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bessere Welt ohne Religion?
#46
(01-05-2010, 19:39)Gundi schrieb:
(01-05-2010, 09:17)humanist schrieb: Es fängt ja schon damit an, dass Leute studieren, anschließend in einen entsprechenden Beruf einsteigen und nichts von dem Gelernten anwenden - sehr schade.

Wie genau meinst du das? Inwiefern bist du der Meinung "nichts von dem Gelernten" wird angewendet?

Das war vielleicht etwas überzogen. Aber ich meine es recht oft zu sehen, dass sich Leute durchs Studium gemogelt haben, um einen anständig bezahlten Job zu bekommen und dann bei ihrer Arbeit praktisch nur nach Gefühl vorzugehen. Statt das Gelernte anzuwenden oder die erlernte Denkweise einzusetzen (Papers und Bücher lesen bspw.). Mit lebenslangem Lernen ist da auch nichts mehr erkennbar. Viele machen lediglich Dienst nach Plan. Kann man irgendwie nachvollziehen, wenn einem die Arbeit nicht schmeckt und man lieber was Anderes machen würde. Um in die Lage zu kommen, hat man aber oftmals was falsch gemacht.

(01-05-2010, 19:39)Gundi schrieb:
(01-05-2010, 09:17)humanist schrieb: Ungläubige sind soweit resistent gegen Mitläufertum.


Du meinst hier aber lediglich resistent gegen religöses Mitläufertum, oder?

Ein klares Jein.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#47
(01-05-2010, 22:00)humanist schrieb: Das war vielleicht etwas überzogen. Aber ich meine es recht oft zu sehen, dass sich Leute durchs Studium gemogelt haben, um einen anständig bezahlten Job zu bekommen und dann bei ihrer Arbeit praktisch nur nach Gefühl vorzugehen. Statt das Gelernte anzuwenden oder die erlernte Denkweise einzusetzen (Papers und Bücher lesen bspw.). Mit lebenslangem Lernen ist da auch nichts mehr erkennbar. Viele machen lediglich Dienst nach Plan. Kann man irgendwie nachvollziehen, wenn einem die Arbeit nicht schmeckt und man lieber was Anderes machen würde. Um in die Lage zu kommen, hat man aber oftmals was falsch gemacht.


Könntest du vieleicht ein konkretes Beispiel nennen, für einen Job in dem du so etwas bemerkst?
Bei dem nicht-lebenslangem-lernen stimme ich dir zu. Leider ruhen sich viele Menschen auf ihrem schon vorhandenem Wissen aus ohne weiter interessiert an Neuem zu sein.

(01-05-2010, 22:00)humanist schrieb:
(01-05-2010, 19:39)Gundi schrieb:
(01-05-2010, 09:17)humanist schrieb: Ungläubige sind soweit resistent gegen Mitläufertum.


Du meinst hier aber lediglich resistent gegen religöses Mitläufertum, oder?

Ein klares Jein.

Die nachfolgende Frage kannst du dir wahrscheinlich schon denken :icon_cheesygrin:

Wie darf man das verstehen? Sind sie nun generell resistenter gegen Mitläufertum oder nur gegen religiöses?
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#48
(02-05-2010, 21:13)Gundi schrieb:
(01-05-2010, 22:00)humanist schrieb: Das war vielleicht etwas überzogen. Aber ich meine es recht oft zu sehen, dass sich Leute durchs Studium gemogelt haben, um einen anständig bezahlten Job zu bekommen und dann bei ihrer Arbeit praktisch nur nach Gefühl vorzugehen. Statt das Gelernte anzuwenden oder die erlernte Denkweise einzusetzen (Papers und Bücher lesen bspw.). Mit lebenslangem Lernen ist da auch nichts mehr erkennbar. Viele machen lediglich Dienst nach Plan. Kann man irgendwie nachvollziehen, wenn einem die Arbeit nicht schmeckt und man lieber was Anderes machen würde. Um in die Lage zu kommen, hat man aber oftmals was falsch gemacht.

Könntest du vieleicht ein konkretes Beispiel nennen, für einen Job in dem du so etwas bemerkst?
Bei dem nicht-lebenslangem-lernen stimme ich dir zu. Leider ruhen sich viele Menschen auf ihrem schon vorhandenem Wissen aus ohne weiter interessiert an Neuem zu sein.

Dann müsst ich dir ja meinen Job verraten ;)

(02-05-2010, 21:13)Gundi schrieb:
(01-05-2010, 22:00)humanist schrieb:
(01-05-2010, 19:39)Gundi schrieb:
(01-05-2010, 09:17)humanist schrieb: Ungläubige sind soweit resistent gegen Mitläufertum.


Du meinst hier aber lediglich resistent gegen religöses Mitläufertum, oder?

Ein klares Jein.

Die nachfolgende Frage kannst du dir wahrscheinlich schon denken :icon_cheesygrin:

Wie darf man das verstehen? Sind sie nun generell resistenter gegen Mitläufertum oder nur gegen religiöses?

Leider gibt es auch rechte Atheisten, was zeigt, dass Atheisten nicht generell resistent gegen Mitläufertum sind.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#49
Hm. Ich weiss es nicht. Aber es liegt hald daran wass wir Von klein auf gelernt haben. Du kenst ja meine Teorie. Das wir statt Religion einfach Liebevolle, und Ateistische Werte Vermiteln. Seit einfach Menschlich zu einander. Meine Werte sind: Du sollst Liebevol zu den Menschen sein, Du solst zu den Schwachen halten, und du sollst Tollerant sein. Wass ich durch meine Erfarung in vieler hinsicht bei Religiösen leuten, leider nicht erfaren habe. Meine Eltern tuhen dinge die Sie nuhr tuhn, weil sie Religiös sind, und nicht weill sie es aus vollem Herzen tuhen. Das ist Inkorekt, und falsch. Ich kann nicht zum beichten gehen, oder auch in die Musche, oder sonst woh hin, und dan aber Hilflose Menschen, zusamen schlahgen, oder misshandeln/Fergewaltigen. Usw. Das gehd garnicht, und es funktionirt auch nicht. Und deswegen, Rege ich mich tirisch über solche Leute auf. Ich sage immer es gibt die gutten Bösen, und die Bösen, Bösen. Das eine ist Wenn mann was Schlechtes tuht, weil man glaubt wass guttes zu tuhn, und das andere ist wenn man wass schlechtes tuht, Weil Man es will. - Das Währen dam die Satanisten. aber im prinzip ist es vom eveckt her das gleiche. Und alle Religionen sind Seckten. Weill sie dich auch immer zu etwass Zwingen, wass du nicht willst. Mann erziet seine kinder: Das heist mann ziet sie indie Richtung woh sie garnicht hin wollen. - Stat sie sich Liebevoll, und frei endwickeln zu lassen. :icon_evil::icon_evil:
Vieles ist im Leben nicht im rechten loht, die einen machen Menschen, und die anderen schagen sie tohd.

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#50
(03-05-2010, 18:04)humanist schrieb:
(02-05-2010, 21:13)Gundi schrieb: Könntest du vieleicht ein konkretes Beispiel nennen, für einen Job in dem du so etwas bemerkst?
Bei dem nicht-lebenslangem-lernen stimme ich dir zu. Leider ruhen sich viele Menschen auf ihrem schon vorhandenem Wissen aus ohne weiter interessiert an Neuem zu sein.

Dann müsst ich dir ja meinen Job verraten ;)

Beamter? :icon_cheesygrin:

(03-05-2010, 18:04)humanist schrieb:
(02-05-2010, 21:13)Gundi schrieb: Wie darf man das verstehen? Sind sie nun generell resistenter gegen Mitläufertum oder nur gegen religiöses?

Leider gibt es auch rechte Atheisten, was zeigt, dass Atheisten nicht generell resistent gegen Mitläufertum sind.

Mhh... so ganz versteh ich das noch nicht...Eusa_think Ich sehe den Zusammenhang zwischen gläubig oder nicht und der Tendenz zum Mitläufertum nicht. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis schaue kann ich keine derartige Trennung vornehmen. Da kommt es immer auf die Persönlichkeit an, ob einer eher der Masse folgt oder seinem eigenen Kopf. Finde beides sowohl bei Gläubigen als auch bei Ungläubigen.
Woran genau machst du das fest? Hast du solche Erfahrungen?
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#51
Per se sind Atheisten sicher nicht besser gefeit vor Mitläufertum als Gläubige.

Aber was heißt es in unserer Gesellschaft Atheist zu sein? Ich denke dass ist die entscheidende Frage. Denn es gibt bestimmte Gruppen bei uns: Moderate Gläubige (beschäftigen sich mit ihrer Religion, vertragen Kritik usw.), Fundis (perfekte Klientel für Demagogen), Menschen ohne Bezug zu Religion (dürften vorwiegend Jugendliche sein) und Atheisten.
Wenn sich jemand als Atheist definiert dann hat er imho partielle Kenntnisse von den Religionen die ihn umgeben, hat sich verschiedene Seiten angehört und sich schließlich entschieden. Diese Gruppe ist (ähnlich den moderaten Gläubigen) viel, viel weniger für Mitläufertum anfällig als andere. Deshalb kann man durchaus zu Recht sagen, dass Atheisten generell resistenter sind.
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#52
(03-05-2010, 21:48)Gundi schrieb: Mhh... so ganz versteh ich das noch nicht...Eusa_think Ich sehe den Zusammenhang zwischen gläubig oder nicht und der Tendenz zum Mitläufertum nicht. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis schaue kann ich keine derartige Trennung vornehmen. Da kommt es immer auf die Persönlichkeit an, ob einer eher der Masse folgt oder seinem eigenen Kopf. Finde beides sowohl bei Gläubigen als auch bei Ungläubigen.
Woran genau machst du das fest? Hast du solche Erfahrungen?

Kleine Theorie dazu:

Als bekennender Atheist wirst du selbst heute noch oft ziemlich schräg angeschaut, je nach dem wo du bist. Viele Menschen gehen nie in die Kirche, sagen sie wüssten nichtmal ob sie glauben sollen, aber das Christentum ist durch Jahrhunderte der Tradition und ich möchte fast sagen Indoktrination derart verankert, dass vielen Leuten unwohl ist, öffentlich über ihre Zweifel zu sprechen. Atheistische Politiker findest du bei uns jedenfalls selten.

Wenn du eine Persönlichkeit hast, die das "Mitläufertum" sagen wir mal begünstigt, wirst du dich eher zu den Gläubigen zählen, gemeinschaftliche Rituale etc. sind eher dafür geeignet, Mitläufertum zu begünstigen. Hingegen ist es so, dass es - um offen Atheist zu sein - eher einer gegenteiligen, ja beinahe rebellischen Persönlichkeit bedarf.

D.h. nicht, dass Gläubige eher Mitläufer, und Atheisten eher bei Bedarf auch Gegenstromschwimmer sind. Es ist eher umgekehrt. Mitläufer wählen tendenziell den Glauben, während sich Gegenstromschwimmer auch mal für den Atheismus entscheiden. Ein gläubiger mit Gegenstromschwimmer-Charakter wird aber natürlich erst recht seinem Glauben folgen!

Ich spreche hier aber nur von der Gegend in der ich komme, bzw. von meinen Erfahrungen. Es mag woanders auch anders sein.
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#53
(03-05-2010, 21:48)Gundi schrieb:
(03-05-2010, 18:04)humanist schrieb:
(02-05-2010, 21:13)Gundi schrieb: Könntest du vieleicht ein konkretes Beispiel nennen, für einen Job in dem du so etwas bemerkst?
Bei dem nicht-lebenslangem-lernen stimme ich dir zu. Leider ruhen sich viele Menschen auf ihrem schon vorhandenem Wissen aus ohne weiter interessiert an Neuem zu sein.

Dann müsst ich dir ja meinen Job verraten ;)

Beamter? :icon_cheesygrin:

Gott bewahre, nein! Trage mein Steuer-Scherflein dazu bei, dass es Griechenland bald wieder besser geht.

(03-05-2010, 21:48)Gundi schrieb:
(03-05-2010, 18:04)humanist schrieb:
(02-05-2010, 21:13)Gundi schrieb: Wie darf man das verstehen? Sind sie nun generell resistenter gegen Mitläufertum oder nur gegen religiöses?

Leider gibt es auch rechte Atheisten, was zeigt, dass Atheisten nicht generell resistent gegen Mitläufertum sind.

Mhh... so ganz versteh ich das noch nicht...Eusa_think Ich sehe den Zusammenhang zwischen gläubig oder nicht und der Tendenz zum Mitläufertum nicht. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis schaue kann ich keine derartige Trennung vornehmen. Da kommt es immer auf die Persönlichkeit an, ob einer eher der Masse folgt oder seinem eigenen Kopf. Finde beides sowohl bei Gläubigen als auch bei Ungläubigen.
Woran genau machst du das fest? Hast du solche Erfahrungen?

Ist schwer zu fassen. Aber ich denke auch; wenn wir von überzeugten Atheisten reden, sind sie resistenter.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#54
(03-05-2010, 22:30)Romero schrieb: Wenn du eine Persönlichkeit hast, die das "Mitläufertum" sagen wir mal begünstigt, wirst du dich eher zu den Gläubigen zählen, gemeinschaftliche Rituale etc. sind eher dafür geeignet, Mitläufertum zu begünstigen.

Ich würde das eher im kleineren Maßstab betrachten. Wenn in der Clique alle Religion scheiße finden, wird der Mitläufer eben genauso denken. Und es ist ja auch nicht so dass Atheist gleich bedeutet sich keiner Gemeinschaft anzuschließen. Ein Ungläubiger kann genauso ein Mitläufertyp sein, nur dass er sich einer anderen Gruppe anschließt, z.b. einer politischen.

(03-05-2010, 22:30)Romero schrieb: Hingegen ist es so, dass es - um offen Atheist zu sein - eher einer gegenteiligen, ja beinahe rebellischen Persönlichkeit bedarf.


Ist das nicht etwas sehr heroisch ausgedrückt? Icon_smile Gerade unter Jugendlichen ist es doch oftmals eine Selbstverständlichkeit nicht an Gott zu glauben. War zumindest bei mir damals weit verbreitet unter den Jugendlichen. Religion galt als uncool und rückständlich.

(03-05-2010, 22:30)Romero schrieb: D.h. nicht, dass Gläubige eher Mitläufer, und Atheisten eher bei Bedarf auch Gegenstromschwimmer sind. Es ist eher umgekehrt. Mitläufer wählen tendenziell den Glauben, während sich Gegenstromschwimmer auch mal für den Atheismus entscheiden. Ein gläubiger mit Gegenstromschwimmer-Charakter wird aber natürlich erst recht seinem Glauben folgen!

Ich persönlich würde keine Trennung anhand des Glaubens vornehmen. Ich denke je nach dem wie die Erziehung und das soziale Umfeld ist (religiös oder atheistisch) wird der Mitläufer sein. Ist die Mehrzahl seiner Freunde religiös wird er es auch oder eben nicht, wenn die Mehrzahl atheistisch ist.
Ich glaube es gibt massenhaft Leute welche sich als Atheisten bezeichnen ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben bzw. ohne sich mit Religion beschäftigt zu haben. Gleiches trifft aber auch auf mindestens genauso viele Gläubige zu.
Ich würde eher die als Nichtmitläufer bezeichnen, welche sich wirklich mit der Thematik auseinandersetzten und auch wirklich wissen, warum sie glauben bzw. nichtglauben. Solche Menschen findet man meiner Meinung nach aber sowohl unter den Gläubigen als auch unter den Nichtgläubigen.
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#55
(04-05-2010, 16:06)Gundi schrieb: Ich denke je nach dem wie die Erziehung und das soziale Umfeld ist (religiös oder atheistisch) wird der Mitläufer sein. Ist die Mehrzahl seiner Freunde religiös wird er es auch oder eben nicht, wenn die Mehrzahl atheistisch ist.

Ja, richtig. Die Mehrzahl der Menschen ist HIER (vergiss nicht, ich sprach von hier, wo ich lebe) aber zumindest Vordergründig religiös. Also sind die Mitläufer konsequenterweise auch religiös.

(04-05-2010, 16:06)Gundi schrieb: Ist das nicht etwas sehr heroisch ausgedrückt? Icon_smile

Nein.

(04-05-2010, 16:06)Gundi schrieb: Gerade unter Jugendlichen ist es doch oftmals eine Selbstverständlichkeit nicht an Gott zu glauben. War zumindest bei mir damals weit verbreitet unter den Jugendlichen. Religion galt als uncool und rückständlich.

Nojo... Religion kommt schon manchmal bissl altbacken rüber, wundert mich nicht.
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#56
(04-05-2010, 16:06)Gundi schrieb:
Romero schrieb:Hingegen ist es so, dass es - um offen Atheist zu sein - eher einer gegenteiligen, ja beinahe rebellischen Persönlichkeit bedarf.

Ist das nicht etwas sehr heroisch ausgedrückt? Icon_smile

Denk ich nicht. Es scheint vielmehr so, dass erst jetzt (in den letzten 5,6 Jahren) Atheismus als ernsthafte Lebensanschauung öffentlich wahrgenommen wurde. Zwar gibt es deutlich weniger Gläubige, aber dass man sich öffentlich als Atheist outet ist doch eher untypisch. Die katholische Kirche (und damit Religion) hängt immer noch (wenn auch fadenscheinig) über der Bevölkerung. Atheisten haben keine richtige Lobby. Wo gibt's denn im Fernsehen "atheistische Sendungen" oder anderswo in den Medien Ereignisse, die dezidiert mit Atheismus verknüpft sind? Erst durch Organisationen wie die Giordano-Bruno-Stiftung kommt der Atheismus in der Medienwelt an.
Von daher ist es durchaus so, dass das öffentliche Outing als Atheist einen rebellischen Charakter hat. (weil es eben noch immer eher ungewöhnlich ist)
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#57
(04-05-2010, 17:11)nidschki schrieb:
(04-05-2010, 16:06)Gundi schrieb:
Romero schrieb:Hingegen ist es so, dass es - um offen Atheist zu sein - eher einer gegenteiligen, ja beinahe rebellischen Persönlichkeit bedarf.

Ist das nicht etwas sehr heroisch ausgedrückt? Icon_smile

Denk ich nicht. Es scheint vielmehr so, dass erst jetzt (in den letzten 5,6 Jahren) Atheismus als ernsthafte Lebensanschauung öffentlich wahrgenommen wurde. Zwar gibt es deutlich weniger Gläubige, aber dass man sich öffentlich als Atheist outet ist doch eher untypisch.

Nun ja, ich finde so viel Rebellion wie ihr meint gehört da nicht dazu. Ich war ja selbst mal überzeugter Atheist in nem kleinen katholischen Städtchen und da war es in der Regel kein Problem sich als Atheist zu outen. Sicher, ein paar ältere Herrschaften hatten da vieleicht was dagegen aber es wurde eigentlich schon so akzeptiert.
Naja und in größeren Städten ist das doch ohnehin kein Problem.

(04-05-2010, 17:11)nidschki schrieb: Atheisten haben keine richtige Lobby. Wo gibt's denn im Fernsehen "atheistische Sendungen" oder anderswo in den Medien Ereignisse, die dezidiert mit Atheismus verknüpft sind?

Warum sollte es soetwas auch geben bzw. wie sollte das aussehen? Die Atheisten haben ja in der Regel nicht viel gemeinsam außer ihrem Unglauben? Wie sollte man das medienwirksam verkaufen?
Z.B. die Christen haben einen Gott, eine Story dahinter, eine Geschichte...
Was hat der Atheismus verbindendes?


(04-05-2010, 17:11)nidschki schrieb: Erst durch Organisationen wie die Giordano-Bruno-Stiftung kommt der Atheismus in der Medienwelt an.

Das ist ja auch gut so (wobei man über MSS streiten kann). Aber die Rebellion von der einige in dem Zusammenhang reden kann ich persönlich nicht feststellen. Dafür ist das Thema Atheismus meiner Meinung nach in D. schon zu sehr tolleriert und angekommen.

(04-05-2010, 17:11)nidschki schrieb: Von daher ist es durchaus so, dass das öffentliche Outing als Atheist einen rebellischen Charakter hat. (weil es eben noch immer eher ungewöhnlich ist)

Sehe ich nicht so. Ich finde nicht das der Atheismus noch "eher ungewöhnlich" ist. Rebellisch mag es sein wenn ein einzellner aus der Masse heraussticht. Das ist aber beim Atheismus in D. nicht der Fall.
Ein Gläubiger unter Ungläubigen kann daher genauso rebellisch sein.
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#58
Gundi schrieb:
nidschki schrieb:Atheisten haben keine richtige Lobby. Wo gibt's denn im Fernsehen "atheistische Sendungen" oder anderswo in den Medien Ereignisse, die dezidiert mit Atheismus verknüpft sind?
Warum sollte es soetwas auch geben bzw. wie sollte das aussehen? Die Atheisten haben ja in der Regel nicht viel gemeinsam außer ihrem Unglauben? Wie sollte man das medienwirksam verkaufen?
Z.B. die Christen haben einen Gott, eine Story dahinter, eine Geschichte...
Was hat der Atheismus verbindendes?

Stimme zu, dass Atheisten in der Regel nicht viel gemeinsam haben. (wobei die Gemeinsamkeiten bei Light-Christen (oder allgemein liberalen Gläubigen) auch ziemlich dürftig sind, nehme ich an)
Aber zu dem Warum: In Fragen der Ethik & Ähnlichem wird zwar in der Philosophie seit langem gestritten, aber über die Medien kommt bezüglich Moral und Ethik meistens nichts Konkretes. Wenn sich jemand zu diesem Thema äußert, sind das in der Regel christliche Herrschaften, die ihre Ansichten natürlich für richtig halten und diese als "wahr" postulieren. Ich finde es falsch wenn dann niemand da ist der dagegen hält. [Es geht jetzt aber nicht um Ressentiments gegen das Christentum, sondern einfach um moralische Ansichten als solche] Als zb. Mixa die Nazi-Keule gegen den Atheismus einsetzte, hagelte es heftige Kritik von der gbs.
Lange Rede, langer Sinn: Auch wenn man Deutschland beileibe nicht mehr als christlich-konservativ einstufen kann, so sind über die Medien (und von denen wird die Mehrheit der Menschen zweifellos beeinflusst) oft Statements von kirchlichen Würdenträgern zu hören (wenn auch wertneutral vorgetragen). Ich finde es braucht einfach andere Ansichten, die bewusst gezeigt werden. Das muss nicht der Atheismus sein, aber zumindest sollte Religion nicht als einzige Option gesehen werden, die man hat.

Wo gibt's denn im Fernsehen atheistische Sendungen? Ich wollte nicht sagen dass es solche geben sollte bzw. ich wüsste gar nicht wie so eine Sendung aussehen sollte. Es war eigentlich nur eine Feststellung, die das oben Gesagte unterstreicht. Ansichten über philosophische Themen werden in der Regel von katholischen Beamten vorgetragen. Es ist gut und wichtig dass die Leute sehen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt.

Und noch ein persönlicher Grund: Ich kenne fast niemanden, der sich mit Religion, Atheismus, Christentum etc. wirklich auseinandersetzt. Was ein Grund war warum ich mich zb. in diesem Forum angemeldet habe. In meiner Umgebung habe ich keinen, mit dem ich über solche Themen reden kann. Wenn es nun Gruppen/Organisationen gibt, die zb. regelmäßig Treffen veranstalten, in denen man über sowas diskutieren kann, dann ist das sehr begrüßenswert. Und da kommt auch die geringe Gemeinsamkeit von Atheisten zum Zug - dann kann ich nämlich mit anderen Atheisten darüber sprechen, warum sie nicht an Gott glauben usw.

Gundi schrieb:
nidschki schrieb:Erst durch Organisationen wie die Giordano-Bruno-Stiftung kommt der Atheismus in der Medienwelt an.
Das ist ja auch gut so (wobei man über MSS streiten kann). Aber die Rebellion von der einige in dem Zusammenhang reden kann ich persönlich nicht feststellen. Dafür ist das Thema Atheismus meiner Meinung nach in D. schon zu sehr tolleriert und angekommen.

Jetzt. Ich denke vor mehr als 6,7 Jahren war das noch ganz anders. Es ist erst eine kurze Zeit. Und nach meiner Einschätzung muss noch deutlich mehr getan werden
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#59
@nidschki
Dein Empfinden ist korrekt. Medien und Politik sind christlich gefärbt.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#60
(01-05-2010, 19:33)Wolfskiller schrieb: Kan es eigendlich sein Das hir mehr Gothic´s, und Ateisten im Forum sind, als Religiöse Leute? Hach wie Beruigend. *Gemütlich zurück lehn* Das ist doch auch wieder der Beweis, das die Religion langsam Ausschtirbt. :icon_cheesygrin:

Da muß ich Dich leider enttäuschen: es mag sein, das in Deutschland die christliche Religion ausstirbt. Diese wird dann abgelöst vom Islam, der Zweitgrößten Religion in Deutschland. Aber Aussterben wird die Religion garantiert nicht
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