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Gerechtigkeit...
#1
Ich hab da mal eine Frage...
Unzwar geht die Liebe Gottes im Neuen Testament über Gerechtigkeit hinaus? (siehe z.B. Gleichnis des verlorenen Sohnes)

grüße
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#2
Das Gleichnis des verlorenen Sohns ist nicht unbedingt ungerecht. Der Sohn hat sein Erbteil verprasst, er bekommt keinen neuen Anteil, der von seinem Bruder abgezwackt würde. Der Vater sagt ja zum älteren "Was mein ist, ist dein". Das ganze verbliebene Erbe also.

Es geht nur um das gemästete Kalb, weswegen der ältere eifersüchtig ist. Aber wäre es gerecht den eigenen Bruder, bzw. den eigenen Sohn, wegzuschicken und verhungern zu lassen, statt sich zu freuen, dass er wieder da ist und seinen Fehler eingesehen hat? Der ältere Bruder darf ja auch vom Kalb essen. Ich sehe da nichts ungerechtes.
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#3
(24-10-2009, 12:18)Romero schrieb: Das Gleichnis des verlorenen Sohns ist nicht unbedingt ungerecht.
hat doch niemand behauptet ...
Was kramst Du in neuen Baugruben, die noch gar nicht gebraucht werden?

Es geht um Motive jenseits des Gerechtigkeitssinns: Dreifachgebot der Liebe <---> Goldene Regel
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#4
(24-10-2009, 14:34)Jobst Hinrich R. schrieb:
(24-10-2009, 12:18)Romero schrieb: Das Gleichnis des verlorenen Sohns ist nicht unbedingt ungerecht.
hat doch niemand behauptet ...
Was kramst Du in neuen Baugruben, die noch gar nicht gebraucht werden?

na, wie verstehst du denn rotenudels frage, ob die lieb über die gerchtigkeit hinausgeht?

der ältere sohn beklagt sich doch über des vaters vermeintliche ungerechtigkeit:

lk15,29 Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.

30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet


oder liest du das anders?

(24-10-2009, 14:34)Jobst Hinrich R. schrieb: Es geht um Motive jenseits des Gerechtigkeitssinns: Dreifachgebot der Liebe <---> Goldene Regel

aber genau da liegt doch das problem: wer alle gleich liebt, übeltäter wie gute menschen - der erweckt natürlich den eindruck mangelnder gerechtigkeit. ist es gerecht, schlechte taten nicht zu bestrafen, sondern sogar sheinbar noch zu belohnen?

genau das ist doch wohl rotenudels frage
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
(24-10-2009, 14:34)Jobst Hinrich R. schrieb:
(24-10-2009, 12:18)Romero schrieb: Das Gleichnis des verlorenen Sohns ist nicht unbedingt ungerecht.
hat doch niemand behauptet ...
Was kramst Du in neuen Baugruben, die noch gar nicht gebraucht werden?

Es geht um Motive jenseits des Gerechtigkeitssinns: Dreifachgebot der Liebe <---> Goldene Regel

Was ist JETZT wieder nicht recht :icon_rolleyes:

Ich habe lediglich festgestellt: In meinen Augen ist das Gleichnis des verlorenen Sohns kein Beispiel dafür, dass "Gottes Liebe im Neuen Testament über Gerechtigkeit hinaus geht". Findest du diese Aussage falsch? Wenn ja, dann begründe bitte wieso. Wenn nein, dann fühle dich dazu ermutigt mir zuzustimmen.

Falls du jedoch vorhast jetzt eine Hetzjagd auf mich loszulassen, und mich in jedem Thread, in dem ich poste, so dumm anzupöbeln wie gerade eben, dann hör lieber jetzt auf, mein lieber Herr Troll, denn da ziehst du ganz eindeutig den Kürzeren. Der Moderation würde das nämlich, hoffentlich, nicht gefallen.
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#6
(24-10-2009, 11:18)rotenudel schrieb: Ich hab da mal eine Frage...
Unzwar geht die Liebe Gottes im Neuen Testament über Gerechtigkeit hinaus? (siehe z.B. Gleichnis des verlorenen Sohnes)

grüße

Der Junge war ein Leichtfuß. Die Folgen bekam er zu spüren. Doch nicht der Vater machte sich auf, um ihn zu suchen, sondern der Sohn kam voll Reue zum Vater zurück. Der Vater verzieh ihm, obwohl der Sohn nach all seinen Verfehlungen die Rechte eines ordentlichen Familienmitglieds verwirkt hatte. Es ist das Gleiche, was ein jedem Christen geschieht: Zuerst die Umkehr (Umdenken), dann die Begnadigung. Auch die staatliche Rechtsprechung kennt die Begnadigung, die das allgemeine Gerechtigkeitsempfinden berücksichtigt.

Der daheim gebliebene Sohn erlitt nicht die Schmach wie der abtrünnige, und war auch gegenüber dem leichtsinnigen Sohn materiell nicht benachteiligt. Es geschah ihm also kein Unrecht.

Akte von Großmut sind auch aus dem Alten Testament bekannt. Man denke nur an das Beispiel Josephs, der seinen Brüdern verzieh, dass sie ihn als Sklaven verkauften.
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#7
Gut, hier gibt es aber einen riesigen Unterschied.

Das Gleichnis des verlorenen Sohns:

Hier hat der jüngere Sohn sich alles selbst zuzuschreiben. ER hat sein Erbe verprasst, ER hat dafür gelitten und ER hat dann Reue gezeigt. Sein älterer Bruder fand sein Verhalten zwar selbstverständlich nicht i.O. und respektlos gegenüber dem Vater, aber einen Schaden welcher Form auch immer trug er nicht davon. Der jüngere hat lediglich sein eigenes Erbe verprasst, nicht das des älteren. Der Vater, froh dass sein Sohn einsichtig zurückgekehrt war und bereute, war glücklich und schlachtete für ein Fest, um des jüngeren Sohns Rückkehr zu feiern, ein Mastkalb. Der ältere Sohn wurde eifersüchtig, weil ihm nie so ein Fest zuteil wurde. Auch wenn das Gleichnis etwas anderes Aussagen will, gehthier rein um Eifersucht, denn einen Schaden trägt auch hier der ältere nicht davon. Er kann ja auch vom Mastkalb essen, seine Freunde ebenfalls. Sein Erbe wird nicht angetastet, der jüngere hat alles verprasst und bekommt nichts mehr. Pech gehabt. Das geht den älteren eigentlich gar nichts an.

Joseph:

HIer hingegen hat Joseph sehr wohl einen Schaden erlitten. Man hat ihn als Sklaven verkauft. Und dies hat er seinen Brüdern verziehen. Man darf davon ausgehen, dass die meisten Menschen, gelinde gesagt, verdammt sauer auf ihre Brüder wären. Hier zeigt Joseph wirklich Grossmut, im Gegensatz zum eifersüchtigen älteren Bruder im Gleichnis des verlorenen Sohns.
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#8
(24-10-2009, 11:18)rotenudel schrieb: geht die Liebe Gottes im Neuen Testament über Gerechtigkeit hinaus? (siehe z.B. Gleichnis des verlorenen Sohnes)
Das Gleichnis vom "verlorenen Sohn" zeigt im Grunde etwas anderes als "Liebe im Neuen Testament". Es zeigt die Bedeutung der Reue bzw. der Umkehr.
Mir würden eher Geschichten um "Brot teilen" oder "Speisung der 5000" einfallen. Dort wird unterschiedslos jedem "gegeben". Jesus schließt darein selbst Feinde ein. Aber auch da ist (Verteilungs-) Gerechtigkeit im Spiel. So groß ist also der Unterschied nicht: Gerechtigkeit ist immer auch ein Teil der Nächstenliebe.
Ein weiterer Teil der Liebe ist Vergebung gespeist aus Reue und Gespräch (Anerkenntnis des Fehlverhaltens).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
(24-10-2009, 17:14)Romero schrieb: Gut, hier gibt es aber einen riesigen Unterschied.

Das Gleichnis des verlorenen Sohns:

Hier hat der jüngere Sohn sich alles selbst zuzuschreiben. ER hat sein Erbe verprasst, ER hat dafür gelitten und ER hat dann Reue gezeigt. Sein älterer Bruder fand sein Verhalten zwar selbstverständlich nicht i.O. und respektlos gegenüber dem Vater, aber einen Schaden welcher Form auch immer trug er nicht davon. Der jüngere hat lediglich sein eigenes Erbe verprasst, nicht das des älteren. Der Vater, froh dass sein Sohn einsichtig zurückgekehrt war und bereute, war glücklich und schlachtete für ein Fest, um des jüngeren Sohns Rückkehr zu feiern, ein Mastkalb. Der ältere Sohn wurde eifersüchtig, weil ihm nie so ein Fest zuteil wurde. Auch wenn das Gleichnis etwas anderes Aussagen will, gehthier rein um Eifersucht, denn einen Schaden trägt auch hier der ältere nicht davon. Er kann ja auch vom Mastkalb essen, seine Freunde ebenfalls. Sein Erbe wird nicht angetastet, der jüngere hat alles verprasst und bekommt nichts mehr. Pech gehabt. Das geht den älteren eigentlich gar nichts an.

Joseph:

HIer hingegen hat Joseph sehr wohl einen Schaden erlitten. Man hat ihn als Sklaven verkauft. Und dies hat er seinen Brüdern verziehen. Man darf davon ausgehen, dass die meisten Menschen, gelinde gesagt, verdammt sauer auf ihre Brüder wären. Hier zeigt Joseph wirklich Grossmut, im Gegensatz zum eifersüchtigen älteren Bruder im Gleichnis des verlorenen Sohns.

Du hat selbstverständlich Recht. Beide Beispiele sind nicht ohne weiteres vergleichbar. Ich habe deshalb von vornherein auf "Großmut" abgehoben.
Der abtrünnige Sohn hat mit seinem Leichtsinn den Vorgaben seines Vaters zuwider gehandelt. Ihm verzeiht der Vater gromütig, nachdem der Sohn reuevoll zurückkehrt. Unrecht widerfuhr also dem Vater. Untrecht erlitt auch Joseph, der seinerseits den Brüdern großmütig verzieh, als er deren Reue und Angst bemerkte.
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#10
So gesehen hast du natürlich recht. Der Vater hat immerhin hart gearbeitet um seinem Sohn ein gutes Erbe zu ermöglichen.
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#11
Geht es nicht im verlorenen Sohn um eine ganz andere Problematik? Es geht doch um die Pharisäer. Wer ist der verlorene Sohn, der Mann, der zuhause geblieben ist?
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#12
Lasst doch mal die armen Pharisäer in Ruhe *G* Ne, im Ernst: Woraus schliesst du das? Der verlorene Sohn ist der, der ausgezogen war aber wieder heimkehrte.
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#13
Ich habe das gelesen. Und zwar steht da, der verlorene Sohn, ist der Sohn, der zuhause geblieben ist, weil er die Liebe zum Vater durch seine Wut zerstört hat.
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#14
(04-11-2009, 14:48)petra1979 schrieb: Ich habe das gelesen. Und zwar steht da, der verlorene Sohn, ist der Sohn, der zuhause geblieben ist, weil er die Liebe zum Vater durch seine Wut zerstört hat.

und wer hat das geschrieben?

hat der autor begründet, wie er zu dieser sicht kommt?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#15
Achso. Das ist auch eine interessante Sichtweise. Aber wo steht das? In Lukas bezieht sich das "verloren" nämlich auf den Sohn, der weg war:

Zitat:Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.(Lukas, xy, a-z)


Aber wie dem auch sei, ich frage mich immer noch: was hat das mit Pharisäern zu tun? Eusa_think
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