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Zwei Naturen in Christus
#16
(05-04-2010, 11:33)bibel schrieb: Jesus ist sowohl vollkommener Gott als auch vollkomener Mensch.
Als protestantischer Christ und tiefgläubiger Mensch unterscheide ich sehr deutlich zwischen "christlichen Mythen" und Glaube.

Für mich ganz persönlich zählen Aussagen zur Natur des Rabbiners Jeshua zu nachösterlich gewachsenen Vorstellungen der frühen Christengemeinden. Sie entsprechen einer Lebenswelt, die weitgehend bestimmt war durch Tradition und deren religiösen Überbau. Ich sehe für meinen Glauben keine Notwendigkeit, solche antiken Traditionen 1:1 für mich zu übernehmen. Zumal der religiöse Überbau (Gott, Christus, die himmlischen Heerscharen und weiter unten die Hölle) Züge trägt, die sich erziehungspsychologisch leicht erklären lassen.
Für mich stellt sich daher die Frage: Was möchte mir jemand nahebringen, der z. B. über die Zweinaturenlehre Christi referiert?

Du müsstest also zunächst nicht die Bibel zitieren (also antike Gläubige), sondern deine eigene Motivlage.

Was die antiken Glaubenszeugen wollten, hängt aller Wahrscheinlichkeit mit irgendwelchen Widersprüchen ihrer Lebenssituation zusammen. Ein Beispiel wäre die gott-kaiserliche Herrschaft Roms im Widerspruch zum frommen Judentum.

Vielleicht wollte man dem verhassten Kaiserkult eine religiöse Überfigur (den Erlöser) überstülpen. In jüdischen Augen war immer Gott die ultima ratio - also war es für die frühen Christen nur logisch, dass Gott und Christus irgendwie zusammen gebracht werden mussten.

Dieses und ähnliche staatsreligiöse Probleme haben wir aber heute nicht mehr. Folglich bleibt meine Frage: Warum über dieses Problem heute noch nachdenken?

Noch eine Bemerkung am Rande: Statt sich mit dem religiösen Überbau zu beschäftigen, steht es uns Christen besser, unser Bewusstsein für soziale Probleme zu schärfen (ein Beispiel von vielen: .ekir.de/globalisierung/)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#17
(06-04-2010, 23:37)Ekkard schrieb: Noch eine Bemerkung am Rande: Statt sich mit dem religiösen Überbau zu beschäftigen, steht es uns Christen besser, unser Bewusstsein für soziale Probleme zu schärfen (ein Beispiel von vielen: .ekir.de/globalisierung/)

Halte ich generell für einen lobenswerten Ansatz. Eusa_clap
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#18
Ich finde es schwierig in diesem Forum irgendeinen Gedankengang zu diskutieren.. also schlechte Diskussionsfähigkeit..
für mich ist das hier nur Gestichel und so...
angegriffen wird der Ton, inhaltlich geht dann gar nichts mehr Konstruktives, sagt mir überhaupt nicht zu so miteinander um zu gehen...
lehe ich als Lebenshaltung ab...

und scheint mir auch nur so ne Konstruktion zu sein, hier mal schnell dazwischen posten, aber im echten Leben keine Gespräche führen, also Forum als Ersatzfunktion für unvollständige Wirklichkeit...
wo man so! nicht miteinander umgehen kann

Ok
Konstruktiv:

an @ bibel Mir sagt diese Zweiteilung auch gar nicht zu, für mich ist das reine Denktheorie, aber eine Vorgabe zum Nachdenken, die man diskutieren kann...

Meine Frage an dich lieber bibel...
Jesus ist der Weg
1. kannst du mir bei diesem Bild zustimmen?
2. wie dividierst du hier Gottheit und Menschsein Jesu auseinander, wenn er - auch aus deiner Sicht - der Weg ist?
?
Icon_smile
#19
(11-04-2010, 12:56)miriam schrieb: Ich finde es schwierig in diesem Forum irgendeinen Gedankengang zu diskutieren.. also schlechte Diskussionsfähigkeit..
für mich ist das hier nur Gestichel und so...
angegriffen wird der Ton, inhaltlich geht dann gar nichts mehr Konstruktives, sagt mir überhaupt nicht zu so miteinander um zu gehen...
lehe ich als Lebenshaltung ab...

und scheint mir auch nur so ne Konstruktion zu sein, hier mal schnell dazwischen posten, aber im echten Leben keine Gespräche führen, also Forum als Ersatzfunktion für unvollständige Wirklichkeit...
wo man so! nicht miteinander umgehen kann
Konstruktiv ist Dein Post aber auch nicht. Wen sprichst Du an? Was genau kritisierst Du? Klar ist, dass man hier im Forum
eher einmal aneinandergerät. Allein deshalb, weil hier Gläubige und Atheisten und unter den Gläubigen Anhänger verschiedener
Religionen aufeinandertreffen. Da ist es nicht so einfach, immer einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Am besten konkretisierst Du Deinen Post anstatt einfach zum Rundumschlag auszuholen. Ich führe im "echten Leben"
zum Beispiel gerne tiefergehende Gespräche und Diskussionen. In einer gewissen Weise ist das Forum dennoch
eine Art Ersatz für mich. Zum einen habe ich kaum gläubige Menschen in meinem Umfeld, zum anderen finde ich,
dass eine geschriebene Diskussion ihren eigenen Reiz hat. So kann man in einem Forum bedachter auf Aussagen
reagieren, hat Bedenkzeit um seinen Standpunkt genauer darzulegen. Eine super Erfindung wenn man mich fragt.
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.
#20
ich hab mir gedacht ich schau einfach mal wer sich angesprochen fühlt..:icon_cheesygrin:

Zitat:So kann man in einem Forum bedachter auf Aussagen
reagieren, hat Bedenkzeit um seinen Standpunkt genauer darzulegen. Eine super Erfindung wenn man mich fragt.

ja ich find dafür sind Foren auch da
man kann auch mal im Forum chatten ist auch ok...aber nicht ständig..
also bitte mal so Forum-leben wie du hier so schön ausdrückst...Icon_smile
#21
ich finde ja auch missionieren doof..
davon abgesehen dass das jedem mal passieren kann so bei irgend einem Thema - z.B. Automarke oder Fußballverein...:icon_cheesygrin:

aber jedes Missionieren im Keim zu ersticken hat was von Inquisition
find ich
#22
Es gehört halt zu den Forenregeln, dass Missionierung unerwünscht ist. Wenn das da steht
dann ists im Forum nunmal Gesetz. Man könnte höchstens weniger radikal dagegen vorgehen,
im Prinzip unterschreibe ich die Forenregel aber uneingeschränkt, Missionsversuche gehen
den anders- oder nichtgläubigen einfach zu sehr auf die Nerven und verletzen evtl. sogar.
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.
#23
(05-04-2010, 13:45)Bion schrieb: Also: Was sagst Du (mit eigenen Worten) zur Zweinaturenlehre? Hältst Du sie für zeitgemäß? Oder willst Du sie nur predigen?
Auch wenn ich nicht die Bibel bin, antworete ich mal darauf. Die Zweinaturenlehre besagt im Wesentlichen:
Jesus ist zu 100% Gott ("wahrer Gott")
Jesus ist zu 100% Mensch ("wahrer Mensch")
Gott ist nicht Mensch ("die beiden Naturen sind in Jesus vereint, aber nicht vermischt")

Entstanden ist sie aus dem Versuch, die Aussagen im NT über die "Natur" Jesu systematisch darzustellen.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
#24
(06-04-2010, 09:43)Romero schrieb: Jesus ist also Teil einer Dualität UND einer Trinität? Hast du dazu eine Grafik?
Also wenn du eine Trinität hast, und bei der Betrachtung der Trinität einen Teil außer Acht lässt, kommt eine Dualität raus.

Bei der Zweinaturenlehre bleibt der Heilige Geist außer Acht, insofern ist das ne Dualität. Die aber nach christlicher Lehre Teil der Trinität ist.
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Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
#25
(06-04-2010, 09:47)elwaps schrieb: Darf man Jesus als Sohn Gottes überhaupt mit Gott gleichstellen, so wie Du es in Deinem
allerersten Satz ("Jesus ist sowohl vollkommener Gott als auch vollkomener Mensch.") tust?
Das hängt davon ab, welcher Dogmatik du anhängt. Nach den Dogmen der Zeugen Jehovas darf mensch dies nicht. Nach dem Dogma der Trinitätslehre muss mensch dies tun.

Die Frage, ob mensch etwas (z.B. "Jesus ist Gott") glauben darf oder nicht, ist doch im Rahmen dieses Forums sinnlos (außer es wird die Dogmatik genannt, nach der das bewertet werden soll). Oder hab ich was falsch verstanden?
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#26
(06-04-2010, 10:00)Romero schrieb: Kommt drauf an. Für Katholiken ist Jesus Gott. Das hängt mit der Trinität zusammen.
Nicht nur für Katholiken. die Trinität wird auch von Protestanten vertreten (Kirchen, die das nicht tun, werden i.d.R. als "Sekten" betrachtet, z.B. die Zeugen Jehovahs), und natürlich auch von Orthodoxen und Anglikanern. Also von der überwiegenden Mehrheit aller Christen.
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#27
(06-04-2010, 11:12)Bion schrieb: Somit sind in den johanneischen Schriften (JohEv, etc.), die frühestens um 100 nC, aber eher danach entstanden sind, und in anderen Schriften des NT aus dem 2. Jh solche Gedanken vorzufinden.
Also warum dien Johannesschriften frühestens 100 entstanden sein sollen, ist mir unklar.

Gegen diese Annahme spricht:
*Es gibt ein Fragment des Jh-Evangeliums, das auf 125 datiert wird, und bestimmt nicht das erste Exemplar war.

*Im sog. Jh-Prolog wird in einer aus Qumran bekannten Ausdrucksweise die ewige Existenz des Logos dargestellt. Ersetze Logos durch "Thora", und es ergeben sich Aiussagen, die im Judentum gemacht wurden.

*Ebenfalls auf die Zeit vor 70 deuten die Angaben zur Geographie Jerusalems, wie der Teich Bethesda (Jh 5,2) oder das Gabbata (Jh 19,8), die vor ihrer Wiederentdeckung durch Archäologen nur aus dem Jh-Ev bekannt waren.

*Der Verfasser des Jh-Ev wird ausdrücklich mit jemanden identifiziert, der Jesus persönlich begegnet ist.

*Der Stil des Jh-Ev ist der eines Augenzeugenbericht (siehe z.B. hier - darin nach two possible views suchen. Der verlinkte Text ist zwar schon ziemlich alt, geht aber auch ein wenig darauf ein, wie solche Datierungen wie "Jh-Schriften nach 100" zustande kommen).

Das deutet also darauf hin, dass das Jh-Ev von einem Zeitgenossen Jesu geschrieben wurde. Der muss schon ziemlich alt geworden sein, wenn er es nach 100 geschrieben hat.

Die Alternative dazu wäre, dass das Jh-Ev eine Fälschung ist, und zwar aucvh nach den antiken Maßstäben (der unter Theologen beliebte Trick "das war damals üblich" verfängt hier nicht).

Und wenn das Jh-Ev vor 100 geschrieben wurde, warum nicht auch die Jh-Briefe?
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
#28
(06-04-2010, 14:18)Bion schrieb: Es ist eine Unart evangelikaler Theologie, "die Weissagung über den Immanuel" und was darauf folgt auf Jesus zu beziehen.
Diese "Unart" hat die evangelikale Theologie von der traditionellen protestantischen Theologie geerbt, und es würde mich wundern, wenn das nicht auch traditionell katholisch war.

Und der Erste, der das tat, war der Verfasser des Matthäusevangeliums:

Mt 1,22-23:
Dies alles geschah, damit in Erfüllung ging, was der Herr durch den Propheten angekündigt hatte: 23 »Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den werden sie Immanuël nennen.« Der Name bedeutet: »Gott steht uns bei«.

Es ist nun mal typisch evangelikal, sich in theologischen Fragen nach der Bibel zu richten, zu dieser "Unart" stehe ich.
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#29
(06-04-2010, 15:23)Romero schrieb: 1. Glauben "wir" - also zumindest ich - nicht daran, dass die Bibel ein von "Gott" inspiriertes Buch ist

Vielleicht sollten wir dann mal darüber diskutieren.
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#30
(06-04-2010, 23:37)Ekkard schrieb: Als protestantischer Christ und tiefgläubiger Mensch unterscheide ich sehr deutlich zwischen "christlichen Mythen" und Glaube.
Das machen die Autoren der Bibel auch. Sie legen Wert auf die Feststellung, dass das, was sie über Christus sagen, keine Mythen sind.

Zwischen dem User "bibel" und dir besteht somit ein Unterschied im Glauben. Nicht in der Tiefe des Glaubens - deine Aussage, dass du zutiefst glaubst, will ich nicht in Frage stellen. Aber in dem, was ihr glaubt. Wer glaubt, dass die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist, wird alles tun, deren Aussagen unverfälscht zu übernehmen.
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