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Eine Sufigeschichte
#16
@agnostik
was ist für dich typisch? Mystiker sind nicht nur Theoretiker. Egal ob du Hildegard von Bingen, Johannes vom Kreuz. Rumi oder Shams I Tabriz oder SAM Lewis nimmst. Sie alle haben nicht in der Einsidelei Ihr innerres Seelenheil gesucht, sondern ein relativ nomales Leben geführt
As Salamu Aleikhum
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#17
(06-09-2010, 07:36)zahira schrieb: @agnostik
was ist für dich typisch? Mystiker sind nicht nur Theoretiker. Egal ob du Hildegard von Bingen, Johannes vom Kreuz. Rumi oder Shams I Tabriz oder SAM Lewis nimmst. Sie alle haben nicht in der Einsidelei Ihr innerres Seelenheil gesucht, sondern ein relativ nomales Leben geführt

Sicher - aber nicht ausschließlich.

Es gibt auch sicher Mystiker, die ausschließlich das Leben im jeweiligen Augenblick - was ja schwierig genug ist - als ihren Weg ansehen und auch Lehrer, die Das mal erst ihren Schülern auferlegen oder ihnen dazu raten (z. B. Aurobindo, teilweise Osho/Bhagwan Sri Jahnesh). Ich weiß nicht, wie es bei den verschiedenen Zen-Lehrern damit aussieht - nicht einmal, ob sie den Zen als Teil der Mystik auffassen.

Noch mehr Lehrer sagen, dass man durchaus ein (relativ) normales Leben führen kann.

Aber ich stehe hinter meiner Super-Kurzfassung und kann es auch äußerst gründlich belegen Icon_lol - aber das würde zu weit von diesem thread wegführen.
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#18
Ein Mystiker, der in der Einsiedelei sein eigenes Seelenheil sucht [und sonst nichts] -
wäre das nicht ein höchst seltsamer 'Mystiker' :undecided:

übrigens - Die meisten Zen-Lehrer die ich kenne distanzieren sich ausdrücklich davon,
mit Mystik in Verbindung gebracht zu werden - wenn man näher nachfragt, verstehen sie
darunter aber eher Gefühlsduselei, Siddhi-Kräfte o.ä. - wenn ich 'Mystik' als 'Religion der
Erfahrung' definiere, dann würde Zen m.E. durchaus unter diesen Begriff fallen...
() qilin
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#19
(13-10-2010, 13:47)qilin schrieb: Ein Mystiker, der in der Einsiedelei sein eigenes Seelenheil sucht [und sonst nichts] -
wäre das nicht ein höchst seltsamer 'Mystiker' :undecided:

Nein - das ist umindest bei den indischen Mystikern wohl eher die Regel.

Denk mal an Ramana Maharishi und dessen lange Jahre in Tiruvannamalai, die er in vollem Schweigen in einer Art verbrachte, die man durchaus "Einsiedelei" nennen könnte.

Erst als er sein "Seelenheil gefunden" und als jnani voll stabilisiert war, hat er wieder gesprochen und hat die Menschen zu sich gelassen und ihre Fragen beantwortet.

Ich nehme Ramana als Beispiel, weil Du irgendwo geschrieben hast, dass Du ihn kennst.

Da gäbe es viele weitere - der Weg zur vollen Erleuchtung braucht i. A. die volle und ungeteilte Konzentration des Menschen - wie die Mystiker nach der Erleuchtung damit umgehen, ist eine andere Frage. Das ist individuell verschieden. Aurobindo blieb Einsiedler, Ramakrishna nicht etc.
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#20
Es ist schwierig, aber nicht unmöglich während man einen normalen Alltag lebt so in die innere Vertiefung zu gehen dass man wirklich große Fortschritte macht. Wenn der Grundstock gelegt ist, kann man auch während man einen normalen Alltag lebt immer weiter gehen in seiner Entwicklung. Jedoch ganz ohne zweitweiligen Rückzug "Erleuchtet" zu werden ist in heutiger Zeit vermutlich noch weniger möglich als vor 1000 Jahren, weil es heute schon in der Stille viel "turbulenter" zugeht als damals. Unsere Luft schwirrt ja fast schon von den ganzen Wellen die uns umgeben. Zumindest empfinde ich das an manchen Orten so. Und da ist es schwerig innerlich still und achtsam zu sein, sogar wenn man mehrere Tage alleine und in Schweigen verbringt.

Wo immer Du Dich
Befindest,
Ob beim Beten
Oder im täglichen Leben,
Besinne Dich auf Gott.
Bei dem was Du ißt,
Was du trinkst,
Wen Du heiratest,
Sei Dir immer bewusst, daß
Er beides ist
Der Betrachtete
Und der Betrachtende.

Abd Al-Kader
As Salamu Aleikhum
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#21
(13-10-2010, 17:20)agnostik schrieb: Denk mal an Ramana Maharishi und dessen lange Jahre in Tiruvannamalai, die er in vollem Schweigen in einer Art verbrachte, die man durchaus "Einsiedelei" nennen könnte.
...
Aurobindo blieb Einsiedler, Ramakrishna nicht etc.

Ja - weswegen ich Maharshi und Ramakrishna auch höher schätze als Aurobindo.
Zeiten des Schweigens und der Einsamkeit sind oft nötig, aber nicht Selbstzweck.
'Sein eigenes Seelenheil zu suchen und sonst nichts' ist m.E. 'spiritueller Egoismus'
(nach Tschögyam Trungpa) - das was das Mahayana [nicht ganz zu recht] dem
'Hinayana' vorgeworfen hat. Um die Bildsprache des Zen zu verwenden - beim 8.
Ochsenbild stehen zu bleiben
() qilin
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#22
(13-10-2010, 17:50)zahira schrieb: Es ist schwierig, aber nicht unmöglich während man einen normalen Alltag lebt so in die innere Vertiefung zu gehen dass man wirklich große Fortschritte macht.

Ja, ich denke auch dass es schwierig ist, dass wir aber auch besser gerüstet sind dafür
als in früheren Zeiten. In einem Gespräch hat Bruder David [Steindl-Rast] einmal das
frühere Kloster- und Einsiedler-Leben verglichen mit dem des heutigen Menschen -
jenes mit den Insekten und Krebsen, die ein äußeres Skelett brauchen, und dieses
mit den Wirbeltieren, die ihr Skelett innen tragen und entsprechend flexibler sind.
Zeiten der Ruhe und Einsamkeit sind wohl auch heute noch nötig, aber der Wechsel
ist schneller möglich...
() qilin
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#23
Nun ja - man sagt ja, dass der nächste Buddha, Matraiya, aus dem Westen kommen soll.

Vielleicht ist er ja ein banker :icon_wink:
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#24
Wie viel Erfahrung habt ihr mit dem Wechsel von Retreat/Stille zu Alltag?

Ich mach jedes Jahr ein bis zweimal Retreat zwischen 5 und 15 Tagen und schieb öfter mal ein Wochenende ein. Nach mehr als 5 Tagen kann ich nicht direkt am nächsten Tag zur Arbeit gehen. Da ist Einkaufen im Supermarkt schon anstrengend, weil ich so offen und empfänglich für die genze Schwingung aus der Umgebung bin. Je nachdem was für Menschen mann dann um sich hat kann es einem zimlich heftig den Magen oder den Kreislauf verbiegen.
Egal ob Bänker, Ingenieur oder sonst ein Job bei dem man mit Menschen zu tun hat, bei dem man schnell reagieren und denkien muss, ist es nicht einfach, weil ein Rückzug in die Stille mich für das normale Alltagsleben zu langsam macht. Deshalb bin aich auf Banker Buddha gespannt.
As Salamu Aleikhum
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#25
Hallo Zahira,

ganz so heftig habe ich es nicht erlebt, aber So. Abend vom Retreat heimkommen
und am Mo. Morgen zur Arbeit gehen ist wirklich eher stressig... :icon_neutral:
Umgekehrt ist's einfacher :icon_cheesygrin:

Häufig werden (möglicherweise mit aus diesem Grund) Retreats auch so gelegt
dass sie Samstagabend oder So. Mittag enden. Inzwischen für mich aber weniger
Problem, da ich in Pension bin... :icon_wink:
() qilin
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#26
Also Full retreat ;)
Aut viam inveniam aut faciam
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#27
Bei den retreats "in voller Stille" bei denen ich war, endete das retreat samstags abends - Sonntag bis zur Abreise war dann normal. Besprechung usw.

DAS Geschnattere untereinander, das dann los war :icon_cheesygrin:

Nix von Stille, die weiterwirkte - die Atmosphäre war emotional aufgeladen - mit Lachanfällen, Tränenausbrüchen.

M. W. haben auch die Benedektiner, die sonst in voller stille leben, einen Tag "Feiertag davon" - und an diesen Tagen soll es bei ihnen genau so sein!

Ich selbst habe dann am Arbeitstag keine Probleme gehabt - aber ich bin da auch recht robust. Wohl generell eigentlich zu wenig sensitiv für echte Fortschritte gewesen, über die ich immer wieder staunend lese. Mein Allerwertester ist zu dick für abheben - oder astrologisch gesehen: ich habe zu wenig Luft bei der Stellung meiner Planeten (ich bin bekennende Esoterikerin) Icon_smile
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#28
Das gelächter, gequassel und die Aufgeregtheit nach Retreatseminaren kenn ich auch und ist nicht so mein Fall. Deshalb mach ich alleine Retreat. Ich mit mir und hinterher ist dann immer noch "Ruhe im Karton", nur mein Junior da erst mal, wenn überhaupt, so kann ich langsam wieder in den Alltag einsteigen. Das ist mehr mein Ding.
Robustheit ist eher hilfreich für Fortschritte, man hebt nicht ab, sondern bleibt mit Mutter Erde verhaftet. Da kann man viel experimentierfreudiger sein hab ich mir sagen lassen. Ich bin gut geerdet, deshalb hat es lange gedauert bis sich was bewegt hat, aber jetzt hab ich dadurch einen Felsen der mich hält und das macht es mir leicht alleine ins Retreat zu gehen ohne Angst verloren zu gehen ;o)
As Salamu Aleikhum
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#29
Ach ja - die meisten meiner retreats waren auch Einzelretreats.

Nein - Probleme hatte ich da auch nicht hinterher - eher das Gegenteil.
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