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Gläubige projizieren eigene Gedankenwelt auf Gott
#1
Was Atheisten schon immer vermutet haben:
Gläubige projizieren eigene Gedankenwelt auf Gott
Zitat:Gläubige Menschen übertragen unbewusst ihre eigenen moralischen und ethischen Vorstellungen in den Wertecodex, den sie als von ihrem Gott gegeben betrachten.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#2
Auch als tiefglaubender Mensch unterschreibe ich diese Ergebnisse! Im Grunde ist das die Selbstbeobachtung, derentwegen ich meine eigenen Emotionen bei solchen Fragen sehr misstrauisch beobachte. Unser Hirn ist dazu da, in und mit einer Gesellschaft zu überleben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Das Ergebnis ist tatsächlich wenig überraschend. Auch wenn ich von solchen populärwissenschaftlich gestalteten Journalen nicht viel halte.

Die Spektrumdirektredaktion sagt meines Erachtens ihren Lesern, was die hören wollen. Deshalb schiebt sie diesen interessanten Aspekt stark beiseite: "Ähnlich schnitt die Einstufung der Meinung von Personen ab, die ein hohes öffentliches Ansehen genießen."

Es scheint sich um einen natürlichen Prozess des menschlichen Denkens zu handeln, nicht um einen Fehler, den ausschließlich christliche Amerikaner in Bezug auf Gott begehen. Liest man allein den reißerischen Titel und den knackigen ersten Satz des Artikels, könnte man aber auf ganz andere Gedanken kommen.
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#4
Das bedeutet auch, wenn ich es richtig verstehe, dass gewisse gesellschaftliche Tabus, die lange bestanden, und teilweise noch bestehen, auf dieses zurückzuführen ist? Also, z.B. die Angst der Männer vor der Fähigkeit der Frau, Kinder zu bekommen, führte zum Abtreibungsverbot, um dieses kontrollieren zu können? Und das Verbot der Homohe, und der schon fast fanatische Kampf dagegen, weil die Menschen homophob sind, und dieses auf ihren Gott übertragen?
Sag ich das einem Fundichristen, hoffe ich, meine Begräbnisversicherung immer pünktlich bezahlt zu haben, denn dann könnte ich sie brauchen!:icon_cheesygrin:
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#5
(02-12-2009, 06:08)Witch of Hope schrieb: Sag ich das einem Fundichristen, hoffe ich, meine Begräbnisversicherung immer pünktlich bezahlt zu haben, denn dann könnte ich sie brauchen!:icon_cheesygrin:
Na, übertreib mal nicht ... oder wende dich rechtzeitig an die Staatsanwaltschaft.

JHR
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#6
(02-12-2009, 06:08)Witch of Hope schrieb: Das bedeutet auch, wenn ich es richtig verstehe, dass gewisse gesellschaftliche Tabus, die lange bestanden, und teilweise noch bestehen, auf dieses zurückzuführen ist?

Oh nein, ich rieche eine feministische Attacke auf diesen Thread.... ah, da ist sie ja:

(02-12-2009, 06:08)Witch of Hope schrieb: Also, z.B. die Angst der Männer vor der Fähigkeit der Frau, Kinder zu bekommen,

Wir haben keine Angst davor, wir sind sogar froh, dass wir nicht 9 Monate in einem hormonellen Chaos-Zustand sind und dabei noch fett werden.

(02-12-2009, 06:08)Witch of Hope schrieb: führte zum Abtreibungsverbot, um dieses kontrollieren zu können?

Männer freuen sich auch über ihre Kinder, die Fähigkeit der Frau Kinder zu bekommen unterbinden zu wollen, ist gegen jegliche Überlebensinstikte einer Spezies. Abtreibungsverbot hat mit der Heiligung des Lebens zu tun, nicht mit Frauenkontrolle.

Hör endlich auf damit so zu tun, als wäre das einzige Lebensziel der Männer, die Unterdrückung und Kontrolle der Frau.



(02-12-2009, 06:08)Witch of Hope schrieb: Und das Verbot der Homohe, und der schon fast fanatische Kampf dagegen, weil die Menschen homophob sind, und dieses auf ihren Gott übertragen?

Wo siehst du diesen Kampf? Ausserhalb der Monotheistischen Religionen war Homosexualität eigentlich nur recht selten ein "Problem". Menschen an sich sind nicht homophob. Es sei denn sie wurden eine monotheistisch-fundamentalistischen Gehirnwäsche unterzogen.
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#7
(02-12-2009, 01:51)Heinrich schrieb: Es scheint sich um einen natürlichen Prozess des menschlichen Denkens zu handeln

selbstverständlich. die entwicklung persönlicher wertevorstellungen wechselwirkt natürlich mit gesellschaftlich usw. vorgegebenen werteordnungen. niemand fängt sich einerseits seine werte aus der blauen luft, und andererseits fühlt man sich natürlich von werteordnungen angesprochen, die mit den bisher schon "selber" entwickelten wertvorstellungen kompatibel sind
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#8
Wie sollte auch sonst ein Mensch fähig sein, sich eine Vorstellung eines Gottes machen zu können?

Gruß
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#9
Carl Gustav Jung benennt in seiner analytischen Psychologie zwei Instanzen der Psyche, die ich für besonders themenrelevant halte: Die Persona und den Schatten.

Es handelt sich dabei um Archetypen, angeborene Affinitäten, die mit konkreten Erfahrungen gefüllt werden. Die Persona bezeichnet das Ideal-Selbstbild, der Schatten ihr Gegenteil.

Die Persona meint also jene Vorstellung, wie wir selbst gerne wären und gleichzeitig wie wir von anderen gesehen werden möchten. Der Schatten beinhaltet jene Charakterzüge, die wir zu vermeiden und zu verheimlichen suchen.

Es liegt auf der Hand, dass bei religiösen Menschen die eigene Persona stark mit dem Gottesbild zusammenhängt; auch die Einbindung von vermeintlichen Ansichten beliebter Personen verwundert nicht. Michael Jackson ist sensibel, Jesus ist intelligent, die Deutschen sind fleißig.
Geht es jedoch darum die von der eigenen Idealvorstellung abweichende Meinung anderer zu beschreiben, wechseln wir die psychische Instanz. Der Schatten ist nun angesprochen.

Hervorheben möchte ich dabei das Phänomen der Schattenprojektion. Gerade die an sich selbst ungeliebten Eigenschaften, die im Schatten auf Erfüllung warten, können sich daran manifestieren, sie anderen nachzusagen. Die Italiener sind faul, die Franzosen arrogant, die Atheisten aggressiv.

Eine Projektion findet also nicht nur im positiven Sinne zur Stärkung der eigenen Position sondern auch zur Diffamierung der Position anderer statt, - mit dem gleichen Zweck der Selbsterhöhung.
Wer nachvollziehen möchte, warum mich solche Artikel unheimlich nerven, der betrachte unter diesem Blickwinkel die Überschrift "Christen projizieren ihre eigene Gedankenwelt auf Gott".
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#10
Offtopic-Thema abgetrennt unter neuem Thema:
Kommt der Mensch auch ohne heilige Schriften aus?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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