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Kirchlicher / institutioneller Machtmissbrauch und die Folgen
#1
Religiöse Leiter streben nach Macht und Einfluss. Um ihre Macht und ihren Reichtum zu erhalten, bekämpfen sie die Konkurrenz: andere Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen. Dadurch erhoffen sie sich, die Zahl ihrer Mitglieder und somit auch der aktiven Mitarbeiter und Spender erhalten oder ausbauen zu können.
Auch wenn die Prediger nicht offen zu Hass und Gewalt aufrufen, so rücken sie doch Andersgläubige und Atheisten ständig in ein schlechtes Licht, schüren Misstrauen, Argwohn und Vorurteile gegen alle, die nicht der eigenen Institution angehören oder abweichende Ansichten haben. Sie arbeiten mit Verleumdung und übler Nachrede.
Sie schaffen damit genau den Nährboden, auf dem Hass und Gewalt gedeihen. Terror und Religionskriege sind die unvermeidlichen Folgen der hierarchischen Strukturen in den heutigen Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Erst wenn sich die Menschen von dem Geschwätz der religiösen Leiter, der Priester und Prediger emanzipieren, kann die Welt von Terror und Religionskriegen befreit werden.
Trotzdem muss man nicht gleich Atheist oder Agnostiker werden. Denn in einigen Religionen gibt es uralte heilige Bücher, an denen sich jeder einzelne Gläubige orientieren kann. Zum Beispiel können die Christen selbstständig die Bibel lesen und versuchen, danach zu leben - ganz ohne Kirche und Pfarrer!
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#2
Findest Du heutzutage einen christlichen Religionskrieg? Ich nicht. Warum nicht? Weil die christlichen Organisationen an der Leine gehalten werden und keine politische Macht mehr haben. Das Christentum selbst ist anfällig für Märtyrertaten, weil es sich, wie alle abrahamitischen Religionen, für den allwissenden Wahrheitsquell hält - dieselbe Interpretation spiegelt sich natürlich in der Bibel wieder, daher kommt sie ja.
Aufgrund des in Europa hoffentlich voranschreitenden Laizismus', spielen die Kirchen keine große politische Rolle mehr; kritisch werden eher kleinere Organisationen, Bibelkreise und Fundamentalistenzirkel, die daheim ihre Kinder mit Bußgürteln bedenken und das ideologische Potential haben, kleinere Terroranschläge gegen bestimmte Ziele zu begehen. Eben jene Fundamentalisten sagen sich im Allgemeinen vehement von den Kirchen los.
Man sollte die beiden großen Kirchen nicht verharmlosen - aber sie spielen aufgrund der politischen Gegebenheiten nun wirklich keine so große Rolle mehr.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz
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#3
(11-10-2010, 17:10)Priesterfeind schrieb: Erst wenn sich die Menschen von dem Geschwätz der religiösen Leiter, der Priester und Prediger emanzipieren, kann die Welt von Terror und Religionskriegen befreit werden.
Trotzdem muss man nicht gleich Atheist oder Agnostiker werden. Denn in einigen Religionen gibt es uralte heilige Bücher, an denen sich jeder einzelne Gläubige orientieren kann. Zum Beispiel können die Christen selbstständig die Bibel lesen und versuchen, danach zu leben - ganz ohne Kirche und Pfarrer!

Hm... ich seh auch keinen Religionskrieg. Momentan gibt es Kriege
wegen Öl, Land, Gier usw. Aber wegen Religion? Nö!

Und ich halte es sicher nicht für sinnvoll, wenn Menschen ohne
Anleitung so ein gefährliches Buch wie die Bibel alleine lesen und
versuchen es zu interpretieren. Nachher kommt noch einer auf die
Idee 2 Mose 21 wörtlich zu nehmen *grusel*.

Halten sich ja nicht alle nur ans Neue Testament. Gelle...

Aber auch solche Stellen wie z. B. Matthäus 5, Verse 29 + 30 sind
nicht gerade dazu geeignet Heinz von nebenan selber mal machen
zu lassen, finde ich.

Solange ein gesunder Dialog besteht können die Kirchen und Religionen
hier im Westen sich brausen gehn. Nix mit "Staatsmacht" usw.

() Tao-Ho
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#4
In seiner simplifizierenden Art stellt der Ausgangsbeitrag bestenfalls eine Frage, nämlich die nach dem Machtstreben von Menschen in Führungspositionen.
Dieses Machtstreben ist allgegenwärtung, und deshalb gibt es zahlreiche Kontrollgremien. Wem eine Führung zuviel Macht an sich reißt, ist dazu aufgefordert, sich in diesen Gremien zu engagieren.
Freilich leben wir in einer nichtidealen Welt, in der es ein ständiges Hin- und Her der Machtspiele gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
@Ekkard: Grundsätzlich stimme ich Deinen Ausführungen zu. Die besondere Gefahr bei Christentum und Islam besteht auch weniger in den geistigen Führern, sondern mehr in den Anhängern, die leichter zu mobilisieren sind, da sie das tiefe Empfinden haben, ihrem Schöpfergott, der ihnen über alles steht, durch etwaige Taten wohlzutun und zu gehorchen. Das ist eine Besonderheit, die sich mit den "normalen" politischen Machtspielen nicht mehr vergleichen lassen kann; dem religiösen Fundamentalisten jeder Zeit geht und ging es nicht darum, einen rationalen und faßbaren Vorteil aus einer Form des Konflikts zu ziehen, sondern mehr darum, dem Willen des Schöpfergottes, notfalls auch bis in den Tode, zu erfüllen. Jemand, der ein rationales Interesse hat, dem wird diese Option freilich komplett abgehen.
Aber ich gestehe, dass ich mich mit der Ausführung dieser Besonderheit sehr weit vom Threadersteller wegbewege. Zu einer wie oben beschriebenen Extremisierung braucht es keine Kirche - auch wenn beide Kirchen genau diesen Weg Jahrhunderte lang genutzt haben, und teilweise, nur subtiler, immer noch nutzen -, sondern ein eigenes Bibelstudium kann mit Leichtigkeit jene Stellen von Märtyrern hervorbringen. Durch den absolutistischen Wahrheitsanspruch sowohl des Christentums als auch des Islams, werden diese beiden Religionen immer solcherlei gefährliche Fundamentalisten hervorbringen.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz
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#6
Es gibt heutzutage einen Hass von Kirchenmitgliedern gegen Leute, die ihre Ansichten über Gott und die Welt nicht teilen. Dieser Hass führt hin und wieder zu kriminellen Handlungen. Auch von Richtern und Staatsanwälten ist mitunter keine Hilfe zu erwarten, weil sie selbst einer der etablierten Kirchen angehören und somit parteiisch sind!
Ob man nun mit einer Waffe beschossen wird oder wirtschaftlich so stark geschädigt wird, dass man nicht mehr gesund leben kann - das ist im Grunde egal. Darum kann man durchaus von bürgerkriegsähnlichen Zuständen sprechen.
Ferner lassen sich meine Aussagen auch auf nicht-christliche Institutionen übertragen.
Islamische Kleriker überreden ihre Anhänger zu Selbstmord-Anschlägen. Sie selbst sind sich aber zu schade, um ihr eigenes Leben zu opfern. Vom Terror erhoffen sie sich eine Ausdehnung ihrer Macht.
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#7
(31-10-2010, 19:45)Priesterfeind schrieb: Es gibt heutzutage einen Hass von Kirchenmitgliedern gegen Leute, die ihre Ansichten über Gott und die Welt nicht teilen. Dieser Hass führt hin und wieder zu kriminellen Handlungen. Auch von Richtern und Staatsanwälten ist mitunter keine Hilfe zu erwarten, weil sie selbst einer der etablierten Kirchen angehören und somit parteiisch sind!
Ob man nun mit einer Waffe beschossen wird oder wirtschaftlich so stark geschädigt wird, dass man nicht mehr gesund leben kann - das ist im Grunde egal. Darum kann man durchaus von bürgerkriegsähnlichen Zuständen sprechen.
Ferner lassen sich meine Aussagen auch auf nicht-christliche Institutionen übertragen.
Islamische Kleriker überreden ihre Anhänger zu Selbstmord-Anschlägen. Sie selbst sind sich aber zu schade, um ihr eigenes Leben zu opfern. Vom Terror erhoffen sie sich eine Ausdehnung ihrer Macht.
NEIN! Solchen Äußerungen kann man nur mit aller Entschiedenheit widersprechen. In ihrer Allgemeinheit sind sie eine propagandistische Lüge.

Wenn du solche Thesen aufstellst, ersuche ich dich, konkrete Fallbeispiele anzuführen, die nicht einfach nur behauptet, sondern auch belegt werden können.
Ich bin nicht einmal davon überzeugt, dass die Thesen für den Islam stimmen - das Gegenteil dürfte richtig sein.

Natürlich gibt es Menschen, die religiöse und andere Ideologien für ihren Gruppenegoismus einsetzen und sich von der Realität soweit entfernen, dass sie zu Gewalttaten zugunsten einer "besseren Welt" eintreten. (..., die dadurch selbstverständlich nicht besser wird - seit Jahrhunderten nicht!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
(31-10-2010, 19:45)Priesterfeind schrieb: Es gibt heutzutage einen Hass von Kirchenmitgliedern gegen Leute, die ihre Ansichten über Gott und die Welt nicht teilen. Dieser Hass führt hin und wieder zu kriminellen Handlungen. Auch von Richtern und Staatsanwälten ist mitunter keine Hilfe zu erwarten, weil sie selbst einer der etablierten Kirchen angehören und somit parteiisch sind!

willst du damit sagen, kriminelle handlungen (z.b. in den us als solche bezeichnete "hate crimes") würden wegen religiöser befangenheit der strafverfolgungsorgane nicht strafrechtlich verfolgt?

vielleicht solltest du ein beispiel nennen, damit wir wissen, um was es eigentlich

mir ist hierzulande derart nicht bekannt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#9
Was den Machtmißbrauch von Inhabern von Fürhungspositionen angeht, glaube ich mittlerweile daran, daß dies auf der parteipolitischen Ebene inzwischen weit mehr Einfluß hat als in einer religionsbekennenden Ebene. Mag sein, daß es auf Letztgenannten noch geläufiger ist, aber Lobbyisten und andere Interessenvertreter arbeiten doch da eher leiser, weil erfolgsinteressiert.
Religiösorientierte Schreier mögen zwar zum Teil öffentlichkeitswirksame Erfolge vorweisen können, aber welche Lebensdauer haben sie denn?

Gruß
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#10

....hallo Priesterfeind....,

Nun...Ihr Nick ist ja schon die reinste Kampfansage....lächle...!

Glauben Sie denn ernsthaft,...wenn die so genannten Vertreter der Kirche...nicht dieses rabiate Vorgehen an den Tag legen würden....wäre die Kirche in all den Jahrhunderten...Lebensfähig gewesen....!?

Ist denn nicht bekannt...dass die härteste Managerschule...auf Grundsteinen der Denkweise der Johanniter basiert....?

Ob die Kreuzzüge... oder welchen Krieg auch immer man hernimmt....jeder Krieg hat “Eroberung” zur Zielsetzung....!

Päpste führten Kriege...nicht nur um den Reichtum der Kirche zu mehren....ist doch auch hinlänglich bekannt....!

Die heutigen Kriege sind ein Wirtschaftfaktor...denn es handelt sich in erster Linie....um “Materialschlachten”...welche den Staaten durch legale Waffenankäufe...besagte Wirtschaft.... zu boomen erlauben...was an der Bevölkerung natürlich vorbei geht....zum Anderen....jede Zerstörung ob im eigenen oder Feindesland...garantiert einen Neuaufbau...schon wieder ein Profit in Sicht....!

Macht...ist eine Droge...die von Jedermann ausgeübt wird......wie schon im Kreis einer Familie...zu beobachten ist....!
Machtstreben...ist Teil einer Selbsterhaltung...Macht ist...wie die meisten Dinge im Leben...rein subjektiv zu betrachten...!

Macht...ist oft nur eine Ausrede...für Verbrechen an der Menschheit....!


Gruss China
das Wunderliche am Menschen ist, dass er sich erst besinnt, wenn es für Konsequenzen zu spät ist...!
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#11
(11-10-2010, 18:04)Tao-Ho schrieb: ...
Und ich halte es sicher nicht für sinnvoll, wenn Menschen ohne
Anleitung so ein gefährliches Buch wie die Bibel alleine lesen und
versuchen es zu interpretieren. Nachher kommt noch einer auf die
Idee 2 Mose 21 wörtlich zu nehmen *grusel*.
...
Aber auch solche Stellen wie z. B. Matthäus 5, Verse 29 + 30 sind
nicht gerade dazu geeignet Heinz von nebenan selber mal machen
zu lassen, finde ich.
...

Wenn man meint, heilige Bücher seien gefährlich, dann sollte man Atheist werden und alle Religionen der Welt bekämpfen!
Die Unterwerfung der Gläubigen unter eine klerikale Elite ist jedenfalls keine Lösung, sondern dadurch wird alles nur noch schlimmer!
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