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Kastrierte Mormonen
#16
Erst einmal vielen Dank für die freundliche Begrüßung. In der Tat, ich verteidige die Sache der Mormonen, weil sie meiner Erfahrung nach ständig angegriffen und diskreditiert werden. Ich glaube, kaum eine Kirche wie die LDS (Latter Day Saints) wird in der Öffentlichkeit derart mißverstanden und herabgewürdigt.

Es sei gesagt, daß sich diese Kirche von allen anderen christlichen Kirchen unterscheidet. Erstens, weil sie nicht die übliche Trinitätsauffassung in Bezug auf Gott / Jesus / Heiligen Geist teilt, zweitens, weil sie sich als wiederhergestellte Kirche Christi in dieser Evangeliumszeit betrachtet, drittens, weil sie, und nur sie, über Schlüssel des Priestertums verfügt, und viertens, weil sie an fortwährende Offenbarungen glaubt. Es gibt noch weitere Unterscheidungsmerkmale. Dies für den Anfang.

Es ist also nicht irgendeine Kirche, sondern, aus ihrem Selbstverständnis heraus, die einzig wahre, wiederhergestellte. Obgleich es nicht ausdrücklich so geschrieben steht, sind alle anderen Kirchen aus ihrer Sicht abgefallene Kirchen. Es ist von der großen, schrecklichen Kirche die Rede, womit alle anderen Kirchen gemeint sind. Aus mormonischer Sicht sind alle anderen Kirchen nicht die Kirche des Herrn (Gottes).

Das hier eingangs behandelte Thema, nämlich Übergriffe und Verbrechen der geschilderten Art, betrifft absolute Einzeltaten, die in der Vergangenheit möglicherweise geschehen sind (etwa um 1850 herum). Was hier versucht wurde, ist, diese Taten in einen religiösen Kontext mit der frühen LDS-Kirche zu stellen. Würde man allle Greueltaten, die sich in der Geschichte der USA zugetragen haben, in einen Kontext mit der amerikanischen Kultur und Zivilisation stellen, wäre es das Gleiche.

Auch ging es dem Threadersteller in erster Linie darum, zwischen diesen historisch verbrieften Taten einen Zusammenhang mit der damaligen Kirchenführung unter dem zweiten Präsidenten der Kirche, Brigham Young, herzustellen. Daß derartige Taten vollends verabscheuungswürdig sind, steht völlig außer Frage. Aber: sie heute dazu zu benutzen, die LDS-Kirche anzugreifen, ist eine andere Sache.
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#17
Zitat:Es ist also nicht irgendeine Kirche, sondern, aus ihrem Selbstverständnis heraus, die einzig wahre, wiederhergestellte.
Seit wann ist der Aufbau auf einer "Vision" pzw. Fantasie eines Menschen eine Wiederherstellung einer Kirche? - Oder anders herum gefragt: Welche Kirche soll denn hier (wieder) hergestellt worden sein?
Warum laufen mormonische Missionare ganz schnell aus einem Gespräch weg, wenn sie kritische Fragen gestellt bekommen? Warum haben mormonische Missionare im Gespräch mit Passanten mit ihrem Aufseher Kontakt, der sich notfalls in zum Teil sehr unhöflicher Weise in eine Gespräch mit einschaltet und entscheidet, ob dieses von der Seite her beendet wird? - Fragen über Fragen könnten hier noch kommen!

Gruß
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#18
Zitat:Seit wann ist der Aufbau auf einer "Vision" pzw. Fantasie eines Menschen eine Wiederherstellung einer Kirche? - Oder anders herum gefragt: Welche Kirche soll denn hier (wieder) hergestellt worden sein?

Die Kirche Christi, nach eigenem Verständnis der Mormonen.

Zitat:Warum laufen mormonische Missionare ganz schnell aus einem Gespräch weg, wenn sie kritische Fragen gestellt bekommen? Warum haben mormonische Missionare im Gespräch mit Passanten mit ihrem Aufseher Kontakt, der sich notfalls in zum Teil sehr unhöflicher Weise in eine Gespräch mit einschaltet und entscheidet, ob dieses von der Seite her beendet wird?

Das ist unzutreffend, weil die Missionare stets nur zu zweit unterwegs sind, ohne zusätzliche Begleitung oder "Supervision". Ich selbst habe so oft mit Missionaren / Elders gesprochen, und kann die Darlegung mit dem diskreten "Aufseher" nicht teilen. So etwas gibt es schlichtweg nicht. Und Unhöflichkeit gehört gewiß nicht zu den Attributen der Mormonen. Sie meiden allerdings Gespräche, wenn sie zu der Überzeugung gelangt sind, daß der Gesprächspartner unter dem Einfluß Satans steht. Wie ich meine, eine legitime Verhaltensweise. Eusa_think
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#19
(07-08-2010, 23:29)ThePassenger schrieb: Das ist unzutreffend, weil die Missionare stets nur zu zweit unterwegs sind, ohne zusätzliche Begleitung oder "Supervision".

Das ist ZUTREFFEND. Ich selbst habe es in Köln erlebt, dass ein Dritter mehr abseits stand und eindeutig (!) das Gespräch "überwachte". Und wenn Alwin sagt, dass es so sei, dann bin ich sicher, dass er das auch erlebt hat.

Zitat:So etwas gibt es schlichtweg nicht.

Dann sind Alwin und ich Lügner?

Zitat: Und Unhöflichkeit gehört gewiß nicht zu den Attributen der Mormonen.

Das ist allerdings richtig. Man kann sich auch höflich aus Gesprächen, die einem nicht passen, herausziehen.

Zitat:Sie meiden allerdings Gespräche, wenn sie zu der Überzeugung gelangt sind, daß der Gesprächspartner unter dem Einfluß Satans steht.

Ach so, dann sind alle, die diese heilige Lehre kritisieren, des Satans. Na dann...

DE
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#20
Zitat:Das ist ZUTREFFEND. Ich selbst habe es in Köln erlebt, dass ein Dritter mehr abseits stand und eindeutig (!) das Gespräch "überwachte". Und wenn Alwin sagt, dass es so sei, dann bin ich sicher, dass er das auch erlebt hat.

Das ist eine Praxis, die ich nicht kenne. Die Missionare versehen ihren Missionsdienst freiwillig für die Dauer von zwei Jahren. Sie allein finanzieren ihn auch, wenngleich ihnen Unterkunft gestellt wird. Auch stehen sie natürlich in engem Kontakt zu den ansässigen Mitgliedern, von denen sie reihum zum Essen eingelanden werden. Während der Zeit ihrer Mission unterstehen sie der jeweiligen Missionspräsidentschaft. Sie werden dort auf ihre Tätigkeit vorbereitet und lernen ggf. auch die Landessprache bzw. verbessern ihre Sprachkenntnisse. Sie organisieren ihren Tagesablauf in Bezug auf ihre Missionsarbeit weitgehend selbst, wobei sie natürlich mit der Missionsleitung in ständiger Verbindung stehen. Grundsätzlich gehen sie immer zu zweit missionieren, also es wird jedem ein Missionspartner zugeteilt. Daß Dritte unmittelbar mit daran beteiligt sein sollen, ist keineswegs die Regel. Möglicherweise fand die dargelegte Begegnung in einer Einkaufszone o.ä. statt, wo ein Info-Stand errichtet worden war, oder es war Zufall. Oder, es war tatsächlich so, daß vielleicht ein missionarischer Vorgesetzter in der Tat zugegen war, und sie zu dritt unterwegs waren, wobei die beiden Missionare die Gelegenheit nutzten, euch anzusprechen.

Der Regelfall jedoch ist, daß sie in Zweiergruppen unterwegs sind. In dem Sinne, wie ich es meinte, nämlich daß es so etwas schlichtweg nicht gäbe, meinte ich es dahingehend, daß dies nicht die gängige Missionspraxis sei. Es müssen andere Faktoren dabei ausschlaggebend gewesen sein.

Zitat:Ach so, dann sind alle, die diese heilige Lehre kritisieren, des Satans. Na dann...

Gewissermaßen schon, wenn man es bis zur letzten Konsequenz durchdenkt. Nach mormonischem Selbstverständnis besitzt ihre Kirche einen Absolutsheitsanspruch. Kehrt man nicht um, läßt sich nicht taufen, erhält man keine heiligen Endowments, handelt man nicht nach den Gesetzen der Kirche (Erlösung kommt bei dieser Kirche nicht allein durch den Glauben), kann man nicht in die Celestiale Herrlichkeit eingehen. Bestenfalls in die Terrestriale, oder in die Telestiale, oder in die Ewige Finsternis, einem pendant zur Hölle.

Wegen der eigentlichen Thematik dieses Threads erlaube ich mir, hier ein neues Thema aufzumachen. Die Missionsarbeit hat ja nichts mit den in diesem thread angeführten Gewaltexzessen im früheren Utah zu tun.
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#21
Zuächst einmal: Bitte zum Thema zurück.
Dann, diese Fälle sind leider keine Einzelfälle, sondern sehr wohl dokumentiert (siehe Zeitungsberichte im Quincy Wig, die belegen, dass sowas schon zur Zeit von Joseph Smith vorkam), und Ausdruck der Macht, die damals Führer hatten.
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#22
(07-08-2010, 22:28)ThePassenger schrieb: Es sei gesagt, daß sich diese Kirche von allen anderen christlichen Kirchen unterscheidet

das sehen die christlichen kirchen genauso. bzw. anerkennen den mormonismus nicht als christlich

Zitat:drittens, weil sie, und nur sie, über Schlüssel des Priestertums verfügt
...
Es ist also nicht irgendeine Kirche, sondern, aus ihrem Selbstverständnis heraus, die einzig wahre, wiederhergestellte

sagen sie das nicht alle?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#23
Zitat: ThePassenger schrieb: Es sei gesagt, daß sich diese Kirche von allen anderen christlichen Kirchen unterscheidet


das sehen die christlichen kirchen genauso. bzw. anerkennen den mormonismus nicht als christlich

Zitat:drittens, weil sie, und nur sie, über Schlüssel des Priestertums verfügt
...
Es ist also nicht irgendeine Kirche, sondern, aus ihrem Selbstverständnis heraus, die einzig wahre, wiederhergestellte

Bitte, nicht mehr in diesem Thread. Ich kann die Themenüberschrift nicht mehr sehen. Dies ist bereits das dritte Forum, wo sie dieses Thema genaus so hineingestellt hat. (exmo-forum, rafa-foren, und hier, und auch anderswo). Es ist eine für Witch of Hopeless typisch penetrante Überschriftenzeile. Simply disgusting. Deshalb bitte ich dich, deine Frage in einen meiner Threads zu stellen, wo ich dann gerne zu antworten versuche. Hier, in diesem Thread, war dies mein letzter Kommentar.
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#24
(09-08-2010, 10:42)ThePassenger schrieb: Bitte, nicht mehr in diesem Thread. Ich kann die Themenüberschrift nicht mehr sehen.

na, dann klick sie halt nicht an
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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