtsschnitt, Körperstruktur usw.
Gerade der Glaube ist aber "Software". Und die ist durchaus berechtigte (intersubjektive) Ursache gegenseitiger Beurteilung. Die Regel lautet ja auch nur: Lass dich davon nicht beherrschen!

Im Gegensatz dazu sind rassistische Urteile grundsätzlich unbegründet und entspringen der Fremdenfurcht.

äh - ich kenne einen geistig etwas minderbemittelten schwarzen (ich kenne noch viel mehr geistig etwas minderbemittelte weiße, das nur nebenbei). also ist dann meine aussage "schwarze sind weißen in intellektueller hinsicht unterlegen, sie stellen eine minderwertige und primitive rasse dar" begründet, hat mit fremdenfurcht nichts zu tun und ist daher nicht ausdruck von rassismus

wolltest du etwa so argumentieren?

denn generell alle muslime zu hassen und herabzusetzen, und werde auch das verhaltens einzelner muslime (und seien es "15 weiber") als "begründung" herangezogen, ist selbstverständlich ausdruck von rassismus und entspricht einem rassistischen denkschema


rassismus ist eben nicht "die Bewertung von Menschen bestimmter Haar-, Hautfarbe, Größe, Gesichtsschnitt, Körperstruktur usw.", also eine einteilung der menschen je nach rein äußerlichen bzw. optischen merkmalen. sein wesen finde ich in wikipedia recht zutreffend beschrieben:

Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall die Existenz der anderen in Frage. Rassische Diskriminierung versucht typischerweise, auf (projizierte) phänotypische und davon abgeleitete persönliche Unterschiede zu verweisen

hier: phänotyp "muslim" (also dat dingen mit koran und muezzin und so...), daraus abgeleitet der persönliche unterschied "sind, anders als wir selber, alles a***löcher" (also dat dingen mit zwangsheirat und brave doitsche mädels anmachen und integrationsverweigerung und...)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#29
Ich habe den Streit zwischen Zahira und Tao hierhin ausgelagert
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=4975
Ich bitte aber darum, dass dort nur Zahira und Tao schreiben, um ungestört zu einer Einigung zu kommen. Hier kann man weiter über den Begriff Rasissmus ect diskutieren.
Gruß
Motte

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#30
(30-10-2010, 02:10)Karla schrieb: Hi, agnostik,

ich schrieb '"alt" in Anführungszeichen, um das Pseudohistorische anzudeuten.
Wenn ich die erwähnten posts richtig verstanden habe, ging es um den blonden Helden, den das Germanentum kreiert habe und der eine Menge toller Eigenschaften hat.

Nun - blond ist wohl nicht so tatsachengebunden - aber was ist anrüchig am Ideal der damaligen Helden, dass es nicht genau so überlegen sein kann wie die Ideale anderer Völker? Es ist nun mal so, dass jedes Volk seine eigenen - historischen - Ideale als überlegen ansieht - nur in Deutschland war das, wegen der dann so kürzlich geschehenen, Perversion dieser Ideale , in den letzten 6 Jahrzehnten anders.

Je mehr die Nazizeit zur "Geschichte" wird, desto mehr werden die Deutschen sich darin wieder den anderen Völkern angleichen.
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