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Hirnforschung - Warum Menschen glauben
#1
In der neuen Ausgabe der Zeitschrift bild der wissenschfaft (01/2010) lautet das Titelthema Hirnforschung - Warum Menschen glauben.

Das Thema unterteilt sich in drei Artikel:
Gläubige Gehirne (was in den Köpfen religiöser Menschen vor sich geht), Der Nutzen des Himmels (Gläubigkeit ein Produkt der Evolution oder Nebenprodukt der sozialen Intelligenz?) und Weltangst schürt die Gottesfurcht (Religiosität hängt von der psychischen Verfassung und der Qualität der Gesellschaft ab).

Werd mir die Artikel mal zu Gemüte führen und was dazu schreiben.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#2
erster Beitrag: Gläubige Gehirne
-Gehirn ein effektives Organ zur Mustererkennung, daher die Sinnsuche
-Skepzis ist ein Charaktermerkmal
-50% der Menschen favorisieren Paranormales, die anderen sind kritisch
-Psychologie teilt Menschen daher in Schafe und Böcke ein (nach einer Bibelstelle)
-Bei ersteren ist die rechte Gehirnhälfte beim Finden von Assoziationen besonders aktiv, bei den zweiten behält die rationalere Linke die Kontrolle
-führt dazu, dass Zusammenhänge konstruiert werden, wo keine sind
-Psychologie wertet Aberglaube als falsche Rationalisierung
-Aberglaube als konditionierte Verhaltensformung (Stichwort Behaviorismus, Skinner) bzw. genauer als Funktionsstörung des Hippocampus
-fließender Übergang zwischen subjektiven Gewissheiten und (religiösen) Wahnvorstellungen
-57% der Schizophrenie-Patienten münzen ihre Krankheit auf ihre religiösen Vorstellungen um (der Erkrankte erkennt seine eigenen Gedanken nicht und interpretiert sie dementsprechend)
-religiöse Anwandlungen nur zeitweise (Hirnregionen bei religiösen Gedanken aktiv, wobei diese Regionen keine Sonderrolle einnehmen: "Religiosität ist ein integrierter kognitiver Prozess")
-da sich die Gehirne nicht großartig unterscheiden, ist Religiosität kein Evolutionsvorteil zuzuschreiben. Religiosität ein Nebenprodukt.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#3
(16-12-2009, 15:20)humanist schrieb: In der neuen Ausgabe der Zeitschrift bild der wissenschfaft (01/2010) lautet das Titelthema Hirnforschung - Warum Menschen glauben.

Das Thema unterteilt sich in drei Artikel:
Gläubige Gehirne (was in den Köpfen religiöser Menschen vor sich geht), Der Nutzen des Himmels (Gläubigkeit ein Produkt der Evolution oder Nebenprodukt der sozialen Intelligenz?) und Weltangst schürt die Gottesfurcht (Religiosität hängt von der psychischen Verfassung und der Qualität der Gesellschaft ab).

Werd mir die Artikel mal zu Gemüte führen und was dazu schreiben.

dann bin ich ja mal gespannt

z.b. darauf:

was weiß man überhaupt, was in den köpfen egal welcher menschen vorgeht? wenn man weiß, wann welche neuronen feuern - was weiß man dann über damit verbundene psychische vorgänge?

was hat soziale intelligenz mit hirnforschung zu tun?

daß "Weltangst die Gottesfurcht schürt" bzw. "Religiosität von der psychischen Verfassung und der Qualität der Gesellschaft abhängt" erscheint mir erst mal als binsenweisheit von begrenzter naturwissenschaftlicher ergiebigkeit

lassen wir uns überraschen!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
(16-12-2009, 17:02)petronius schrieb: was weiß man überhaupt, was in den köpfen egal welcher menschen vorgeht? wenn man weiß, wann welche neuronen feuern - was weiß man dann über damit verbundene psychische vorgänge?
Das steht detailierter im Heft bzw. werden die Studien erklärt. Ich kann hier über die Zeitschrift natürlich nur als Rezension berichten.

(16-12-2009, 17:02)petronius schrieb: was hat soziale intelligenz mit hirnforschung zu tun?
Verstehe nicht ganz, was du meinst.
Religiosität hat nur bedingt etwas mit sozialer Intelligenz zu tun. Da Religiosität ein kognitiver Prozess ist, kann man ihn am besten mit der Hirnforschung erklären. Der erste Abschnitt im Heft ist eine Zusammenfassung aus verschiedenen Studien verschiedener Bereiche (Psychologie bspw.). Deckt also das Thema intensiv aus unterschiedlichen Blickwinkeln ab.

(16-12-2009, 17:02)petronius schrieb: daß "Weltangst die Gottesfurcht schürt" bzw. "Religiosität von der psychischen Verfassung und der Qualität der Gesellschaft abhängt" erscheint mir erst mal als binsenweisheit von begrenzter naturwissenschaftlicher ergiebigkeit
Dazu auch später mehr. Habe erstmal den ersten Beitrag gelesen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#5
humanist schrieb:
petronius schrieb:was hat soziale intelligenz mit hirnforschung zu tun?
Verstehe nicht ganz, was du meinst.
Religiosität hat nur bedingt etwas mit sozialer Intelligenz zu tun. Da Religiosität ein kognitiver Prozess ist, kann man ihn am besten mit der Hirnforschung erklären. Der erste Abschnitt im Heft ist eine Zusammenfassung aus verschiedenen Studien verschiedener Bereiche (Psychologie bspw.). Deckt also das Thema intensiv aus unterschiedlichen Blickwinkeln ab
Quote repariert. humanist.

die frage war aber eine andere. nämlich, was soziale intelligenz mit hirnforschung zu tun hat. um letztere solls doch in dem artikel gehen, oder nicht?
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#6
Stehe grad auf dem Schlauch, sorry. Führe deine Frage bitte etwas aus!
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#7
Eine solche Betrachtungsweise rührt daher, das man der "rationalen Gehirnhälfte" einen höheren Stellenwert zuweist. Welche Ergebnisse hätte diese Studie, wenn man beiden Hirnhälften die absolut gleiche Wertigkeit beimessen würde...?
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#8
Es geht nicht um die rechte Hirnhälfte insgesamt, sondern um Regionen.
Bei den "Schafen" ist die rechte Großhirnhälfte bei der Wortverarbeitung aktiver. Das führt zu erhöhtem Suchen und Erfinden von Assoziationen.
Weiterhin ist die Region Gyrus angularis (scheinbar außerkörperliche Erfahrungen) fehleranfälliger. Dies könnte erklären, warum Glaube so beruhigend wirkt und toleranter gegenüber Irrationalem ist.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#9
(16-12-2009, 18:50)humanist schrieb: Stehe grad auf dem Schlauch, sorry. Führe deine Frage bitte etwas aus!

Titelthema Hirnforschung - Warum Menschen glauben

Gläubigkeit ein Produkt der Evolution oder Nebenprodukt der sozialen Intelligenz?

was ich meine: wie kann man den zusammenhang zwischen glauben und sozialer intelligenz per hirnforschung belegen?
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#10
Achso. Hab schon wieder vergessen, das geschrieben zu haben. Das ist der Untertitel im zweiten Abschnitt. Aber dazu komme ich noch.

Wie oben geschrieben:
Zitat:Da sich die Gehirne nicht großartig unterscheiden, ist Religiosität kein Evolutionsvorteil zuzuschreiben.
Sondern als Nebenprodukt von Hirnleistungen (der besagte Prozess, der verschiedene Hirnregion in Anspruch nimmt). Und dieses Nebenprodukt ist durch evolutionäre Anpassung entstanden - durch soziale Interaktion.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#11
(16-12-2009, 20:52)humanist schrieb: Sondern als Nebenprodukt von Hirnleistungen (der besagte Prozess, der verschiedene Hirnregion in Anspruch nimmt). Und dieses Nebenprodukt ist durch evolutionäre Anpassung entstanden - durch soziale Interaktion.

ja, das ergibt sinn für mich
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#12
zweiter Beitrag: Der Nutzen des Himmels
-kein evolutionärer Vorteil von Religiosität erkennbar (Hypothesen: gesundheitsfördernd, Unterstützung uneigennützigen Verhaltens)
-Religiosität als Produkt der sexuellen Selektion (diese versucht die Ausprägung auffälliger sekundäre Geschlechtsmerkmale wie Gefieder des Pfaus zu erklären) auch nicht plausibel
-Religiosität als Nebenprodukt einer kognitiven Anpassung denkbar (vorrangig kommt soziale Intelligenz dafür infrage)
-besonders wichtig dabei ist die Projektion von Gedanken und Gefühlen
-Kinder Übertragen das auf nichtmenschliche Entitäten, so auch Naturreligionen
-daraus sind vermutlich die Hochreligionen enstanden
-Religionen haben Erfolg durch religiöse Erziehung und durchschnittlich mehr Kindern bei Gläubigen (wegen Sexualethik)
religiöse demographische Entwicklung ist nicht vorherzusagen:
-Bildung und hoher Lebensstandard wirken mindernd
-dem steht die Reproduktionsrate Gläubiger entgegen
-allerdings müssen Kinder religiöser Eltern nicht zwangsläufig religiös bleiben
-Glaube wandelt sich gesellschaftlich rasch über wenige Generationen, was auch auf ein soziales Phänomen deutet
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#13
Krampfhafte Suche nach Nutzen?!
Wer in einem Fernseher nach Schrauben, Draht und Metallkästen sucht, wird Schrauben, Draht und Metallkästen finden!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#14
Mit Nutzen ist der natürliche Zweck von Religiosität gemeint. Warum dieses Phänomen also nicht wissenschaftlich untersuchen?
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#15
(18-12-2009, 12:26)humanist schrieb: Mit Nutzen ist der natürliche Zweck von Religiosität gemeint. Warum dieses Phänomen also nicht wissenschaftlich untersuchen?

ekkard will wohl darauf hinaus (und ich frage mich das auch), ob "der natürliche Zweck von Religiosität" überhaupt wissenschaftlich untersuchbar, also "meßbar" ist. das dürfte schon daran scheitern, daß es imho keinen generellen, auch keinen "natürlichen", "Zweck von Religiosität" gibt. denn der dürfte doch wohl wohl sehr individuelle und unterschiedlich sein

welchen "natürlichen zweck" erfüllt denn religiosität z.b. für den atheisten "humanist"?
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