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Tod Jesu und Entstehung der Kirche
#1
Hallo liebe Forennutzer,

warum ist der Tod Jesu für die Vielen eine Voraussetzung für das Werden der Kirche?
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#2
Die Auferstehung dürfte hier eine größere Rolle spielen, obgleich der Tod im erlösungswerk eine Voraussetzung dazu ist.

Gruß
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#3
Danke für die Antwort!
Ich habe gelesen, dass Jesus mit der Auferstehung die zerbrochene Gemeinschaft wieder aufrichtet. Wie genau ist die Gemeinschaft zerbrochen und wie richtet er sie wieder auf?
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#4
(22-05-2010, 18:39)Coco schrieb: Danke für die Antwort!
Ich habe gelesen, dass Jesus mit der Auferstehung die zerbrochene Gemeinschaft wieder aufrichtet. Wie genau ist die Gemeinschaft zerbrochen und wie richtet er sie wieder auf?

Jesus hat nicht wie Johannes d. Täufer die baldige Gottesherrschaft vorausgesagt, er verkündete, dass sie bereits angebrochen sei (Mt 12,28; Lk 11,20). Das Heil der Menschen hängt, wie er predigte, von ihrer Stellung zu seiner Person ab (Lk 12,8f.).

Mit dem schändlichen Tod am Holz - nach jüdischer Auffassung ein Hinweis dafür, dass der Betreffende "bei Gott verflucht" ist (Dtn 21,22ff.) – brach für die Gemeinde um Jesu die Katastrophe herein. Die Gemeinschaft war in einer schweren Krise (Lk 24,21).

Es bedurfte eines besonderen Zeichens, um der zerstreuten Gemeinde wieder Hoffnung zu geben. Diese Hoffnung wurde aus der Botschaft über die Auferstehung und baldige Wiederkunft Jesu geschöpft:

Gott hat in Weiterführung (und Überbietung) seines Schöpfungs- und Rettungshandelns an Jesus, der in der Welt gescheitert war, in wunderbarer Weise eschatologisch gehandelt, ihn (und die an ihn glauben) gerettet und, mit ewigem Leben versehen, zum "Herrn und Christus" gemacht (Apg 2,36).

In diesen Jesus Christus setzten die verschreckten Jünger nunmehr ihre Hoffnung, sie sammelten sich und verkündeten die frohe Botschaft.
MfG B.
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#5
na ja verschreckt waren sie sicher, es wäre ja das absolute Aus gewesen, ohne Jesus, da hätte ihr Glaube an Gott sicher nicht standgehalten und sie wären alle abgefallen, schätz ich mal.
Sie waren auch geschockt, über die fatale Entwicklung in den Tagen vor der Kreuzigung, an der sie sich auch mitschuldig sahen, z.B. Petrus mit seiner Leugnung, so wie er oder ähnlich hätten wohl alle in der Konfliktsituation reagiert, keiner hätte den Mut gehabt, sich hinzustellen und gegen das Volk und alle zu handeln, vorallem nachdem Jesus so klar (verschiedene Stellen) die Absage an die Gewalt gemacht hatte und nach seinen eigenen Worten/Predigten jetzt plötzlich auch noch die andere Wange hinhielt.
Wie sollten sie das begreifen.
Er war doch die ganze Zeit ihr Meister gewesen und hatte sich in jeder Wortschlacht super geschlagen. Ging immer als der Sieger hervor und jetzt das, er ließ sich fesseln und auspeitschen ohne Widerwort.
Der totale Schock, vorallem hatten hier und da vielleicht doch ein paar die Hoffnung, er, ihr Meister hätte das Zeug, die Welt wirklich zum Guten zu verändern, nur mit seinem Wort.
Als sie ihn auf dem Weg zum Golgathahügel wiedersahen, war ihr Jesus nicht mehr der Alte.
Und, hatte er nicht immer gesagt, folgt mir nach, hätten sie ihm jetzt auch nachfolgen sollen, vielleicht hatte der eine oder andere kurz so einen Gedanken.
Also ein Schock nach dem anderen.
Der Meister tot.
ok und dann der Stein weg und der Leichnam weg.
ok, das glaubt jetzt dann wirklich nicht mehr jeder.
Aber ich find den Schock sehr gut beschrieben in der Bibel, erst die Frauen, diese dann tränenblind, oder meinetwegen erst Petrus der aber total entsetzt.
Also die Leiche weg.
Nichtmal diese Anbetung ist ihnen geblieben.
Und dann der nächste Schock, die Begegnungen mit dem Auferstandenen.
Ich glaub das halt einfach, hab ich kein Problem.
Weil das für meine Ohren so normal authentisch beschrieben ist.
Ick denke mir, mir würde es genauso gehen wie denen, wenn ich dabei gewesen wäre.
Ich reihe mich selbst da gut mit ein, vielleicht wäre ich sogar ein bisschen der ungläubige Thomas gewesen und hätte Jesus berühren wollen.
- klar, das ist echt Glaubenssache und hier scheiden sich selbstverständlich die Geister.
- dann gibt´s aber auch wieder so transzendente Spirituelle, die das mit der Auferstehung selbstverständlich nehmen, sonst aber wenig mit der Bibel am Hut haben. Find ich dann wieder eigentümlich und ist für mich ein Rätsel.
Wenn Auferstehung dann hat das auch was mit mir zu tun, weil ich es dann glaube.
Wie und was und wo genau, ob im Fleisch oder Geistleib ist für mich theologisches Hickhack, nicht unwichtig, aber nicht wesentlich für meinen Glauben.

Im Übrigen hat Jesus ständig Menschen geschockt, war sozusagen eine seiner Lieblingstätigkeiten.
Eine andere Sichtweise auf den Plan zu bringen.
Keine Ahnung wie oft, aber ziemlich oft steht in den Evangelien, und die Leute entsetzten sich über seine Rede.
Jesus war ein absoluter Wortmeister.
Aus meiner Sicht bewundere ich das total an ihm.
Nun ja, ich glaube ja auch an ihn. :icon_biggrin:
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#6
Hallo! Vielen lieben Dank für die tollen Antworten. Kann mir vielleicht jemand noch ganz kurz zusammenfassen, wie es zu Jesus Tod kam und inwieweit andere Personen daran beteiligt waren?
Das wäre suuuper nett! :)
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#7
(23-05-2010, 12:16)Coco schrieb: Kann mir vielleicht jemand noch ganz kurz zusammenfassen, wie es zu Jesus Tod kam und inwieweit andere Personen daran beteiligt waren?

Nun, das ist in den Evangelien nachzulesen. Man darf allerdings in Zweifel ziehen, ob sich die Dinge im Detail tatsächlich so zugetragen haben, wie es vermittelt wird.

Die römische Staatsmacht dürfte in Jesus eine Gefahr für die öffentliche Ordnung gesehen haben. Die Römer waren in solchen Fällen nicht zimperlich und lösten solche Probleme in aller Regel auf brutalste Art und Weise. Die jüdische Tempelaristokratie hat den Römern in der Angelegenheit offenbar in die Hände gespielt.
MfG B.
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#8
Und genau aus diesem Grund - ihrer unglaublich perversen Brutalität - sind die Römer für mich auch nicht das hochentwickelte Kulturvolk, zudem sie heute gerne hochstilisiert werden, sondern ganz schlicht und ergreifend brutale Unterdrücker, die ihre wirklichen oder vermeintlichen Gegner auf perverse Art hinrichten liessen. Das wird heute leider nur immer vergessen.....
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#9
(28-05-2010, 03:10)Polski schrieb: Und genau aus diesem Grund - ihrer unglaublich perversen Brutalität - sind die Römer für mich auch nicht das hochentwickelte Kulturvolk, zudem sie heute gerne hochstilisiert werden, sondern ganz schlicht und ergreifend brutale Unterdrücker, die ihre wirklichen oder vermeintlichen Gegner auf perverse Art hinrichten liessen. Das wird heute leider nur immer vergessen.....

Nun, das ist wahr - aus heutiger Sicht. Damals war das ziemlich normal. Ich sage an der Stelle immer gern, was sonst Gläubige nie oft genug wiederholen können, wenn über die Bibel gesprochen wird: "Du musst das im zeitlichen Kontext sehen".
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#10
(28-05-2010, 03:10)Polski schrieb: Und genau aus diesem Grund - ihrer unglaublich perversen Brutalität - sind die Römer für mich auch nicht das hochentwickelte Kulturvolk, zudem sie heute gerne hochstilisiert werden

sorry, aber welches "hochentwickelte Kulturvolk" zeichnet sich denn nicht gleichzeitig auch durch "unglaublich perverse Brutalität" aus?

da gibts z.b. auch ein volk, das sich die freiheit aus kommunistischer bevormundung erkämpft und einen bemerkenswerten papst hervorgebracht hat - und trotzdem zu grausamsten antsemitischen pogromen fähig war

nur um sich mal nicht an der dichotomie "volk der dichter und denker"/nazis abzuarbeiten...

will sagen: gemessen an faschismus und antisemitismus, sind auch deutsche und polen keine "hochentwickelten Kulturvölker"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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