Georg schrieb:Durch Inspiration, durch Lokutionen, durch Visionen, und sicherlich auch noch auf andere Arten. Wieso fragst du?
Nun, Inspirationen habe ich auch ohne Gott. Wie religiöse Visionen entstehen, habe ich auch schon oft geäußert. Die Lokutionen passen da auch rein.
Georg schrieb:Er kann. Er lässt allerdings Seinen Geschöpfen die Freiheit, nicht hinzuhören.
Ein guter Pädagoge scheint er wirklich nicht zu sein...
Georg schrieb:Nach welchem Kriterium können wir überprüfen, wer in dieser Frage recht hat? Soll man den Glaubenden fragen oder jenen, der im Glauben keinen Sinn sieht? Ich denke, eine Diskussion in diesem Punkt ist nicht zielführend. Mein Glaube ist ein Erkennen.
Glauben bedeutet, dass du die Aussage einer anderen Person übernommen hast, ohne sie zu überprüfen. Richtig? Hättest du sie gewissenhaft und vollständig auf Korrektheit überprüft, würdest du wissen. Richtig?
Georg schrieb:Wie begründest du, dass bezüglich der Variation von hypothetischen unendlich vielen Universen die Wahrscheinlichkeitsrechnung Gültigkeit besitzt? Lässt sich aus der erfahrbaren Tatsache, dass die Mathematik unser Universum gut abbildet, schließen, dass das gleiche für ein Multiversum gilt?
Mathematik ist die einzige Sprache, die für alle gleich ist. Wenn du zu "1" "1" dazu zählst, wirst du immer das Äquivalent für "2" (Dezimalsystem) oder "10" (Binärsystem) erhalten.
Wahrscheinlichkeit hat immer seine Gültigkeit. Man kann ja theoretisch unendlich viele Experimente machen. Lässt man die Wahrscheinlichkeiten für "ein Ereignis tritt nie ein", bzw "ein Ereignis tritt immer ein" gegen unendlich laufen, laufen beide gegen 0.
Georg schrieb:Das ist ein Vorurteil, oder kannst du diese Aussage wissenschaftlich oder philosophisch begründen? Religion ist keine Lösung, sondern Ausdrucksform eines Glaubens.
Ich hatte mal im alten Freigeisterhaus einen Beitrag geschrieben, der logisch aufzeigte, wie die Religion sich entwickelt hat und wie sie entstanden sein könnte. Leider ging der mit dem alten FGH verloren. Es ging aber u.a. darum, dass Frühmenschen ja Teile ihrer Gegner auf(fr)aßen, um deren "Kraft" zu übernehmen. Ihnen viel weiter auf, dass es auch Individuen gab, die nicht aufgefressen wurden. Was also sollte mit deren Kraft entstehen? Es musste also ein Reich der Toten geben. Nächste Frage war: Wer wacht über dieses Reich der Toten, oder wer bringt die Toten dahin? So entstanden Schritt für Schritt höhere Wesen, denen diese Aufgaben zugeschrieben wurden.
Freilich sind meine Vermutungen keine Beweise, aber kannst du deine Geschichte beweisen?
Georg schrieb:Um dem Geschöpf den spirituellen Weg zum Schöpfer zu erleichtern, um einen Anstoß "aus sich heraus" zur Suche nach dem Schöpfer zu geben, ohne den freien Willen des Geschöpfes zu eliminieren. (In dieser Aussage sind natürlich viele Voraussetzungen drin, die ich nicht einzeln erwähne, aber es wäre nicht zielführend, in einer solchen Antwort eine ganze Theologie auszubreiten. Die einschlägige Literatur steht dir zur Verfügung.)
Und warum gibt er ihnen nicht die Möglichkeit, mit ihm gleichzuziehen?
Georg schrieb:Darf es. Daraus lassen sich Eigenschaften des Universums ableiten, wie "ohne Anfang" oder "unbewegt", die mit den im Universum geltenden Spielregeln im Widerspruch stehen. Vermutlich ist es viel schwieriger, ein konsistentes Bild vom physikalischen Universum als "Gott" zu erstellen als vom offenbarten Gott der Christenheit, des Judentum oder des Islam. Daher halte ich mich lieber an die einfache Erklärung.
Grüße,
Georg
Das einfachste muss nicht zwangsläufig das richtige sein ;)
lg, Spock
P.S.: Ich werd erstmal ein paar Tage nicht on kommen können, also nicht ungeduldig werden, wenn ich nicht gleich antworte ;)
