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Zurück zum Glauben finden
#16
(27-01-2010, 14:35)Jezul schrieb: Könnt ihr mir helfen, wieder richtig zu glauben? Ich weiß den Weg muss ich selber finden, aber könnt ihr mir dabei helfen?
Gegenfrage: Was verstehst du unter „richtig glauben“? Könnte es sein, dass du ein Glaubensbild pflegst, was der Entwicklung deiner Persönlichkeit nicht mehr entspricht. Im Allgemeinen kommen Menschen nicht mit einer Überzeugung von Kindertagen bis zum Alter aus. Die biblischen Geschichten bieten gewisse Vorstellungen davon an, was gut – dort heißt es „gottgefällig“ ist. Diese sind größtenteils zeitbedingt und können in der Form nicht ein ganzes, komplexes Leben bestimmen.

So werden auch in Bibelkreisen – zumindest der evangelischen Christen – die Vorstellungen dieser Schriften hinterfragt und sogar angepasst. So geschehen auf dem Gebiet Ehe und Familie, Sexualität und Verantwortung.

Die Ausführungen von Hikikomori möchte ich auch aus evangelischer Sicht ausdrücklich unterstützen. Vorstellungen vom Gotteswillen, von Hölle und Strafe sind und bleiben Mutmaßungen oder Erziehungsmaßnahmen. Nichts davon gibt es wirklich genau wie bei Dämonen und magischen Fähigkeiten bestimmter Personen.

Natürlich fällt es schwer, alte Vorstellungen einfach fallen zu lassen. Vielleicht hilft dir die Vorstellung, dass die antiken, ethischen Forderungen der Bibel einmal gegenüber den Vorgängern erhebliche Fortschritte in der kulturellen Entwicklung darstellten. Dies sollte uns ermutigen, den Wertvorstellungen der Neuzeit einen gleichrangigen Platz einzuräumen im Sinne eines Verhaltens hin zu mehr Menschlichkeit (z. B. Menschenwürde, Achtsamkeit, Gerechtigkeit).
Atheisten sind mit ihrem Humanismus und der Ablehnung unklarer Autoritäten in der gleichen Situation. Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer hat den Sachverhalt mal provokant auf den Punkt gebracht: „Wir (Christen) müssen in Allem so handeln, als wenn es Gott nicht gäbe.“
Er wehrte sich heftig gegen das „Geborgensein in Gott“ also der Vorstellung, als entbinde uns Gott von den Grausamkeiten unserer Verantwortung vor dem Leid der Menschen. Diesen „Kuschelgott“ gibt es nicht.
Richard Dawkins hat in derselben Weise Recht. Traditionelle Gottesvorstellungen verführen zur Abgabe unserer Verantwortlichkeit, schlimmer noch: wir versäumen es, „fröhlich singend“ unsere Strukturen verantwortlich zu gestalten, so als ginge uns (Gläubige) das alles nichts an: Beispiel das Aufgehen der Schere zwischen arm und reich!

Fragen nach der Hautfarbe der Afrikaner haben natürlich mit Religion nichts zu tun. Adam und Eva sind typische Menschen gleichgültig, welche Hautfarbe sie hatten. Wir müssen in religiösen Dingen nicht Fragen beantworten, die sich auf der Sachebene bewegen. Die gegenwärtige kulturelle Entwicklung unterscheidet hier deutlicher Sach- von Wert-und-Sinnfragen als die Antike. Deshalb sind die Urgeschichten der Bibel bestenfalls archetypische Erzählungen, die uns etwas über die menschliche Situation sagen z. B. dass der Mensch mitleidensfähig ist, es schwer hat, leidet und sich stets um sein Dasein kümmern muss.

Die naturgeschichtliche Theorie von der Entstehung der Arten, Evolutionstheorie, bewegt sich rein auf der Sachebene und kann Wert- und Sinnfragen nicht beantworten.
Dass die vielen Geschichten der Bibel (Schriftensammlung) nicht widerspruchslos sein kann, sei nur am Rande erwähnt. Dazu gibt es im Forum schon viel Diskussion.

Begriffe wie „allmächtig“ oder „allbarmherzig“ (all-liebend) sind nur Verehrungsformen. All-Begriffe umfassen – aus philosophischer Sicht – auch ihre Widersprüche; deshalb sind sie in ihrer Anwendung irrelevant. Sie sind Ausdruck innigen Glaubens, mehr nicht.

Reinkarnation ist eine Lehre aus Indien und hat mit den christlichen Vorstellungen nichts zu tun. Wieder-geboren-werden kann eine beruhigende Vorstellung sein. Wenn man genauer darüber nachdenkt, steckt dahinter nicht mehr als die Furcht vor den Nicht-Sein.
Doch Nicht-Sein bedeutet auch: keine Bedürfnisse, keine Schmerzen mehr haben, Zerfließen im Ozean der universellen Wechselwirkungen und Informationen.
Die Natur hat nicht umsonst die Lösung für das Problem erfunden: Vererbung und Kultur.

Wenn wir schon an Gott glauben, dann eben auch daran, dass ER uns im Tode auffängt und wir getrost unseren Weg zum natürlichen Ende gehen können ohne überflüssige Vorstellungen, die nur Angst machen!

Leben aus Zufall: Es wird immer wieder erzählt, die Evolution beschreibe die Entstehung des Lebens aus Zufall oder durch Zufälle. Das ist direkt falsch, bedeutet aber nicht zugleich, dass deswegen dem Schöpfungsmythos der Bibel eine sachliche Grundlage zukommt.

Also: die Theorie sagt nur, dass sich die Arten entwickelt haben, indem mehrere Varianten an Nachkommen erzeugt werden – also nicht-identische Nachkommen. Die natürlichen Umgebungsbedingungen bevorzugen über Hunderte von Generationen diejenigen Nach-Nachkommen, die am häufigsten erfolgreich waren. Auf diese Weise setzen sich Arten durch, die den Umgebungsbedingungen am besten angepasst waren.

Die Entstehung der Varianten liegt eine äußerst komplexe Vererbung zugrunde, deren Mechanismen man nur in groben Zügen kennt, über unvollständige Verdauung von Fremd-DNA, den Einbau von Gensequenzen durch Viren bis hin zur Rückwirkung von Lebensumständen auf das Erbgut. Die Prozesse sind äußerst vielfältig und damit in einer gewissen Weise zufällig.

Die Entstehung des Lebens ist damit keineswegs beantwortet. Man weiß nur, dass dessen Grundbausteine allenthalben von selbst entstehen – auch heute noch (und heute mit Freude von Bakterien und Kleinlebewesen gefressen werden). In der Urzeit hatten sie aber Zeit, sich mit Membranen, die an vulkanischen Gesteinen des Meeres entstehen zu vereinigen.
Wie dies genau abgelaufen ist, weiß man aber nicht. Zumindest habe ich darüber nichts gelesen.

Da sich dies alles auf der Sachebene abspielt, sagt es zur Wert- und Sinnvorstellung des Menschen absolut gar nichts. Immerhin könnte die Schöpferkraft in diesen Selbstorganisationsprozessen gesehen werden. Wie Gott arbeitet, darüber sagt die Bibel nur: ES WARD.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#17
(27-01-2010, 14:58)Jezul schrieb: Die Worte Jesus widersprechen vielen Zitaten aus der Bibel.

Die Worte Jesu sind aber auch Teil der Bibel.

(27-01-2010, 14:58)Jezul schrieb: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben"
Jesus hätte das mit Sicherheit nicht unterstrichen.

Selbstverständlich, im Gegenteil:

Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde [werden] seine eigenen Hausgenossen [sein]. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wuerdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig (Matthäus 10.35-37)



(27-01-2010, 14:58)Jezul schrieb: Das Problem ist, dass ich viel zu gerne lebe als an die Evolution zu glauben. Laut Evolution gibt es keinen Gott und wir werden nur dieses eine Erdenleben haben.

So what? Lies was Hikkiomori geschrieben hat, völlig recht hat er.

(27-01-2010, 14:58)Jezul schrieb: Was der richtige Glaube ist, kann keiner sagen. Fraglich auch, ob überhaupt eine von den existierenden Religionen richtig ist.

Sehr gute Frage
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#18
(27-01-2010, 18:29)Romero schrieb:
(27-01-2010, 14:58)Jezul schrieb: Die Worte Jesus widersprechen vielen Zitaten aus der Bibel.

Die Worte Jesu sind aber auch Teil der Bibel.

(27-01-2010, 14:58)Jezul schrieb: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben"
Jesus hätte das mit Sicherheit nicht unterstrichen.

Selbstverständlich, im Gegenteil:

Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde [werden] seine eigenen Hausgenossen [sein]. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wuerdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig (Matthäus 10.35-37)

Naja, so eindeutig ist das nun nicht:

Gott hat geboten: "Du sollst Vater und Mutter ehren; wer Vater und Mutter flucht, der soll des Todes sterben."
Ihr aber lehret: Wer zum Vater oder Mutter spricht: "Es ist Gott gegeben, was dir sollte von mir zu Nutz kommen", der tut wohl.
Damit geschieht es, daß niemand hinfort seinen Vater oder seine Mutter ehrt, und also habt ihr Gottes Gebot aufgehoben um eurer Aufsätze willen.
Ihr Heuchler, wohl fein hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen:
"Dies Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir;
aber vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts denn Menschengebote sind." (Matthäus 15.4-9)
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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#19
(27-01-2010, 18:29)Romero schrieb:
(27-01-2010, 14:58)Jezul schrieb: Das Problem ist, dass ich viel zu gerne lebe als an die Evolution zu glauben. Laut Evolution gibt es keinen Gott und wir werden nur dieses eine Erdenleben haben.

So what? Lies was Hikkiomori geschrieben hat, völlig recht hat er.

Ich möchte das nochmals, obwohl schon mehrfach hier angesprochen, klarstellen. Ich beziehe mich dabei alleine auf Jezuls zweiten Satz, "Laut Evolution gibt es keinen Gott...":

Die Evolutionstheorie macht keinerlei Aussage darüber ob es einen Gott oder ein Leben nach dem Tod gibt.

Alles was die Evolutionstheorie tut ist die Entwicklung und Adaption von Leben an seine Umwelt zu erklären, was natürlich Gott als direkten Urheber dieser Anpassung und Formung ausschließt.
Da er dadurch quasi unterbeschäftigt erscheint für jemanden der glaubte Gott wäre der gestaltende Schöpfer jedes Lebewesens, da man sich zwangsläufig fragt was der Kerl denn sonst den ganzen Tag so treibt, stellt sich natürlich seine Existenz gleich ein gutes Stück unwahrscheinlicher oder zumindest unnötiger dar.

Allerdings läßt sich auch heute noch ohne logische Konflikte annehmen Gott hätte das Leben quasi gezündet, ihm seinen Funken eingehaucht und die Evolution wäre sein, zugebenermaßen geniales wenn auch auf Faulheit schließen lassendes, Handwerkszeug.
Insofern ist, wie auch schon Charles Darwin recht unbemerkt von seinen und sogar unseren Zeitgenossen anmerkte, die Evolutionstheorie keineswegs unvereinbar mit einem prinzipiellen Glauben an Gott, lediglich einige ganz bestimmte Auslegungen werden damit angegriffen. Was die Kreationisten ja auch heute noch tierisch nervt. (Man möge mir das Wortspiel vergeben.)
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#20
petronius schrieb:reinkarnation/karma und christlicher erlöserglaube schließen einander aus.
Woraus schließt Du das?
Die Reinkarnation war - allerdings nicht wie aus buddhistischer Sicht zu verstehen - lange Zeit Bestandteil des christl. Glaubens. Johannes der Täufer selber wird übrigens von Jesus v. N. als eine Wiedergeburt eines altestamentalischen Propheten bezeichnet (einer der nicht gelöschten Hinweise). Allerdings sind die Rückbleibsel dieser Lehrer einem römischen Machtspiel zum Opfer gefallen. Darüber hatte ich vor Monaten auch in diesem Forum hingewiesen. Angefangen haben diese Streichungen während des Konzils in Nicäa (4. Jh.). Im 6. Jh. ist sie praktisch ganz gelöscht worden, da sie - ebenfalls aus den damaligen Machtspielen heraus - nicht mehr in das damalige zu vermittelnde Glaubensbild der röm Kirche passten.

Gruß
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#21
(27-01-2010, 19:35)alwin schrieb:
petronius schrieb:reinkarnation/karma und christlicher erlöserglaube schließen einander aus.
Woraus schließt Du das?

aus allem, was mir bisher als christliche lehre vermittelt worden ist

Zitat:Die Reinkarnation war - allerdings nicht wie aus buddhistischer Sicht zu verstehen

eben. ich schrieb ja auch "reinkarnation/karma", denn darauf hat jezul sich bezogen:

Ich glaube an die Reinkarnation und soweit ich weiß hat auch Jesus persönlich über die Reinkarnation und das Karma gelehrt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#22
@petronius
Es mag zwar nicht mehr Bestandteil der kirchlichen Lehre sein, der christlichen ist es dennoch. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du Karma wegen des buddhistischen Touches ausgeschlossen. Auch das trifft in der Form nicht zu. Nicht das Karma macht den Unterschied, sondern die Form der angenommenen Reinkarnation.
Falls ich bei der DBU nochmals entsprechende Schriften finde, kann ich Dir gerne den Link dazu durchgeben.

Gruß
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#23
Merhaba Jezul
herzlich willkommen.
Du schreibst "zurück zum Glauben finden"
Warum zurück? Kann man die Zeit zurückdrehen? Sollte das Leben nicht aus fortwährender Weiterentwicklung bestehen? Gehen wir nicht immer weiter nach vorn?
Wie wär es wenn du eine Form von Glauben findest oder erkennst, die aus dem besteht was du selbst fühlst, glaubst, erkannt hast, in Anlehnung an die Kernaussagen der heiligen Schriften?
Unterhalte dich nicht nur mit atheistischen Freunden, sondern auch mit Freunden die Glauben, egal mit welcher Religion sie verbunden sind. Für mich war es sehr hilfreich und nützlich mich mit allen Religionen auseinanderzusetzen. In verschiedene Gotteshäuser zu Gebeten und Zeremonieren zu gehen. Vielleicht helfen dir Bücher mit religiösem Hintergrund.
Möge Gottes Licht dich führen.
Towards the one...
As Salamu Aleikhum
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#24
(27-01-2010, 21:41)alwin schrieb: @petronius
Es mag zwar nicht mehr Bestandteil der kirchlichen Lehre sein, der christlichen ist es dennoch. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du Karma wegen des buddhistischen Touches ausgeschlossen

nein, es ist ja auch nichts spezifisch buddhistisches. die hindus glauben schließlich auch dran

aber eben nicht die christen. da gibts ein "leben nach dem tod", und nicht noch eins und wieder eins und...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#25
Petronius schrieb:nein, es ist ja auch nichts spezifisch buddhistisches. die hindus glauben schließlich auch dran

aber eben nicht die christen. da gibts ein "leben nach dem tod", und nicht noch eins und wieder eins und...
Bei den Hindus sieht die Reinkarnation auch wieder anders aus. Was die Christen angeht, kannst Dich in dem Punkt nur auf die r.k. und bedingt die ev. beziehen. Schaue Dir mal die aramäisch-orthodoxen an. Von ihnen wurde übrigens diese Lehrdokumente über die Zeit und Vernichtungswut gewisser kath. Kirchenväter gerettet. Da meine Schwiegertochter aramäischen Glaubens ist, habe ich mich rein zufällig damit ausführlich beschäftigt. Wenn auch nur eine kirchl. Religionsgemeinschaft glaubt, daß dieses Thema gestorben sei, müßte sie in diesem Punkt wieder einen kardinalen Irrtum ihrerseits feststellen.
Im Bereich der syrisch-orthodoxen Kirchen sind hier noch etliche Dokumente (teilweise im Original) erhalten, die in diese Richtungen weisen. Daher unterscheide ich wohlweislich zwischen christlicher und kirchlichen Lehren, auch in anderen Aspekten. - Da wundert mich Deine Pauschalierung schon, wo Du doch sonst so gerne Wert auf Differenzierung legst.

Gruß
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#26
Erstmal danke für die vielen Antworten!

Zitat:Gegenfrage: Was verstehst du unter „richtig glauben“?

Mit richtig glauben meinte ich nicht richtig im Sinne von "nicht falsch".
Das war umgangssprachlich gemeint, richtig glauben im Sinne von fest glauben.



Zitat:Reinkarnation ist eine Lehre aus Indien und hat mit den christlichen Vorstellungen nichts zu tun.

Das hat mit den kirchlichen Vorstellungen nichts zu tun, mit den christlichen sehr wohl.



Zitat:Die Reinkarnation war - allerdings nicht wie aus buddhistischer Sicht zu verstehen - lange Zeit Bestandteil des christl. Glaubens.


Genau so ist es.

An was für einen Gott hat eigentlich Albert Einstein geglaubt? Weiß das jemand?
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#27
Soweit ich weiß, hat Einstein keiner bestimmten Konfession angehört, sondern sein eigenes Gottesbild entwickelt. Er glaubte an eine von Gott geschaffene Weltharmonie, die mit den Mitteln der Physik gefunden werden kann. Er glaubte also nicht an einen Gott, der aktiv in die Handlungen der Menschen eingreift.
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#28
(28-01-2010, 18:34)Jezul schrieb:
Zitat:Reinkarnation ist eine Lehre aus Indien und hat mit den christlichen Vorstellungen nichts zu tun.

Das hat mit den kirchlichen Vorstellungen nichts zu tun, mit den christlichen sehr wohl

mit welchen? in welcher christengemeinde hat man dir beigebracht, daß menschen im karmischen rad des lebens immer wieder geboren werden?

Zitat:
Zitat:Die Reinkarnation war - allerdings nicht wie aus buddhistischer Sicht zu verstehen - lange Zeit Bestandteil des christl. Glaubens

Genau so ist es

kannst du uns erklären, wie diese christliche vorstellung von reinkarnation konkret aussieht?

würde mich interessieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#29
Hallo, Jezul :)
Zu angeblichen Widerspruechen in "der" Bibel: Fragst Du den Schlachter, warum man vegetarisch leben soll? Wieso orientierst Du Dich bei kaempferischen Atheisten, was Juden / Christen / Muslime / Buddhisten etc. glauben - um aufgrund von "Argumenten" - chaotischster und teils voellig veralteter Art - dann sicherer zu sein, dass Dein Gefuehl, es gebe G0TT und Jesus auch, ok ist?
Das Wort "" stammt vom Hafen Byblos im Libanon, das war nichts weiter als zu einer bestimmten Zeit der bekannteste Umschlagplatz fuer Buecher, der fruehen Kirchen. Mokka, kennste? - ist ein Hafen, ueber den am meisten Kaffee-Bohnen verschifft wurden. Mehr besagt das Wort nicht.
Es hat sich halt als Wort so durchgesetzt, Hl.Schriften gesamt aus Judentum und Christentum "Bibeln" zu nennen, weil bei diesen besondere Srgfalt der Abschriften das Markensiegel war - damals.

- die juedischen und christlichen "Bibeln" als Zusammenstellungen lehramtlicher Manuskripte zum liturgischen und Hochschul-Lehr-Gebrauch unterscheiden sich nach der Koerperschaft, und wenn Kirchen sich als Nations-Kirchen definieren, wie Orthodoxe, Protestantische Kirchen (und auch in gewisser Hinsicht die syrisch-Aramaeische), konnten sie sich staatlich nur mit je eigener Hl.Schrift, Kirchensprache und Lehre als Koerperschaft anmelden und Rechtsschutz bekommen (als "anstaendig" und zu einem Rechtsstaat passend beglaubigt werden)
- die r-kath.Kirche richtet sich aber nicht prinzipiell an den Kreis der umgebenden Staatlichkeit, auch nicht allein den des roemischen Imperiums - ebenso nicht die "Alte Apostolische Kirche des Ostens" (auch Nestorianer genannt) - weil deren Rechts-Schritt, der mit der Taufe verbunden ist, jeden in seiner National-Angehoerigkeit uberuehrt laesst, also sich auch an Staatenlose und Ur-Voelker wenden kann. Daher gab es Alte-Apostolische und Katholiken schon im 3.-4.Jhd.ndZ bis nach China hin.

Daher sind es naturgemaess unterschiedliche Buecher-Sammlungen, wie es einer hier auch erwaehnt hat von seinen aramaeischen Erkundungen, dass ihre Hl.Schrift ein paar Buecher enthaelt, welche Katholiken nicht auch als ihre Hl.Schrift akzeptieren:

Wir als Juden haben Natur-der-Sache-gemaess keine Neues-Testament-Werke als Basis unserer Konfession, sondern nur die bis ins Roemerreich hinein uebrig gebliebenen hebraeischen Buecher, weil z.B.Hebraeisch uns als "Kirchensprache" zugebilligt worden war, als wir den Kanon innerirdisch festlegten, was fuer uns Hl.Schrift der Gemeinden ist, aber wir definieren das Juedisch-Werden ueber die Geburt aus einer juedischen Mutter bzw.wenn jemand eintritt, als Adoption ins Haus Abraham-Isaak-Jakob - daher konnten sich auch aethiopische Juden, die im 20.Jhd.erst wieder entdeckt wurden, die von Buechern nach der assyr.Deportation nur indirekt wussten, wieder einmuenden ins definierte Judentum derer von heute. Spaetestens hat uns ja immer wieder die aus anderen Muettern geborene "anders-nationale" Umgebung drauf hingewiesen, juedisch zu sein ...... - es ist also bei uns am wenigsten eine Frage, was wir fest fuer wahr setzen wuerden = "glauben"

- Katholiken haben die Hl.Werke kanonisiert, die in Griechisch vorlagen, weil das griechische (Alte und Neue Testament-Sammlung) Schrifttum bis inclusive der Johannes-Offenbarung ins Lateinische uebersetzt fuer die Christen-Bischoefe Roms vorlagen - die roem.kath. Kirchensprache war da eben schon Lateinisch. Daher haben sie keine in Aramaeisch vorliegenden anderen Texte dabei
- das wiederum konnten (As)-syrer-Aramaeer anders sehn, weil ihnen auf original Aramaeisch (ihrer Kirchensprache) eben noch etwas vorlag - in ihrer landeskirchlichen Sprache bekannt und im Lehr-Umsatz da war.

Wenn Atheisten sich nun plump ueber 1 "Bibel" erregen, zeigt es, dass die ca.200 Jahre verschlafen haben.
Zitat:Wer seinen Vater und seine Mutter verflucht - Tod wird er sterben
Zitat:Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde [werden] seine eigenen Hausgenossen [sein]. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wuerdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig (Matthäus 10.35-37)
zu Albert Einstein: er war ein geborener Jude und im Judentum wird nicht generell theologisch-dogmatisch Festgelehrtes praktiziert. Man verliert nicht die Zugehoerigkeit, Jude zu sein, durch eigen entstandene Ansichten ueber einzelnes, man bleibt juedisch, selbst wenn man dagegen waere - was er nnicht war (Einstein war nicht dagegen) und nimmt an, dass dies persoenliche Da-Seein nach dem biologischen Tod weiterhin existieren wird, man sich also in diesem Leben auf Zeit besser verantwortungsvoll benehmen sollte, denn wenn nicht, bleibt das an der Person "haengen" -

Forts.folgt.
mfG WiTaimre :)
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#30
Atheisten hätten 200 Jahre verschlafen ^^ Das ist der Spruch des Jahrhunderts, von jemandem, der an Jahrtausende alte, verstaubte Mythen glaubt...
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