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Nützliche Idioten
#31
(03-08-2010, 21:00)alwin schrieb: @petronius
Allens Ernstes, was haben sachlich begründete oder nicht begründete Argumente mit einer Alternative dieser genannten Frau zu tun? Aber wie erwartet, bist Du ja bereits ausgewichen

was haben deine beiträge ad hominem hier mit dem thema zu tun?

aber wie üblich...

...nein, lassen wir das

eod
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#32
Die Frage nach einer oder der Glaubwürdigkeit - hier das Werk Mutter Teresas - stellt sich immer; egal in welche Richtung. Selbstverständlich kann das Tun (und Lassen) von Mutter Teresa kritisch unter die Lupe genommen werden. Ebenso die Kritik an der Kritik, die sich mit einer Person auseinandersetzt. So gesehen, eine mehr oder weniger ausgeprägte "Glaubensfrage", was man für glaubhaft erachtet oder auch nicht.
Um sicher zu stellen, dass Berichte usw. den Tatsachen entsprechen, müßte vor Ort recherchiert werden. Wer war von uns tatsächlich in Kalkutta, hatte Gelegenheit mit den Schwestern oder mit Mutter Teresa direkt zu sprechen? Wohl keiner von uns. Kritik an Mutter Teresas Wirken, gab es bereits kurz nach ihrem Tod. Dass Menschen zu Ikonen, zu Helden und Heldinnen stilisiert werden, ist leider auch eine Tatsache und führt nicht selten zu einer Form von Kult und Verehrung. Davon soll jetzt aber nicht die Rede sein, sondern von dem, was sich vielleicht wirklich ereignet und zugetragen hat. Und genau hier wird es schwierig.
Reine Kritik als Beweis anzuführen, schafft auch nicht mehr Klarheit. Wie sollte das Kritisierte überprüft werden können?
Mutter Teresa war für mich eine glaubhafte und vertrauenswürdige Person und das abseits jeglicher Religionszugehörigkeit. Glaubhaftigkeit und Vertrauen schließt auch den Widerspruch, das Paradoxe und Fehlerhafte eines Menschen mit ein.
Vor allem ging es mir im vorherigen Kommentar darum, das eigene innere Vermögen anzuschauen, um nicht viel zu leichtfertig, andere Menschen zu beurteilen. Eine gewisse Achtsamkeit und Behutsamkeit mit dem Ansehen anderer Menschen, halte ich für heilsam. Nicht jeder kann oder muß sich sozial engagieren.
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#33
(04-08-2010, 07:02)Ebru schrieb: Wer war von uns tatsächlich in Kalkutta, hatte Gelegenheit mit den Schwestern oder mit Mutter Teresa direkt zu sprechen?

z.b. else buschheuer

weshalb wohl zitiere ich ihren bericht so ausführlich?

Zitat:Dass Menschen zu Ikonen, zu Helden und Heldinnen stilisiert werden, ist leider auch eine Tatsache und führt nicht selten zu einer Form von Kult und Verehrung. Davon soll jetzt aber nicht die Rede sein, sondern von dem, was sich vielleicht wirklich ereignet und zugetragen hat. Und genau hier wird es schwierig

nein, wieso?

man hat ja augenzeugenberichte

Zitat:Reine Kritik als Beweis anzuführen, schafft auch nicht mehr Klarheit. Wie sollte das Kritisierte überprüft werden können?

man kann natürlich alles anzweifeln. bekanntlich ist ja auch nie ein mensch auf dem mond gelandet, das waren alles in hollywood nachgestellte spielszenen... :icon_rolleyes:

Zitat:Mutter Teresa war für mich eine glaubhafte und vertrauenswürdige Person

wie kommst du zu so einer aussage, wo doch sowieso nichts überprüft werden kann?

Zitat:Vor allem ging es mir im vorherigen Kommentar darum, das eigene innere Vermögen anzuschauen, um nicht viel zu leichtfertig, andere Menschen zu beurteilen. Eine gewisse Achtsamkeit und Behutsamkeit mit dem Ansehen anderer Menschen, halte ich für heilsam. Nicht jeder kann oder muß sich sozial engagieren.

leider verstehe ich nicht, worauf du damit hinaus willst
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#34
Mutter Teresa mag in vielen Dingen die Probleme nach unser Erkenntnis verkannt haben. Aber was ändert das daran, daß sie aus ihrem Denken heraus den Menschen praktisch geholfen hat?

Meiner Ansicht nach wird hier viel zu viel Theorie der Praxis vorgeschalten. Hilfe mag manchmal sehr deplaziert sein, was die globale Ziele angeht, die Menschen vor Ort brauchen aber sofort Wasser zum Trinken und etwas zum Essen, sonst bleiben sie auf der Stecke, bevor weitreichende Hilfsvorstellungen umgesetzt werden. Der werdende Brunnen, der in zwei Monaten fertig wird, nutze dem jetzt dürstenden Menschen gar nichts. - Klicks nun?

Gruß
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#35
(04-08-2010, 20:05)alwin schrieb: die Menschen vor Ort brauchen aber sofort Wasser zum Trinken und etwas zum Essen, sonst bleiben sie auf der Stecke,

Lieber Alwin,

vollkommen richtig!

Zitat:bevor weitreichende Hilfsvorstellungen umgesetzt werden.

Und genau DAS interessiert Teresa nicht. Das ist ja das, was wir hier kritisieren.

Zitat:Der werdende Brunnen, der in zwei Monaten fertig wird, nutze dem jetzt dürstenden Menschen gar nichts.

Richtig. Aber wenn der Brunnen in 2 Monaten immer noch nicht steht, und die Menschen nach wie vor auf die Mildtätigkeit angewiesen sind, dann stimmt etwas nicht.

Zitat: - Klicks nun?

Wir sind ja nicht blöd... Klicks nun?

Schönen Gruss

DE
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#36
Hier nur zur Info. laut stern-recherche spült das Weltweite Mitleid jährlich rund 100 millionen Us-Dollar auf die Konten des Ordens,..genauere Zahlen liegen insgesamt nicht vor, allerdings ist über das Englische Finanzamt zu erfahren, daß der Orden 1991 insgesamt 5,3 Millionen D-Mark an Spendeneinnahmen verbuchte, wovon 360.000,-- DM dem Spendenzweck zugeführt wurden,..also insgesamt knapp 7%!!

Also bei diesen Summen hätten wohl schon alle Armenviertel in Indien ein eigenes Krankenhaus, wenn das Geld nicht zum Großteil nach Rom auf die Vatikanbank getragen würde,..Für mich sieht das eher nach einer klassischen Geldbeschaffungsaktion der RK aus (so wie in Wien das "spendet für den Stephansdom", wobei die finanziellen Rücklagen der RK-Österreich schon fast für nen Neubau ausreichen würden), als nach sinnvoller HIlfe,..der Welt wird die Schmierenkomödie der "barmherzigen Schwestern" vorgeführt; Zweifellos mag es die innerhalb des Ordens auch geben; aber es bleibt die Frage: Wo zum Ich sind die Millionen hin, und warum werden sie nicht sinnvoll genutzt?

Quelle: Muter Teresa: Leben, Werk, Spiritualität von Marianne Sammer

Habe das Buch gelesen, Ihr könnt aber über das genannte nachlesen, indem ihr bei Google Books: Spenden Einnahmen Mutter teresa eingebt
Aut viam inveniam aut faciam
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#37
Eines können die Katholiken: Sie wissen, wie sie an Geld kommen...

Danke für die Zahlen, d.n.

Gruss

DE
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#38
Das Thema des Threads ist zwar allgemeiner gehalten, dennoch mutiert er langsam zu einem "Mutter Teresa Thread". Vielleicht kann gerade an dem Beispiel Mutter Teresas ersichtlich werden, wie konträr, widersprüchlich Menschen wahrgenommen werden können. Nützliche Idioten oder doch abseits gewöhnlicher Begriffe lebende, praktizierende Menschen? Ausbeuter barmherziger Gefühle oder gar arglistige Täuschung? Wir müssen uns diese oder ähnliche Fragen tagtäglich stellen, wie wahr ist denn das, was ich sehe, höre, lese? Letztlich auch, welchen Anteil ich persönlich an den Zuständen habe und dazu beitrage, sie stabil zu halten. Welche Wirklichkeit, Realität, welche Welt lasse ich gelten? Was Mutter Teresa vorgeworfen wird (dem Orden) liest sich schwerwiegend, unlogisch der Aufgabe wegen, erschreckend und abstoßend zugleich. Derartige Praktiken sind auf jeden Fall zu kritisieren und abzulehnen.
Und nun stehen wir mitten im Moder. Mit unseren Steuergeldern (wir nützlichen Idioten) werden gute (sinnvolle), aber auch schlechte (inhumane) Dinge betrieben, finanziert usw. Damit leben wir, mit den Widersprüchen, den garstigen Seiten menschlicher Kultur. Letztlich ist alles "Kultur" und jeder ein Teil davon.
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#39
(05-08-2010, 08:49)Ebru schrieb: Das Thema des Threads ist zwar allgemeiner gehalten, dennoch mutiert er langsam zu einem "Mutter Teresa Thread"

weil so etwas wie einigkeit zu bestehen scheint, daß von den exemplarisch genannten schweitzer und gmeiner nicht als "nützliche idioten" gesehen werden (immerhin haben sie etwas geschaffen, was den menschen nachhaltig hilft), aber mutter teresas werk doch eher in eine andere richtung weist

Zitat:Vielleicht kann gerade an dem Beispiel Mutter Teresas ersichtlich werden, wie konträr, widersprüchlich Menschen wahrgenommen werden können

richtig. sie wurde ein star zu zeiten, als es der rkk ohnehin gelang, sich in weiten bereichen als popphänomen zu. etablieren. auch der "eilige vater" wojtyla hat ja außer dem oft herbeigesehnten auftritt bei "wetten daß" (die landepisten von 45 ländern am geschmack des betaons erkennen) so gut wie alles getan, um sich den medien anzudienen

und das ist die eine wahrnehmung: die kleine albanische nonne als popstar in einer katholischen missionars-dokusoap. dann gibts eben noch eine andere wahrnehmung durch die, welche hinter die kulissen schauen und unangenehme fragen stellen

wobei ich nicht behaupten will, daß diese inszenierung auf die initiative von fr. bojaxhiu zurückzuführen ist

Zitat:Und nun stehen wir mitten im Moder. Mit unseren Steuergeldern (wir nützlichen Idioten) werden gute (sinnvolle), aber auch schlechte (inhumane) Dinge betrieben, finanziert usw. Damit leben wir, mit den Widersprüchen, den garstigen Seiten menschlicher Kultur. Letztlich ist alles "Kultur" und jeder ein Teil davon.

woraus ja nicht abzuleiten sein kann, daß eh alles wurscht ist, weil "die" sowieso machen, was sie wollen. nein, wir sind aufgefordert, genau hinzuschauen und auch unsere stimme zu erheben - und sei es nur in form des kreuzchens auf dem stimmzettel oder welche kontonummer wir auf unsere spendenüberweisung schreiben

mit meinen steuergeldern wird viel gemacht, was ich als unsinnig oder schlecht ansehe. ich akzeptiere das aber, weil der staat nicht nur meine interessen berücksichtigen kann, sondern das größere (gemeinwohl) im auge haben soll. ich nehme aber natürlich (dort, wo ich das kann - als ausländer bin ich z.b. nicht berechtigt, jenes parlament bzw. jene regierung zu wählen, das/die meine steuergelder ausgibt) einfluß über die wahlurne

bei spenden für soziale projekte dagegen liegt es alleine an mir, was ich tun, wem ich wie helfen will. ich sehe mir die verschiedenen anbieter auf dem markt der mildtätigkeit an und investiere dann dort, wo ich für mein eingesetztes finanzkapital die beste sozialrendite erwarten kann
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#40
charitywatch.de hier kann man am besten überprüfen, wie sinnvoll es ist dieser oder jener Org Geld zukommen zu lassen,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#41
petronius schrieb:richtig. sie wurde ein star zu zeiten, als es der rkk ohnehin gelang, sich in weiten bereichen als popphänomen zu. etablieren. auch der "eilige vater" wojtyla hat ja außer dem oft herbeigesehnten auftritt bei "wetten daß" (die landepisten von 45 ländern am geschmack des betaons erkennen) so gut wie alles getan, um sich den medien anzudienen
Ist das jetzt lediglich Deine eigene Meinung oder auch außerhalb dessen belegt? Ich frage deshalb nach, weil eine solche Unterscheidung bei Deiner Schreibweise mir nicht so eindeutig erscheint. Und zwischen Sachlichkeit und Meinung legst Du - zurecht - auch bei anderen Schreibern hier Wert auf Erkennung.

Gruß
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#42
(05-08-2010, 20:11)alwin schrieb:
petronius schrieb:richtig. sie wurde ein star zu zeiten, als es der rkk ohnehin gelang, sich in weiten bereichen als popphänomen zu. etablieren. auch der "eilige vater" wojtyla hat ja außer dem oft herbeigesehnten auftritt bei "wetten daß" (die landepisten von 45 ländern am geschmack des betaons erkennen) so gut wie alles getan, um sich den medien anzudienen
Ist das jetzt lediglich Deine eigene Meinung oder auch außerhalb dessen belegt? Ich frage deshalb nach, weil eine solche Unterscheidung bei Deiner Schreibweise mir nicht so eindeutig erscheint. Und zwischen Sachlichkeit und Meinung legst Du - zurecht - auch bei anderen Schreibern hier Wert auf Erkennung

das ist meine wahrnehmung

was stellst du dir als beleg vor?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#43
@petronius
Wenn Du es als Deine Wahrnehmung hinstellst, ist das für mich völlig in Ordnung. Alles weitere steht dann nicht zur Debatte.

Gruß
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#44
Vieleicht mal wegleitend von Mutter Theresa, scheint es mir hier generell so zu sein, dass jegliche Hilfe die nicht vordergründig nachhaltig ist von einigen Usern als unbrauchbar angesehen wird.
Petronius brachte das Beispiel, dass Kranke in Äthiopien nach dem sie hochgepäppelt wurden wieder auf die Straße geschickt werden.
Angenommen ein Bettler hier in Deutschland klopft an unsere Tür und bittet um etwas zu essen und vieleicht eine Übernachtung.
Sollte ich ihm dies verwehren da ich mir bewusst bin die nächste Nacht wird er ohnehin wieder auf der Straße leben, oder hat dieses bisschen "Glücklichmachen" in diesem Moment auch seinen Wert?
Ist Hilfe nur dann gut und brauchbar wenn sie nachhaltig ist?
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#45
(06-08-2010, 21:59)Gundi schrieb: Vieleicht mal wegleitend von Mutter Theresa, scheint es mir hier generell so zu sein, dass jegliche Hilfe die nicht vordergründig nachhaltig ist von einigen Usern als unbrauchbar angesehen wird

zumindest von mir nicht

aber wenn z.b. durch großes spendenaufkommen auch anständig organisierte und nachhaltige hilfe möglich wäre, kann ich mit dem verschmieren weißer salbe nicht wirklich zufrieden sein

Zitat:Petronius brachte das Beispiel, dass Kranke in Äthiopien nach dem sie hochgepäppelt wurden wieder auf die Straße geschickt werden

das war nicht in äthiopien, sondern in kalkutta bei den teresa-schwestern

Zitat:Angenommen ein Bettler hier in Deutschland klopft an unsere Tür und bittet um etwas zu essen und vieleicht eine Übernachtung.
Sollte ich ihm dies verwehren da ich mir bewusst bin die nächste Nacht wird er ohnehin wieder auf der Straße leben, oder hat dieses bisschen "Glücklichmachen" in diesem Moment auch seinen Wert?
[/quote]

naaaa, wer errät die richtige antwort?

sicher hat auch die spontanhilfe ihren wert

Zitat:Ist Hilfe nur dann gut und brauchbar wenn sie nachhaltig ist?

nein, aber wenn die ressourcen für nachhaltige hilfe da wären, ist es schlecht(er), sie für eher kosmetische mildtätigkeit zu ver(sch)wenden

wenn du als helfer die möglichkeit hast, ein hungerndes dorf für zwei jahre mit getreide zu versorgen, oder aber nur für ein jahr und dafür außerdem mit saatgut und dünger für die nächste ernte - was ist dann besser? wo wären meine spendengelder besser aufgehoben?
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