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Der CSD der katholischen Kirche (Fronleichnam)
#46
Brockhaus schreibt folgendes zu der Entstehung von Fronleichnam:

Zitat:[mhd. vronlicham >Leib des Herrn<], Fest der kath. Kirche zur Verehrung der Eucharistie am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest (1. Sonntag nach Pfingsten). F. entstand im Spät. MA., als man die Feier der Messe immer mehr als Schauspiel betrachtete und der Mahlcharakter der Eucharistie weitgehend aus dem Bewußtsein geschwunden war. Den äußeren Anstolß gaben die Visionen der hl. Juliana von Lüttich (*um 1192, + 1258). 1246 wurde das Fest in Lüttich eingeführt; 1264 schrieb es Urban IV. für die ganze Kirche vor.

Nun habe wir schon zwei verschieden Erklärungen für ein und das selbe Fest.

Wo hast Du Deine gefunden. Zumindest für mich ist nicht klar, was Du zitiert hast?
#47
notkerbakker schrieb:Fronleichnam ist eine katholische Machtdemonstration:

Wenig passend finde ich, dass Fronleichnam (jedenfalls hier in NRW) für alle immer noch verplichtend Feiertag ist. Ist ja schön für die verschwindende Minderheit praktizierender Katholiken.
Das ich jedoch an diesem, katholische Macht demonstrierenden, Tag nicht tun und lassen kann, was ich will, finde ich schon ziemlich unverschämt (siehe zB die Bestimmungen in den verschiedenen Feiertagsgesetzen der Länder).

Wie Du schon sehr richtig schreibst, werden die Feiertage in Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer in Deutschland festgelegt. Desweiteren sind auch die Bestimmungen, die an solchen kirchlichen Feiertagen ein Tanzverbot festlegen von den einzelnen Bundesländern in ihrer ureigenen Zuständigkeit festgelegt worden. Es ist wohl auch so, daß dieses Tanzverbot für alle dementsprechenden Feiertage gilt.

Also ist dieses Tanzverbot ein Argument, daß wenn überhaupt, entweder für alle denentsprechenden Feiertage oder für keinen Feiertag gilt. Von daher ist es sicherlich nicht für Fronleichnam spezifisch gültig und zieht auch nicht speziell in Bezug auf diesen Tag.

Das sich 11 - 16 verschiedene Bundesländer, unabhängig von ihrer jeweiligen Regierung bis zu 50 Jahre lang, einfach nur von den Kirchen beherrschen lassen, über sich Macht ausüben lassen, ist meines Erachtens nach nicht nur unwahrscheinlich, sondern total abwegig. Vielmehr gehe ich davon aus, daß zumindest in der Vergangenheit über diese Regelung ein Konsenz in der Politik und Bevölkerung mit sehr hoher Zustimmung bestanden hat. Sonst wären solche Regelungen sicherlich nicht zu Stande gekommen.

Ich konnte von Dir möglicherweis zwei Argumente für die Machtdemonstration der kath. Kirche finden. Das war

1. Die Art und Weise der Entstehung der Fronleichnamsfestes und

2. Das Tanzverbot in Bezug auf diese Feiertage.

Warum zweiteres nicht zieht, habe ich gerade erst beschrieben. Es würde entweder kein oder alle Feiertage betreffen. Das Politik sich nicht von Kirche bestimmen läßt hat sich in einigen nicht nur Gesetzlichen Regelungen schon deutlich gezeigt. Im Gegenteil spielen Christliche Argumente bei der heutigen Politik, auch bei den C-Parteien, keine Rolle. Nun, wir wollen auch kein Politik-Baord sein. Deshalb hör ich an diesem Punkt auch mit der Argumentation auf.

Ein solches Tanzverbot ist meines Erachtens, wenn überhaupt, auch nur eine kleine Einschränkung der persönlichen Freiheit. An weit über 300 Tagen im Jahr darf getanzt werden, und ich denke, es gibt niemanden, der jeden Abend tanzen geht. Im Übrigen ist es, wie oben beschrieben staatliches Recht.

Im Übrigen sehe ich für den Christlichen Glauben kein Problem, wenn es tatsächlich anders geregelt wäre. Tänzer und Christen würden sich wahrscheinlich überhaupt nicht in die Quere kommen.

Zusätzlich gehen viele Christen auch gerne tanzen.

Gerhard
#48
Gerhard schrieb:Wo hast Du Deine gefunden. Zumindest für mich ist nicht klar, was Du zitiert hast?

Wenn du nicht nachtragend bist, trag ichs gerne nach. :D
Der Text entstammte einer Predigt des Augsburger Bischofs V.J. Dammertz, hier dokumentiert durch die Katholische Sonntagszeitung:

http://www.katholische-sonntagszeitung.de/Doku_26.html

Gerhard schrieb:
notkerbakker schrieb:Fronleichnam ist eine katholische Machtdemonstration:

Wenig passend finde ich, dass Fronleichnam (jedenfalls hier in NRW) für alle immer noch verplichtend Feiertag ist. Ist ja schön für die verschwindende Minderheit praktizierender Katholiken.
Das ich jedoch an diesem, katholische Macht demonstrierenden, Tag nicht tun und lassen kann, was ich will, finde ich schon ziemlich unverschämt (siehe zB die Bestimmungen in den verschiedenen Feiertagsgesetzen der Länder).

Wie Du schon sehr richtig schreibst, werden die Feiertage in Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer in Deutschland festgelegt. Desweiteren sind auch die Bestimmungen, die an solchen kirchlichen Feiertagen ein Tanzverbot festlegen von den einzelnen Bundesländern in ihrer ureigenen Zuständigkeit festgelegt worden. Es ist wohl auch so, daß dieses Tanzverbot für alle dementsprechenden Feiertage gilt.

Ja, du hast vollkommen Recht. Die Problematik verschiedenster, allgemeiner Verbote staatlicherseits betrifft eine ganze Reihe von Feiertagen mit christlicher Färbung !


Gerhard schrieb:Also ist dieses Tanzverbot ein Argument, daß wenn überhaupt, entweder für alle denentsprechenden Feiertage oder für keinen Feiertag gilt. Von daher ist es sicherlich nicht für Fronleichnam spezifisch gültig und zieht auch nicht speziell in Bezug auf diesen Tag.

Bezüglich des Fronleichnamstages verwies ich in der Tat allgemein auf die Feiertagsgesetze.
Es ist schon so, dass die einengenden Vorschriften eine etliche Reihe von Feiertagen christlichen Hintergrundes betreffen. Das macht die Sache nur nicht besser, sondern natürlich erheblich schlechter.

Gerhard schrieb:Das sich 11 - 16 verschiedene Bundesländer, unabhängig von ihrer jeweiligen Regierung bis zu 50 Jahre lang, einfach nur von den Kirchen beherrschen lassen, über sich Macht ausüben lassen, ist meines Erachtens nach nicht nur unwahrscheinlich, sondern total abwegig.

Nun, da habe ich *etwas* andere Erfahrungen im Schnittmengenbereich von Religion, Kirche und Politik.
Aber angenehm zu hören, dass es Menschen gibt, die der Politik säkulares Selbstbewußtsein im Umgang mit den Kirchen zumindest zutrauen.

Gerhard schrieb:Vielmehr gehe ich davon aus, daß zumindest in der Vergangenheit über diese Regelung ein Konsenz in der Politik und Bevölkerung mit sehr hoher Zustimmung bestanden hat. Sonst wären solche Regelungen sicherlich nicht zu Stande gekommen.

Natürlich sind diese Gesetze (wahrscheinlich - ??) rechtens beschlossen und verkündet.

Achja, und, das Thema Feiertage streifend, es gab auch am 20.7.1933 Konsens zwischen dem Heiligen Stuhl und dem damaligen deutschen Reich. Deswegen fand folgende Regelung Eingang in das zu diesem Datum geschlossene Konkordat (das ist eine Art Staatsvertrag - übrigens ist dies der einzige auch heute noch gültige „internationale“ Vertrag, den das NS - Regime abgeschlossen hatte):

Reichskonkordat schrieb:Artikel 30
An den Sonntagen und den gebotenen Feiertagen wird in den Bischofskirchen sowie in den Pfarr-, Filial- und Klosterkirchen des Deutschen Reiches im Anschluß an den Hauptgottesdienst, entsprechend den Vorschriften der kirchlichen Liturgie, ein Gebet für das Wohlergehen des Deutschen Reiches und Volkes eingelegt.

Auch wenns mir als Atheisten egal ist, ob irgendwer für die Bundesrepublik betet oder nicht, hoffe ich doch für dich, der dir wahrscheinlich (??) Beten wichtig ist, dass du dich an die Gesetze hältst !? :wink:

Andererseits sind natürlich im besagten Konkordat etliche und viel fiesere Dinge geregelt, die den heutigen Spielraum von Politik gegenüber der katholischen Kirche erheblichst einengen. Wegen dieser kleinen Regelung bräuchten nun wirklich nicht Atheisten, Humanisten, Säkularisten etc seit Jahrzehnten die Kündigung dieses Konkordates fordern. Wie ist denn der Diskussionstand bezogen auf das Konkordat an der Basis der Katholiken ?


Gerhard schrieb:Ich konnte von Dir möglicherweis zwei Argumente für die Machtdemonstration der kath. Kirche finden. Das war

1. Die Art und Weise der Entstehung der Fronleichnamsfestes

Aber hier hattest du mir noch nicht geantwortet inwieweit sich die heutige katholische Bedeutung des Fronleichamfestes von der von vor 750 Jahren unterscheidet !!??


Gerhard schrieb:und

2. Das Tanzverbot in Bezug auf diese Feiertage.

Warum zweiteres nicht zieht, habe ich gerade erst beschrieben. Es würde entweder kein oder alle Feiertage betreffen. Das Politik sich nicht von Kirche bestimmen läßt hat sich in einigen nicht nur Gesetzlichen Regelungen schon deutlich gezeigt. Im Gegenteil spielen Christliche Argumente bei der heutigen Politik, auch bei den C-Parteien, keine Rolle. Nun, wir wollen auch kein Politik-Baord sein. Deshalb hör ich an diesem Punkt auch mit der Argumentation auf.

Natürlich würde ich nicht über Politik in diesem Forum diskutieren wollen, wenn nun kein Bezug zur Religion besteht.
Allerdings: es gibt massive Bereiche der Politik, in die Religion und Kirchen, gerade auch meine Rechte beschneidend, hineinragen. DAS allerdings gehört dann selbstverständlich AUCH in ein Religionsforum.
Ich erzähle hier ja nix vom Antarktisvertrag.


Gerhard schrieb:Ein solches Tanzverbot ist meines Erachtens, wenn überhaupt, auch nur eine kleine Einschränkung der persönlichen Freiheit.

Deine persönliche Meinung.

Gerhard schrieb:An weit über 300 Tagen im Jahr darf getanzt werden, und ich denke, es gibt niemanden, der jeden Abend tanzen geht. Im Übrigen ist es, wie oben beschrieben staatliches Recht.

Im Übrigen sehe ich für den Christlichen Glauben kein Problem, wenn es tatsächlich anders geregelt wäre.

Klasse, dass du hier kein Problem siehst. Dann wird es für dich doch ein kleines sein zehn Sekunden für die Unterzeichung der Petition zu opfern:

www.tanzverbot.de

Noch besser wäre es, wenn du versuchen würdest in katholischen Kreisen für eine Aufhebung der entsprechenden Vorschriften zu werben.
Eine solche Forderung/Bitte oder wie auch immer genannt, würde im politischen Raum deutlich anders aufgenommen, wenn sie von der katholischen Kirche erhoben würde.
Das wäre doch dann eine Möglichkeit, dass Katholiken und Atheisten gemeinsam für etwas einstehen, hm ?


Gerhard schrieb:Tänzer und Christen würden sich wahrscheinlich überhaupt nicht in die Quere kommen.

Richtig, wenn ihr doch eh nur drei Straßen für eine Fronleichnamsprosezession braucht, wäre es ja letztlich nur eine geringe Forderung an die Katholen entsprechende Vorschriften, die dann gleich das ganze Bundesland (!!) betreffen, mit abändern zu helfen.

Noch eine Idee für den interkulturellen Dialog (interreligiöser Dialog kann ja Atheisten nicht mitmeinen): wie wäre es denn mit diesem Feiertagsvorschlag des IBKA ?

IBKA schrieb:Feiertagsreformen wünschenswert
Individuelle Feiertagskontingente statt allgemeiner, gesetzlich vorgeschriebener Feiertage
Anläßlich der Debatte um die Streichung von Feiertagen möchte der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) auf den tendenziös-christlichen Charakter der deutschen Feiertage hinweisen. Obwohl die aktiven Mitglieder der beiden großen christlichen Kirchen nur noch eine verschwindende Minderheit der Bevölkerung darstellen, sind die gesetzlich verbindlichen Feiertage überwiegend auf diese Minderheit zugeschnitten.

Und dies selbst in den Bundesländern, in denen auch aktive und passive Mitglieder der Großkirchen zusammen nur noch eine Minderheitenrolle innehaben, so z.B. in den fünf neuen Bundesländern. Die Interessen von Atheisten, Muslimen, Juden, Hindus und anderer Bevölkerungsgruppen blieben bislang völlig unberücksichtigt.

Deswegen regt der IBKA an, zukünftig Feiertage mit religiösem Hintergrund nicht mehr allgemein gesetzlich vorzuschreiben, sondern jedem Bürger, gleich welcher Weltanschauung, ein "Kontingent" an Feiertagen (Kultustagen) gesetzlich, auch als individueller Anspruch gegenüber einem Arbeitgeber, zu verbriefen.

Eine solche Kontingentregelung würde einerseits dem grundgesetzlich gewährleisteten Recht auf freie Religionsausübung genüge tun, andererseits aber nicht "Fronleichnam" oder den "Buß - und Bettag" der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, die keine aktiv praktizierenden Christen sind, allgemeinverbindlich überstülpen.

Eine solche individuelle Lösung würde der Wirtschaft auch die Probleme mit sogenannten "Brückentagen" erleichtern. Es würden an bestimmten Tagen nicht, wie bislang, alle Arbeitnehmer zur gleichen Zeit ihre "Feiertage" beanspruchen.

"Die Diskussion um die Feiertage gibt den Landesgesetzgebern zusätzlich die Möglichkeit, die Feiertagsgesetze von alten Zöpfen zu befreien", so Rudolf Ladwig, stellvertretender Vorsitzender des IBKA, "schließlich ist es vielen Jugendlichen (www.tanzverbot.de), aber nicht nur diesen, unverständlich, z. B. am sogenannten Gründonnerstag oder anderen Feiertagen gerade nicht "feiern" zu dürfen. Und dies in einer Gesellschaft, die erfreulicherweise eine zunehmend geringere emotionale Bindung an diese verordneten christlichen Feiertage verspürt. Die Landesgesetzgeber sollten die Gesetze endlich den gesellschaftlichen Realitäten anpassen.


Der_Basiskatholik_der_mit_Atheisten_sich_nicht_scheut_gemeinsame_Sache_zu_machen schrieb:Zusätzlich gehen viele Christen auch gerne tanzen.

Vielleicht sieht man sich ja mal ? :wink: :wink:

Gerhard schrieb:Gerhard

Notker
#49
Ich habe gerade mal in das Feiertagsgesetz von Baden-Würtemberg geschaut. Danach sind dort Tanzveranstaltungen an Fronleichnam nur in der Zeit von 3:00 Uhr bis 11:00 Uhr verboten. Das kann meines Erachtens nur dazu führen, daß am Vortag die Disco etwas früher geschlossen werden muß. Für den Betrieb am Fronleichnamstag selbst dürfte es kein Hindernis darstellen; die üblichen Öffnungszeiten liegen doch deutlich nach 11:00 Uhr morgens :wink:
#50
Zitat:4. Die Prozession - ein Zeugnis für den Herrn

Liebe Schwestern und Brüder, was dem Fronleichnamfest ein besonderes Gepräge gibt, ist die Prozession mit dem Allerheiligsten durch die Straßen unserer Städte und Dörfer. Man kann sie deuten als ein sprechendes Zeichen dessen, was Kirche ist. Sie versteht sich ja als das auf Erden pilgernde Gottesvolk, das mit seinem Herrn unterwegs ist auf dem Weg durch die Geschichte. Auf diesem "Weg durch Prüfungen und Trübsal" wird sie gestärkt und getragen von der Kraft und Treue ihres Herrn (vgl. LG 8), der bei ihr ist und mit ihr geht bis ans Ende der Zeiten.
Die Fronleichnamprozession ist aber auch - heute wie an ihrem Ursprung - Bekenntnis unseres Glaubens an den unter uns anwesenden Herrn - nicht im Sinne einer prunkvollen Machtdemonstration, sondern als Ausdruck unserer Dankbarkeit und Freude darüber, dass der Herr uns so nahe ist! Sie will schließlich auch - und nicht zuletzt - den Segen Gottes aus dem geschützten Raum unserer Kirchen hinaustragen in die Welt. An den vier Stationsaltären werden wir wieder den Segen herabrufen auf die Kirche und die gesamte Christenheit, auf unser Volk und die ganze Menschheit, auf unsere Stadt und ihre Bewohner. Und wir werden beten für das Gedeihen der Früchte der Erde und unserer Arbeit.

Liebe Schwestern und Brüder, so wollen wir gleich betend und singend den Herrn durch unsere Stadt tragen, wir, die Pilger auf dieser Erde, die mit ihm unterwegs sind zur ewigen Heimat.
Amen

Auch Bischof Dammertz sieht keine Machtdemonstation im Fronleichnamsfest, wie aus dem zitierten Text deutlich wird.
Nein, ich bin nicht nachtragend, wieso auch. Der verlinkte Text jedenfalls war interessant.

Ich kann den verlinkten Text, genannt Petition allein deshalb schon nicht unterzeichen, weil ich mich mit meiner Kirche auch identifiziere; mit Unterzeichnung erkläre ich das Gegenteil.

Das mit den Religionsspiziefischen Feiertagen hört sich erst ein mal gut an. Da wäre nur die Frage, ob es für die Betriebe und Menschen auch wirklich Praktikabel und von Vorteil wäre. Ich hätte da gewisse Zweifel.

Sicherlich werden die Unterschiedlichen Meinungen zwischen uns in gewissen Fragen bestehen bleiben, aber das ist auch nicht Ziel einer Diskussion/Gesprächs, daß nachher alle mit der gleichen Meinung/Auffasssung da heraus kommen.

Ein anderer Teil ist in gewisser Weise Glatteis und über einen Teil muß ich erst noch mal nachdenken. Und da es schon spät ist, wünsche ich erst ein mal eine Gute Nacht.

Gruß
Gerhard
#51
@ Gerhard: http://www.shn.ch/pages/artikel.cfm?id=88296

Lies dir das mal durch, speziell den letzten Satz. das spiegelt genau das wider, was ich auch schon gesagt habe.
#52
Spock schrieb:Es ist heutzutage, gerade in der Region, in der ich wohne, noch immer so, dass die Kirche heilig ist und wenn ihre Führer - und wenn es nur der Pfarrer ist, mal Dreck am Stecken haben, wird dies gerne unter den Tisch fallen lassen.

Schaffhausener Nachrichten schrieb:Ein Drama sei die Rolle der Eltern des missbrauchten Jugendlichen, sagte der Anwalt. Einer der Brüder des Opfers habe schon zwei Jahre früher «ausgepackt». Die tief religiösen Eltern seien aber gegen eine Anzeige gewesen.

Schade, daß nicht die Eltern der zuerst betroffenen Kinder zur Anzeige gegriffen haben, dann hätte weiterer Schaden verhindert werden können und etliche der Betroffenen Kinder geschützt werden können.

Im bezogenen Artikel wird auf Machtstrukturen der Kirche hingewiesen, die aber nicht näher erleutert werden. Zumindest einen Teil des Problems könnte man auch darin sehen, daß die dementsprechenden Eltern auf keinen Fall auffallen wollten und nicht ins Gerede kommen wollten, und das hat nur noch wenig mit Religion zu tun.

Daran kann ich nichts heiliges sehen; eher teufliches.

Gerhard
#53
Das ist aber genau der Grund, warum viele sich nicht trauen, eine Anzeige zu machen und zwar weil sie religiös sind. Das hat insofern schon mir der Religion zu tun. Ein Atheist sähe darin keinen Hinderungsgrund.
#54
Gerhard schrieb:Zumindest einen Teil des Problems könnte man auch darin sehen, daß die dementsprechenden Eltern auf keinen Fall auffallen wollten und nicht ins Gerede kommen wollten, und das hat nur noch wenig mit Religion zu tun.

Spock schrieb:Das ist aber genau der Grund, warum viele sich nicht trauen, eine Anzeige zu machen und zwar weil sie religiös sind. Das hat insofern schon mir der Religion zu tun. Ein Atheist sähe darin keinen Hinderungsgrund.

Ein Atheist hätte sicherlich mit der möglichen Rufschädigung der Kirche kein Problem...

...aber in Bezug auf ihren, seinen eigenen Ruf könnte das durchaus auch anders sein.
#55
Gerhard schrieb:
Gerhard schrieb:Zumindest einen Teil des Problems könnte man auch darin sehen, daß die dementsprechenden Eltern auf keinen Fall auffallen wollten und nicht ins Gerede kommen wollten, und das hat nur noch wenig mit Religion zu tun.

Spock schrieb:Das ist aber genau der Grund, warum viele sich nicht trauen, eine Anzeige zu machen und zwar weil sie religiös sind. Das hat insofern schon mir der Religion zu tun. Ein Atheist sähe darin keinen Hinderungsgrund.

Ein Atheist hätte sicherlich mit der möglichen Rufschädigung der Kirche kein Problem...

...aber in Bezug auf ihren, seinen eigenen Ruf könnte das durchaus auch anders sein.
Glaubst du, ein Atheist würde einen anderen Atheisten nicht anzeigen?
#56
Gerhard schrieb:Ein Atheist hätte sicherlich mit der möglichen Rufschädigung der Kirche kein Problem...

...aber in Bezug auf ihren, seinen eigenen Ruf könnte das durchaus auch anders sein.
Mir ist Wurst, wer sich an meinem Kind vergreift, da seh ich in erster Linie mein Kind und da greif ich bei jedem durch.
#57
Anonymous schrieb:
Gerhard schrieb:
Gerhard schrieb:Zumindest einen Teil des Problems könnte man auch darin sehen, daß die dementsprechenden Eltern auf keinen Fall auffallen wollten und nicht ins Gerede kommen wollten, und das hat nur noch wenig mit Religion zu tun.

Spock schrieb:Das ist aber genau der Grund, warum viele sich nicht trauen, eine Anzeige zu machen und zwar weil sie religiös sind. Das hat insofern schon mir der Religion zu tun. Ein Atheist sähe darin keinen Hinderungsgrund.

Ein Atheist hätte sicherlich mit der möglichen Rufschädigung der Kirche kein Problem...

...aber in Bezug auf ihren, seinen eigenen Ruf könnte das durchaus auch anders sein.
Glaubst du, ein Atheist würde einen anderen Atheisten nicht anzeigen?

Ich habe nirgendwo geschrieben, daß ein Atheist keinen anderen Atheisten anzeigen würde.
#58
Spock schrieb:
Gerhard schrieb:Ein Atheist hätte sicherlich mit der möglichen Rufschädigung der Kirche kein Problem...

...aber in Bezug auf ihren, seinen eigenen Ruf könnte das durchaus auch anders sein.
Mir ist Wurst, wer sich an meinem Kind vergreift, da seh ich in erster Linie mein Kind und da greif ich bei jedem durch.

Ich denke, wenn so etwas zur Kenntnis kommt ist es egal, welches Kind das ist und ich hoffe auch, daß jede/r da sofort für Abhilfe sorgt.
#59
Gerhard schrieb:Ich habe nirgendwo geschrieben, daß ein Atheist keinen anderen Atheisten anzeigen würde.

Gerhard schrieb:Ein Atheist hätte sicherlich mit der möglichen Rufschädigung der Kirche kein Problem...

...aber in Bezug auf ihren, seinen eigenen Ruf könnte das durchaus auch anders sein.
Der untere Teil des Satzes klingt für mich schon sehr danach. Das klingt danach, dass, wenn der Ruf der Atheisten auf dem Spiel stünde, dann ginge dieser vor.

Gerhard schrieb:Ich denke, wenn so etwas zur Kenntnis kommt ist es egal, welches Kind das ist und ich hoffe auch, daß jede/r da sofort für Abhilfe sorgt.
Wie ich dir oben gezeigt habe, ist dem eben nicht so. Der ältere Bruder des jungen wurde auch schon missbraucht und die Eltern weigerten sich für "Abhilfe" zu sorgen. Erst dadurch wurde ermöglicht, dass auch der jüngere Bruder missbraucht wurde.
#60
Spock schrieb:
Gerhard schrieb:Ich habe nirgendwo geschrieben, daß ein Atheist keinen anderen Atheisten anzeigen würde.

Gerhard schrieb:Ein Atheist hätte sicherlich mit der möglichen Rufschädigung der Kirche kein Problem...

...aber in Bezug auf ihren, seinen eigenen Ruf könnte das durchaus auch anders sein.
Der untere Teil des Satzes klingt für mich schon sehr danach. Das klingt danach, dass, wenn der Ruf der Atheisten auf dem Spiel stünde, dann ginge dieser vor.

M.E. nach hat ein Christ mehr Verpflichtung, in einem solchen Fall einzugreifen. Du hast die Vermutung geäußert, daß Christen andere Christen(Priester usw) schonen würden, um die Instituttion Kirche zu schonen, und hast einen Zeitungsartikle mit dementsprechendem Beispiel verlinkt. So etwas darf in wie von uns besprochenen Fällen meines Erachtens nicht passieren und wäre ein schlimmer Fehlschluß. Im übrigen sind Christen und Atheisten genau die selben MENSCHEN, mit ihren Fehlern und Schwächen.

Spock schrieb:
Gerhard schrieb:Ich denke, wenn so etwas zur Kenntnis kommt ist es egal, welches Kind das ist und ich hoffe auch, daß jede/r da sofort für Abhilfe sorgt.
Wie ich dir oben gezeigt habe, ist dem eben nicht so. Der ältere Bruder des jungen wurde auch schon missbraucht und die Eltern weigerten sich für "Abhilfe" zu sorgen. Erst dadurch wurde ermöglicht, dass auch der jüngere Bruder missbraucht wurde.
In dem Fall war es so und das ist schlimm. ABer bitte nicht verallgemeinern, daß wäre immer nur alles in Bezug auf gläubige Christen.

Leider hat es in der letzten Zeit auch einige Fälle von Kindstötungen durch Personen, die bereits wegen dementsprechender Straftaten aufgefallen waren. Auch hier hatten leider in diesem Fällen Experten die für den Staat arbeiten die ehemaligen Täter für ungefährlich erklärt oder aus anderen Gründen freigelassen oder eher wieder auf mögliche Opfer losgelassen. Alles tragische Irrtümer? In diesen Fällen ist es durch oder im Auftrage des Staates geschehen.

Übrigens der Papst hat in Bezug auf die Fälle in des USA auch einiges persönlich veranlaßt, damit in den Kirchen der USA die richtigen Konsequenzen gezogen werden.

Gerhard


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