(05-12-2009, 00:33)Korinna schrieb: Warum bist Du denn so grob, Motte? Das paßt nicht zu christlicher Nächstenliebe.
Ich hoffe Motte nimmt es mir nicht übel, wenn ich Deine Anfrage beantworte.
Die Fragestellung, mit der der Thread eröffnet wurde, ist provozierend.
Die Formulierung der Frage lässt erkennen, dass eine Beurteilung des Judasbriefes unter Berücksichtigung des Standes der theologischen Wissenschaft als Antwort unerwünscht ist.
Der Sinn des Judasbriefs liegt jedenfalls nicht in dem Umstand, dass ihn (irgend)ein Judas geschrieben hätte.
Es dürfte ein pseudepigraphisches Schreiben eines unbekannten Christen vorliegen, der die Autorität des Herrenbruders Judas in einer aktuellen Auseinandersetzung in Anspruch nimmt.
Der Anspruch, dass der Brief vom Herrenbruder Judas geschrieben worden sei, wird jedenfalls durch Jud 1 (Judas,… Bruder des Jakobus…) erhoben. Die Aufnahme apokalyptischen Gedankenguts legt eine Entstehung des Briefes um etwa 100 nChr (zwischen 1. und 2. Petrusbrief) nahe.
Es darf angenommen werden, dass der Judasbrief der Identitätssicherung einer Christengemeinde dienen sollte.
Für den Glauben, der
ein für allemal von den Heiligen überliefert ist (Jud 3), wird vehement eingetreten. Der Glaube ist identisch mit den
voraus verkündeten Worten der Apostel (Jud 17), er bildet das Fundament der Gemeinde (Jud 20), die durch Irrlehren gefährdet ist.
Im Judasbrief steht die Erwartung der Endzeit im Zentrum, in der
der Kyrios mit seinen Engeln erscheinen wird, um Gericht zu halten (Jud 14.15).
MfG B.
MfG B.