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02-11-2009, 17:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-11-2009, 17:31 von Romero.)
Barabbas, du vestehst mich vollkommen falsch. Ich sage nicht - ich wiederhole - NICHT, dass die Geschichte der Menschheit ohne Christliche Religion/Kirche weniger blutig gewesen wäre. Ich behaupte, dass sie ohne Christliche Religion nicht noch blutiger gewesen wäre oder werden würde, so wie Ekkard das behauptet.
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02-11-2009, 17:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-11-2009, 17:46 von Barabbas.)
Ok. Ich werd's mir merken.
Aber ein Lösungsvorschlag muss nicht zwangläufig falsch sein, weil er Unbewiesenes voraussetzt. Insofern kann in einem demokratischen System auch ein religiöser Standpunkt wertvoll sein.
Wobei wir wieder beim Thema wären. Wie soll man Kritik gestalten?
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(02-11-2009, 16:47)Ekkard schrieb: Und nur, weil eine Reihe Gläubiger Welterklärung in der biblischen Mythologie zu fínden glauben, ist das theologisch gefärbte Weltbild nicht "wackliger"
was soll dann das "theologisch gefärbte Weltbild" überhaupt sein?
ein aus noch so drängender persönlicher motivationslage heraus imaginierter gott als basis kann das darauf aufbauende weltbild imho nur wacklig sein lassen im vergleich zu einem weltbild, das auf so weit wie möglich objektiver erkenntnis fußt und sich dessen bewußt ist, wo es axiomatische prämisen setzt (und nicht dort eine falsche sicherheit der "absoluten wahrheit" vortäuscht)
(02-11-2009, 16:47)Ekkard schrieb: Verändern tut sich allerdings das Welterklärungsparadigma, weswegen den Kirchen reihenweise die Schäfchen weglaufen. Die Welterklärung geht nur in seltenen Fällen in Richtung Kosmologie oder Evolutionsbiologie, weil viel zu kompliziert, sondern teils in Richtung holistischer Esoterik (ganzheitlicher Glaube an eine geistliche Welt um und in uns) und teils in Richtung einer allgemeinen 0-Bock-Spass-ist-alles-Haltung. Letztere kann jederzeit in eines der extremen Lager abdriften. Denn 0-Bock ist im Grunde unbefriedigend. Hier hast du einen echten Wackelkandidaten!
nun ist aber dein holistischer hokuspokus ja gerade das, was uns die kirchen und religionen zumuten (auch wenn sie es ansehnlicher verbrämen), und seit wann "0-Bock-Spass-ist-alles" eine welterklärung sein soll, wird wohl dein geheimnis bleiben
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Da hast du natürlich recht. Nur wenn jene Vertreter eines nicht beweisbaren Lösungsvorschlag (ich nenne da mal die christliche Religion als Beispiel) einem nachweisbaren Lösungsvorschlag (Evolution) immer noch vorzieht, dann naja...
Wie soll man Kritik gestalten? Kritik soll das Gegenüber zum Nachdenken anregen. Kritik anzubringen, und sei sie noch so höflich und rücksichtsvoll formuliert, bringt nichts, wenn das Gegenüber sie gar nicht beachtet. Kritik darf ruhig auch mal aufrütteln, sarkastisch oder frech sein. Natürlich nicht im beleidigenden Rahmen.
Aber das ist natürlich jeweils Interpretationssache. Manche haben ein dickeres Fell als andere. Mir fällt auf, dass besonders Gläubige sehr empfindlich gegenüber Kritik sind. Natürlich nicht alle, ich spreche hier wieder von Tendenzen. Oft rasten sie schon bei ruhiger sachlicher Kritik aus, und werden recht aggressiv, was Atheisten wie mich wiederum anstachelt, sarkastisch und etwas forsch zu werden. Das mag kein edler Charakterzug meinerseits zu sein, aber wer hat nicht seine Fehler.
Ich nehme in letzter oft Bezug auf Ekkard. Im Thread "Trennung von Kirche und Staat (Säkularisierung)" bringt er einen Evolutionstheoretiker auf dieselbe Stufe mit den Nazis unter Hitler. Aber wenn ich Gottes Genozid mit Hitler verglich, das wurde der Thread auf Wunsch eines Gläubigen gleich geschlossen und wie ich höre, hat sich Ekkard da nicht unbedingt für mich ausgesprochen
Hallo Romero
dies hier...
Zitat:was soll dann das "theologisch gefärbte Weltbild" überhaupt sein?
ein aus noch so drängender persönlicher motivationslage heraus imaginierter gott als basis kann das darauf aufbauende weltbild imho nur wacklig sein lassen im vergleich zu einem weltbild, das auf so weit wie möglich objektiver erkenntnis fußt und sich dessen bewußt ist, wo es axiomatische prämisen setzt (und nicht dort eine falsche sicherheit der "absoluten wahrheit" vortäuscht)
..verstehe ich nicht wirklich, was du meinst. Wenn es dir aber um die Frage geht, ob theistische oder atheistische Weltbilder wackeliger oder beständiger sind, dann fehlt mir für eine Antwort die historische Grundlage. Die atheistisch orientierten Gesellschaften der Neuzeit sind allesamt klagend untergegangen.
Was hast du gemeint?
Gruß Dornbusch
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Hallo Dornbusch. Das Zitat stammt von Petronius, nicht von mir.
Gruss Romero
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Zitat:Da hast du natürlich recht. Nur wenn jene Vertreter eines nicht beweisbaren Lösungsvorschlag (ich nenne da mal die christliche Religion als Beispiel) einem nachweisbaren Lösungsvorschlag (Evolution) immer noch vorzieht, dann naja...
Das kommt auf den Kontext an. Evolution und Theismus müssen sich ja nicht zwangsläufig ausschliessen. (Ich verstehe den religiösen Widerstand gegen diese Theorie auch nicht.)
Die Kompatibilität von Evoloutionstheorie und Theologie, spielt nur in den wenigsten Fällen eine Rolle.
Zitat:Wie soll man Kritik gestalten? Kritik soll das Gegenüber zum Nachdenken anregen. Kritik anzubringen, und sei sie noch so höflich und rücksichtsvoll formuliert, bringt nichts, wenn das Gegenüber sie gar nicht beachtet. Kritik darf ruhig auch mal aufrütteln, sarkastisch oder frech sein. Natürlich nicht im beleidigenden Rahmen.
Aber das ist natürlich jeweils Interpretationssache. Manche haben ein dickeres Fell als andere. Mir fällt auf, dass besonders Gläubige sehr empfindlich gegenüber Kritik sind. Natürlich nicht alle, ich spreche hier wieder von Tendenzen. Oft rasten sie schon bei ruhiger sachlicher Kritik aus, und werden recht aggressiv, was Atheisten wie mich wiederum anstachelt, sarkastisch und etwas forsch zu werden. Das mag kein edler Charakterzug meinerseits zu sein, aber wer hat nicht seine Fehler.
Ich wollte dir keine Vorwürfe machen, aber ich hatte das Gefühl, Kritik hat, besonders in einem bestimmten Fall, nichts gebracht, obwohl sie relativ undiplomatisch war.
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(02-11-2009, 18:11)Romero schrieb: Hallo Dornbusch. Das Zitat stammt von Petronius, nicht von mir.
Gruss Romero
Sorry, mein Fehler
Gruß Dornbusch
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(02-11-2009, 18:01)Dornbusch schrieb: Hallo Romero
dies hier...
Zitat:was soll dann das "theologisch gefärbte Weltbild" überhaupt sein?
ein aus noch so drängender persönlicher motivationslage heraus imaginierter gott als basis kann das darauf aufbauende weltbild imho nur wacklig sein lassen im vergleich zu einem weltbild, das auf so weit wie möglich objektiver erkenntnis fußt und sich dessen bewußt ist, wo es axiomatische prämisen setzt (und nicht dort eine falsche sicherheit der "absoluten wahrheit" vortäuscht)
..verstehe ich nicht wirklich, was du meinst. Wenn es dir aber um die Frage geht, ob theistische oder atheistische Weltbilder wackeliger oder beständiger sind, dann fehlt mir für eine Antwort die historische Grundlage. Die atheistisch orientierten Gesellschaften der Neuzeit sind allesamt klagend untergegangen.
Was hast du gemeint?
ich bezog mich auf ekkard
wenn man schon meint, weltanschauungen nach ihrer "wackligkeit" einstufen zu müssen, so muß die basis der jeweiligen weltanschauung auf ihre festigkeit hin analysiert werden
eine weltanschauung, die z.b. sich dort, wo das möglich ist, auf gesichertes wissen stützt und gleichzeitig anerkennt, daß dort, wo das nicht möglich ist, die festlegung von normen eine frage des konsens (nicht zuletzt eines grundlegenden wertekonsens) ist - die hat imho eine sichere basis, die keiner beliebigkeit unterliegt
eine weltanschauung wie die religiös/gottesgläubige, die zumindest ihre werte (kreationisten, die auch dem sehr objektiv faßbaren der realität die "erkenntnis" qua "offenbartem wissen" vorziehen, sollen mal außen vor bleiben) aus "offenbartem wissen" (und damit nicht hinterfragbarem "wissen") bezieht, steht schon deshalb auf wackligem fundament, weil dieses "offenbarte wissen" wiederum sache der interpretation ist
der eine christ reduziert halt die bibel auf die bergpredigt, der andere findet die alttestamentarische ächtung der homosexualität wichtiger. das "offenbarte wissen" als grundlage des weltbilds ist somit in seinem inhalt nicht weniger volatil als eine weltsicht, die weiß, wo "objektive" erkenntnis möglich ist, und wo man auf die subjektive sicht zurückgeworfen ist. mit welcher umzugehen es ja taugliche instrumente der konsensfindung und des konfliktmanagements gibts, ohne auf ein göttliches "basta!" zurückgreifen zu müssen (was natürlich viel einfacher ist)
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Lieber Romero,
ist zwar schon ein paar Tage her, ich bin so der Internetfreak, aber ich möche trotzdem noch einmal antworten. Sorry ich peil das mit dem zitieren noch nicht. Du schreibst
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Falls ihr da nur allgemein über Religionskritik gesprochen habt, habe ich wohl die Worte " deine" " du" " dir" und " dich" fälschlicherweise auf mich bezogen?
[/quote]
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Ich kann nur für mich schreiben, meine Antwort: Ja, du hast das fälschlicherweise auf dich bezogen.
Ich habe mich auf die respektlose Ausdrucksweise in deiner Aufzählung bezogen. Nicht auf deine Person.
Bevor ich überhaupt das erste mal etwas in diesem Forum geschrieben habe, hab ich mich durch einige Themen durchgelesen. Du bist hier sehr häufig vertreten, deshalb hatte ich Gelegenheit auch viele Beiträge von dir zu lesen. Es waren nette, verärgerte, sachliche, fachkundige, respektvolle, respektlose, ...etc Beiträge dabei. Aus welchem Grund also und mit welcher Berechtigung sollte ich mir anmaßen dir den Stempel "Du bist respektlos" aufzudrücken. Diese Aussage ist respektlos (da hast du mir zugestimmt) nicht deine Person. Nicht alle Menschen denken in Schubladen.:tard:
Salaam, Schalom,Schalamabayta.
As Salamu Aleikhum
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Dann ist es mir eine Freude, das seltene Vergnügen zu haben, mit einem nicht schubladisierenden Menschen zu schreiben
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