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bessere Welt ohne Religion?
#16
(25-04-2010, 20:24)Gundi schrieb:
(25-04-2010, 12:00)humanist schrieb: Ich würde noch einen Schritt weitergehen. Ich stelle die Behauptung auf, dass Religion den menschlichen Fortschritt behindert.

Meinst du nur den technischen/naturwissenschaftlichen Fortschritt oder auch andere Arten (z.B. moralischen oder künstlerischen)?

humanist schrieb:Moralisch auf jeden Fall, da Religionen meist in alter Starre verharren.

Es dürfte schwer sein bei Ethik & Moral überhaupt von "Fortschritt" zu sprechen. Was wir als ethisch/moralisch legitim erachten wechselwirkt unweigerlich mit unzähligen Faktoren.

Wenn es um wissenschaftliche, sprich für jeden nachvollziehbare Erkenntnisse geht kann man objektiv auf jeden Fall von einem Fortschritt und infolgedessen von einer Behinderung des Fortschritts (durch zb. die Kirche im Mittelalter) sprechen.
Wenn es aber um soziale Normen geht weiß ich nicht inwieweit man von Fortschritt sprechen kann. Dass wir hier die Menschenrechte als besser erachten als bspw. die Schar'ia hat mit unserer Geschichte, unserer Erziehung, unserer grundlegenden, unbewussten, anerzogenen Einstellung zu tun.



humanist schrieb:Bezogen auf Kunst schwer zu sagen.

Über die lässt sich ja bekanntlich streiten
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#17
(25-04-2010, 00:51)Gundi schrieb: Wäre die Welt besser ohne Religion?

Was meint ihr? Religion als Opium des Volkes?

religion ist/war imho ganz zweifellos "Opium des Volkes"

hätte es aber nie religionen gegeben, wär halt was anderes als "opium" hergenommen worden - bis hin zum weniger metaphorischen als vielmehr ganz konkreten

insofern beantworte ich frage eins mit "nein"



erster hauptsatz des praktischen hedonismus:

die summer aller laster ist eine konstante :icon_cheesygrin:
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#18
(25-04-2010, 12:00)humanist schrieb: Ich würde noch einen Schritt weitergehen. Ich stelle die Behauptung auf, dass Religion den menschlichen Fortschritt behindert.

das sehe ich als historisch falsch an. sicher mag man spekulieren, was nicht alles anstelle der religionen "den menschlichen Fortschritt" noch viel mehr befördert hätte, als es die religionen getan haben - wo sie das denn taten

es ist z.b. eine schlichte tatsache, daß nach dem zusammenbruch der antike in europa die religionen, konkret: die klöster als einzige bildungseinrichtungen die wesentliche kraft waren, die wenigstens einen bruchteil des vormals existenten zivilisations-"fortschritt" weiter führten bzw. wieder aufbauten
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#19
(25-04-2010, 16:59)humanist schrieb: Und dann natürlich die Bibliothek von Alexandria in der Antike, die von fanatische Christen niedergebrannt wurde

48 v chr.?

oder welchem ereignis ordnest du die zerstörung der bibliothek zu?
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#20
Nein, ich denke er spricht von der Zerstörung des Serapeion 391 n. Chr.
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#21
(26-04-2010, 09:59)Romero schrieb: Nein, ich denke er spricht von der Zerstörung des Serapeion 391 n. Chr.

afaik war da ja schon nur noch ein kümmerlicher rest vorhanden. ich kann es nicht nachvollziehen, für die sich über jahrhunderte erstreckende "zerstörung" (oder den verfall) der bibliothek allein "fanatische Christen" verantwortlich zu machen
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#22
Wie dem auch immer sei.

"Religion" an sich macht sicher nicht die Welt schlechter, bzw. ihre Abwesenheit besser. Es ist die Natur des Menschen, der seine eigenen Überzeugungen auch anderen aufzwingen will. Wenn Menschen "anders" denken, aussehen, agieren sind sie für die Mehrheit meistens Outsider, werden manchmal gar als Gefahr wahrgenommen. Traurig aber wahr.
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#23
(26-04-2010, 10:50)petronius schrieb:
(26-04-2010, 09:59)Romero schrieb: Nein, ich denke er spricht von der Zerstörung des Serapeion 391 n. Chr.

afaik war da ja schon nur noch ein kümmerlicher rest vorhanden. ich kann es nicht nachvollziehen, für die sich über jahrhunderte erstreckende "zerstörung" (oder den verfall) der bibliothek allein "fanatische Christen" verantwortlich zu machen

Das sehe ich auch so!

Buchrollen sind auch verlorengegangen, wenn niemand mehr Interesse daran hatte, sie zu kopieren.

Der größte Teil des Bestandes an Schriftrollen ist wohl beim Brand zerstört worden. Was mit dem Rest geschah, davon ist meines Wissens nichts bekannt.
MfG B.
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#24
Eigendlich müssten wir uns alle Ab jetz sovort einfach an der eigenen Nase packen. Wenn wir jetzt anfangen unsere Kinder gutt, und Liebevoll zu erziehen, so das sie Dringenst lernen, was Richtig, und wass Falsch ist, und das sie lernen, das man guttartig, und mitt viel Liebe durchs Leben gehen muss. (Ich glaube, das ein Kinderfürerschein Auch dazu bei tragen würde) Wenn wir ab sovort alle (Evt Auch mit neuhen Grundgesätzen) Gutt zu einander sind. Brauchen wir keinerlei Gruppierungen, oder Religion. Mann siet allso Das die Religionen Veraltet, und Überflüssig sind. Die moderne, und Vernunftige Lebensanschauhung Ist Wellt offen, und in jedem Sinne Tolerant. Was In vielen grupierungen, keineswegs der Fall ist. Ja, es ist alles nuhr eine sache der Art, wie wir miteinander umgehen, und wir schon früh unseren Kindern beibringen. Dem nach Behindern uns Religionen, oder egal welche Gruppierungen schon. - Und ich habe noch eine Idee. Man könte ja Den Papst, Auflösen, und statdessen Ein Parlament gründen, und dan Ein Etig Minisster ernenen. Der dan zumindest führ Europa zustendig ist. Jo. Ich finde das alles sehr Interessant Auch Gefülle, und Karakterbildung, kan Politik sein. (Ach währe das schön) Ich glaube dsas das (Last mich ein bißchen Spinnen,) Welt weit erscht a mahl die lösung führ viele Probleme währe, weil jeder Mensch Anfängt Selber Nach zu denken, und nicht einfach der Menge hinterher leuft. Allso nie Wieder Kriege, und damit weniger Armut, Hunger, und Leid. :bduh: Gruss der Wolfskiller. (Euher Spinner)
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#25
(26-04-2010, 20:18)Wolfskiller schrieb: Eigendlich müssten wir uns alle Ab jetz sovort einfach an der eigenen Nase packen. Wenn wir jetzt anfangen unsere Kinder gutt, und Liebevoll zu erziehen, so das sie Dringenst lernen, was Richtig, und wass Falsch ist, und das sie lernen, das man guttartig, und mitt viel Liebe durchs Leben gehen muss

da hast du absolut recht

wir müssen unseren kindern "richtig und schlecht" unter der maßgabe beibringen, daß der verzicht auf liebe, rücksichtnahme, solidarität und achtung als mensch "schlecht" ist

ich sehe da zwar gewisse fortschritte gegenüber früheren zeiten autoritärer erziehung, aber leider nicht in allen familien. und diese verantwortliche erziehung "von außen" sicherzustellen - dafür hat leider noch keiner das patentrezept entwickelt. es bleibt beim mühsamen bohren dicker bretter - beginnend bei einer erhöhten aufmerksamkeit im umfeld, ohne sich durch denunziantentum zu entschulden
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#26
(25-04-2010, 23:38)petronius schrieb:
(25-04-2010, 16:59)humanist schrieb: Und dann natürlich die Bibliothek von Alexandria in der Antike, die von fanatische Christen niedergebrannt wurde

48 v chr.?

oder welchem ereignis ordnest du die zerstörung der bibliothek zu?

Alexandria war die geistige Hauptstadt der zivilisierten Welt - in der Bibliothek befand sich über sechs Jahrhunderte lang gesammeltes menschliches Wissen.
Zuerst fing die Bibliothek von Alexandria 47 v. Chr. bei einem Angriff von Julius Cäsar Feuer. Hunderttausende von Büchern verbrannten.

Später gab es zwei tödliche Schläge aus dem Geist religiöser Bigotterie.
389 n. Chr. vernichtete der christliche Kaiser Theodosius fast vollständig den Bestand.
Im Jahr 642 vollendeten Moslems das Vernichtungswerk der Christen. Der siegreiche Kalif Omar vernichtete jene Bücher, die dem Koran widersprachen - die andern wurden ebenfalls zerstört.

Während des folgenden Jahrtausends kam die Mathematik in der westlichen Welt nicht mehr auf die Beine.

Quelle: Fermats letzter Satz von Simon Singh
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#27
(26-04-2010, 20:18)Wolfskiller schrieb: Eigendlich müssten wir uns alle Ab jetz sovort einfach an der eigenen Nase packen. Wenn wir jetzt anfangen unsere Kinder gutt, und Liebevoll zu erziehen, so das sie Dringenst lernen, was Richtig, und wass Falsch ist, und das sie lernen, das man guttartig, und mitt viel Liebe durchs Leben gehen muss. (Ich glaube, das ein Kinderfürerschein Auch dazu bei tragen würde) Wenn wir ab sovort alle (Evt Auch mit neuhen Grundgesätzen) Gutt zu einander sind. Brauchen wir keinerlei Gruppierungen, oder Religion.

Hallo Wolfskiller,

ich wage zu behaupten dass Religion auch dann noch bestehen würde, wenn die Erziehung der Kinder so erfolgt wie du schreibst.
Denn egal wie gut wir unsere Kinder erziehen und uns bilden und aufklären, gewisse Fragen, auf die uns die Religion eindeutige Antworten gibt, können wir ohne sie nicht so einfach klären (soll nicht heißen dass die Religion die richtigen Antworten gibt). Z.B. jegliche Fragen die sich mit der Endlichkeit des Lebens beschäftigen. Die Angst des Menschen vor dem Tod ist denke ich ein Grund für seine Religiösität. Genauso wie der Trost und die Hoffnung. Menschen erleiden ja auch bei guter Erziehung harte Schicksalsschläge und wer, ich sag mal "anfällig" ist, wird dann eventuell Schutz und Geborgenheit bei Gott/Religion suchen.

Ich selbst würde daher Marx auch nur bedingt zustimmen. Sicher spielen die gesellschaftliche Zustände eine wesentliche Rolle bei der Religiösität von Menschen (nicht umsonst sind Menschen in den ärmeren Gegenden meist tief gläubig).
Religion gibt dem Menschen m.M.n. aber auch eine gewisse Sicherheit in Bezug auf Fragen metaphysischer Natur, die den Menschen beschäftigen, und auf die viele eine konkrete Antwort haben wollen, die ihnen die Philosophie und andere Denkrichtungen nicht geben können.

Aber ich stimme dir zu, dass eine Erziehung des Menschen durch Liebe, Bildung, Vertrauen etc. viele Probleme lösen würde. Das zu erreichen dürfte aber, leider, noch ein langer Weg sein...:icon_neutral:
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#28
(26-04-2010, 10:59)Romero schrieb: Wie dem auch immer sei.

"Religion" an sich macht sicher nicht die Welt schlechter, bzw. ihre Abwesenheit besser. Es ist die Natur des Menschen, der seine eigenen Überzeugungen auch anderen aufzwingen will. Wenn Menschen "anders" denken, aussehen, agieren sind sie für die Mehrheit meistens Outsider, werden manchmal gar als Gefahr wahrgenommen. Traurig aber wahr.

Ein wahres Wort. Man vergisst allzu oft, wenn man über die Religion meckert :icon_cheesygrin:, dass sie ja Produkt des Menschen ist und damit bestimmt auch einiges über den Menschen aussagt.
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#29
(26-04-2010, 22:16)Gundi schrieb: Man vergisst allzu oft, wenn man über die Religion meckert :icon_cheesygrin:, dass sie ja Produkt des Menschen ist und damit bestimmt auch einiges über den Menschen aussagt.

genau so ist es
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#30
(25-04-2010, 23:31)petronius schrieb: es ist z.b. eine schlichte tatsache, daß nach dem zusammenbruch der antike in europa die religionen, konkret: die klöster als einzige bildungseinrichtungen die wesentliche kraft waren, die wenigstens einen bruchteil des vormals existenten zivilisations-"fortschritt" weiter führten bzw. wieder aufbauten

Soweit ich weiß wurden die antiken Erkenntnisse (gerade was Philosophie und Naturwissenschaft angeht), wenn überhaupt, dann nur im Geheimen von den Mönchen weitergeführt. Offiziel auf keinen Fall. Und wer dabei erwischt wurde dass er sich mit diesen Schriften befasste durfte sich einer Strafe sicher sein.
Ich denke für die antiken Überlegungen und Erkenntnisse war das Mittelalter eher Stagnation als irgend etwas anderes.
Immerhin waren die Klöster, wie du ja sagst, die nahezu einzigen Bildungseinrichtungen. Und das da griechische Philosophie unterrichtet wurde wäre mir neu...Eusa_think
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