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Sichtweise auf andere Religionen
#31
(03-02-2010, 23:12)Gundi schrieb:
(03-02-2010, 19:17)Romero schrieb: Wozu dient sie deiner Meinung nach?
Hallo Romero,
ich will dir natürlich die Antwort auf diese Frage nicht schuldig bleiben.

Ich sehe dass eigentlich ähnlich wie zahira, also dass jeder Mensch seinen ganz persönlichen Weg zu Gott finden muss

seh ich völlig anders

mensch muß da gar nichts

er kann sich natürlich auf dem weg zu einem gott wähnen, wenn ihm das ein anliegen ist oder auch nur spaß macht (neutral formuliert: wenn er das so empfindet). aber warum sollte er das müssen?

(03-02-2010, 23:12)Gundi schrieb: Ich denke viele Atheisten sehen in Religion solch ein Werkzeug. Und ich stimme dem auch teilweise zu. Aber man sollte auch die andere Seite der Medailie sehen: Religion kann Menschen ungeheuer viel Kraft geben, ihnen Trost spenden, ihnen vieleicht Halt im Leben geben.
Ich denke dieser Aspekt ist für viele Menschen sehr wichtig und sollte daher auch bedacht werden.
Oder was denkt ihr?

nach welcher definition von "religion"?

ich würde eher sagen, der glaube kann kraft geben usw. an welcher religion er sich dabei orientiert oder auch nicht, ist zweitrangig
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#32
Merhaba!
@Gundi
du schreibst "Religion kann Menschen ungeheuer viel Kraft geben, ihnen Trost spenden, ihnen vieleicht Halt im Leben geben.
Ich denke dieser Aspekt ist für viele Menschen sehr wichtig und sollte daher auch bedacht werden.
Oder was denkt ihr?

Ja, das denke ich auch.

@Petronius
ob man Kraft und Trost in der Zugehörigkeit einer Religionsgruppe oder im Glauben findet spielt meines erachtens keine große Rolle. Wichtig ist doch nur dass man überhaupt Kraft, Trost und Unterstützung für den Alltag oder in Notsituationen finden kann, oder nicht?

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage ob man auch in logischen Schlussfolgerungen Kraft und Trost finden kann?
Was sagen die Fachmänner dazu?
As Salamu Aleikhum
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#33
(04-02-2010, 20:33)zahira schrieb: ob man Kraft und Trost in der Zugehörigkeit einer Religionsgruppe oder im Glauben findet spielt meines erachtens keine große Rolle

nicht, was die zweckmäßigkeit betrifft. da geb ich dir recht

ob man nun trost in der zugehörigkeit zu einer gruppe (familie, freundeskreis, kirchenmitglieder) findet oder in einer persönlichen glaubenshaltung - beides funktioniert. wahrscheinlich sogar nach dem gleichen mechanismus, aber auf unterschiedlicher bezugsebene

Zitat:Wichtig ist doch nur dass man überhaupt Kraft, Trost und Unterstützung für den Alltag oder in Notsituationen finden kann, oder nicht?

auf jeden fall. das möchte ich auch keinem gläubigen absprechen, ich sehe es ja auch bei manchen von ihnen

Zitat:In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage ob man auch in logischen Schlussfolgerungen Kraft und Trost finden kann?
Was sagen die Fachmänner dazu?

gut gegeben! Icon_smile

trost wohl nicht, aber kraft in gewisser weise schon. man kann sich auf sie verlassen


aber für die differentialdiagnose ist sicher ein zweitkonsilium von fachmännern angebracht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#34
@Petronius
was meinst du mit gut gegeben! ??
du schreibst:
trost wohl nicht, aber kraft in gewisser weise schon. man kann sich auf sie verlassen

Sorry, aber wenn ich das lese denke ich, dass für mich Logik aufgrund ihrer Verlässlichkeit eher "Kraftraubend" ist, weil sie mich begrenzt.

Ich bin 160cm groß, wiege 52 Kilo und treibe keinen Kraftsport. Mein Vater ist 180 cm groß 75 Jahre alt und wiegt ca120Kilo. Wir haben vor einigen Jahren zusammen Bäume geschnitten, dabei ist er von der Leiter gefallen. Da er Blutverdünnungsmedikamente nimmt war das sehr gefährlich. Ich hatte dummerweise kein Handy dabei und deshalb keine andere Möglichkeit als ihn schnell in mein Auto zu packen und ins Krankenhaus zu fahren. Er konnte sich fast nicht mehr bewegen. Ich musste ihn also irgendwie auf den Beifahrersitz bekommen. Hätte ich anstatt zu beten und auf Gottes Unterstützung zu vertrauen angefangen logisch über die Situation nachzudenken hätte ich vermutlich nicht mal versucht ihn ins Auto zu schleppen. Aber ich hab es geschafft. Alhamdulillah!
Hoffe das war jetzt nicht allzu Offtoppic (kann es ja vielleicht als Untermauerung meine Sichtweise als Gläubige auf Atheismus anstat einer anderen Religion deklarieren??) ;o)
lg
As Salamu Aleikhum
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#35
(04-02-2010, 22:08)zahira schrieb: @Petronius
was meinst du mit gut gegeben! ??

das war ein kompliment

(04-02-2010, 22:08)zahira schrieb: Sorry, aber wenn ich das lese denke ich, dass für mich Logik aufgrund ihrer Verlässlichkeit eher "Kraftraubend" ist, weil sie mich begrenzt

im hinblick auf das folgende glaube ich, daß wir da unterschiedliche auffassungen von "logik" vertreten

(04-02-2010, 22:08)zahira schrieb: Ich bin 160cm groß, wiege 52 Kilo und treibe keinen Kraftsport. Mein Vater ist 180 cm groß 75 Jahre alt und wiegt ca120Kilo. Wir haben vor einigen Jahren zusammen Bäume geschnitten, dabei ist er von der Leiter gefallen. Da er Blutverdünnungsmedikamente nimmt war das sehr gefährlich. Ich hatte dummerweise kein Handy dabei und deshalb keine andere Möglichkeit als ihn schnell in mein Auto zu packen und ins Krankenhaus zu fahren. Er konnte sich fast nicht mehr bewegen. Ich musste ihn also irgendwie auf den Beifahrersitz bekommen. Hätte ich anstatt zu beten und auf Gottes Unterstützung zu vertrauen angefangen logisch über die Situation nachzudenken hätte ich vermutlich nicht mal versucht ihn ins Auto zu schleppen. Aber ich hab es geschafft. Alhamdulillah!

ich kann deine beeindruckende (weil als autor des beitrags "petronius" genannt wird, muß ich wohl ausdrücklich bemerken, daß das nicht sarkastisch gemeint ist) geschichte vielleicht ganz gut nachvollziehen. auch mein alter herr ist wegen seiner schlaganfall-medikation sehr gefährdet, wenn er sich verletzt. und läßt es sich trotzdem nicht nehmen, in den bäumen herumzuturnen

ja, wenn man meint, die logik müsse erzwingen, daß auch in extremsituationen, wo das adrenalin nur so sprudelt, die leistung nicht über das normal hinausgehen kann - der sieht die logik widerlegt

aber diese art logik habe ich nicht gemeint

(04-02-2010, 22:08)zahira schrieb: Hoffe das war jetzt nicht allzu Offtoppic (kann es ja vielleicht als Untermauerung meine Sichtweise als Gläubige auf Atheismus anstat einer anderen Religion deklarieren??) ;o)

es war weder off topic noch ungeeignet, die sichtweise gläubiger zu illustrieren. es spricht auch nichts dagegen, situationen, wo es noch mal gut gegangen ist, einem fürsorglichen gott zuzuschreiben. ich habe bei so manchem erlebt, wie ihm eben diese vorstellung kraft gegeben hat - um wieder direkt zum thema zurück zu kehren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#36
(04-02-2010, 20:33)zahira schrieb: In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage ob man auch in logischen Schlussfolgerungen Kraft und Trost finden kann?
Was sagen die Fachmänner dazu?

Mhh... also ich denke logische Schlussfolgerungen sind sehr wichtig, da sie uns helfen uns in unserer Welt zurechtzufinden und diese zu verstehen. Aber für Kraft und Trost sind sie eher ungeeignet, denke ich.
Ich glaube die Kraft aus dem Glauben schöpft sich vor allem daraus, dass dieser die Möglichkeit offen lässt für unlogische Entwicklungen, für "Wunder".
Ich denke jeder der die Erfahrung einer schlimmen, vieleicht unheilbaren Krankheit gemacht hat hofft auf die Möglichkeit, dass es bei ihm doch wieder gut wird, dass er die Ausnahme bildet. Vieleicht würde ich Glauben daher auch ein wenig mit Hoffnung in Verbindung bringen. Und aus dieser Hoffnung entsteht dann auch Kraft und Trost.
Ich denke logische Schlussfolgerungen können so etwas eher nicht erreichen.
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#37
Das ewige Dilemma aller Vulkanier... :icon_cheesygrin:
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#38
(04-02-2010, 20:33)zahira schrieb: In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage ob man auch in logischen Schlussfolgerungen Kraft und Trost finden kann?
Was sagen die Fachmänner dazu?

Ja, man kann durch logische Schlussfolgerungen Kraft und Trost finden, es wäre aber nicht besonders geschickt dies als einzige Quelle dafür zu zu lassen.
Viele Situationen in denen ein Mensch besonders stark auf Kraft und Trost angewiesen ist, sind dadurch gekennzeichnet, dass er einen durch die extremen Umstände sehr eingeschränkten Blick auf die Welt hat. Jemand, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist wird in vielen Fällen erst einmal nur sehen, was er alles nicht mehr machen kann. Viel liebgewonnenes ist nicht mehr möglich. Zu sehen, dass eine versiegende Quelle von Glücksmomenten nicht einen Verzicht auf Glück zur Folge haben muss oder auch nur zwangsläufig zu einer Reduktion von Glück führen muss ist mit Sicherheit tröstlich.

Man sollte auch nicht unter den Tisch fallen lassen, dass Glaube zwar durchaus in Notsituationen Kraft spenden, sondern diese ebenfalls rauben kann. Wenn ich emotional in einem Tal bin und dieses 'Gott' anlaste und so noch Zweifel an meinem vermeintlichen Anker im Leben aufkommen ist das wohl alles andere als kraftspendend.
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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#39
(05-02-2010, 14:48)Rao schrieb: Das ewige Dilemma aller Vulkanier... :icon_cheesygrin:

Da die keine Gefühle kennen brauchen sie vermutlich auch keinen Trost Eusa_think
As Salamu Aleikhum
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#40
die kennen gefühle, brechen alle paar jahre(ich glaub 7)aus. dann sind die total am durchdrehen...gibt ein paar folgen in denen das vorkommt Icon_lol
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#41
Jaja,..das Pon Farr, dann werden die Spitzohren spitz,..lol
Aut viam inveniam aut faciam
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#42
Ist das die Brunftzeit auf Vulkan, oder was?
Beste Grüße, K - G - B

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#43
Also brauchen auch Logiker (Vulkanier) Trost, wenn auch nur alle paar Jahre (wenn die Gefühle "ausbrechen/durchbrechen", ob wegen "Paarungszeit oder einer anderen Situation in der sie erforderlich sind ist egal)
Kenn ihr euch da aus? Worin finden Sie Trost?
Ich frage weil mich wirklich interessiert was atheistisch und/oder rein logisch denkende Menschen tröstet.
Vielleicht haben sie auch eine Art Religion oder Glaubenssystem?

Ich stelle diese Frage zur Aufhellung meine Sichtweise als Gläubige auf Atheismus/an Logiker anstelle einer anderen Religion.
LG
As Salamu Aleikhum
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#44
(07-02-2010, 16:03)zahira schrieb: Ich frage weil mich wirklich interessiert was atheistisch und/oder rein logisch denkende Menschen tröstet

menschliche zuwendung
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#45
Wo siehst Du da das große Problem? Menschen ziehen m.E. alle Trost einfach daraus, dass sie Situationen, die sie zur Verzweiflung zu treiben scheinen neu einordnen, dass sie die eigene Perspektive verändern. Dabei ist es für jeden wichtig, dass das neue Bild der Situation nicht nur besser aussieht, sondern auch noch plausibel ist. Für den einen ist es schon tröstlich zu hören, dass die schwere Krankheit ein Teil von Gottes Plan sei und womöglich ein Zeichen dafür im Paradies umso reicher belohnt zu werden.
Für den anderen ist es tröstlich ein Leben nach den eigenen Vorstellungen geführt und nichts verpasst zu haben, was er sich vorgenommen haben oder auch nur zu wissen, dass es bestimmten Menschen, die er liebt gut geht.

Trost ist die Kunst dort hinzusehen, wo es nicht weh tut. Es scheint mir, dass viele Religiöse wirklich Meister dieser Kunst sind.
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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