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Gebetszettel Klagemauer
#16
Ich kann dir nicht aus deinen Widersprüchen in deinen eigenen Denkfehlern heraushelfen. Ich kann sie nur aufzeigen.

Wenn ich gesagt habe, dass man jüdische Rituale eben auch ohne einen Glauben an deren Herkunft ausführt, bedeutet dieses eben noch lange nicht, dass dieses auch bei allen frommen Juden so sich verhält. Aber diese Verwechslung vom Besonderen mit dem Allgemeinen habe ich dir doch nun oft genug aufgezeigt.

Genauso verhält es sich, wenn du behauptest, dass "daß rituelle handlungen im judentum sowieso nichts mit glauben zu tun haben [nachträglich ergänzt um: müssen]." und dann daraus folgerst: "dann tut man das halt - aber nicht, um damit irgendwie auf jahwe einzuwirken". Das erste ist eine Aussage über etwas Besonderes (zumindest nach deiner Korrektur) und die Folgerung gilt eben allgemein für alle.

Aber vielleicht habe ich auch hier einfach den Konjunktiv zwischen den Zeilen nicht gelesen? :-O

Ansonsten können wir uns auch darauf einigen, dass dein "dann ist das doch genau, was ich gesagt habe" eben doch nicht ganz so korrekt ist wie du behauptest, da dieses ja erst duch deine nachträglich Ergänzung sich so verhält.
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#17
(10-12-2009, 16:42)Jakow schrieb: Ich kann dir nicht aus deinen Widersprüchen in deinen eigenen Denkfehlern heraushelfen. Ich kann sie nur aufzeigen.

Wenn ich gesagt habe, dass man jüdische Rituale eben auch ohne einen Glauben an deren Herkunft ausführt, bedeutet dieses eben noch lange nicht, dass dieses auch bei allen frommen Juden so sich verhält

was ich ja auch nie gesagt habe...

kannst du vielleicht mal darauf bezug nehmen, was ich schreibe, und nicht auf das, was du dir denkst?

Zitat:Genauso verhält es sich, wenn du behauptest, dass "daß rituelle handlungen im judentum sowieso nichts mit glauben zu tun haben [nachträglich ergänzt um: müssen]." und dann daraus folgerst: "dann tut man das halt - aber nicht, um damit irgendwie auf jahwe einzuwirken". Das erste ist eine Aussage über etwas Besonderes (zumindest nach deiner Korrektur) und die Folgerung gilt eben allgemein für alle

wie kommst du jetzt auf diesen unsinn?

wenn ich sage, daß ritualen nicht unbedingt glaube zugrundeliegen müsse, dann gilt das daraus gefolgerte selbstverständlich nur für die fälle, wo das zutrifft - und nicht "allgemein"

(10-12-2009, 16:42)Jakow schrieb: Ansonsten können wir uns auch darauf einigen, dass dein "dann ist das doch genau, was ich gesagt habe" eben doch nicht ganz so korrekt ist wie du behauptest, da dieses ja erst duch deine nachträglich Ergänzung sich so verhält

einigen wir uns doch lieber darauf, daß du vielleicht erst mal nachfragst, was ich eigentlich gemeint habe, bevor du mich falscher schlußfolgerungen anklagst ("Das es hingegen keinerlei Glauben im Judentum gäbe"). ich bins echt leid, ständig deine unterstellungen zurückweisen zu müssen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#18
(10-12-2009, 18:49)petronius schrieb: wenn ich sage, daß ritualen nicht unbedingt glaube zugrundeliegen müsse, dann gilt das daraus gefolgerte selbstverständlich nur für die fälle, wo das zutrifft - und nicht "allgemein"
Das sagst du nun, anfänglich fehlt ein "nicht unbedingt", "müsse" usw. wodurch die Aussage sehr wohl allgemein war und darauf habe ich mich bezogen.

Wenn du es nicht so gemeint hast, kannst du dieses einfach klarstellen, statt hier in Folge weiterhin falsche Dinge zu behaupten und mich dafür anzugreifen.

Für mich ist die Sache geklärt. Deine Anmerkung war falsch und deine nachfolgenden Behauptungen, was du eigentlich geschrieben hättest ebenso.
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#19
(11-12-2009, 11:16)Jakow schrieb:
(10-12-2009, 18:49)petronius schrieb: wenn ich sage, daß ritualen nicht unbedingt glaube zugrundeliegen müsse, dann gilt das daraus gefolgerte selbstverständlich nur für die fälle, wo das zutrifft - und nicht "allgemein"
Das sagst du nun, anfänglich fehlt ein "nicht unbedingt", "müsse" usw. wodurch die Aussage sehr wohl allgemein war und darauf habe ich mich bezogen

sie war nicht allgemein (sonst hätte ich was von "alle" oder "jeder" geschrieben, das hast nur du so verstanden, weshalb ich dann ja auch extra für dich präzisiert habe


Zitat:Wenn du es nicht so gemeint hast, kannst du dieses einfach klarstellen

hab ich doch

was willst du also von mir?

Zitat:statt hier in Folge weiterhin falsche Dinge zu behaupten und mich dafür anzugreifen.

Für mich ist die Sache geklärt. Deine Anmerkung war falsch und deine nachfolgenden Behauptungen, was du eigentlich geschrieben hättest ebenso

ja, ***

mir sind deine wortklaubereien jetzt echt zu blöd
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#20
Kriegt ihr euch noch wieder ein und könnt im Thema weiter machen?
Gruß
Motte

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#21
(11-12-2009, 16:37)SchmetterMotte schrieb: Kriegt ihr euch noch wieder ein und könnt im Thema weiter machen?
Wieso, ist doch ganz amüsant, wie petronius hier mit allen Mitteln weiterhin behauptet, dass seine Aussagen vom Anfang gar nicht so allgemein zu verstehen sind, wie er es geschrieben hat, sondern nur unter bestimmten Bedingungen so gelten. Stehen tut davon dort nichts, weswegen er es ja netterweise später auch ergänzt. Nur einmal hier einen Fehler einzugestehen, darauf werden wir wohl weiter warten... Icon_lol
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#22
Jeder Mensch hat so seine Eigenarten, aber wenn nun klar ist was er meinte oder eben nicht meinte sollte das Thema wichtiger sein, als irgendeine Form von Triumph über Recht und Unrecht o.O
Gruß
Motte

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#23
Ok soweit, also zum Thema zurueck.
Zu der Beobachtung, dass "Zettel" von Prominenten (wie Praesident Obama, und z.B.auch vom Papst) sogleich der Presse und somit aller Oeffentlichkeit bekannt werden, was drin stand:

So Prominente koennen das, was sie aufgeschrieben haben, um eine nette juedische Sitte angesichts der Mauer mitzumachen, weil man es ihnen juedischerseits so gewaehrt und sich darueber auch etwas freut, bereits in doppelter Ausfertigung erstellt und der Presse gegeben haben, ohne dass jemand direkt vor den Betern eine Art kleinen Raubzug unternehmen muss, um deren Gebetszettel zu schnappen.
- Es taete mich eher wundern, wenn nicht. Sie wissen ja, wozu andernfalls Paprazzi imstande waeren und erwarten nicht, dass jemand ihnen bei irgend etwas ein wenig Diskretion goennen wurde.

Es ist eine menschliche Sitte, sie ist weder geboten noch verboten, und das taktvolle Bestatten dieser Zettelchen, die pro Jahr millionenweise in die Mauer kommen koennen, ohne sie gross durchzulesen, was denn Juden so an Bitten haetten, ist auch nur eine nette Hoeflichkeit, denn irgendwie muss man dort Platz kriegen fuer die naechsten Zettel, weil es nun eben eine alte Sitte ist, die doch auch niemandem was antut.
Diese Zettelchen der Beter zu verbrennen waere uns auch aus historischen Gruenden unsympathisch, kann man einflechten, sind doch Texte von Juden schon genug verbrannt worden. Aber das ist es nicht urspruenglich.

Urspruenglicher ist unserm Volk ein Repekt vor geschriebenem Wort.
Wenn es gar mit G0TT zu tun hat, was auf Gebete ja zutrifft, auch wenn ER der Adressat ist, hat es gewissermassen den Rang eines Teils eines Lebewesens, eines Menschen. Das "bestatten" wir eben und verbrennen es nicht. In Asien, vergleichen wir es mit z.B.Japan, China, Indien, da verbrennt man papierene Opfergaben und "uebereignet" auch Verstorbene ihrem Jenseits von hier mittels des Feuers. Bei uns eben eigentlich nicht.

Wir bestehn aus Leuten, unterschiedlichen Menschen eben, und deren Verhaeltnis zu ihrem jeweiligen Religions-Gut ist angemischt aus Lehren, Sitten, Familien-Braeuchen sowie ganz individuellen, aus einer momentanen Stimmung her geborenen Ideen, was z.B.bei so einer Gelegenheit "nett" waere.
Jemand kann ja auch mal fragen, ob dieser oder jener beobachtete einzelne Brauch eine "hoehere" Bedeutung im Judentum hat.

Also wie gesagt:
ja - wir im Juedischen tun das mitunter, an diesem Ort kleine Zettel zu hinterlassen, nachdem wir ihn besuchen konnten, auf denen nicht steht "Mr.Maier war hier, (Datum)" oder ein Graffiti, wie es auch in den aeltesten Spuren von Mnschen hie und da praktiziert wurde.

ja - G0TT weiss schon was wir gerne haetten, eher als dass wir wuessten, was ER gerne haette, und trotzdem, wie hier schon erwaehnt wurde, moechte ER (unserer Lehre nach) unsere Mitarbeit und eine total gemuetliche Untaetigkeit hinsichtlich irgendwelchen Bittens oder Dankens oder Mit-IHM Redens (denn das wuesste ER ja auch schon, was es werden soll und wie wir es hinkriegen, es auszudruecken) ist zu nahe einem Defaitismus oder Fatalismus, als dass es Juden je gelernt haetten.

und nein - es hat keine magische Nebenbedeutung, etwa besser erhoert zu werden als ein Gebet anderer Form. Da sehen wir keinen Zusammenhang.

Ein innerer Gedanke ist uns, weil wir auch bio-logisch Lebewesen sind, selbst als realer erinnerlich, wenn wir ihn koerperlich irgendwie realisieren. Darum betet der ganze Koerper mit, wenn wir zum Gebet im Stehen mitunter eifrig nicken oder den Kopf ueber einem Lesetext hin und her schwingen, oder uns im Trauerfall niedrig hinsetzen.

Es gibt - biblisch nachlesbar - ausgedehnte Gebets-Moeglichkeiten, wozu alles im Tempel, als unser Heiligtum noch "arbeitete", Dank, Bitte, Suehne, Geloben von Vorsaetzen, Anbetung - das als Themen hatten alle umliegenden Voelker auch so aehnlich - und sei es, sie wendeten sich an dazu ungeeignete Objekte - Gebet als solches gab es schon vor Abraham ueberall, schon lange.

Oft war dazu erforderlich, dass dazu mehrere zusammenkamen, das "Wir" als ihr Vereinsgeist ist dann sinnlich spuerbar wie eine zusaetzliche Person angetreten.

- Wir haben auch schon frueh dies Beispiel von der Frau Hannah, Mutter des Propheten Samuel, die in ihrem Herzenskummer zum Heiligtum kam und nur die Lippen bewegte, waehrend sie zu IHM sprach, als jedermann noch seine Gebete eher laut von sich gab, annehmend, die Hohen Wesen koennten einen sonst vielleicht nicht hoeren, weil weiter weg gedacht - der im Raum anwesende Oberpriester vermutete da ja, sie sei etwas betrunken und wollte sie rauswerfen.

Die Ereignisse haben sie gerechtfertigt - sie sich selbst aber auch, und der Geistliche gab ihr Recht, die Aufnahme dieser Episode in unsere Hl.Schrift gab ihr nocheinmal Recht, dass es zur Nachahmung empfohlen bleibt, auch das, was uns ganz geheim belastet, von Herzen G0TT vorzuklagen, es uns "vom Herzen zu reden". Wir fuehren das individuelle Gebet zum Gemeinschafts-G0TT Israels in der Ueberlieferung auf diese Frau zurueck.

Solche Zettelchen sind eben ein Mittelding zwischen leisem Gebet und einem "ich war hier - danke, dass ich bis hierhin noch am Leben erhalten worden bin!", was man irgendwo auch haette einritzen koennen. Das ist weder hochheilig und unter einem Beicht-Geheimnis noch etwas, das jemand zum Spotten noetigen muesste, wenn es Leute halt tun oder lassen. Es unterliegt eben sachlicher allgemeiner Diskretion, um was es dem Einzelnen ginge.

Wir bestehen unserer Beschaffenheit aus bio-logischem Leib, Seele, Gemuet und unserem Anteil an sozial-Wir. Manches tun wir erst und suchen oder waehlen uns nachher eine "hoehere Begruendung", um es weiter zu tun, wenn es andere lassen, oder umgekehrt.

Was hier auch schon beigetragen wurde, dass es von uns aus gesehn ein gemuetlicherer Zugang zu G0TT ist, mit IHM eben auch zu lachen oder streiten, das drueckt zutrauliche Freundschaft aus

- diese Unbefangenheit trotz unbezweifelbar hohem Respekt vor der Andersartigkeit und Macht G0TTES wurde anderen Menschen nicht unbedingt auch schon so nahegebracht, auch nicht im Umgang mit eben diesem G0TT - wenn man Christ oder Muslim ist, kam man ja mitunter auf kompliziertere Weise dazu, aber ich kenne genug Beispiele, wo der Umgang mit dem Beten zu G0TT auch entspannter den Leuten selbst anvertraut ist.

Das offiziell genormte Gebet hat eine eigene Funktion im Leben - "gehn wir zu Dir oder gehn wir zu mir?" sagt man ja auch sonst unter Freunden und guten Bekannten - sehr viel groesser ist der Unterschied nicht. Der eine Fall eignet sich, mit Gemeinde zusammenzusein, nebenbei dass "wir" beten, der andere Fall zur Vertiefung des Wissens, dass ER nahe ist.

Am Anfang unserer alten Religionen standen doch nicht philosophisch klare Attributs-Definitionen betreffs Wissens zu Allwissenheit, Vorsehung, absoluter Weisheit - sondern sowohl fuer ganz Israel als auch individuell, dass man schon lebt, ehe man das erstemal darueber denkt.

- Das Mitmachen kleiner Sitten ist in allen Religionen doch auch so gemischt nach den Menschen, die da drin sind, und auch bei den Nicht-Religioesen sind die Menschen genug unterschiedlich, sodass es auch bei denen irgendwann zu kleinen Sitten kommt, die sie eben haben.

mfG WiT :)
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