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Kirche im 3. Reich
#1
Hallo, ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich kenne die Rolle der Kirche während des 3. Reichs.
Aber ich habe Schwierigkeiten die Bedeutung des Widerstandes für die Kirche heute herauszufinden.

Liebe Grüße
franzi
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#2
(15-06-2010, 12:43)franzi schrieb: Ich kenne die Rolle der Kirche während des 3. Reichs.
Aber ich habe Schwierigkeiten die Bedeutung des Widerstandes für die Kirche heute herauszufinden

die dürfte wohl für verschiedene kirchen unterschiedlich sein

die protestanten sind einerseits stolz auf ihre "bekennende kirche", andererseits voll der scham über ihre "deutschen christen". die rolle des protestantismus im dritten reich ist also eher eine der extreme - hie totales mitläufertum, da entschlossener widerstand. sie gibt also raum sowohl für identifikation wie auch verantwortung aus der erinnerung im sinne eines "nie wieder!"

die katholiken heute neigen aus meiner sicht dazu, einzelne katholische widerständler (die damals nicht gerade von der organisierten rkk unterstützt wurden) heute für die kirche als gesamtes zu vereinnahmen und so nachträglich ein positiveres image zu beanspruchen, als es den fakten angemessen wäre

so wird etwa auch edith stein als katholische märtyrerin vereinnahmt, obwohl der grund für ihren tod im kz nicht in ihrem rk glauben, sondern ihrer ethnisch-jüdischen abstammung lag (auch wenn manche den grund für die härte der nazis gegenüber getauften juden der "provokation" durch einen niederländischen hirtenbrief gegen die judenverfolgung zuschreiben)

franz jägerstätter, mein 1943 wegen wehrdienstverweigerung hingerichteter und 2007 selig gesprochener engerer landsmann, wurde noch 1946 vom österreichischen klerus als gegensatz zu den "helden, die für volk und vaterland gekämpft haben", dargestellt. hirtenbrief des trierer bischofs bornewasser von1947(!): „Vaterlandsliebe bedeutet Treue. Wer die Treue bricht, ist ein Verräter.“

für die pazifistische identität der zeugen jehovas spielt sicher das schicksal der in den kzs umgekommenen "bibelforscher" eine wichtige rolle

aus meiner persönlichen sicht wird der widerstand der kirchen im dritten reich meist eher verklärt bzw. bedeutender dargestellt, als er damals wirklich ausfiel. nicht selten werden einzelpersonen, die damals durchaus nicht den beifall der kirchen fanden, heute gerne für die kirche vereinnahmt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
(15-06-2010, 12:43)franzi schrieb: Hallo, ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich kenne die Rolle der Kirche während des 3. Reichs.
Aber ich habe Schwierigkeiten die Bedeutung des Widerstandes für die Kirche heute herauszufinden.

Liebe Grüße
franzi
Wenn man Kirche als Gesamtheit aller Gläubigen nimmt, waren auch Juden, Kirche. So wie Nationalsozialisten keine Rücksicht auf Synagogen genommen haben, hätten auch die Gotteshäuser der Christen keine Zukunft gehabt weil statt einem Priester ein Nazi in der Kanzel gestanden hätte. Wenn ein Tyrann regiert ist jede Oposition, Widerstand.
Also war Jude sein schon Widerstand und wenn ihnen jemand beistand war es eine Straftat. So sagt Pius XI " Es gibt nur eine Rasse, den Menschen" und schon ist die ganze rkK, Widerstand.
Evangelische Christen die sich von ihren obrigkeitshörigen Brüdern abspalten sind Widerstand. Kriegsdienstverweigerer ob Christen, ZJ oder andere Pazifisten sind Widerstand.
Das war aber eine Zeit wo Oposition Tod oder KZ bedeutet hat.
Und trotzdem gab es diesen Widerstand.
Mt.16,25 :"Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden."
Wenn man die heutige Zeit nimmt, besteht bei den Deutschen noch immer die von der Nazi-Diktatur eingeführte "Wehrpflicht" und obwohl alle Christen, würden sie auf Jesus hören, Pazifisten sein müssten, stellen sie das größte Heer potenzieller Mörder.
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#4
(20-06-2010, 16:45)indymaya schrieb:
(15-06-2010, 12:43)franzi schrieb: Hallo, ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich kenne die Rolle der Kirche während des 3. Reichs.
Aber ich habe Schwierigkeiten die Bedeutung des Widerstandes für die Kirche heute herauszufinden.

Liebe Grüße
franzi
Wenn man Kirche als Gesamtheit aller Gläubigen nimmt, waren auch Juden, Kirche. So wie Nationalsozialisten keine Rücksicht auf Synagogen genommen haben, hätten auch die Gotteshäuser der Christen keine Zukunft gehabt weil statt einem Priester ein Nazi in der Kanzel gestanden hätte. Wenn ein Tyrann regiert ist jede Oposition, Widerstand.
Also war Jude sein schon Widerstand und wenn ihnen jemand beistand war es eine Straftat. So sagt Pius XI " Es gibt nur eine Rasse, den Menschen" und schon ist die ganze rkK, Widerstand.
Evangelische Christen die sich von ihren obrigkeitshörigen Brüdern abspalten sind Widerstand. Kriegsdienstverweigerer ob Christen, ZJ oder andere Pazifisten sind Widerstand.
Das war aber eine Zeit wo Oposition Tod oder KZ bedeutet hat.
Und trotzdem gab es diesen Widerstand.
Mt.16,25 :"Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden."
Wenn man die heutige Zeit nimmt, besteht bei den Deutschen noch immer die von der Nazi-Diktatur eingeführte "Wehrpflicht" und obwohl alle Christen, würden sie auf Jesus hören, Pazifisten sein müssten, stellen sie das größte Heer potenzieller Mörder.

du willst sgen deutschland hat die grösste armee der welt?

nur war dieser wiederstand sehr gering oder die leute wollten lieber leben und das tun wo verlangt wird als in christenmanier lieber sterben um erst zu leben, wie du sagst.
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#5
(20-06-2010, 18:00)Einherjer schrieb: du willst sgen deutschland hat die grösste armee der welt?

nur war dieser wiederstand sehr gering oder die leute wollten lieber leben und das tun wo verlangt wird als in christenmanier lieber sterben um erst zu leben, wie du sagst.

Nicht Deutschland sondern die Gesamtheit der "Christen".
In "Christenmanier" zu sterben ist nichts anderes als Jesus nachzufolgen.
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#6
(20-06-2010, 18:36)indymaya schrieb:
(20-06-2010, 18:00)Einherjer schrieb: du willst sgen deutschland hat die grösste armee der welt?

nur war dieser wiederstand sehr gering oder die leute wollten lieber leben und das tun wo verlangt wird als in christenmanier lieber sterben um erst zu leben, wie du sagst.

Nicht Deutschland sondern die Gesamtheit der "Christen".
In "Christenmanier" zu sterben ist nichts anderes als Jesus nachzufolgen.

wieso bevorzugen die leute lieber das leben auf erden und tun schlimme dinge dafür anstatt sich wie jesus zu opfern? weil sie nicht an diese sache glauben?
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#7
(20-06-2010, 18:48)Einherjer schrieb: wieso bevorzugen die leute lieber das leben auf erden und tun schlimme dinge dafür anstatt sich wie jesus zu opfern? weil sie nicht an diese sache glauben?

Genau das ist das Problem der Menschheit. Egoismus, Triebhaftigkeit,
und Grössenwahn tragen zum Untergang der Menschheit bei.
Die Meisten meinen der "Jüngste Tag" wäre eine Strafe aber ich glaube, das Gott ein Ende macht um noch einen Rest der Menschheit zu retten.
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#8
Einen Rest der Menschheit.. und wer genau gehört zu diesem Rest?
Gruß
Motte

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#9
Auf den jüngsten Tag warten die Christen schon seit 2000 Jahren. Wann gebt ihrs endlich auf?

@indymaya
Der Mensch ist nun mal von Natur aus ein Egoist. Nur die Ausprägung differiert - auch bei Christen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#10
(20-06-2010, 16:45)indymaya schrieb: Wenn man die heutige Zeit nimmt, besteht bei den Deutschen noch immer die von der Nazi-Diktatur eingeführte "Wehrpflicht" und obwohl alle Christen, würden sie auf Jesus hören, Pazifisten sein müssten, stellen sie das größte Heer potenzieller Mörder.

Wer weiß wie lange es die Wehrpflicht noch gibt. Die 6-Monatsregel ist ja nix ganzes und nix halbes.
Und Zivildienst ist eh cooler...:icon_cheesygrin:

sry, off-topic
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#11
(20-06-2010, 19:08)Schmettermotte schrieb: Einen Rest der Menschheit.. und wer genau gehört zu diesem Rest?

Mt.24,21.22
"Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie seit Anfang der Welt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.
Und wenn die Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden, aber um der Auserwählten Willen werden diese Tage verkürzt werden."
Um Deine Frage zu beantworten würde ich sagen: Die Auserwählten.
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#12
(20-06-2010, 19:53)indymaya schrieb:
(20-06-2010, 19:08)Schmettermotte schrieb: Einen Rest der Menschheit.. und wer genau gehört zu diesem Rest?

Mt.24,21.22
"Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie seit Anfang der Welt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.
Und wenn die Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden, aber um der Auserwählten Willen werden diese Tage verkürzt werden."
Um Deine Frage zu beantworten würde ich sagen: Die Auserwählten.

wer sind die auserwählten? aus was setzt sich diese gruppe zusammen oder durch was?
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#13
(20-06-2010, 19:28)humanist schrieb: Auf den jüngsten Tag warten die Christen schon seit 2000 Jahren. Wann gebt ihrs endlich auf?

Selbst Jesus sagt, daß niemand den Tag kennt und in der Schrift steht, daß niemand ihn sich herbeisehnen sollte weil es eine furchtbare Zeit ist.
Wenn ich aber die "Nachrichten" schaue sehe ich den Tag immer näher kommen.
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#14
(20-06-2010, 20:02)indymaya schrieb:
(20-06-2010, 19:28)humanist schrieb: Auf den jüngsten Tag warten die Christen schon seit 2000 Jahren. Wann gebt ihrs endlich auf?

Selbst Jesus sagt, daß niemand den Tag kennt und in der Schrift steht, daß niemand ihn sich herbeisehnen sollte weil es eine furchtbare Zeit ist.
Wenn ich aber die "Nachrichten" schaue sehe ich den Tag immer näher kommen.

Tut er das? Meinst du nicht dass die Menschheit auch Gutes erreicht hat in ihrer Geschichte?
Mir missfällt immer ein wenig, dass die "Geamtschuld" für alles Schlechte auf der Welt bei einigen wenigen Menschen gesucht wird und der jüngste Tag dann die Erlösung bringen soll, wo die Guten und Bösen getrennt werden. Erscheint mir sehr schwarz-weiß. Du bemängelst in vielen deiner Beiträge dass die Welt so schlecht ist, aber was genau ist dein Beitrag die Welt besser zu machen?
Es macht doch einen Unterschied ob ich auf den jüngsten Tag warte oder selber versuche etwas zu tun (nicht dass ich dir unterstellen möchte das du nix tust).
Das Gute was viele Menschen tagtäglich in der Welt bewirken wird meiner Meinung nach viel zu oft übersehen bzw. zu wenig wertgeschätzt.
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#15
(20-06-2010, 20:13)Gundi schrieb: Mir missfällt immer ein wenig, dass die "Geamtschuld" für alles Schlechte auf der Welt bei einigen wenigen Menschen gesucht wird und der jüngste Tag dann die Erlösung bringen soll, wo die Guten und Bösen getrennt werden. Erscheint mir sehr schwarz-weiß. Du bemängelst in vielen deiner Beiträge dass die Welt so schlecht ist, aber was genau ist dein Beitrag die Welt besser zu machen?
Es macht doch einen Unterschied ob ich auf den jüngsten Tag warte oder selber versuche etwas zu tun (nicht dass ich dir unterstellen möchte das du nix tust).
Das Gute was viele Menschen tagtäglich in der Welt bewirken wird meiner Meinung nach viel zu oft übersehen bzw. zu wenig wertgeschätzt.

Gott ist gerecht und er sieht wenn ein Mensch gerecht ist, deshalb hat ein Gerechter bei Gott nichts zu befürchten und selbst wenn ein Mensch schwach ist kann er durch Glauben gerecht werden weil Jesus sich für die Schwachen geopfert hat. Wenn also, wann auch immer, der Jüngste Tag sein sollte, brauchen sich nur die zu fürchten, die Unrecht tun.
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